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Kursziele

Inhalt:

01 Zielvorstellungen
02 Hauptunfallursachen aus Sicht der Polizei
03 Hauptunfallursachen aus Sicht der Unfallversicherer
04 Verkehrsunfallentwicklung 2022/23
05 Polizeiliches Handlungsfeld

01 Zielvorstellungen

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Im Mittelpunkt dieses Kurses stehen die verkehrsrechtlichen Grundkenntnisse, über die, unter Einbeziehung der polizeilichen Befugnisse zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen, Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte verfügen müssen.

Diese Kenntnisse können Sie sich in einem zumutbaren Zeitrahmen anzueignen, denn die einzelnen Kapitel dieses Kurses werden wöchentlich fortgeschrieben.

Es ist sinnvoll, nicht nur den Erklärtext, sondern auch die Gesetzestexte zu lesen, auf die im Text verwiesen wird und die durch Anklicken aufgerufen werden können.

Zielführend ist es auch, sich mit den Schlüsselwörtern des polizeilichen Verkehrsrechtes auseinanderzusetzen, die im Ordner ABC-VR alphabetisch geordnet zur Verfügung stehen, und auf die Sie, losgelöst von der Bearbeitung der Kursinhalte, zugreifen können, wann immer Sie Zugang zum Internet haben. Das gilt natürlich auch für das Aufrufen von Schlüsselwörtern im Kurs selbst.

Zu den Beispielen:

Bei den Beispielen, die in diesem Kurs erörtert werden, handelt es sich um Situationen, die Ihnen im polizeilichen Berufsalltag jederzeit begegnen können. Bei den Protagonisten, die in diesen Beispielen tätig werden und Amtgshandlungen tätigen, handelt es sich um Lars und Mia, die beide Amtswalter einer Polizeibehörde und als ausgebildete Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte auch Ermittlungspersonen der Staatsanwaltschaft sind.

Bitte klicken Sie jetzt die beiden oben verlinkten Schlüsselwörter an, um sich selbst einen Eindruck davon verschaffen zu können, wie dieser Kurt „technisch“ funktioniert.

Genug der Vorrede.

Beginnen möchte ich diesen Kurs mit kurzen Ausführungen zu den Hauptunfallursachen.

02 Hauptunfallursachen aus Sicht der Polizei

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In dem Erlass „Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei Nordrhein-Westfalen RdErl. d. Innenministeriums - 41 - 61.02.01 - 3 - v. 19.10.2009“ werden die Hauptunfallursachen wie folgt aufgelistet:

  • Nicht angepasste Geschwindigkeit oder Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit

  • Teilnahme am Straßenverkehr unter Einfluss von Alkohol und/oder Drogen

  • Nichtbeachten der Vorfahrt oder des Vorranges

  • Fehler beim Abbiegen

  • Ungenügender Sicherheitsabstand

  • Fehler beim Überholen oder beim Fahrstreifenwechsel

  • Falsches Verhalten von und gegenüber Fußgängern, Fahrradfahrern sowie motorisierten Zweiradfahrern.

Link zur Erlassregelung

Diese Aufstellung ermöglicht zumindest einen Einstieg in das Themenfeld der Hauptunfllursachen (HUU), obwohl diese Auflistung nicht zwangsläufig auch die Wirklichkeit abbildet. Diesbezüglich vertraue ich eher den Statistiken der Versicherer, die Tausende von Schadensfällen zu bearbeiten hatten und haben und bei der Suche nach den Hauptunfallursachen eine andere Rangfolge herausgefunden haben.

03 Hauptunfallursachen aus Sicht der Unfallversicherer

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Analysen der R+V-Versicherung haben folgende Reihenfolge bei den 5 häufigsten Unfallursachen im Straßenverkehr ergeben:

1. Falsche Straßenbenutzung

Hierzu zählen Autounfälle mit Personenschaden, die sich auf Gehwegen, Radwegen, Seitenstreifen oder Grünanlagen ereignen. Solche Unfälle entstehen deshalb, weil Straßen befahren werden, die nicht für Pkws gedacht sind. Unter diese Rubrik fallen ebenfalls Unfälle, die z. B. durch das Missachten von Einbahnstraßen verursacht werden. Auch sie zählen zur falschen Straßenbenutzung.

2. Zu hohe Geschwindigkeit

Je höher das Tempo beim Fahren, desto leichter ist es, die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren. Bei zu hoher Geschwindigkeit gerät ein Pkw vor allem in Kurven viel leichter ins Schleudern und kann so auch wesentlich schneller von der Fahrbahn abkommen.

3. Abstand zu gering

Durch zu dichtes Auffahren und plötzliche Bremssituationen lassen sich Zusammenstöße oftmals nicht mehr vermeiden. Besonders auf der Autobahn und bei entsprechenden Witterungseinflüssen sollte stets ein erhöhter Sicherheitsabstand zur Vorderfrau/zum Vordermann eingehalten werden.

4. Missachtung der Vorfahrt

Die vierthäufigste Unfallursache im Straßenverkehr liegt an der versehentlichen oder mutmaßlichen Missachtung der Vorfahrt. Autofahrer, die bestimmte Straßen nicht kennen, fahren nichts ahnend in eine Kreuzung hinein, ohne die Vorfahrt anderer Autofahrer zu beachten.

5. Fehler beim Abbiegen oder Rückwärtsfahren

Den Platz 5 mit den häufigsten Unfallursachen im Straßenverkehr belegen Fahrfehler, die sich beim Wenden oder Abbiegen, Rückwärtsfahren und Ein- bzw. Anfahren zutragen. Für die Vielzahl an Unfällen dieser Art ist nicht einmal eine hohe Geschwindigkeit notwendig. Viel zu leicht passiert ein Personenschaden, indem ein Autofahrer einen Fußgänger oder Radfahrer im toten Winkel übersieht. Deshalb ist gerade beim Abbiegen oder Rückwärtsfahren doppelte Vorsicht geboten.

Link zu den HUU der R+V

Ergänzend zu den Auswertungen der R+V lässt sich anmerken, dass wohl in den meisten Fällen Unaufmerksamkeit als Hauptunfallursache anzusehen sind, denn zu Unfällen kommt es vor allem dann, wenn Fahrer abgelenkt sind oder ihre Geschwindigkeit nicht einhalten oder falsch einschätzen, sich eine Zigarette anzünden, nach einem Sender im Autoradio suchen, am Navi herumfummeln oder gar im Internet surfen. Wie dem auch immer sei. Auch die Benutzung von Smartphones, einschließlich der Beantwortung von Mails beim Fahren, dürften im zunehmenden Maße Ursache für Verkehrsunfälle sein.

04 Verkehrsunfallentwicklung 2022/23

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Erfreulich an der Verkehrsunfallentwicklung nicht nur auf den Straßen Europas, sondern auch auf denen in Deutschland ist, dass die Zahl der tödlichen Unfälle seit Anfang der 1990er Jahre kontinuierlich zurückgegangen ist.

In einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 24. Oktober 2023 heißt es im Hinblick auf die Unfallzahlen:

Destatis.de: Straßenverkehrsunfälle im August 2023: 7 % weniger Verletzte als im Vorjahresmonat.

Im August 2023 sind in Deutschland rund 33 200 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen verletzt worden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 7 % oder 2 354 Verletzte weniger als im Vorjahresmonat. Die Zahl der Verkehrstoten sank um 34 auf 269 Personen. Insgesamt registrierte die Polizei im August 2023 rund 203 800 Straßenverkehrsunfälle, das waren 2 % oder 3 200 mehr als im Vorjahresmonat.

05 Polizeiliches Handlungsfeld

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Dass zur Aufnahme von Unfällen nicht nur verkehrsrechtliches Wissen, sondern auch andere Kompetenzen gehören, wird wohl niemand ernsthaft hinterfragen wollen.

Zu diesen Kenntnissen gehört natürlich auch die Fertigkeit, das polizeiliche Eingriffsrecht fachkompetent anzuwenden, nicht nur um Verkehrsunfälle aufnehmen und bearbeiten zu können, sondern auch, um losgelöst von der Aufnahme und Bearbeitung von Verkehrsunfällen, sowohl Verkehrsordnungswidrigkeiten als auch die im Verkehr häufig anzutreffenden Verkehrsstraftaten erforschen und verfolgen zu können.

Diese Fragen werden, im Zusammenhang mit anderen Begrifflichkeiten, die für das Verständnis des polizeilichen Verkehrsrechts unverzichtbar sind, im nächsten Kapitel aufgeworfen und erörtert.

Nur zur Erinnerung:

Die als Link hinterlegten Schlüsselwörter werden in den folgenden Kapiteln am Ende des jeweiligen Textes in alphabetischer Ordnung verlinkt aufgelistet. In dieser Einleitung sind das drei Schlüsselwörter:

Amtgshandlungen
Amtswalter
Ermittlungspersonen der Staatsanwaltschaft

Diese Schlüsselwörter, wie alle anderen auch, die im Rahmen dieses Kurses von Bedeutung sind, stehen auch im Ordner ABC-VR zur Verfügung. Ich gehe davon aus, dass am Ende des Kurses die für die Polizei relevanten Schlüsselwörter, die den Bereich des polizeilichen Verkehrsrechtes und des dazugehörigen Eingriffsrechts betreffen, im ABC-Verzeichnis zur Verfügung stehen.

Fehler, Verbesserungsvorschläge und Fragen richten Sie bitte an:

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