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Polizeiliches Grundlagenwissen für Studium und Praxis 

Home Inhaltsverzeichnis : Umgang mit der Demokratie

Wenn Trigger, Nudging und Framing versagen

Inhaltsverzeichnis:

01 Trigger
02 Nudging
03 Framing
04 Der Erfolg all dieser Bemühungen
05 Die negativen Folgen politischer Kampfbegriffe
06 Die neue Realität von heute
07 Zustimmung für „rechts“ bei jungen Wählern
08 Der Mut zur Wahrheit
09 Hambacher Fest 1832
10 Das Hambacher Fest 2022 und „Die WEISSEN“
11 Das Hambacher Fest der Geladenen
12 Ergebnisse der Europawahl in Rheinland-Pfalz
13 Willkommen in der neuen Realität
14 Abstimmung im Deutschen Bundestag
15 Ungewollte Werbung im Hörfunk des MDR
16 Fake Train – Gegen Desinformation
17 Wahrsprechen, das demokratische Lebenselixier
18 Quellen

01 Trigger

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Triggern, dieses englische Wort lässt sich wie folgt übersetzen: auslösen, lostreten, erzeugen, verursachen, bewirken, provozieren, ins Leben rufen.

Kurzum: Wenn es gelungen ist, einen Menschen erfolgreich zu triggern, dann befindet sich in der Vorstellungswelt dieses Menschen sozusagen ein Anker, der ihn sozusagen an den Inhalt bindet, der ihm sozusagen „eingetrichtert“ wurde oder durch ständiges Wiederholen sozusagen zur inneren Überzeugung wird.

Triggern, setzt somit eine beständige Polarisierung von Begriffen voraus, die sich in den Köpfen von Menschen als gesicherte Meinungen verfestigen sollen. Was damit gemeint ist, das lässt sich heute mit einer dafür erforderlichen Software leicht feststellen. Gemeint ist die Besonderheit, wie häufig zum Beispiel bestimmte Begriffe in großen deutschsprachigen Tages- und Wochenzeitungen vorkommen, ergänzt durch die jeweiligen Onlineausgaben der so genannten Leitmedien.

  • Universalisten

  • Partikularisten

  • Anywheres

  • Somewheres

  • Kosmopoliten

  • Globalisierungsgewinner

  • Globalisierungsverlierer

  • Populisten

  • Islamisten

  • Rechtsextreme

  • Migration

  • Antirassismus

  • Sexuelle Diversität

  • Homogenität

  • Feinde der Demokratie

  • Rechtsextreme

  • Verschwörungstheoretiker

  • Rassisten

  • Faschisten

  • Nazisten

  • und andere

All diese Begriffe dienen dazu, die Gesellschaft in Gegner oder Befürworter zu spalten.

Anders ausgedrückt: Während die alte Mittelklasse und die Unterklasse, soweit es die heute überhaupt noch gibt, an traditionellen Ordnungsvorstellungen festhalten, sind es die Woken von heute, die an den politischen Kosmopolitismus glauben, was zur Folge hat, dass traditionelle Werte wertlos geredet werden müssen, um der eigenen Sichtweise noch mehr Geltung verschaffen zu können. Ein Bemühen, das heute aber nicht nur erkennbar, sondern auch unübersehbar, auf Widerstände trifft.

Mit anderen Worten: Die politische Lage im Deutschland nach den nunmehr vorliegenden Ergebnissen der Europawahl, hat das woke Lager sozusagen in helle Aufregung versetzt, denn das Ergebnis ist so niederschmetternd, dass dem eigenen Weltbild nur noch dadurch Halt gegeben werden kann, indem die Brandmauer nach rechts noch wirkmächtiger werden muss.

Warum? Wer weiterhin migrationsoffen und rassismuskritisch sein will, diverse Lebensformen und plurale sexuelle Identitäten zu schätzen weiß, EU-freundlich gestimmt ist und der Umwelt zuliebe viel Gutes tun möchte, stellt plötzlich (aber nicht unerwartet) fest, dass es da auch einen Antigenderismus, einen Wohlstandschauvinismus, Ressentiments gegenüber Migranten und einen ungebrochenen Hang zum exzessiven Fleischkonsum gibt, der nicht zur veganen und vegetarischen Lebensführung der „neuen“ Menschen passen will.

Aber: Die Zeit dürfte reif dafür sein, mehr Offenheit gegenüber Andersdenkenden einzufordern. Das scheint mir auch der einzig gangbare Weg zu sein, aus einer Zwei-Welten-Theorie wieder ein politisches Gemeinwesen entstehen zu lassen. Ein „Weiter so wie bisher“ würde den Verfall der bundesdeutschen Demokratie nur beschleunigen.

02 Nudging

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Um Trigger im Bewusstsein von Menschen wirksam werden zu lassen, ist es zuerst einmal geboten, die dafür erforderliche Manipulationsarbeit zu leisten, das ist nichts anderes als Nudging, hört sich aber viel besser an, als Manipulation.

Warum? Anstoßen bzw. anschubsen, so die Übersetzung des englischen Wortes Nudging, hört sich halt viel softer an, als das gemeine Wort Manipulation, das nicht zum politischen Alltag, wohl aber zum Populismus gehört.

Wie dem auch immer sei: Ich weiß nicht, wie oft ich allein seit Januar 2024 dahingehend angeschubst wurde, zu glauben, dass ein Geheimtreffen in Potsdam nichts anderes war, als die zweite Wannseekonferenz, bei der es sich auch um eine geheime Besprechung gehandelt hatte, die am 20. Januar 1942 in einer Villa am Großen Wannsee in Berlin stattfand und deren Ergebnis sich mit drei Wörtern zusammenfassen lässt: Endlösung der Judenfrage.

Gleichermaßen gebetsmühlenhaft wurde auch das Wort Remigration verwendet, sozusagen als ein Synonym für die Deportation von gut die 5,3 bis 5,6 Millionen Muslimen bzw. sogar 21,2 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland betreffen sollte, so die Meldungen in den Leitmedien, was gut 26,0 Prozent der Bevölkerung in deutschen Privathaushalten entspricht.

15 Millionen Deutschen mit Migrationshintergrund sollten es aber auf jeden Fall sein, so die Berichterstattung im Allgemeinen. Und natürlich gehörte es auch zum täglichen Nachrichtenritual, sowohl in der Tagesschau als auch in ZDFheute, vor der rechtsextremistischen Partei der AfD zu warnen, die vom Verfassungsschutz nicht nur überwacht, sondern auch als rechtsextrem anzusehen sei. Es würde zu weit führen, all die Schupser und Anstöße hier aufzulisten, deren Ziel es war, auf die Notwendigkeit hinzuweisen, unsere Demokratie vor den Verfassungsfeinden zu schützen. Natürlich erhielten in dieser Berichterstattung auch die unzähligen Demonstrationen breiten Raum, an denen Millionen von Menschen teilgenommen haben, weil ihnen der Erhalt unserer Demokratie wichtig ist.

03 Framing

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Die bereits oben skizzierte Form der Berichterstattung, nicht nur in den Leitmedien, sondern auch die unzähligen Statements von Politikern, die vor den Gefahren von rechts warnten und diese Gefahr so darstellten, dass das Ende der Demokratie sozusagen vor der Tür steht, wenn dieser Bewegung kein Einhalt geboten, anders gesagt, ihr keine Brandmauer entgegengestellt wird, dauert immer noch an. Auch solche Botschaften lassen sich als Framing beschreiben.

Damit ist nämlich eine öffentliche Meinungsbildung gemeint, deren Ziel darin besteht, einen Rahmen zu beschreiben, in dem ein gewolltes, nämlich das richtige Bild der Demokratie, gezeichnet werden sollte.

Die Metapher eines Rahmens ist auch naheliegend, denn das Wort Framing bedeutet nichts anderes als: rahmend, bildend, entwickelnd, gestaltend, zusammensetzend, ausarbeiten, entwerfen bzw. formen. Gemeint ist natürlich das richtige Denken über ein „Wir“, das sogar Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Anlass nahm, darüber ein Buch mit dem Titel „Wir“ zu schreiben, dessen Bewertung durch die Leser mit mageren 1,5 Punkten von 6 möglichen Punkten bewertet wurde und dessen Bestellrang am 11.6.2024 bei Amazon den Rang Nr. 78.754 einnahm.

04 Der Erfolg all dieser Bemühungen

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Eigentlich sind die Wahlergebnisse, die sowohl die AfD als auch das Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW) anlässlich der Europawahl im Juni 2024 erzielten, ein medienwirksames Unding, denn das Ergebnis zeigt, dass trotz aller wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Wirkung von Propaganda, die von den anderen Parteien eingesetzten Mittel versagt haben müssen, denn wie sonst lässt es sich erklären, dass all diese Bemühungen nicht das erreicht haben, was sie hätten erreichen sollen und nach Meinung der politischen Eliten hätten auch erreichen müssen: sowohl die AfD als auch das Bündnis Sarah Wagenknecht auf die Plätze zu verweisen, wo sie hingehören: ins politische Abseits.

05 Die negativen Folgen politischer Kampfbegriffe

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Wir müssen unsere Demokratie verteidigen gegen: Nazis und Faschisten, gegen Rassisten und Querdenker, und natürlich auch gegen all diejenigen, die nicht so denken wie wir.

Dass solch eine Strategie für „die beste Demokratie in Deutschland aller Zeiten“ mehr Schaden als Nutzen angerichtet hat, obwohl Millionen von Menschen dazu aktiviert werden konnten, öffentlich für die „Demokratie der Rechtgläubigen“ auf die Straße zu gehen, sollte nachdenklich stimmen.

Warum? Eine Demokratie muss akzeptieren – auch wenn es dem Wahlvolk an demokratischer Einsicht fehlen sollte – in ihr Kräfte wirken, die sich der Manipulation und der Einflussnahme durch die „Rechtgläubigen“ entziehen.

Anders ausgedrückt: Von den knapp 65 Millionen Wahlberechtigten, die sich im Juni 2024 an der Europawahl beteiligten, ging eine Wirkung aus, auch wenn die politischen Eliten das beklagt, die darin besteht, dass viele Wählerinnen und Wähler den gebetsmühlenhaft vorgebrachten Parolen, dass „unsere“ Demokratie gegen jede Form von Extremismus verteidigt werden muss“, viele Wählerinnen und Wähler deshalb nicht mehr erreichet und auch nicht erreichen konnte, weil sie sozusagen zuvor bereits von diesem „wir“ ausgeschlossen worden waren und das auch immer noch sind.

Woran liegt das?

06 Die neue Realität von heute

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Es scheint fast den Eindruck zu machen, dass ein Ausgeschlossenwerden sozusagen zum Erwachsenwerden gehört. Warum? Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass meine Generation, also die, die heute zu den so genannten „alten weißen Männern“ gehört, keinen Aufwand und auch keine Mühen scheuten, der etablierten Gesellschaft zu zeigen, was es heißt jung, modern und progressiv zu sein. Die sich daraus ergebenden Widerstandsbewegungen führten zu Aktionen, die mit denen von heute nicht zu vergleichen sind, denn die von damals waren viel gewaltsamer.

Hier nur ein paar Beispiele: Bürgerkriegsähnliche Zustände im Zusammenhang mit der Protestbewegung um die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf, die Proteste anlässlich der Startbahn West, die gewalttätigen Auseinandersetzungen um den Atommeiler in Brokdorf, später dann die gewaltsamen Aktionen anlässlich der Castortransporte nach Gorleben.

Kurzum: Diese Generation war den Etablierten damals auch ein Dorn im Auge.

Heute scheint sich der Pegel wieder von links nach rechts gedreht zu haben, denn nicht nur in den östlichen Bundesländern legte die AfD bei jungen Wählern anlässlich der Europawahl stark zu, durchaus vergleichbar auch mit den Erfolgen der FPÖ in Teilen Österreichs.

Die Gründe dafür sind vielschichtig: Zum einen spielt ein gewisses Rebellentum gegen das miefig-linke tonangebende Milieu eine Rolle, zum anderen haben Teile der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihre eigenen Erfahrungen mit den Folgen von „Multikulti“ gemacht, die eben nicht romantisch-beglückend, sondern hart und befremdlich waren und wohl auch immer noch sind. In anderen EU-Ländern stimmten die Jungen noch weniger für Mitte-Rechts-Parteien.

Wie dem auch immer sei: Die Zahlen zur EU-Wahl belegen dennoch, dass von einem erdrutschartigen Rechtsruck nicht gesprochen werden kann. Heilung ist somit möglich, wenn diese auch tatsächlich gewollt ist.

07 Zustimmung für „rechts“ bei jungen Wählern

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Es besteht kein Grund zur Panik, denn die Rechtsruck-Angst-Geplagten könnten durchaus mittels Fakten beruhigt werden. Warum? 28 Prozent der 16- bis 24-Jährigen und 25 Prozent der 25- bis 34-Jährigen wählten anlässlich der Europawahl Kleinstparteien. Unter denen ein Großteil der Stimmen auf solche fiel, die ähnliche Anliegen haben wie die Grünen. Die Partei „Volt“ etwa wählten neun Prozent der unter 24-Jährigen. Sie fordern beispielsweise, dass die EU bis 2024 klimaneutral wird. Auch in der Migrationspolitik ist die violette Partei klar links positioniert.

Zählt man die linksprogressiven Parteien zusammen, für die sich Wähler unter 25 Jahren entschieden haben, dann kommt man auf über 50 Prozent. Zählt man die Ergebnisse der Parteien rechts der Mitte zusammen, kommt man auf 43 Prozent. Bei den 25- bis 34-Jährigen ist die Verteilung ähnlich.

Was dennoch real ist, das ist ein erkennbares Anwachsen in Richtung rechts. Dieser Tendenz wird aber wohl nur dann gestoppt werden können, wenn die politischen Eliten endlich den Mut aufbringen, die Wahrheit zumindest zu thematisieren.

08 Der Mut zur Wahrheit

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Es ist wieder an der Zeit, sich an Bertolt Brechts Taktrat „Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit“ zu erinnern, das im April 1935 in Paris, Basel und und in Prag in der dort erscheinenden Zeitschrift „Unsere Zeit“ veröffentlicht wurde.

Volltext des Traktats

Aus dieser umfangreichen Streitschrift habe ich die Sätze ausgewählt, die nach meiner Sicht der Dinge zur Wirklichkeit von heute passen.

Bertolt Brecht: Wer heute die Lüge und Unwissenheit bekämpfen und die Wahrheit schreiben will, hat zumindest fünf Schwierigkeiten zu überwinden. Er muss den Mut haben,

  • die Wahrheit zu schreiben, obwohl sie allenthalben unterdrückt wird;

  • die Klugheit, sie zu erkennen, obwohl sie allenthalben verhüllt wird;

  • die Kunst, sie handhabbar zu machen als eine Waffe;

  • das Urteil, jene auszuwählen, in deren Händen sie wirksam wird;

  • die List sie unter diesen zu verbreiten.

Die Wahrheit zu schreiben:

Zu sagen, dass die Guten nicht besiegt wurden, weil sie gut, sondern weil sie schwach waren, dazu ist Mut nötig. Wenig Mut ist dazu nötig, über die Schlechtigkeit der Welt und den Triumph der Rohheit im Allgemeinen zu klagen und mit dem Triumph des Geistes zu drohen, in einem Teil der Welt, wo dies noch erlaubt ist.

Die Klugheit, die Wahrheit zu erkennen:

Keine Rede kann davon sein, dass es leicht sei, die Wahrheit zu finden. Denn die künstlerische Gestaltung besteht ja gerade darin, einer Sache Wichtigkeit zu verleihen. Erst bei genauem Hinsehen erkennt man, dass sie nur sagen: Ein Stuhl ist in Stuhl und niemand kann etwas dagegen „machen“ dass der Regen nach unten fällt. Diese Leute finden nicht die Wahrheit, die zu schreiben sich lohnt.

Wenn jemand bereit ist, die Wahrheit zu schreiben und fähig, sie zu erkennen, bleiben noch drei Schwierigkeiten übrig.

Die Kunst, die Wahrheit handhabbar zu machen als eine Waffe

Die Wahrheit muss der Folgerungen wegen gesagt werden, die sich aus ihr für das Verhalten ergeben. Der leichtfertige Mensch, der die Wahrheit nicht weiß, drückt sich allgemein, hoch und ungenau aus. Es faselt von „den“ Deutschen, er jammert über „das“ Böse, und der Hörer weiß im besten Fall nicht was tun. Soll er beschließen, kein Deutscher zu sein? Wird die Hölle verschwinden, wenn er gut ist? Auch das Gerede von der Barbarei, die von der Barbarei kommt, ist von dieser Art.

Wenn man erfolgreich die Wahrheit über schlimme Zustände schreiben will, muss man sie so schreiben, dass ihre vermeidbaren Ursachen erkannt werden können. Wenn die vermeidbaren Ursachen erkannt werden, können die schlimmen Zustände bekämpft werden.

Das Urteil, jene auszuwählen, in deren Händen die Wahrheit wirksam wird.

Die Wahrheit aber kann man nicht eben schreiben; man muss sie durchaus jemandem schreiben, der damit etwas anfangen kann. Die Erkenntnis der Wahrheit ist ein den Schreibern und Lesern gemeinsamer Vorgang. Um Gutes zu sagen, muss man gut hören können und Gutes hören. Die Wahrheit muss mit Berechnung gesagt und mit Berechnung gehört werden. Und es ist für uns Schreibende wichtig, wem wir sie sagen und wer sie uns sagt.

Wir müssen die Wahrheit über die schlimmen Zustände denen sagen, für die die Zustände am schlimmsten sind, und wir müssen sie von ihnen erfahren. Nicht nur die Leute einer bestimmten Gesinnung muss man ansprechen, sondern die Leute, denen diese Gesinnung und Grund ihrer Lage anstünde.

Die List, die Wahrheit unter vielen zu verbreiten.

Wer in unserer Zeit statt Volk Bevölkerung und statt Boden Landbesitz sagt unterstützt schon viele Lügen nicht.

Die Bevölkerung eines Landstriches hat verschiedene, auch einander entgegengesetzte Interessen, und dies ist eine Wahrheit, die unterdrückt wird. Vieles, was in Deutschland über Deutschland nicht gesagt werden darf, darf über Österreich gesagt werden.

Die Propaganda für das Denken, auf welchem Gebiet immer sie erfolgt, ist der Sache der Unterdrückten nützlich. Eine solche Propaganda ist sehr nötig. Das Denken gilt unter Regierungen, die der Ausbeutung dienen, als niedrig.

Als niedrig gilt, was für die Niedergehaltenen nützlich ist.

Volltext der Streitschrift von Bertolt Brecht

Ob es den etablierten Parteien von heute, gemeint sind die, die sich als Alleinvertreter der Demokratie verstehen, gelingen wird, den von Bertolt Brecht eingeforderten Mut zur Wahrheit nicht nur auszusprechen, sondern auch durch Handeln umzusetzen?

Diese Frage können nur Sie selbst beantworten.

Wie dem auch immer sei: Ihre Meinung könnte den demokratischen Vorbildern durchaus die Richtung weisen, aber Ihre Meinung ist nicht gefragt, außer an Wahltagen.

Und wer im Deutschland von heute öffentlich sagt, was er wirklich denkt, der lebt gefährlich. Durchaus vergleichbar mit dem hohen persönlichen Risiko der gut 30 000 „Aufmüpfigen“, die dazu bereit waren, 1832 für Freiheit, Brüderlichkeit und Gleichheit den gefährlichen Gang zum Hambacher Schloss zu wagen, einem Ereignis, das am 28. Mai 2022 in einem Festakt – vor geladenem Publikum im Hambacher Schloss – stattfand, das von der Polizei geschützt werden musste, um die vielen Wanderer, die sich ebenfalls auf den Weg zum Hambacher Schloss gemacht hatten, am Betreten des Schlossgeländes zu hindern, um die Verleihung eines Freiheitspreises an den ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck, würdig begehen zu können.

Kurzum: Das Gedenken an den „Mut der ersten deutschen Demokrate“, die 1832 ins Hambacher Schloss strömten, fand 190 Jahre später unter Ausschluss der Öffentlichkeit in einem kleinen Kreis statt, einer Besonderheit, die geradezu als das Gegenteil der demokratischen Vorbilder bezeichnet werden muss, an die diese Feier eigentlich erinnern sollte. A-historischer geht es nicht mehr.

09 Hambacher Fest 1832

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Wer die Geschehnisse von vor 190 Jahren und die von heute verstehen will, ohne sich um den Ursprung dieses Festes zu kümmern, der wird niemals dazu in der Lage sein, die Unterschiede überhaupt wahrnehmen zu können, wie sich der Demokratiebegriff im Laufe der Zeit verändert hat.

Anders ausgedrückt: Am 27. Mai 1832 machten sich gut 30 000 Menschen auf den Weg zum Hambacher Schloss, um dort für Freiheit, Brüderlichkeit und Gleichheit zu demonstrieren. 190 Jahre später, am 28. Mai 2022, wurden Tausende von Menschen von der Polizei daran gehindert, eine im Hambacher Schloss feiernde Elite zu stören.

So viel vorab. Zuerst einmal ist es wichtig, sich in das Jahr 1832 hineinzudenken, um zu verstehen, warum sich viele Menschen auf den Weg zum Hambacher Schloss machten. Der Historiker, Germanist und Lyriker Eberhardt Orthbandt (1920 bis 2015) beschreibt das wie folgt:

Eberhardt Orthbandt: Liberale Erhebung in Deutschland: In Braunschweig musste der Herzog weichen, und hier, ebenso wie in Sachsen, Kurhessen und Hannover, wurden, nach heftigen Unruhen in den größeren Städten, Verfassungen erlassen. Dann fand, am 27. Mai 1832, das „Hambacher Fest“ (bei Neustadt a. d. Haardt in der Rheinpfalz) statt, zu dem die Radikal-Liberalen Wirth und Siebenpfeiffer aufgefordert hatten. Mindestens 30 000 Teilnehmer!, eine für damalige Verhältnisse außerordentlich große Anzahl: die erste parteipolitische Volkskundgebung in Deutschland. „Ja, er wird kommen, der Tag!“, rief Siebenpfeiffer, „wo ein gemeinsames deutsches Vaterland sich erhebt ...! Es lebe das freie, das einige Deutschland! ... Hoch lebe jedes Volk, das seine Ketten bricht und mit uns den Bund der Freiheit schwört!“ – „Vaterland, Volksfreiheit, Völkerubund!“

An anderer Stelle:

Ja, es wird kommen der Tag, wo ein gemeinsames deutsches Vaterland sich erhebt, das alle Söhne als Bürger begrüßt und alle Bürger mit gleicher Liebe, mit gleichem Schutz umfasst; wo die erhabene Germania dasteht auf dem erzenen Piedestal der Freiheit und des Rechts, in der einen Hand die Fackel der Aufklärung, welche zivilisierend hinausleuchtet in die fernsten Winkel der Erde, in der anderen die Wage des Schiedsrichteramts, streitenden Völkern das selbst erbetene Gesetz des Friedens spendend, jenen Völkern, von welchen wir jetzt das Gesetz der Gewalt und den Fußtritt höhnender Verachtung empfangen.“

An anderer Stelle:

Wir selbst wollen, wir selbst müssen vollenden das Werk, und ich ahne, bald, bald muss es geschehen, soll die deutsche, soll die europäische Freiheit nicht erdrosselt werden von den Mörderhänden der Aristokratie [En01].“

Ergänzend dazu heißt es auf der Website der Stiftung des Hambacher Schlosses wie folgt:

Stiftung Hambacher Schloss: Am 27. Mai 1832 kamen bis zu 30.000 Menschen auf dem Hambacher Schlossberg zusammen, um für ein geeintes Deutschland, politische Grundrechte und ein solidarisch verbundenes Europa einzutreten.

Die Bildung eines geeinten deutschen Nationalstaates, die Gewährung politischer Grundrechte wie Meinungs- und Pressefreiheit, die Begrenzung der Fürstenherrschaft durch verstärkte politische Mitwirkungsmöglichkeiten des „Volkes“ (damit war der männliche, gebildete und/oder besitzende Teil der Bevölkerung gemeint), die Beschwörung eines solidarisch verbundenen Europas – hinter diesen Forderungen haben sich die meisten der über 20 Redner des Hambacher Festes versammelt.

Farben der Deutschlandfahne von heute:

Sie stammt vom Hambacher Fest! Schwarz-Rot-Gold waren zwar schon seit den Befreiungskriegen 1813-15 zu den Farben der deutschen Nationalbewegung geworden, weil die Uniformen eines populären preußischen Freiwilligenverbandes (Lützowsches Freikorps) eben jene Farben vereinte. Doch wurden diese Farben auf den Fahnen der Freiheits- und Einheitsbewegung ganz unterschiedlich angeordnet und gestaltet. Beim Hambacher Fest trug jedoch der Neustadter Kaufmann Johann Philipp Abresch eine ganz besondere Fahne hinauf zum Schloss und hisste sie für alle sichtbar auf dem Turm der Schlossruine. Mit ihren gleichgroßen Farbstreifen in Schwarz, Rot und Gold sollte sie zu der deutschen Urfahne werden. Auf dem mittleren, roten Streifen steht die Inschrift „Deutschlands Wiedergeburt“. Diese original erhaltene Fahne bildet heute das Herzstück der Dauerausstellung „Hinauf, hinauf zum Schloss!“, im Hambacher Schloss. Bis zum heutigen Tag stehen die Farben Schwarz-Rot-Gold für ein freies, demokratisches und geeintes Deutschland.

Was geschah mit den Initiatoren dieses Festes?

Die Organisatoren und Redner des Hambacher Festes wurden angeklagt und verhaftet. In der Bevölkerung genossen sie dennoch große Popularität und Sympathie. Viele Liberale und Demokraten flohen nach dem Hambacher Fest ins Ausland – teils um einer drohenden Haftstrafe zu entgehen, teils aus Enttäuschung über die politischen Verhältnisse [En02].

Bild des Hambacher Schlosses
Die Kästeenburg, auch Maxburg genannt.

10 Das Hambacher Fest 2022 und „Die WEISSEN“

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Das Hambacher Fest 2022 kann durchaus als das Gründungsdatum der Vereinigung „Die WEISSEN“ angesehen werden.

Warum?

Bei der Vereinigung „Die WEISSEN“ handelt es sich um einen Verein, der zwischenzeitlich einen Partgeistatus erreicht hat, nicht um viele „alte weiße Männe und Frauenr“, sondern um eine Gemeinschaft, deren Name sich wie folgt erklären lässt:

Mischt man die Farben blau, grün und rot, erhält man immer weiß. Anders ausgedrückt: Mit der weißen Farbe soll dokumentiert werden, dass man politisch nach allen Seiten (von „blau“ bis „rot“) offen ist. Mitglieder dieses Vereins sind, wenn sie an Demonstrationen teilnehmen, an ihrer weißen Kleidung zu erkennen.

Die Vereins- und Parteiengründung geht unter anderem darauf zurück, dass Dr. Wolfgang Kochanek, der anlässlich des 190. Jahrestages des Hambacher Festes also am 28. Mai 2022, eine Großdemonstration mit ebenfalls mindestens 30 000 Teilnehmern zum Hambacher Schloss durchführen wollte, die aber von den Behörden mit der Begründung untersagt wurde, dass die Stadt bereits selbst eine Veranstaltung im Hambacher Schloss geplant habe und die Veranstaltung deshalb entweder eine Woche vor- oder weit außerhalb des Hambacher Schlosses durchgeführt werden müsse.

Wie dem auch immer sei: Auf eine verwaltungsgerichtliche Klärung dieses Verbotes konnte Dr. Wolfgang Kochane verzichten, da auch städtische Behörden strategische Fehler begehen. Um was für einen Fehler es sich handelte, das kann in dem Buch von Ulrich Gausmann „Wirtschaft und Finanzen neu gedacht“, nachgelesen werden. Dort heißt es diesbezüglich wie folgt.

Ulrich Gausmann: Der [Fehler] bestand darin, dass die Stadt zu einer Art Mitmachspiel aufforderte und unter anderem Parteien, Kindergärten, Sportvereine und Unternehmen anschrieb und zur Beteiligung aufforderte.

Die in Neustadt ansässigen Unternehmer wurden von der Stadt aufgefordert, das „Fest der Demokratie“ mit einem Zug ihrer „Freunde, Kunden und Lieferanten“ zu bereichern. Dazu sollten sich diese auf einer Stempelkarte die Teilnahme am Zug vom Marktplatz hoch zum Schloss bestätigen lassen. Für jeden Stempeleintrag wollte die Stadt einen Euro an die Ukrainehilfe zahlen und das Unternehmen mit den meisten gesammelten Stempeln sollte einen Preis bekommen [En03].

Es würde zu weit führen, die weiteren Schritte der Stadt zu beschreiben, die dazu dienen sollten, die den Zug zum Hambacher Schloss doch nicht stattfinden zu lassen. Auch wenn der Veranstalter der verbotenen Versammlung die Stadt aufforderte, ihm 30 000 „Teilnahmekarten“ zur Verfügung zu stellen, reagierte darauf die Stadt mit einer strikten Quote anzufordernder Teilnehmerkarten. Dennoch:Verhindern konnten die Stadtväter den Protest nicht mehr, denn Dr. Wolfgang Kochanek forderte die Menschen, die an der von ihm angemeldeten Versammlung (die nicht stattfinden durfte) teilgenommen hätten auf, bei ihrer Wanderung zum Schloss – wozu ja die Stadt eingeladen hatte – in weißer Kleidung teilzunehmen. Dadurch hatten sich „Die WEISSEN“ quasi konstituiert.

Ulrich Gausmann: Über 5.000 weiß gekleidete Teilnehmer, darunter viele Unternehmer, Ärzte, Selbständige und Handwerker, zogen dann an diesem sonnigen 28. Mai, wie bereits vor 190 Jahren zuvor viele andere Demokratiefreunde auch, fröhlich in zwei schier endlosen Zügen vom Marktplatz in Neustadt hoch zum Hambacher Schloss. Das Schlossgelände selbst war von der Geschäftsführerin der Stiftung Hambacher Schloss, Ulrike Dittrich, mit Verweis auf ihr Hausrecht und mit Bezug auf eine angebliche „Überfüllung“ von einer Hundertschaft der Polizei eiligst abgesperrt worden. [...]. Etwa weitere 1000 Teilnehmer wurden von der Polizei bereits auf dem Weg zum Schloss aufgehalten. Zur selben Zeit feierten sich in dem wegen „Überfüllung“ geschlossenen Innenbereich etwa 35 selbsternannte Demokraten (Unter ihnen Innenminister Lewentz, OB Marc Weigel und andere handverlesene Politiker) selbst. Die auf einen Ansturm von 1700 interessierten Gästen vorbereiteten Cateringunternehmen bauten derweil mangels Nachfrage ihre Stände wieder ab. Die Kluft zwischen offiziellem Anlass (Fest der Demokratie) und der politischen Praxis hätte an diesem Tag kaum größer sein können. [...]. Die Polit-Elite blieb isoliert vom Volk unter sich, das Volk feierte unterdessen außerhalb des Schlosses und praktizierte den Schulterschluss. Es war offensichtlich, dass sich die ganz überwiegende Mehrheit der Polizisten an diesem Tag selbst als Bürger gesehen haben, die sich mit den friedlichen Teilnehmern des Festzuges solidarisierten. Die von Bürgermeister Stefan Ulrich geforderte Einkesselung friedlicher Teilnehmer des Festzuges wurde nach kurzer Zeit von besonnenen Beamten beendet – ein Zustand, den die Antifa dann wenige Tage später im Internet bemerkenswerterweise als „unhaltbare Kapitulation der Behörden vor den neuen Nazis“ bezeichnete [En04].

Wie dem auch immer sei: Staatliche Stellen, die mit der Demokratie anlässlich eines „Festes der Demokratie“ so umgehen, wie das anlässlich der 190. Jahresfeier des Hambacher Festes am 28. Mai 2022 in Neustadt der Fall gewesen ist, solche staatlichen Stellen dürfen sich nicht wundern, wenn auch im konservativen Kreis von Wählerinnen und Wählern sich eine Haltung entwickelt, die es aus deren Sicht erforderlich macht, sich zum „Schutz der Demokratie des Grundgesetzes“ einzusetzen.

Auch wenn es sich bei der Vereinigung „Die Weissen“ um eine kleine Partei handelt, verfügen „Die WEISSEN“ bereits über ein Netzwerk, das sich über die ganze Bundesrepublik erstreckt.

Auf der Website „Die WEISSEN“ können nicht nur die Ziele dieser Bewegung, sondern auch deren Verbreitungsgrad entnommen werden.

Die WEISSEN

Dort heißt es:

ÜBER UNS:

WIR selbst sind die Lösung – WIR alle gemeinsam als Gesellschaft!!!

Auch wenn die momentanen Zeiten von Unruhen, Ungewissheiten und Ängsten geprägt sind und ein Großteil der Menschen, gerade auch viele Jugendliche, in unserer Gesellschaft nicht gerade hoffnungsvoll und zuversichtlich in die Zukunft blicken, so glauben wir von „die WEISSEN“ dennoch fest daran, dass wir unserer Zukunft und unserem Schicksal nicht hilflos ausgeliefert sind. Wir können dieses Schicksal und die Zukunft unserer Kinder durch einen engen gesellschaftlichen Zusammenhalt maßgeblich beeinflussen und mitgestalten. Den Königsweg hierzu haben wir sicherlich nicht, aber wir sind davon überzeugt, dass wir dies schaffen können, wenn wir uns gemeinsam auf diesen Weg machen und diesen als Gemeinschaft gestalten.

WIR treten der Spaltung der Gesellschaft aktiv entgegen!!!

Wir von „die WEISSEN“ sind der festen Überzeugung, dass viele Probleme der Gegenwart damit einhergehen, dass unsere Gesellschaft durch politische und mediale Rhetorik polarisiert und gespalten wird. Ein anerzogenes Schwarz-weiß-Denken, sowie die Ablösung eines vernunftgeleiteten Handelns durch Ideologien, lässt den gesellschaftlichen Zusammenhalt zunehmend schwinden. Dieser ist jedoch zwingend notwendig, um geschlossen und stark, gemeinsam für den Wohlstand und das Gemeinwohl unseres Landes einzustehen.

Demokratie passiert nicht aus Versehen – WIR alle gemeinsam müssen sie leben!!!

Wir von „die WEISSEN“ werden uns deshalb mit allen friedlichen und demokratischen Mitteln dafür einsetzen, diesen gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem wundervollen Land wieder neu zu beleben. Dadurch können wir auch zu einer Keimzelle für ein starkes und zukunftssicheres Europa werden.

Wir von „die WEISSEN“ glauben daran, dass Menschlichkeit, Nächstenliebe und Achtsamkeit sowie ein gewisses Maß an gesellschaftlichem und wirtschaftlichem Verantwortungsbewusstsein zwingend notwendig sind, wenn wir in einer starken Demokratie leben wollen, die autokratischen Strömungen widerstandsfähig gegenübertreten kann.

Deshalb möchten wir von „die WEISSEN“ zunächst alle Menschen, ob sie nun Teil eines Unternehmens sind oder sich als Individuen in diesem Veränderungsprozess engagieren wollen, miteinander vernetzen, um so den Ausgangspunkt für diese „gesellschaftliche und wirtschaftliche Wiedergeburt“ zu schaffen.

Wir von „die WEISSEN“ haben es uns zum Ziel gesetzt, einen starken und gut vernetzten Gegenpol zur etablierten Politik zu bilden, um dadurch dem Volk die ihm eigentlich zustehende Macht zu geben, um das politische Machtmonopol, welches leider zunehmend von falschen und unaufrichtigen Politikern missbraucht wird, zu relativieren.

Wirken auch Sie an diesem Prozess aktiv mit!!!

WIR sind uns sicher, dass wir damit gemeinsam Erfolg haben werden!!!

Freiheit und Selbstbestimmung sind die Voraussetzungen für ein Leben in Würde und Glück. Wir wollen in Ruhe gelassen werden von den Zumutungen einer übergriffig gewordenen Obrigkeit. Wir wollen nicht wie unmündige Kinder behandelt werden. Wir wollen frei sein und unser Leben selbst bestimmen. Wir wollen einfach sein.“ (Gunnar Kaiser) [En05].

11 Das Hambacher Fest der Geladenen

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Nur zur Erinnerung: Vor 190 Jahren zogen gut 30 000 Menschen hinauf zum Hambacher Schloss, um für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu demonstrieren. Dass die Initiatoren dieses Protestmarsches dafür bestraft wurden, ist ebenfalls ein Faktum, das historisch belegt ist.

Wie dem auch immer sei: Zum 190 zigsten Jahrestag entsprach es dem Willen der Obrigkeit, dafür zu sorgen, dass solch ein „Massenandrang“ verhindert werden musste, um sozusagen unter sich, also im kleinen Kreis, an dieses bedeutende „Gründungsdatum deutschen demokratischen Denkens“ zu erinnern.

Dass es sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern von vor 190 Jahren um Menschen gehandelt hat, die deutschnational dachten und durchweg der Meinung waren, dass Deutschland den Deutschen und nicht den Aristokraten gehören musste, um frei sein zu können, sei an dieser Stelle nur angemerkt, denn aus der Sicht politisch korrekten Denkens von heute, dachten die Teilnehmer des Protestzuges zum Hambacher Schloss von 190 Jahren eher rechts von der AfD, als ampelgerecht.

Wie dem auch immer sei: Man feierte das Fest im kleinen Kreis, geschützt durch Polizeibeamte, die Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zum Schloss verwehrten. Der Höhepunkt der Feier bestand darin, dem Altbundespräsidenten Joachim Gauck, dem elften Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, der vom 18. März 2012 bis zum 18. März 2017 dieses höchste Staatsamt ausübte, den Hambacher Freiheitspreis zu verleihen.

Der Altbundespräsident erhielt die Auszeichnung während eines Festakts auf dem Hambacher Schloss. Veranstalter war die Stadt Neustadt an der Weinstraße. Der Festakt war eingebunden in das dreitägige Demokratiefest der Stadt mit dem Leitgedanken „Mut zur Freiheit“.

Bei dem folgenden Statement des Altbundespräsidenten Joachim Gauck, beginnend bei 1 Stunde und 47 Minuten und 20 Sekunden des Videos, das über folgenden Link aufgerufen werden kann, sagte der Altbundespräsident Folgendes.

Dankesrede des Bundespräsidenten

Altbundespräsident Joachim Gauck sagte, Bezug nehmend auf die von ihm gemachten Erfahrungen in DDR-Zeiten, dass es damals schwer war, für die Freiheit zu streiten.

Joachim Gauck: Liebe Festversammlung, ich habe mich doppelt über die Begegnung mit Ihnen gefreut. Natürlich zu Ihrem Preis, aber auch den Festakt, den Sie geplant haben zu erleben, sich vorzustellen, dass sie miteinander etwas feiern wollen, was ja nicht selbstverständlich ist: Unsere Demokratie. Das Fest mit dem Programm, gestaltet von den Vereinen aber auch von den Institutionen, den Künstlerinnen und Künstlern spiegelt die starke Bereitschaft unserer Gesellschaft zum Engagement, zur ehrenamtlichen Tätigkeit und ganz generell auch ein großes politisches Interesse wieder. Im freiheitlichen, weltoffenen und solidarischen Geistes des Hambacher Festes haben Sie in Neustadt ein Fest gefeiert, das alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen hat, mitzufeiern, mit zu wandern und mitzudiskutieren.

Ich habe gehört, dass es dabei auch Probleme gab, und ... um eine kurze Anmerkung zu machen ... das wird uns begleiten, diese problembelastete, manchmal problemüberladene Debatte auch mit einem Zug hin zur Verachtung des Andersdenkenden und sogar zum Hass. Wir sind Menschen, die in einer ... die Bibel würde sagen ... in einer gefallen Welt leben ... und in uns Menschen liegt eben nicht nur die Tradition des Guten und der Nächstenliebe, sondern höchst destruktive Traditionen. Und manchmal begehen diese höchst destruktiven Anlagen ... Menschen ... die gibt es auch in Systemen, und manchmal macht uns das sehr schwer, tolerant zu sein. Und unsere Toleranz hat, sie wissen das alle, auch Grenzen.

Aber wir müssen oftmals ertragen, was uns nicht gefällt, denn wir können nicht all diese für Wirrköpfe halten, oder die, die sogar die Demokratie verachten, einfach in Lager stecken. Es gibt Gegenden in der Welt, wo man das tut. Das wollen wir nicht. Wir wollen also ertragen, zweitens debattieren und streiten, drittens verteidigen, und schließlich so verteidigen, dass wir denen, die unsere Rechtsordnung missachten, ganz deutlich ihre Grenzen aufweisen.

Dankesrede von Joachim Gauck zur Verleihung des Freiheitspreises im Hamburger Schloss am 28. Mai 2024:

Video des Festaktes im Hambacher Schloss:

Dankesrede von Joachim Gauck
1:47:00 bis 1:49:30

12 Ergebnisse der Europawahl in Rheinland-Pfalz

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Vom Protestmarsch zum Hambacher Schloss, diesem historischen deutschen Demokratieort, der im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz liegt, bis heute, sind kaum mehr als 192 Jahre vergangen. Dass sich die Demokratie in dieser Zeit verändert hat, liegt in der Natur der Sache, das machen auch die Ergebnisse der Europawahl im Juni 2024 mehr als deutlich.

Dennoch: In den Seelen der Menschen leben auch heute noch die Gedanken der großen Denker aus vergangenen Zeiten. An dieser Stelle sei nur an Johann Wolfgang von Goethe (1749 bis 1832) erinnert, der nur wenige Wochen vor dem historischen Protestzug zum Hambacher Schloss starb.

Aber: Bereits 5 Jahre zuvor brachte er folgende Zeilen aufs Papier:

Du willst nach deiner Art bestehn,
Musst selbst auf deinen Nutzen
sehn!

Dann werdet ihr das Geheimnis besitzen,
Euch sämtlich untereinander zu nützen;
Doch den lasst nicht zu euch herein,

Der anderen schadet, um etwas zu sein [En06].

So schrieb Goethe 1827 im Alter von 78 Jahren und man darf ihm ein gewisses Maß an Lebenserfahrung unterstellen, das aus diesen Zeilen spricht.

Und nun zu den Ergebnissen der Europawahl 2024 in Deutschland, die über den folgenden Link aufgerufen werden können:

Ergebnis der Europawahl 2024 in Deutschland

Link zur Grafik

Und hier die Wahlergebnisse der Europawahl 2024 in Rheinland-Pfalz.

Link zur Grafik

Auch wenn die Wählerstimmen für die AfD mit 14,7 % (Zunahme um 4,8 %), leicht unter dem Bundesdurchschnitt mit 15,9 % (Zunahme um 4,9 %) liegt, macht dennoch ein Wahlergebnis betroffen:

Die meisten Jungwähler entschieden sich in Rheinland-Pfalz für die AfD.

Link zur Grafik

Warum?

13 Willkommen in der neuen Realität

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Der Protest der jungen Generationen gegen die Wahrheit der alten Generationen, ist ein Verhalten, für das die Sprachfigur des „Generationenkonflikts“ gebräuchlich ist.

Anders ausgedrückt: Es gehört zum Selbstverständnis heranwachsender Generationen, anders zu sein und auch anderes zu wollen, als das diejenigen denken, die älter als 30 Jahre sind. Darüber hinausgehend ist es aber heute durchaus angemessen, den Generationenkonflikt sogar als einen Kampf der Generationen zu bezeichnen.

Diesen Kampf hat Reimer Gronemeyer bereits 2004 in seinem Buch „Kampf der Generationen“ nachvollziehbar beschreiben. Ein solcher Kampf findet statt und der lässt sich auch durch Wachstum und Fortschritt nicht beseitigen.

Die jungen Generationen erkennen nämlich, dass das gesamte System nicht mehr so funktioniert, damit sie in der vor ihnen liegenden Zukunft weiterhin ein gutes Wohlstandsleben führen können, wenn nicht bald etwas Grundlegendes passiert: Die Renten werden sinken, die Gesundheit wird unbezahlbar, die Gesellschaft wird auf ihre Kriegsfähigkeit vorbereitet, der Dienst an der Waffe scheint wieder Gestalt anzunehmen, und Andersdenken kann heute schnell zur Ausgrenzung führen.

Kurzum: Die Alten werden zwar politisch immer mächtiger, denn von denen gibt es heute sehr viele, dafür aber von den Jungen sozial immer mehr verachtet. Und wer den etablierten Parteien nicht mehr traut, ihre Zukunft in die richtigen Bahnen zu lenken, der wählt andere Parteien, die zumindest vorgeben, das System vom Kopf wieder auf die Füße stellen zu wollen. Hinzu kommt, dass die Erosion des Wohlstands-, des Friedens, der Sicherheit und natürlich auch das Freiheitsversprechen sozusagen ganz langsam aber unaufhaltsam in die Brüche geht.

Übrigens: Auch nach dem Ersten Weltkrieg waren es nicht die Frontsoldaten, sondern deren Kinder, die sich für den Nationalsozialismus entschieden. Und sogar der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss (1884 bis 1963) hat sogar noch im Alter von 48 Jahren über Adolf Hitler ein Buch mit dem Titel „Hitlers Weg“ geschrieben. Auf der Schlussseite dieses Buches heiß es:

Theodor Heuss: Im Nationalsozialismus als Bewegung offenbart sich eine Auflehnung gegen die Institution, gegen das Programm, gegen das Papier, gegen die „neue Sachlichkeit“. [...]. Programm, Entgleisung, Kontroverse - all das tritt hinter diesem Vorgang zurück, der einem starken natürlichen Bedürfnis den Weg weist. Man folgt nicht der Sache, sondern dem Mann, man glaubt nicht an Lehrsätze, aber an den Führer. Das ist sinnhafter. Das ist das Bild, wie wir es sehen [En07].

Würde sich ein AfD-Politiker heute öffentlich so äußern, dann wäre er wohl nicht nur ein Fall für den Verfassungsschutz, sondern als ein Beschuldigter anzusehen, dem Volksverhetzung vorgeworfen würde.

Wie dem auch immer sei: Protest ist in einer Gesellschaft, wie sie im Deutschland von heute gelebt wird, etwas völlig Normales. Sich darüber aufzuregen und solch ein Verhalten als demokratiefeindliches Verhalten möglichst noch zu kriminalisieren, verkennt, dass die Provokationsbereitschaft zunimmt, je mehr sie von „anwachsenden Teilen dieser Gesellschaft“ als Provokation empfunden wird.

Dennoch: In der bundesdeutschen Demokratie mag es zwar kriseln – aber der deutschen Demokratie ging es noch nie so gut wie heute.

Auf TichysEinblick.de vom 16.06.2024 heißt es dazu: Es sind die, die „unsere Demokratie“ in Gefahr sehen, die „die Demokratie“ tatsächlich gefährden: durch Schauveranstaltungen wie Bürgerräte. Durch Polizeistürme auf Partys, auf denen Jugendliche die falsche Musik hören. Durch anlasslose Kontrolle privater Kommunikation. Durch Schwabbelbegriffe wie „Hass und Hetze“, über die es zu einer Straftat wird, die Regierung zu kritisieren. Durch Paragrafen, die Kritik an Politikern zur Majestätsbeleidigung machen. Durch einen außer Kontrolle geratenen Verfassungsschutz, der mit der gebeugten Presse Bande spielt, um Kritiker der Regierung gesellschaftlich zu vernichten.

Immer mehr spüren die Gefahr, die von denen ausgeht, die „unsere Demokratie“ als Schlagwort im Mund führen. Sie holen sich die Demokratie zurück. Indem sie wählen gehen. Indem sie sich für Parteien entscheiden, die nicht zum bisherigen Machtkartell gehören. Sei es die AfD, das Bündnis Sahra Wagenknecht oder Volt.

Sogar die Tierschutzpartei kommt auf 1,4 Prozent. Weil sich 570.000 sagen, dass sie lieber ihre Liebe zu Tieren ausdrücken, als die weiter zu dulden, die „unsere Demokratie“ im Mund führen. Das mag den „Unsere Demokratie“-Akteuren nicht gefallen. Aber es ist gelebte Demokratie. Und ein gutes Zeichen dafür, dass es um „Die Demokratie“ nie so gestanden hat wie heute [En08].

Dieser Zustand könnte sich aber, wenn die etablierten Parteien sich weiterhin weigern, der gesellschaftlichen Wirklichkeit sozusagen aus der Sichtweise von Normalbürgern zu betrachten, dieser Demokratie schnell weiteren und dann möglicherweise sogar irreparablen Schaden zufügen, zumal die EU-Wahl ja auch gezeigt hat, dass sogar wahlberechtigte Schüler und Jugendliche sich immer weniger vorschreiben lassen, wie und was sie zu denken und zu wählen haben. Es ist vielmehr wohl nur noch das klassische Publikum von „Tagesschau und Co“, das sich mit Parolen wie „Mitte der Gesellschaft“ oder „Aufstand der Anständigen“ noch einfangen lässt.

Die junge Generation hat andere Gewohnheiten der Informationsbeschaffung – und scheint davon auch regen Gebrauch zu machen. Und dann auch das noch: Am Mittwoch, den 19. Mai 2024 wird in Neuwied - während der Schulzeit – sozusagen von Amts wegen, allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben, für die Demokratie auf die Straße gehen - motiviert von ihren Lehrerinnen und Lehrern. Spätestens dann stellt sich die Frage, was Schulpflicht in Zeiten eines demokratischen Umbruchs überhaupt noch bedeutet. Wurde den Demonstrationen von Fridays for Future noch Rechtsbruch vorgeworfen, als sie „immer wieder Freitags zur Schulzeit auf die Straße gingen“, ein Verhalten, das damals von Bundeskanzlerin Merkel aber als hinnehmbar bewertet wurde, scheint das heute anders zu sein. Anders ausgedrückt: Demonstrieren als erlebter Teil pädagogischer Demokratieerziehung. Solchermaßen organisierte Aufmärsche von Schülerinnen und Schülern gab es meiner Kenntnis nach im deutschsprachigen Raum in der Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nur in der DDR.

Die Wahlwerbung für die AfD will einfach kein Ende nehmen. Sie findet sogar im Deutschen Bundestag statt, wie das die Abstimmung vom 10. Juni 2024 und auch Beiträge im Radio des Mitteldeutschen Rundfunks, dazu später mehr, der Fall ist. Zuerst die werbewirksame Abstimmung für die AfD im Deutschen Bundestag.

14 Abstimmung im Deutschen Bundestag

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Am Donnerstag, den 10. Juni wurden vier Anträge der AfD-Fraktion mehrheitlich abgelehnt. Dazu gehörten:

Ein Antrag der AfD mit dem Titel „Islamische Radikalisierung frühzeitig erkennen – Studie zur politisch-religiösen Einstellung der Muslime in Deutschland erneuern“

Ein zweiter Antrag mit dem Titel „Dem radikalen Islam den Boden entziehen – Maßnahmenpaket gegen Islamisten und islamistische Verbände“ (19/23956)

Drittens, ein Antrag mit dem Titel „Mehr Transparenz bei der Analyse und öffentlichen Darstellung von Kriminalität im Kontext von Migration zur verbesserten Evaluierung der Sicherheits-, Integrations- und Migrationspolitik“.

Zu allen drei Anträgen hatte es Beschlussempfehlungen des Innenausschusses gegeben, zumal auch die CDU ein Verbot des Organisators „Muslim interaktiv“ eingefordert hatte.

Im Bundestag stimmte die CDU-Fraktion dennoch dagegen. Der Grund dafür war, dass der Antrag von der AfD gestellt worden war.

Antrag AfD

BT-Drucksache 20/11373 vom 14.05.2024

Ob so der Zulauf von Wählern zur AfD gestoppt werden kann, darf bezweifelt werden. Und auch die gebetsmühlenhaften Warnungen vor den Parolen von Populisten lassen sich wohl auch nicht durch Maßnahmen „bekämpfen“, wie das zurzeit die Bundeszentrale für politische Bildung im Auftrag der Bundesregierung mit dem Projekt „Fake Train“ versucht, das sich vorrangig an Jungwähler richtet und denen dabei helfen soll, sich vor Fake News in den sozialen Medien, gemeint sind TikTok, Facebook, Instagram, WhatsApp und andere. Dazu gleich mehr. Zuvor einige Anmerkungen zur Werbung für die Demokratie im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR).

15 Ungewollte Werbung im Hörfunk des MDR

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Diesbezüglich heißt es auf TichysEinblick.de vom 18. Juni 2024 wie folgt:

TichysEinblick.de vom 18. Juni 2024: Der Song „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino hat in den vergangenen Wochen so viel Aufmerksamkeit bekommen wie lange nicht, meint der MDR. Auf Partys und Festen wurde das Lied mit ausländerfeindlichen Parolen umgetextet – nicht nur auf Sylt, sondern auch überall in Mitteldeutschland. Ein Effekt, der sich als Meme verbreitet. Inzwischen kursieren auch zahlreiche Videos in den sozialen Medien, auch von Leuten mit Migrationshintergrund, die sich dieses Memes bedienen.

Wo der Slogan tatsächlich ausländerfeindlich gemeint ist und wo als Protest und lange Nase zeigen an die „da oben“, ist von Fall zu Fall unterschiedlich, wird aber in hysterischen Zeiten alles gleichermaßen über einen Kamm geschoren. Zuletzt häufen sich die Fälle von aufmerksamen Passanten, die bei Vernehmen des Songs und den hinzugefügten Parolen die 110 wählen. Da will auch der MDR nicht versäumen, den Streisand-Effekt noch zu vergrößern.

Eine MDR-Aktuell-Hörerin fragt sich, wie man damit umgehen kann, wenn man nun also Zeuge von diesen ausländerfeindlichen Gesängen wird.

MDR-Redakteur Marius Rudolph weiß natürlich, was zu tun ist – Wachsamkeit und die Volkspolizei, sorry: Polizei informieren. Der Behörde zufolge sollten ausländerfeindliche Rufe oder Gesänge zur Anzeige gebracht werden, da der Verdacht der Volksverhetzung bestehe. Soso.

Warum das so wichtig sei, darf dann Josephin Sader von der Polizeidirektion Leipzig erklären: „Grundsätzlich besteht hier der Verdacht der Volksverhetzung und in diesem Fall ist das eine Straftat. Die Polizei kann nur Ermittlungen durchführen, wenn sie Kenntnis von dieser Straftat hat. Deswegen in jedem Falle die Polizei informieren und sich auch für Nachfragen zur Verfügung stellen.“

Also nichts wie hin und sofort die Leute anzeigen, wenn das keine Radioanleitung für Denunziantentum ist, was dann [En09].

16 Fake Train – Gegen Desinformation

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Diese Überschrift lässt sich wie folgt übersetzen:

  • Gefälschter Zug

  • Fake-Zug

  • Der falsche Zug.

Wie dem auch immer sei: Beim „Fake Train“ handelt es sich um ein von der Bundesregierung gefördertes Streaming-Format zum Thema Desinformation. Bei diesem neuen Format, so kann es auf der Website der Bundesregierung nachgelesen werden, dreht es sich um das Thema Desinformation im Netz. YouTube-Star Renzo moderiert die Fahrt. Ausgehend von der Seite der Bundesregierung kann ein kurzer Trailer, Spieldauer 1 Minute und 29 Sekunden, aufgerufen werden, der Antwort auf die Frage geben soll: Wie erkenne ich Desinformationen.

Eine solche Antwort gibt der Trailer aber nicht.

Trailer:
Umgang mit Desinformation

Zu den Hauptakteuren des Videoclips:

YouTube-Star Renzo als Moderator. Renzo ist ein deutscher Webvideoproduzent, Musiker, Unternehmer, Podcaster, Journalist, Kolumnist und Unterhaltungskünstler. Er erlangte durch politische Äußerungen die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit.

Parshad Esmaeili, eine deutsche Entertainerin und Stand-up-Comedienne.

Naomi Jon, ein Social-Media-Star.

Die wesentlichen Aussagen dieses kurzen Trailers im Überblick:

Renzo: Wir werden gucken, ob wir Wahrheit von Fake unterscheiden können. Seine erste Behauptung lautet:
Parshad
hat ein Nippelpiercing.

Einspielung: Sex und Europawahl

Der digitale Kondom
macht uns high.
Dieser Satz ist grammatikalisch falsch.
Das digitale Kondom macht uns süchtig, hätte es heißen müssen.

Ihr müsst entscheiden: Meinung - Information -
Tatsache
Renzo:
Es ist richtig.
Gemeint ist das Nippelpiercing von
Parshad, was aber falsch ist, denn in der ersten Folge des neuen Formats stellt sich die Wahrheit heraus, nämlich die, dass es Nomi Jon ist, die Nippelpiercings trägt.

Wichtigste Frage:

Woran erkenne ich echte Informationen?

  • Das ist total schwer

  • Manchmal unmöglich

  • Schlecht zu erkennen, ob es eine Desinformation ist

  • Also weiter informieren

Schlusssatz:

Rapper Xatar: Fakt ist, ihr wisst jetzt, was fake ist und was real.

Dieser Satz wird von einem Rapper gesprochen, der wegen eines Raubüberfalls auf einen Geldtransport 8 Jahre im Gefängnis gesessen hat.

Wikipedia: Am 15. Dezember 2009 überfiel Hajabi gemeinsam mit drei Komplizen einen Goldtransporter. Die als Steuerfahnder und Polizisten verkleidete Gruppe erbeutete dabei Gold im Wert von etwa 1,7 Millionen Euro. Xatar floh daraufhin über Moskau in den Irak, wo er durch den kurdischen Geheimdienst festgenommen wurde und später auch gefoltert worden sein soll. Im Mai 2010 erfolgte die Abschiebung nach Deutschland. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft erhob am 14. Juli 2010 Anklage gegen Hajabi und fünf weitere Tatverdächtige. Am 27. Oktober 2010 begann der Prozess vor dem Stuttgarter Landgericht. Nachdem die Große Strafkammer des Landgerichts in Aussicht gestellt hatte, im Falle eines Geständnisses die Haftstrafen auf sieben bis acht Jahre zu begrenzen, legte Hajabi im Mai 2011 ein umfassendes Geständnis ab. Das Gericht verurteile ihn daraufhin am 22. Dezember 2011 wegen schweren Raubes, gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung zu acht Jahren Haft.

Die Frage, die sich nunmehr stellt, lautet: Kann dieses Niveau des Trailers noch von den bereits auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) zur Verfügung stehenden vier Folgen dieses Formats mit einer Spieldauer von jeweils gut 30 Minuten noch unterschritten werden?

Kein Ding ist unmöglich, aber:

Entscheiden Sie selbst:

Fake Train – Folge 1 bis 4

Wenn Ihnen die Zeit fehlt, oder Sie Ihnen einfach zu kostbar ist, hier ein kurzer Überblick über das, was in der Folge 1 geschieht, die auf der Website der BPB wie folgt beworben wird:

Fake Train - Folge 1:

Einsteigen, bitte! In dieser Folge begrüßt Renzo Sängerin Naomi Jon und Comedienne Parshad Esmaeili im Fake Train. Das Video startet mit einem Gewinnspiel nach dem Motto: Ist das wahr oder falsch?

Renzo stellt folgende Fragen, die zuerst einmal Parshad betreffen:

1. Parshad (gemeint ist Parshad Esmaeili) wollte früher Politikerin werden.
Richtige Antwort: Das ist wahr.
2. Parshad hat ein Nippelpiercing.
Richtige Antwort: Das ist unwahr.
Kommentar von Parshad: Ich habe aber schon mal darüber nachgedacht. Ich hatte aber Schiss. Ihre Mitspielerin sagt: Ich habe zwei.

3.
Parshads Lieblingsgericht ist persischer Reiskuchen.

Richtige Antwort: Das ist wahr.
4. Parshad trug sieben Jahre lang einen Pony und wurde deswegen gehänselt.
Richtige Antwort: Das ist wahr.

Fragen die Naomi Jon betreffen:

1. Naomis Inspirationsquelle für Fashion Performance oder Charisma sind Dragqueens.
Richtige Antwort: Das ist wahr.
2. Naomi nennt ihre Followerinnen „Broccolis“.
Richtige Antwort: Das ist wahr.
Renzo: Warum Broccoli? Naomis Antwort: Frag mich nicht diese Frage.
3. Naomi hat eine kleine Bulldogge namens Rocco.
Richtige Antwort: Das ist unwahr.
Naomi liebt Katzen.
4. Zu Naomis fünf meistgenutzten Emojis gehört auch der Totenkopf.
Richtige Antwort: Das ist wahr.

Die Befragung der Mitreisenden wird mit viel Beifall belohnt.

Bis dahin sind von 30 Minuten Dauer des 1. Fake Trains immerhin schon 11 Minuten verbraucht. Außer Lachen, gespielte Freude und dummen Fragen nichts gewesen.

Bordnews durch einen eingeblendeten Nachrichtensprecher:

Flutwelle an Informationen trifft Deutschland. Ein Erdbeben im Internet, hat eine Flut an Katzenvideos, Kriegspropaganda, Prime News, Influenza Productplacement und Politiker und Wahlwerbung ausgelöst. Auf TikTok, Instagram, Facebook und Co. sollen mehrere Accounts schwer betroffen sein. In einer Minute entscheiden auf Instagram 64.400 Fotos und Videos 6.944.044 Nachrichten werden auf WhatsApp gesendet und auf TicTok werden 67.000.000 Videos angeschaut.

Nach Angaben der Behörden wurden tausende Leute ernsthaft getäuscht. Die örtliche Polizei versucht, die Einsatzkräfte in der Informationsflut zu sensibilisieren: Wie und woran erkenne ich echte Informationen? Welcher Quelle kann ich trauen? Was ist eine neutrale und zuverlässige Information?

Der zuständige Sprecher sagte auf TikTok: Nur wenn wir Desinformationen durchschauen, kann eine Demokratie funktionieren. Das war´s von meiner Seite, ich gebe zurück an Fake Train.

14.13 Min.: Beginn des 2. Spiels:

Renzo moderiert: Unterscheidung zwischen richtiger und falscher Informationsquelle. Jede Spielerin erhält sieben Hüte, mit denen seriöse Informationsquellen zu kennzeichnen sind.

Aufgabe: Markiere seriöse Informationsquellen mit einem Hut.

Um Minuten 16.08 beginnt die Verteilung durch die beiden Spielerinnen:

Markiert werden folgende Medien von den beiden Spielerinnen, deren Auswertung nach Beendigung des Spiels durch Renzo jeweils mit ja oder nein bezeichnet wird.

  • Jetzt.de von der Süddeutschen Zeitung ja

  • Deutschlandfunk ja

  • Sputnik - nein, das ist russische Propaganda

  • Spiegel ja

  • Compact - rechtsradikale Zeitung nein
    Einblendung: Nach Ansicht des Verfassungsschutzes und wissenschaftlicher Expertisen veröffentlicht das
    Compact Magazin rechtsextremistische, antisemitische und verschwörungsideologische Inhalte.

  • HeuteJournal ja

  • Tagesschau ja

19.20 Spielende

Viel Applaus

Newsfluencer

20.00 Minute

Hier geht es darum, dass Parshad und Naomi einen Spot für die sozialen Medien zu vorgegebenen Themen unter Benutzung ihrer eigenen Smartphones aufnehmen:

Aufgabe für Parshad: Stellungnahme zu dem Trikot der deutschen Nationalmannschaft mit der Nr. 44, das zurückgenommen wurde:

Parshad: Das Trikot mit der Nr. 44 wurde zurückgenommen. Skandale haben da nichts zu suchen. Das Trikot wurde wegen Ähnlichkeit mit den SS-Runen nicht mehr zum Verkauf angeboten.

Naomi: Etwas übertrieben aber wahr.

Parshard: Kann die Meinung von Naomi nicht verstehen, sie hält den Aufstand für gerechtfertigt. Das ist ein Skandal, das ist echt.

Aufgabe für Naomi: Ist es wahr, dass Apple das Emoji „blaues Herz“ gestrichen hat?

Naomi: Apple hat gesagt, dass es zu viele Emojis gibt, denn es kommen ja immer neue heraus. Und dann haben die online eine Abstimmung gemacht, welches Emoji herausgenommen werden kann, um Platz für neue Emojis zu machen. Es geht dann über die Farbe der Herzen: Fuck das blaue Herz wurde gestrichen, keine Ahnung warum. Jetzt haben wir kein blaues Herz mehr.

Parshad hält das für eine Fake News.

Naomi: Ich habe das blaue Herz immer benutzt, weil ich blaue Haare hatte.
Jetzt trage ich kein blau mehr.
Wahr oder falsch:
Die Meldung von Naomi ist unwahr.

Persönliche Anmerkung: Am Schluss des Clips sind viele blaue Herzen zu sehen. Die AfD wird sich bedanken, denn blau, das ist ihre Farbe, und blaue Herzen, die machen diese Farbe, und somit auch die AfD, noch „Jungwählerfreundlicher“ als das sowohl vom Auftraggeber (Bundesregierung) wohl beabsichtigt ist.

Wie dem auch immer sei: Das war´s. Die Siegerin Pashard wird gefeiert und erhält den ersten, Naomi den Trostpreis für ihre Leistungen in der 1. Folge des „Fake Trains“.

Fake Train – Folge 1

Wenn Trigger, Nudging und Framing versagen, und dazu werden auch wohl alle weiteren Folgen des steuerfinanzierten „Fake Trains“ gehören, dann ist es wirklich an der Zeit, sich daran zu erinnern, dass ohne die Bereitschaft zum Wahrsprechen eine Demokratie auf Dauer nicht bestehen kann.

17 Wahrsprechen, das demokratische Lebenselixier

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In seinem Buch „Mut zur Wahrheit“ geht Michel Foucault von der Parrhesia aus, einer Sprachfigur, die bereits in der antiken Philosophie eine zentrale Rolle spielte.

Parrhesia, das bedeutet im Griechischen die Tätigkeit eines Menschen, alles zu sagen, die Wahrheit frei zu äußern, ohne rhetorische Spielereien und ohne doppelte Böden, und vor allen Dingen auch dann, wenn es riskant ist, die Wahrheit auszusprechen. Der Wahrsprechende geht somit ein hohes Risiko ein, wenn er etwas vorträgt, was von den Überzeugungen sein Gegenüber oder vom Mehrheitsglauben abweicht. Der Wahrsprechende aber handelt aus inneren, moralischen, sozialen und politischen Motiven.

Anders ausgedrückt: Wahrsprechende fühlen sich dazu verpflichtet, die Wahrheit auszusprechen. Dieses Wahrsprechen war eine Praxis, die das Einverständnis des Zuhörenden voraussetzte, diese Wahrheit überhaupt hören zu wollen. Doch Parrhesia ist keineswegs nur psychologisch oder spirituell zu verstehen, sondern Parrhesia ist vor allem ein politischer und auch ein ethischer Begriff.

Mit anderen Worten: Das Wahrsprechen von heute gehört nachweisbar nicht zu den Motiven der Politik von heute. In seinem Buch „Die gute Regierung“, von Pierre Rosanvallon, heißt es im Hinblick auf Bedeutung des Wahrsprechens in einer Demokratie, wie folgt:

Pierre Rosanvallon: Die öffentliche Sprache ist eine tote Sprache geworden, bemerkte kürzlich ein führender Politiker. (Gemeint ist die „politische Grundsatzerklärung der Regierung“ des französischen Premierministers Manuel Valls im September 2014, in der er eine Reihe außenpolitischer Ziele bekanntgab).

Dieser Befund bezog sich auf die Vorstellung einer unverständlich und unvernehmlich gewordenen Sprache. Was umgekehrt voraussetzt, dass sie einstmals lebendig gewesen ist, und das in doppelter Hinsicht: als Stifterin von Beziehungen und als Medium gegenseitiger Verständigung einerseits und als Mittel zur wirksamen Erforschung der Wirklichkeit andererseits (Produzentin von Sinn und Erkenntnis). Tatsächlich sind genau diese beiden Dimensionen heute verkümmert.

An anderer Stelle heißt es:

Unwahr zu sprechen, oder Phrasen zu dreschen, bedeutet umgekehrt, die Kluft zu vergrößern. Der politischen Sprache kommt deshalb eine im wahrsten Sinne des Wortes zentrale Rolle bei der Herstellung einer Vertrauensbeziehung zu [En10].

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, außer der bedauerlichen Feststellung, dass eine Vielzahl von Meinungsumfragen zu dem Ergebnis kommen, dass das Vertrauen in die Regierung von heute noch nie so gering war, wie sie das zurzeit ist.

In einem Artikel der Onlineausgabe der Zeitschrift „Stern“ vom 06.02.2024 heißt es diesbezüglich:

Stern vom 06.02.2024: Forsa-Umfrage: Deutsche haben großes Vertrauen in Ärzte und Polizei – deutlich weniger in Regierung und Kanzler. Vertrauen in Bundesregierung und Kanzler sind deutlich gesunken.

Das geringste Vertrauen bringen die Bundesbürger – ebenfalls wie in den Vorjahren – den Werbeagenturen entgegen. Ebenso gering ist das Vertrauen in die erstmals in das Ranking aufgenommenen sozialen Medien. Ebenfalls kritisch werden der Islam, die katholische Kirche, die politischen Parteien und der Papst bewertet. Bundesregierung und Bundeskanzler haben einen massiven Vertrauensverlust erlitten.

In dem Ranking, das 35 Institutionen umfasst, seien hier nur die letzten namentlich benannt:

31 Bundeskanzler
32 Papst
33 Katholische Kirche
34 Islam

35 Werbeagenturen [En11]

Für solch einen Vertrauensverlust kommt nur eine Politik in Betracht, die nicht mehr den Interessen der Bürgerinnen und Bürger, sondern nur noch dem Machterhalt von Parteien dient.

Wie dem auch immer sei: Pierre Rosanvallon spricht in diesem Sachzusammenhang von einer „Schlacht des Wahrsprechens“, die seiner Überzeugung nach an drei Fronten ausgetragen wird:

Die Lüge ist am offensichtlichsten. Hinzu kommt, dass die gesellschaftlichen Realitäten durch die Dominanz diffuser Begriffe wie Flexibilität, Arbeitsmarktfähigkeit, Prekarität und andere sozusagen unverständlich gemacht wird. Die politische Monopolisierung der Wahrheit muss aufs Schärfste kritisiert werden:

Mit den Worten von Pierre Rosanvallon: Durch eine politische Monopolisierung wird „die politische Debatte ihres Inhalts entleert, wenn sie sich auf eine monotone Aneinanderreihung solcher Monologe beschränkt, die sich offenbar am Vorbild des Grabenkrieges orientieren“ [En12].

Die Invasion einer „Sprache der Intentionen“ muss durch eine neue Sprache ersetzt werden. Mit Intentionen meint Rosanvallon die zunehmende Monopolisierung des Sprechers auf Pläne, Vorhaben, auf seinen Willen und auf sein Wollen, auf seine Absichten und auf seine Ziele, deren Ursachen Rosanvallon wie folgt beschreibt:

Pierre Rosanvallon: Sie resultiert aus einer zunehmenden „Ohnmachtsstimmung“ und einem Gefühl der Orientierungslosigkeit angesichts der vermeintlichen Automatismen einer von den anonymen, nicht beeinflussbaren Mächten des Marktes und der Governance beherrschen Welt oder der Schwierigkeit, sich eine Willensbetätigung anders vorstellen zu können, die wir als produktiv bezeichnet haben [En13].

Anders ausgedrückt:
Die Sprache, die eine Demokratie retten kann, kennt das TINA-Prinzip der ehemaligen britischen Premierministerin Margaret Thatcher nicht (There is no alternative)

Dem ist nichts hinzuzufügen. Das, was diese Demokratie benötigt, um auf Dauer Bestand haben zu können, ist die Wiederbelebung einer Sprache, die aus Gegnern und Feinden wieder Menschen macht, die dazu bereit sind, sich sowohl mit der eigenen Überzeugung als auch mit den Überzeugungen Andersdenkender konstruktiv und kritisch auseinandersetzen, um daraus ein gemeinsames „Wir halten das für vernünftig“, entstehen zu lassen.

Das aber überfordert zurzeit alle Parteien und somit auch deren Vertreter, die, und das entspricht vollumfänglich dem Geist des Grundgesetzes, vom Volk gewählt wurden, um dem Allgemeinwohl zu dienen und nicht nur dem eigenen Machterhalt.

18 Quellen

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Endnote_01
Eberhard Orthbandt: Illustrierte deutsche Geschichte. Südwest-Verlag München, 3. Auflage 1968, Seite 294/295
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Endnote_02
Stiftung Hambacher Schloss:
https://hambacher-schloss.de/entdecken/hambacher-fest/
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Endnote_03
Ulrich Gausmann: Wirtschaft und Finanzen neu denken. Revolution der Menschlichkeit. Massel-Verlag München 2023, Seite 121
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Endnote_04
Ebd. Ulrich Gausmann, Seite 123/124
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Endnote_05
Die WEISSEN: https://www.dieweissen.de/?p=298
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Endnote_06
Zitiert nach: Aphorismen.
https://www.aphorismen.de/gedicht/164136
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Endnote_07
Theodor Heuss: Hitlers Weg: Eine historisch-politische Studie über den Nationalsozialismus. Union Deutsche Verlagsgesellschaft Stuttgart/Berlin/Leipzig 1932
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Endnote_08
TichysEinblick.de vom 16.6.2024: Betrachtung nach EU-Wahl. „Unsere Demokratie“ mag kriseln – aber der wahren Demokratie ging’s noch nie so gut wie heute.
https://www.tichyseinblick.de/meinungen/
betrachtung-nach-eu-wahl-unsere-demokratie/
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Endnote_09
TichysEinblick.de vom 18. Juni 2024: Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk: Anleitung zum Spitzel sein.
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/olaf-
opitz-klare-kante/mdr-spitzel-volksverhetzung/
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Endnote_10
Pierre Rosanvallon: Die gute Regierung. Suhrkamp Wissenschaft 2246, erste Auflage 2018, Seite 286
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Endnote_11
Stern.de: Forsa-Umfrage.
https://www.stern.de/gesellschaft/umfrage--deutsche-haben-
wenig-vertrauen-in-die-politik--34434518.html
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Endnote_12
Ebd. Pierre Rosanvallon, Seite 303
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Endnote_13
Ebd. Pierre Rosanvallon, Seite 307
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