Die manipulierte
öffentliche Meinung
Inhaltsverzeichnis:
01 Des
Menschen Wille 02 Der Wille des Volkes
03 Ist der Volkswille statisch oder dynamisch?
04 Willensbildung durch Parteien – BVerfG 1994
05 Volkswille der Partei „Die Heimat“ – BVerfG
2024 06 Propaganda als Mittel der
politischen Willensbildung 07 Manipulation
der öffentlichen Meinung 08 Gustave Le Bon
– Psychologie der Massen 09 Walter Lippmann
10 Edward Bernays 11 Bernays
Erkenntnisse im Überblick 12 Zitate aus
Edward Barneys „Propaganda“ 13 Jacques
Ellul – Propaganda 14 Vermutungen anstatt
Fakten 15 Die Zukunft der Wahrheit
16 Wenn Lüge zur Wahrheit wird 17
Lügen und Halbwahrheiten als Tatsachen 18
Die Meinungsmacher 19
Demokratische Zensur/Einflussnahme 20
Nachrichten und Freiheit 21 Quellen
01
Des Menschen Wille
TOP
Im Wörterbuch der Gebrüder
Grimm (DWB)
sind die Einträge zum Wort „Wille“ so umfangreich, dass hier nur
einige der dort genannten Wortbedeutungen wiedergegeben werden
können.
DWB:
Der
Bedeutungsumfang und der Verwendungskreis des Wortes ist
ursprünglich ein viel Weiterer, als der heutige Sprachgebrauch
das erwarten lässt. Er umfasst nicht nur das Wollen oder die
Äußerungen des Wollens im eigentlichen Sinn, sondern erstreckt
sich auch auf das Fühlen, vor allem auf die Gesinnung und die
Gemütsstimmung, ferner auf die triebhaften Regungen und
Begierden, vor allem auf den Geschlechtstrieb.
An
anderer Stelle heißt es, die Wortbedeutung des Wortes Wille
betreffend:
Das Wollen
im Allgemeinen, ohne Vorstellung eines bestimmten Zieles, aber
gleichzeitig als Bezeichnung für den Inhalt des Wollens, das
Gewollte, dein Wille geschehe, auf Erden wie im Himmel,
Matth.
6, 10.
Den
Willen von Untertanen betreffen heißt es:
Der
Wille der Herrschaft muss ihr Wille sein.
Wie dem auch immer sei:
Des Menschen Wille ist eine Sprachfigur, die so facettenreich
ist, dass mit ihr alles, aber auch nichts gemeint sein kann,
sogar sein Himmelreich.
Johan
Wolfgang von Goethe hat in den orphischen Urworten das Wort
Nötigung zum Beispiel wie folgt skizziert:
Da ist’s
denn wieder, wie die Sterne wollten: Bedingung und Gesetz;
und aller Wille Ist nur ein Wollen, weil wir eben sollten,
Und vor dem Willen schweigt die Willkür stille.
Urworte, orphisch Johann Wolfgang von Goethe
Von
diesen Gedankenverknüpfungen ausgehend dürfte es schwierig bis
unmöglich sein, den Volkswillen zu beschreiben, denn was schon
im Hinblick auf den Willen einer Einzelperson als eine unlösbare
Aufgabe erscheint, das dürfte bei einer Vielzahl von Menschen,
in der Bundesrepublik Deutschland lebten am 30. September 2023
laut Statistik insgesamt 84 607 000 Menschen, unmöglich sein,
zumal deren Anzahl, bis 2070 auf etwa 90 Millionen Menschen
anwachsen wird, wenn die Zahl der Zuwanderungen so bleibt, wie
das zurzeit der Fall ist.
Zumindest in der christlichen Welt gehört es zu den
Grundüberzeugungen dieser Religion, dass sich dem Willen von
Gottvater alles unterzuordnen hat. Im Vaterunser heißt es: Dein
Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
02 Der Wille des Volkes
TOP
Dem
Bundesverfassungsgericht ist es bisher noch nicht gelungen,
diese Sprachfigur mit Leben zu füllen. Das dürfte auch wohl die
Grenzen des juristischen Sprachgebrauchs sprengen, weil eine
Vielzahl von Ethnologen, Historikern, Hirnforschern, Genetikern
und auch die
Epigenetiker
dazu anzuhören wären. Insbesondere die Epigenetik, bei der es
sich um einen Forschungszweig der Biologie handelt, der
herausgefunden haben will, dass auch die Intelligenz, das
Temperament und auch der Charakter von Menschen seinen Ursprung
in der Genetik hat, hätten dabei ein Wörtchen mitzureden.
Wie dem auch immer sei:
Der „Wille“ des Volkes ist nicht in Stein gemeißelt, denn wäre
das der Fall, dann entfielen dadurch sofort die Voraussetzungen
dafür, dass das Wunder Demokratie weiterhin bestehen kann.
Dennoch:
Des Volkes Wille wird in den meisten Demokratien nur an
Wahltagen benötigt, denn Volksabstimmungen – und damit der Wille
des Volkes in Bezug auf politisch bedeutsame Einzelfragen –
werden in vielen Ländern, auch die Bundesrepublik Deutschland
gehört dazu, zumindest auf Bundesebene seit dem Bestehen des
Grundgesetzes be- oder sogar verhindert.
Anders ausgedrückt:
Die Stimme des Volkes wird nur an Wahltagen benötigt.
Das, was
den Willen des Volkes in der Zeit zwischen den Wahlen prägt, das
dürfte auf erlebtes Unbehagen in der Kultur zurückzuführen sein,
das Siegmund Freud in seinem Essay „Das Unbehagen in der Kultur“
durchaus glaubwürdig wie folgt beschrieben hat:
Siegmund Freud:
Das, was heute gärt, das ist das Unbehagen in einer Kultur.
Solch ein Unbehagen stellt sich ein, wenn man sich des Eindrucks
nicht erwehren kann, dass die Menschen gemeinhin mit falschen
Maßstäben messen, Macht, Erfolg und Reichtum für sich anstreben
und bei anderen bewundern, die wahren Werte des Lebens aber
unterschätzen [En01].
An
anderer Stelle heißt es:
Das gern
verleugnete Stück Wirklichkeit hinter alledem ist, dass der
Mensch nicht ein sanftes, liebebedürftiges Wesen ist, das sich
höchstens, wenn angegriffen, auch zu verteidigen vermag, sondern
dass er zu seinen Triebbegabungen auch einen mächtigen Anteil
von Aggressionsneigung rechnen darf. Infolgedessen ist ihm der
Nächste nicht nur möglicher Helfer und Sexualobjekt, sondern
auch eine Versuchung, seine Aggression an ihm zu befriedigen,
seine Arbeitskraft, ohne Entschädigung auszunützen, ihn ohne
seine Einwilligung sexuell zu gebrauchen, sich in den Besitz
seiner Habe zu setzen, ihn zu demütigen, ihm Schmerzen zu
bereiten, zu martern und zu töten. Homo homini lupus; wer hat
nach allen Erfahrungen des Lebens und der Geschichte den Mut,
diesen Satz zu bestreiten? Diese grausame Aggression wartet in
der Regel eine Provokation ab oder stellt sich in den Dienst
einer anderen Absicht, deren Ziel auch mit milderen Mitteln zu
erreichen wäre [En02].
Im 8.
Kapitel heißt es dann:
Und darum
ist es sehr wohl denkbar, dass auch das durch die Kultur
erzeugte Schuldbewusstsein nicht als solches erkannt wird, zum
großen Teil unbewusst bleibt oder als ein Unbehagen, eine
Unzufriedenheit zum Vorschein kommt, für die man andere
Motivierungen sucht. Die Religionen wenigstens haben die Rolle
des Schuldgefühls in der Kultur nie verkannt. Sie treten ja, was
ich an anderer Stelle nicht gewürdigt hatte, auch mit dem
Anspruch auf, die Menschheit von diesem Schuldgefühl, das sie
Sünde heißen, zu erlösen
[En03].
Dieses
Unbehagen führt auch in der Gesellschaft der Bundesrepublik
Deutschland von heute zu Spannungen, die aus Bürgern schon
Feinde gemacht haben, denn das Wort Verfassungsfeind wird in der
politischen Wirklichkeit von heute bereits in einem
besorgniserregenden Ausmaß benutzt, um Andersdenkende
auszugrenzen.
03 Ist der Volkswille statisch oder dynamisch?
TOP
Diesbezüglich ist anzumerken, dass sich der Wille des Volkes,
besser gesagt die vorgegebene Wirklichkeit so hinzunehmen, wie
sie tatsächlich ist, vor allem die wirtschaftliche Wohlfahrt
umfasst.
Anders ausgedrückt:
So lange, wie es dem Volk gut geht, und die Zukunft eher positiv
erscheint, kann durchaus von einem scheinbaren statischen
Volkswillen ausgegangen werden. Dynamisch wird dieser Wille erst
dann, wenn das, was für wirtschaftlichen Fortschritt gehalten
wird, sozusagen ins Stocken gerät. Ich denke, dass diese
Feststellung durchaus der Alltagserfahrung entspricht.
Unabhängig davon ist der Volkswille im hier verwendeten Sinne
natürlich viel komplexer, denn er umfasst auch andere Aspekte
gesellschaftlicher Akzeptanz.
Wenn
somit die Forderung erhoben wird, dass die Politiker sich nach
dem Willen des Volkes richten sollten, so sind damit nicht nur
Fragen gemeint, die von volkswirtschaftlichem Interesse sind,
obwohl es kaum andere Problembereiche gibt, die nicht doch
irgendwie mit volkswirtschaftlichen Interessen verbunden sind.
Kurzum:
Der Volkswille, will man dafür eine
Sammelbezeichnung
finden, umfasst ein ganzes Bündel allgemeiner Vorstellungen, das
im Kern die nachfolgend aufgeführten Bereiche umfasst:
-
Wohlstand
-
Ordnung
-
Sicherheit
-
Umweltschutz und
-
Kultur.
Neuerdings auch wieder Bereiche, die die Kriegsfähigkeit
betreffen.
In der
Tradition politischen Denkens entspricht diese Vorstellung vom
Volkswillen dem Begriff des so genannten Allgemeinwohls.
Wie dem auch immer sei:
Aus diesen unterschiedlichen Interessenlagen einen Willen des
Volkes zu bilden, ist in einer Demokratie Aufgabe der Politik.
Daraus lässt sich ableiten, dass die Vorstellungen im Hinblick
auf einen vorgegebenen Volkswillen, zumindest nicht sehr
realistisch erscheinen. Vielmehr stellt sich der Wille des
Volkes eher als ein kunstvoller Prozess der Bündelung und
Ausbalancierung ganz verschiedener Interessen dar. Bei der
populären Annahme eines der Politik vorgeschalteten Volkswillens
dürfte es sich somit doch wohl eher um einen Mythos als um eine
Tatsache handeln.
Anders ausgedrückt:
Der Wille des Volkes steht in einer Demokratie eher am Ende, als
am Anfang des politischen Prozesses.
Das gilt
auch für die Reden von Politikern, die nicht müde werden, vom
„wahren Willen des Volkes“, von der „wirklichen Mehrheit“, oder
von einer Politik zu reden, einer weit verbreiteten Form der
Propaganda. Dazu mehr an anderer Stelle.
04 Willensbildung durch Parteien – BVerfG 1994
TOP
Was
darunter zu verstehen ist, das haben die Richter des
Bundesverfassungsgerichts in einem Beschluss aus dem Jahr 1994
wie folgt beschrieben:
BVerfG 1994:
Nach Art. 21 Abs. 1 GG wirken die Parteien bei der politischen
Willensbildung des Volkes mit; ihre Gründung ist frei. Der
Parteibegriff wird demnach maßgeblich geprägt durch die den
Parteien von Verfassungswegen zukommende Aufgabe der Mitwirkung
an der politischen Willensbildung des Volkes, eine Funktion, die
- zielend auf die Teilnahme an Parlamentswahlen auf der Ebene
des Bundes oder eines Landes - das Wesentliche der Parteien
ausmacht und ihre verfassungsrechtliche Sonderstellung gegenüber
sonstigen politischen Vereinigungen erklärt.
Willensbildung des Volkes und Willensbildung in den
Staatsorganen vollziehen sich in vielfältiger und tagtäglicher,
von den Parteien mitgeformter Wechselwirkung. Politisches
Programm und Verhalten der Staatsorgane wirken auf die
Willensbildung des Volkes ein und sind selbst Gegenstand seiner
Meinungsbildung.
Die
Parteien müssen darauf bedacht sein, die im Volk vorhandenen
Meinungen, Interessen und Bestrebungen zu sammeln, in sich
auszugleichen und zu Alternativen zu formen, unter denen die
Bürger auswählen können, um ihren Willen gegenüber den
Staatsorganen zur Geltung zu bringen; nur dadurch werden die
Parteien ihrer Aufgabe gerecht, dem Volk Möglichkeiten zu
bieten, auch zwischen den Wahlen Einfluss auf die Entscheidungen
der obersten Staatsorgane zu gewinnen.
Beschluss vom 17. November 1994 - 2 BvB 2/93
05 Volkswille der Partei „Die Heimat“ – BVerfG
2024
TOP
Mit Urteil
vom 23. Januar 2024 haben die Richter des
Bundesverfassungsgerichts entschieden, dass die Partei
Die
Heimat (HEIMAT, vormals: Nationaldemokratische Partei
Deutschlands – NPD) für die Dauer von sechs Jahren von der
staatlichen Finanzierung nach § 18 Parteiengesetz (PartG)
ausgeschlossen ist. Den nachfolgend zitierten Ausführungen aus
diesem Urteil kann entnommen werden, von was für einem
Volkswillen
die Partei „Die Heimat“ ausgeht.
BVerfG 2024:
Im Mittelpunkt der Politik der Antragsgegnerin [Die
Heimat] stehe die „Volksgemeinschaft“, der sich der Einzelne
unterzuordnen habe. Nach der Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichts vom 17. Januar 2017 habe sie zwar nach
außen vermehrt die Gleichwertigkeit von „Volksgemeinschaft“ und
Individuum vertreten. Aus dem Gesamtkontext von Äußerungen ihrer
Funktionsträger und Untergliederungen ergebe sich jedoch, dass
das Individuum nur scheinbar als gleichwertiges Bezugsobjekt
akzeptiert werde.
Die
Antragsgegnerin [Die
Heimat] halte an einem ethnisch definierten Verständnis von Volk
und „Volksgemeinschaft“ fest. Die nationale Identität der
Bundesrepublik Deutschland sei auf die „ethnische Gruppe der
Deutschen“ zurückzuführen, zu der man nur gehöre, wenn man
hineingeboren werde. Das deutsche Volk müsse sich entscheiden,
ob es ein Einwanderungsland sein wolle; in diesem Fall sei das
deutsche Volk als ethnische Gemeinschaft bald Geschichte. Aus
Sicht der Antragsgegnerin könnten darum „vollkommen raum- und
kulturfremde Menschen“ niemals zu Deutschen werden.
Ihnen
sei „ihr Recht auf Heimat“ zu verschaffen, womit ihre Ausweisung
– unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit – gefordert werde.
Der weiterhin vertretene ethnische Volksbegriff werde von der
Antragsgegnerin seit der Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichts vom 17. Januar 2017 sogar als
Alleinstellungsmerkmal stilisiert.
Grundlage
des ethnischen Volksverständnisses sei eine tief verankerte
rassistische Ideologie. Zuwanderung sei für die Antragsgegnerin
[Die
Heimat] eine „Gefahr für unsere Art, Kultur, Rasse und nicht
zuletzt für Leib und Leben“. Die Antragsgegnerin [Die
Heimat] sei einem „biologistischen Rassismus“ verhaftet, auf
Grundlage dessen vermeintliche Intelligenzunterschiede zwischen
Personen verschiedener Ethnien sowie eine vermeintlich höhere
Aggressivität von arabischen und muslimischen Personen behauptet
würden. Insbesondere der antimuslimische Rassismus sei zentraler
Bestandteil der Ideologie der Antragsgegnerin.
Bildungsfeindlichkeit, fehlendes Ehrgefühl und Gewalttätigkeit
seien Teil der sunnitischen Tradition. Personen orientalischer
Herkunft würden als „EFK-s“ bezeichnet, wobei diese Abkürzung
explizit für „Eselficker“ stehe. Muslime würden als
„entmenschlicht“ qualifiziert und diese „Entmenschlichung“ werde
auf die Form des Gebets, das Knien und Verbeugen (Rakat)
zurückgeführt.
BVerfG,
Urteil vom 23. Januar 2024 - 2
BvB
1/1
Hinweis:
2023 beschloss auf einem Bundesparteitag die Mehrheit der
Delegierten, die NPD mit sofortiger Wirkung in „Die Heimat“
umzubenennen.
06 Propaganda als Mittel der politischen
Willensbildung
TOP
Dem Wort
Propaganda haftet zumindest in Deutschland die Vorstellung des
Bösen an, denn Joseph Goebbels, der während der Nazidiktatur das
„Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda“ leitete,
benutzte Propaganda sehr erfolgreich dazu, gegen Andersdenkende
und Minderheiten zu hetzen.
Aus
diesem Grunde haftet dem Wort Propaganda bis heute in der
politischen Auseinandersetzung nicht nur diese abwertende
Bedeutung an. Sie wird darüber hinausgehend auch den so
genannten Populisten vorgeworfen, deren Botschaften ja auch nur
ein Ziel haben kann, das da lautet, der freiheitlich
demokratischen Grundordnung Schaden zuzufügen.
„Propaganda
im politischen Bereich“ haftet insoweit in Deutschland von vorn
herein der Makel an, rechts, rechtsradikal, faschistisch oder
gar nazistisch zu sein. Diejenigen, die Propaganda einsetzen,
werden als Populisten bezeichnet, denn bei den von ihnen
verbreiteten Botschaften handelt es sich entweder um Fake News
oder um Verschwörungstheorien.
Anders ausgedrückt:
Echten Demokraten ist Propaganda ein Gräuel. Die Wirklichkeit
sieht bedauerlicherweise anders aus, denn die mit dem Wort
Propaganda verbundene Reduzierung der Wirklichkeit auf
einprägsame Botschaften ist so weit verbreitet, dass sie gar
nicht mehr auffällt und somit längst zur Normalität geworden
ist.
07 Manipulation der öffentlichen Meinung
TOP
Manipulation setzt voraus, dass Menschen über einen freien
Willen verfügen. Wäre das nicht so, wen sollte man dann
beeinflussen, verdummen, verführen, überreden, für sich gewinnen
oder gar verhetzen wollen?
Ertragen
lässt sich die oben skizzierte Manipulation nur deshalb, weil
wir uns daran gewöhnt haben, den Menschen zu vertrauen, die wir
gar nicht kennen. Was meine Person anbelangt, trifft es zu, dass
ich keinen der politischen Akteure, die täglich in den Medien zu
sehen und zu hören sind, persönlich kenne. Um diesen Menschen
trauen zu können, muss ich ihnen, ohne deren moralischen
Qualitäten zu kennen, notgedrungen einen Vorschuss geben, oder
ihnen von vorn herein misstrauen, weil ich sie bereits als einen
politischen Gegner erkannt habe.
Ich
denke, dass es Ihnen ähnlich geht.
Wie dem auch immer sei:
Wer vertraut, setzt voraus, dass derjenige, dem er vertraut, ihn
nicht belügt und auch nicht täuscht. Wenn ich trotzdem auf seine
Lügen und Täuschungen hereinfalle, dann bin ich dennoch kein
Opfer von Manipulation geworden, denn Lügen und Täuschungen
verändern nicht meinen Willen, denn sie reduzieren nur mein
Denkvermögen.
Anders ausgedrückt:
Wenn ich belogen und getäuscht werden, dann nehme ich nur etwas
Falsches wahr.
Wer mich
manipulieren will, verfolgt das Ziel, mein Fühlen zu verändern.
Dem Manipulierenden kommt folglich darauf an, sein Opfer
emotional zu erregen oder Ängste in ihm zu erzeugen, die seinen
Willen verändern. Der Manipulierende versucht somit, das Denken,
Fühlen und Wollen seines Gegenübers zu lenken, der - ohne dass
ihm das bewusst wird - den Gedankengängen des Sprechers folgt
und diese annimmt. Manipulation geschieht folglich unter
Verzicht auf jeglichen Zwang, denn Manipulation ist ein Vorgang,
den das Opfer gar nicht bemerkt.
Anders ausgedrückt:
Durch Manipulation soll das Verhalten von Menschen verändert
werden, ohne dass dies den Manipulierten überhaupt auffällt.
Dass davon eine Milliardenindustrie sehr gut lebt, gemeint ist
die Werbeindustrie, daran zu zweifeln setzt mehr als Unkenntnis
voraus. Aber auch Politikern ist grundsätzlich jedes Mittel
recht, Menschen für ihre Ziele zu gewinnen. Obwohl in diesem
Kreis der Eliten es immer nur die anderen sind, die zu den
Mitteln der Propaganda greifen.
Genauer:
Die
Rechten, die Populisten und andere Verschwörungstheoretiker, das
sind die, die das Volk verführen. Dabei wird geflissentlich
übersehen, dass die Wissenschaft der Meinungsbeeinflussung,
heute als Kommunikations- bzw. als Kognitionswissenschaft
bezeichnet, als Propagandaforschung in den 1930er Jahren in den
USA „geboren“ wurde, weil Regierung, Militär und Geheimdienste
in den USA herausfinden wollten, wie man sozusagen „in die Köpfe
der Menschen“ kommt, um so den Kampf um die öffentliche Meinung
gewinnen zu können.
Bei
Edward Barneys (1891 bis 1995), einem der Väter der modernen
Theorie der Propaganda heißt es:
Edward Barneys:
Moderne Propaganda ist das stetige, konsequente Bemühen,
Ereignisse zu formen oder zu schaffen mit dem Zweck, die Haltung
der Öffentlichkeit zu einem Unternehmen, einer Idee oder einer
Gruppe zu beeinflussen
[En04].
Und dass
davon auch die politische Elite in Deutschland regen Gebrauch
macht, das lässt sich allein schon an dem Kostenaufwand
erkennen, mit dem allein die Bundesregierung einen Apparat
unterhält, dessen Hauptaufgabe Öffentlichkeitsarbeit (also
Propaganda) ist. Das Presse- und Informationsamt kostet den
Steuerzahler immerhin gut 117 Millionen Euro pro Jahr
[En05].
Das aber
ist nur die Spitze des Eisberges, denn jedes Ministerium verfügt
über eine eigene Öffentlichkeitsabteilung, deren Aufgabe es ist,
die Arbeit des Ministeriums in einem guten Licht darzustellen.
Übrigens:
Auch auf Länderebene gibt es Öffentlichkeitsreferate, deren
Aufgabe es ist, im Interesse ihres Ministeriums die öffentliche
Kommunikation nicht nur zu steuern, sondern auch in einem
möglichst positiven und guten Licht erscheinen zu lassen. Nicht
alles, was dort produziert, vorbereitet und gestaltet wird, ist
Propaganda im hier verstandenen Sinne, denn in diesem Kapitel
werden unter Propaganda alle Versuche beauftragter Stellen
verstanden, eine bestimmte und einseitig gefärbte Sichtweise der
Dinge öffentlichkeitswirksam so zu platzieren, damit die
öffentliche Meinung in die jeweils gewünschte Richtung gelenkt
werden kann.
Dazu
gehört dann zwangsläufig auch die Informationen zurückzuhalten,
die das beabsichtigte Ziel negativ beeinflussen könnten.
Insoweit gehört, sozusagen als Gegenstück zur Propaganda, auch
die Zensur. Dazu später mehr.
Vielleicht
noch ein kurzer Blick in Platons
Politeia
(Der Staat), in dem es heißt, dass ein Sophist, also ein
Wortverdreher, ein Schlaumeier, ein gewiefter Fuchs bzw. ein
wortgewaltiger
Kasuistiker,
was zur Grundkompetenz eines jeden Politikers gehören sollte,
dazu in der Lage sein muss, den Vorurteilen auch einer großen
Menge zu entsprechen.
Anders ausgedrückt:
Das, was die Menge als gut erachtet, ist das Notwendige,
sozusagen die „diomedische Notwendigkeit“, der ein Politiker
entsprechen können muss, wenn er erfolgreich sein will. Darüber
hat bereits Platon in seinem Hauptwerk „Der Staat“ geschrieben,
in dem es sinngemäß heißt:
Der Staat, 6. Kapitel:
[...]
auch
die Notwendigkeit, nachzuweisen, dass die meisten der
angeblichen Philosophen,[heute ist die Sprachfigur des
Politikers angemessener, verdorben sein
müssen,
entbindet das den Politiker nicht davon, Begriffe von schön oder
hässlich, von gut oder schlecht, von gerecht oder ungerecht zu
verwenden, um dem ungeheuren Tier, [gemeint ist die Masse von
Zuhörern, das vorzuhalten, was dieses Tier gut hieße, bzw. was
diesem Tier Vergnügen bereiten würde. Auf jeden Fall gilt es das
zu vermeiden, was im Auge dieses Tieres schlecht ist, bez.
dieses Tier gegen den Politiker aufbringen könnte
[En06].
Um als
Redner im antiken Griechenland erfolgreich zu sein, wurden
bereits damals Redequalitäten eingefordert, die durchaus als
Populismus bezeichnet werden können.
Übrigens:
Platon hielt die Demokratie für eine Staatsform, die
zwangsläufig in die Tyrannei münden würde, weil der Pöbel nicht
dazu in der Lage war, einen Staat im Sinne des Allgemeinwohls zu
führen. Sein Idealstaat war eine Ein-Mann-Diktatur, der von
einem Philosophenkönig geführt wurde, der alles richtig machte.
Platon wusste aber auch, dass dieses Ideal nicht zu erreichen
war. Aus diesem Grunde mussten wohl auch die von ihm bevorzugten
Aristokraten über die rhetorischen Mittel verfügen, um die
„Herde der grasenden Tiere“ sozusagen bei Laune zu halten. Es
kann davon ausgegangen werden, dass bereits Platon bewusst war,
dass im Kollektiv der einzelne Mensch schnell seinen eigenen
Willen verlieren kann und sich sozusagen selbst von sich
entfremdet, um in das Böse hineingezogen werden zu können, weil
er seinen Willen in der Masse aufgeben kann, um sich dem Willen
der Gruppe bzw. dem Führer anzuschließen.
Etwa
2200 Jahre nach Platon (428 bis 348 v. Chr.) Entwickelten die
nachfolgend aufgeführten Klassiker sozusagen bis heute gültige
Modelle, wie die öffentliche Meinung manipuliert werden kann.
Die
Klassiker der Propagandaexperten im Überblick:
-
Le
Bon - Psychologie der Massen - 1895
-
Walter
Lippman
-
Die
öffentliche Meinung 1922
-
Edward Bernays - Propaganda 1928
-
Jacques
Ellul
- Propaganda 1962
Diese
Klassiker versuchten zu beschreiben, wie größere Gruppen gelenkt
und wie Meinungsbildungsprozesse in Gruppen beeinflusst werden
können.
Insbesondere Walter Lippmann scheint sich an Platon orientiert
zu haben, denn seiner Meinung nach gibt es in einer Demokratie
nur zwei Klassen. Eine sehr kleine Klasse, nämlich die der
Experten, und auf und auf der anderen Seite die große Herde. Die
einen treffen die Entscheidungen, denen die Herde bereitwillig
zu folgen hat und die anderen führen. Auf jeden Fall aber sei es
notwendig, so Lippmann, dass die Experten vor dem so genannten
Getrampel der Herde geschützt werden müssen. In einer
funktionierenden Gesellschaft hat, in Anlehnung an Walter
Lippmann, die Herde lediglich die Befugnis, die Spezialisten zu
wählen und den Rest ihrer Zeit mit Grasen zu verbringen.
Anders ausgedrückt:
Für Lippmann ist eine Demokratie nichts anderes, als eine
Scheindemokratie, die dazu in der Lage ist, die Herde durch
Manipulation funktionsfähig zu halten. Insoweit vermag es nicht
zu verwundern, dass Lippmann ein Bewunderer des Politbüros der
Sowjetunion gewesen ist, einer Institution, der es auf
überzeugende Art und Weise gelang, die Massen bis zum
Zusammenbruch des Systems zu lenken.
Anders ausgedrückt:
Durch Manipulation kann die Öffentlichkeit sogar für Ziele
gewonnen werden, die sie im Grunde ablehnt. Daran scheint sich
bis heute nichts geändert zu haben.
08 Gustave Le Bon – Psychologie
der Massen
TOP
Gustave
Le
Bon (1841 bis 1931) war ein französischer Gelehrter, dessen
Hauptwerk »Psychologie der Massen« auch heute noch zu den
Klassikern der Soziologie gehört. Zum Denken von Gustave
Le
Bon gehören aber auch seine Vorstellungen über Rassen.
Diesbezüglich heißt es in seinem Essay „Psychologische
Grundgesetze in der Völkerentwicklung“ wie folgt:
Gustave
Le
Bon:
Nur in geringem Maße von der Intelligenz beeinflusst, werden die
Völker vor allem durch ihren
Rassencharakter
geleitet, d.ch. durch die Anhäufung erblich gewordener
Eigenschaften, wie Gefühle, Bedürfnisse, Gewohnheiten,
Überlieferungen und Ansprüche, die zusammen die wesentlichen
Grundbestandteile der Volksseele bilden. [...]. Die Rasse ist
der Pfeiler, auf dem das Gleichgewicht der Völker ruht
[En07].
Diese
Vorstellungen von
Le
Bon gilt es zu berücksichtigen, um seine „Psychologie der
Massen“ überhaupt verstehen zu können. Die folgenden Zitate aus
diesem Buch, machen deutlich, was
Le
Bon in seinem auch heute noch vielgelesenen Klassiker zur
Soziologie meint, wenn er von der Psychologie der Massen
spricht.
Gustave
Le
Bon:
Die wahren
Führer der Völker sind die Überlieferungen. [...] Nur die
äußeren Formen verändern sich leicht. Ohne Überlieferung, d. h.
ohne Volksseele ist keine Kultur möglich
[En08].
Und über
den Wert von Behauptungen, die heute als Propaganda bezeichnet
würden, heißt es bei
Le
Bon wie folgt:
Gustave
Le
Bon:
Die
Staatsmänner, die zur Durchführung einer politischen
Angelegenheit berufen sind, die Industriellen, die ihre
Erzeugnisse durch Anzeigen verbreiten, kennen den Wert der
Behauptung. Die Behauptung hat aber nur dann wirklichen
Einfluss, wenn sie ständig wiederholt wird, und zwar möglichst
mit denselben Ausdrücken. Napoleon sagte, es gäbe nur eine
einzige ernsthafte Redefigur: die Wiederholung. Das Wiederholte
befestigt sich so sehr in den Köpfen, dass es schließlich als
eine bewiesene Wahrheit angenommen wird
[En09].
Hinsichtlich der Verfestigung und Veränderungen in den
Grundanschauungen von Menschen heißt es:
Grenzen
der Veränderlichkeit von Grundanschauungen.
Gustave
Le
Bon:
Eine
flüchtige Meinung haftet leicht in der Massenseele, aber einen
festen Glauben in ihr zu verankern, ist sehr schwer, ebenso
schwer aber ist er wieder zu zerstören, wenn er sich einmal
festgesetzt hat. Er wandelt sich so lange um, bis es eine neue
allgemeine Grundanschauung angenommen hat. Die allgemeinen
Grundanschauungen sind die notwendigen Stützen der Kulturen
[En10].
Aber:
Gustave
Le
Bon:
Der
moderne Mensch verfällt immer mehr der Gleichgültigkeit. Wenn
irgendetwas die Stunde des Niedergangs aufhalten kann, so ist es
nur die außerordentliche Veränderlichkeit der Meinungen und die
wachsende Gleichgültigkeit der Massen gegen alle allgemeinen
Grundanschauungen
[En11].
09 Walter Lippmann
TOP
Walter
Lippmann (1889 bis 1974), ein US-amerikanischer politischer
Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, geht in seinem Buch
„Propaganda“ von der Vorstellung aus, die sich wie folgt
zusammenfassen lässt: Menschen verfügen über keinen einfachen
und direkten Zugang zu der „äußeren Welt“, stattdessen ist eine
„Pseudo-Umwelt“ dazwischen angesiedelt.
Was
aber versteht Lippmann unter einer „Pseudo-Umwelt“?
Diesbezüglich spricht er von „Fiktionen“, wobei er betont, dass
damit keine Lügen gemeint seien. Stattdessen versteht er unter
einer „Pseudo-Umwelt“ ein Bild der Umwelt, wie es sich der
Mensch mehr oder weniger selbst schafft, oder sich einreden
lässt, wenn er durch Propaganda manipuliert wird.
Ein
wesentliches Element seiner Sicht der Dinge darüber, wie
Meinungen entstehen, bzw. wie öffentliche Meinung geformt werden
kann, ist aus der Sicht von Walter Lippmann, die „Herrschaft der
Bilder“.
Die
Herrschaft der Bilder: Lippmann ist davon überzeugt, das in
einer Demokratie die inneren Bilder der Menschen nicht
automatisch mit der von ihnen erlebten äußeren Welt
übereinstimmen, denn in einer Demokratie, so der Autor, sind es
die inneren Bilder, die zu Handlungen motivieren, denn die
politische Meinungsbildung erfolgt dabei kaum rational: Ihre
Grundlage sind Gefühle, die unmittelbar aus der Vorstellung
entspringen, wie über die Wirklichkeit im Staat berichtet wird,
denn Menschen reagieren auf Emotionen, die ihrerseits Bilder
hervorrufen, die kaum aktiv hinterfragt oder tätig verändert
werden. Lippmann spricht von „Fiktionen“, wobei er betont, dass
damit keine Lügen gemeint seien. Stattdessen versteht er
darunter ein Bild der Umwelt, wie es sich der Mensch mehr oder
weniger selbst schafft, durch das, was er sieht, erlebt oder
anderweitig zur Kenntnis nimmt, weil darüber geschrieben,
berichtet oder anderweitig informiert wird. Da der Erlebnis- und
Beurteilungsbereich eines Menschen begrenzt ist, kommt der
„Macht des Bildermachens durch Presse, Rundfunk und Fernsehen,
und heute insbesondere durch die Bilderflut der sozialen Medien“
eine herausgehobene Bedeutung zu, denn die dadurch in den Köpfen
der Menschen erzeugten Bilder sind nur zu einem sehr geringen
Teil sozusagen selbstgemacht.
Das Gegenteil ist der Fall:
Menschliche Wahrnehmung ist zumeist von Stereotypen geprägt,
deren Ursprungsort der betroffenen Person fremd ist. Wie dem
auch immer sei.
Walter Lippmann:
Meistens schauen wir nicht zuerst und definieren dann, sondern
definieren erst und schauen dann. In dem großen blühenden,
summenden Durcheinander der äußeren Welt wählen wir aus, was
unsere Kultur bereits für uns definiert hat, und wir neigen
dazu, nur das wahrzunehmen, was wir in der Gestalt ausgewählt
haben, die unsere Kultur für uns stereotypisiert hat.
Kurzum:
Aus der Sicht von Walter Lippmann scheinen Menschen in der Regel
weder einzeln noch gemeinsam über die Fähigkeit zu verfügen, die
sekundär erfahrene Wirklichkeit selbst zu gestalten, geschweige
denn zu verändern, denn sie glauben meist völlig unreflektiert
an die „Wahrheit“ der erzeugten Bilder in ihren Köpfen: „was
auch immer wir für ein echtes Abbild halten, wir behandeln es
wie die Umwelt selbst“.
10 Edward Bernays
TOP
Als
Edward Bernays’ Buch „Propaganda“ 1928 erstmals erschien, rief
das Wort – und daran hat sich bis heute nichts geändert, keine
positiven Assoziationen hervor. Edward Bernays (1891 bis 1995)
glaubt dennoch zutiefst an die Notwendigkeit von Propaganda. Da
der negativ konnektierte Begriff sich aber nicht so einfach
rehabilitieren ließ, suchte er für sein epochemachendes Buch
„Propaganda“ eine weniger negativ wirkende Sprachfigur. Er fand
sie und bezeichnete sie als „Public Relations“.
Edward Bernays:
Mir ist bewusst, dass das Wort „Propaganda“ für viele einen
negativen Beiklang hat. Wie man Propaganda beurteilt, sollte
aber von den vertretenen Zielen und vom Wahrheitsgehalt der
vermittelten Informationen abhängen. Das Wort „Propaganda“ ist
ein Fachausdruck, der, wie fast alles in dieser Welt, an sich
„weder gut noch schlecht ist, sondern erst durch den Gebrauch
dazu gemacht wird“
[En12].
11 Bernays Erkenntnisse im Überblick
TOP
Im
Vorwort des Buches „Propaganda – Die Kunst der Publick
Relations“ heißt es:
Vorwort:
Mit brutaler Offenheit beschreibt Bernays gleich im ersten
Kapitel seines Buches die wahren Machtverhältnisse in der
Demokratie. Es sind nicht die Politiker, sondern die
Propagandisten, die bestimmen, wie eine Mehrheitsgesellschaft
funktioniert. Nicht Wirklichkeit und Wahrhaftigkeit sind die
entscheidenden Faktoren, sondern die Meinung der Leute, der
Bürger, des eigentlichen Souveräns der Demokratie.
Erste
wichtige Erkenntnis: Man muss sich nicht damit abfinden, was der
Souverän gerade für wichtig hält. Man kann ihn manipulieren, man
kann ihm einreden, was er denken soll. Zweite wichtige
Erkenntnis: Dieser Appell richtet sich nicht an den Verstand,
sondern an das Gefühl. Es sind die Emotionen, die die Welt
verändern. Das ist das Neue bei Bernays
[En13].
Anders ausgedrückt:
Die öffentliche Meinung lässt sich manipulieren. Das ist zwar
teuer, aber Herrschaft zu erhalten hat halt seinen Preis. Es
zeigt, wie Akteure, die das Wohlwollen der Öffentlichkeit für
eine Idee oder ein Produkt gewinnen wollen, dieses Bewusstsein
manipulieren, um ihre Ziele zu erreichen.
12 Zitate aus Edward Barneys „Propaganda“
TOP
Jede
Gruppierung, sei sie sozial, religiös oder politisch motiviert,
die geeint ist durch gemeinsame Überzeugungen und diese in
schriftlicher Form oder als gesprochenes Wort an die
Öffentlichkeit bringen will, praktiziert Propaganda. Die
Wahrheit ist mächtig, und sie soll sich durchsetzen. Wenn eine
Gruppe von Menschen glaubt, eine Wahrheit erkannt zu haben, dann
ist es nicht nur ihr Recht, sondern geradezu ihre Pflicht, diese
Wahrheit zu verbreiten. Wenn ihnen beim Verbreiten dieser
Wahrheit klar wird, und es sollte ihnen schnell klar werden,
dass man sie massenhaft organisiert und effektiv verbreiten
kann, dann werden sie dazu die Presse und andere
Kommunikationsplattformen bestmöglich nutzen. Propaganda wird
nur dann unmoralisch, wenn ihre Urheber bewusst und gezielt
Informationen verbreiten, die sie selbst als Lügen erkennen,
oder wenn sie bewusst auf Wirkungen abzielen, die für die
Öffentlichkeit nachteilig sind. ›Propaganda‹ ist in seiner
eigentlichen Bedeutung ein vollkommen positives Wort, mit
ehrlichen Wurzeln und einer ehrenvollen Geschichte (E-Book Seite
20).
Dennoch
neigt der Mainstream von heute dazu, Propaganda nur als eine
Verführungstechnik der Populisten zu katalogisieren, obwohl
Edward Barneys Recht hat, wenn er schreibt:
Propaganda existiert überall um uns herum, und sie ändert das
Bild, das wir uns von der Welt machen. Man mag dies für eine
übertrieben pessimistische Einschätzung halten – wobei noch zu
beantworten wäre, was so negativ daran ist. Aber es ist eine
Tatsache. In dem Maße, wie erkannt wird, in welchem Maße sich
durch Propaganda öffentliche Unterstützung erreichen lässt, wird
ihr Gebrauch zunehmen (E-Book Seite 22).
Dass
davon die Politiker regen Gebrauch machen werden, durch ihr
Verhalten und durch ihr Reden die öffentliche Meinung in ihrem
Sinne zu beeinflussen, davon geht Edward Barneys aus.
Die
Volksmeinung setzt sich zusammen aus überlieferten Vorurteilen,
Symbolen und Klischees und den griffigen Sprüchen, die die
Anführer dafür gefunden haben. Ein seriöser und talentierter
Politiker ist dank des Instrumentariums der Propaganda
glücklicherweise in der Lage, den Volkswillen zu formen und zu
kanalisieren (E-Book Seite 63).
Egal ob
es darum geht, in ein Amt gewählt zu werden, neue Themen ins
Gespräch zu bringen oder um das Problem, das politische
Tagesgeschäft so interessant zu machen, wie es für das
gesellschaftliche Zusammenleben wichtig ist – sorgfältig auf die
Bedürfnisse der Massen zugeschnittene Propaganda ist
essenzieller Bestandteil der Politik (E-Book Seite 64).
Hinweis:
Das ist die gemeinsame Klammer aller in Deutschland um
Mehrheiten bemühte Parteien.
Gute
Regierungsarbeit kann der Öffentlichkeit genauso verkauft werden
wie jedes andere Produkt auch. Politiker, denen Ansehen und
Effizienz ihrer Partei am Herzen liegen, sehe ich in Zukunft
Nachwuchskräfte mit sowohl politischen als auch
propagandistischen Fähigkeiten ausbilden (E-Book Seite 71).
13 Jacques Ellul – Propaganda
TOP
Rainer
Mausfeld,
Professor für
Allgemeine
Psychologie an der Universität Kiel, bezeichnet das Buch von
Jacques
Ellul
„Propaganda – Wie die öffentliche Meinung entsteht und geformt
wird“, als einen bahnbrechenden Klassiker der
Propagandaforschung mit visionären Einsichten in die totalitären
Gefährdungen der modernen Informationsgesellschaft und als eine
Fundgrube für alle, die besser verstehen wollen, wie Menschen
dazu gebracht werden können, freiwillig zu gehorchen.
Jacques
Ellul:
Dass
Propaganda auf Lügen basiere (wodurch sie in den Augen der
Öffentlichkeit etwas zweifelhaft und lächerlich wirkt), wird
selbst von Kennern angeführt. [...]. Nun, das ist schlichtweg
falsch. Seit Langem schon vertreten und bekräftigen
Propagandisten die Auffassung, Lüge solle vermieden werden. „In
Sachen Propaganda zahlt sich die Wahrheit aus“, das ist die
weithin anerkannte Formel. [...]. Die Genauigkeit, die sich
auszahlt, befindet sich auf der Ebene der Tatsachen. Die
notwendige Lüge, die sich auch auszahlt, befindet sich auf der
Ebene von Absichten und Deutungen. Dies ist die
Interpretationsgrundregel von Propaganda
[En14].
Was die
traditionelle Propaganda anbelangt, heißt es bei Jacques Ellul
wie folgt:
Jacques Ellul:
Traditionelle Propaganda beinhaltet mehr oder weniger, dass eine
Ideologie durch Massenmedien (Radio, Presse und so weiter) zu
verbreiten versucht wird, um die Öffentlichkeit dazu zu bringen,
diese oder jene politische Struktur, diese oder jene ökonomische
Struktur zu akzeptieren oder an irgendeiner Aktion teilzunehmen
[En15].
An
anderer Stelle:
Jacques Ellul:
Der moderne Mensch braucht einen Bezug zu Tatsachen, eine
Rechtfertigung, die es ihm erlaubt, sich selbst zu überzeugen,
dass er, wenn er so handelt, der Vernunft gehorcht und dem
folgt, was faktisch bewiesen wurde. [...]. Eine kräftige Prise
„Angst“ drängt den Einzelnen zu unmittelbarem Handeln, eine
kleine, vernünftige Prise führt zu lang anhaltender
Verbundenheit. Die Reaktion des Zuhörers ist umso weniger
zweifelnd, je rationaler und gewaltloser die propagandistische
Botschaft daherkommt
[En16].
Durch
Propaganda lässt sich fast alles erreichen, aber sicher nicht,
das Verhalten eines freien Menschen oder, abgeschwächter, das
Verhalten eines demokratischen Menschen zu erzeugen. Dem
Menschen, der, Propaganda unterworfen, in einem demokratischen
Regime lebt, wurde, was Demokratie als solche ausmacht,
entrissen: der demokratischen Lebensweise zu frönen, Verständnis
für die anderen zu hegen, Respekt vor Minderheiten zu haben, die
eigene Meinung zu hinterfragen, nicht dogmatisch zu werden
[En17].
An
anderer Stelle:
Die einzig
ernst zu nehmende Haltung (ernsthaft, weil die Zerstörung des
Menschen durch Propaganda eine ernste Gefahr darstellt,
ernsthaft, weil sie letztlich die einzig verantwortungsbewusste
Haltung ist) besteht also darin, die Menschen vor der
Wirksamkeit dessen zu warnen, was gegen sie gerichtet ist, sie
zur Gegenwehr anzuspornen, indem man ihnen ihre
Zerbrechlichkeit, ihre Verwundbarkeit vor Augen führt, statt
sie in der schlimmsten Illusion zu wiegen, nämlich einer
Sicherheit, die mittlerweile weder die Natur den Menschen noch
die Technik der Propaganda gewährt
[En18].
Im
Zeitalter des Internets wäre es nicht einmal mehr möglich, der
Technik ihre demokratiezerstörende Eigenschaft der „Manipulation
der Massen“ zu nehmen, denn dann würde sich das Internet selbst
zerstören, weil es ja geradezu von der Propaganda, von der
Massenbeeinflussung und von der Manipulation lebt. Im Übrigen
ist das Internet viel zu groß, um es überhaupt beschreiben zu
können.
Warum?
Das
digitale weltweite Netz ist, von seiner Natur her, gar nicht
dafür gemacht, ein rechtes Maß zu bewahren. Es ist per
Definition maßlos, sowohl was die Inhalte anbelangt, die in das
Internet eingepflegt werden, als auch was das Sozialverhalten
derjenigen betrifft, die sich im Internet aufhalten und es
benutzen.
Anders ausgedrückt:
Es ist schwer bis gar unmöglich, darüber zu entscheiden, welche
Eigenschaften in der digitalen Welt überwiegen, deren positive
oder deren negative Eigenschaften. Unbestreitbar dürfte sein,
dass sowohl das Internet als auch alle sich dort tummelnden
sozialen Netzwerke sich bestens dazu eignen, die Nutzer zu
manipulieren.
14 Vermutungen anstatt Fakten
TOP
Die
gefährlichste Form der Unwahrheit, durch die eine Demokratie
unweigerlich Schaden nehmen wird, ist eine Berichterstattung,
die nicht auf Fakten, sondern auf Vermutungen und somit nicht
auf Tatsachen beruht.
Walter Lippmann:
Wenn diejenigen, die sie kontrollieren, sich das Recht
herausnehmen, zu bestimmen, was zu welchem Zweck berichtet
werden soll, dann kommt der demokratische Prozess zum Erliegen.
Die öffentliche Meinungsbildung wird blockiert. Denn wenn die
Bevölkerung nicht länger vertrauensvoll auf die „besten
Informationsquellen“ zurückgreifen kann, dann geraten jedermanns
Vermutungen und Gerüchte, Hoffnungen und Marotten zur Grundlage
des Regierungshandelns. Die schärfste Kritik an der Demokratie
bewahrheitet sich, wenn es keine stetige Versorgung mit
vertrauenswürdigen und relevanten Nachrichten gibt
[En19].
Gleichermaßen gefährlich für den Bestand einer Demokratie, und
darauf hat Walter Lippmann bereits vor 104 Jahren hingewiesen,
als sein Essay 1920 unter dem Titel „Liberty and the News“
erschien, ist eine Lebenswirklichkeit, in der Menschen aus Angst
vor Repressalien es unterlassen, das zu sagen oder zu schreiben,
was sie denken. In solch einem Umfeld erzeugter Anspannung und
Angst entsteht Sterilität.
Warum?
Walter Lippmann:
Die Leute
hören auf, zu sagen, was sie denken; und wenn sie es nicht mehr
sagen, dann hören sich auch bald auf, es zu denen. Ihr
Denkprozess orientiert sich an ihren Kritikern und nicht an den
Fakten. Denn wenn das Denken gesellschaftlich riskant wird, dann
verbringen die Leute mehr Zeit damit, über die Gefahr
nachzudenken, als damit, ihr Denken zu kultivieren
[En20].
Hinweis:
Diese Zeilen wurden 1920 erstmalig in den USA publiziert. 104
Jahre später beschreiben diese Zeilen durchaus die Wirklichkeit
von heute, denn heute muss bereits derjenige mit Nachteilen
rechnen, wer bei seinen Äußerungen zur
„verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“
beitragen könnte, so zumindest die Positionen der
Bundesinnenministerin Nancy
Faeser
(SPD) und dem ihr nachgeordneten und somit weisungsgebundenen
Verfassungsschutzpräsidenten Thomas
Haldenwang.
Tagesspiegel.de
vom 1.4.2024:
In einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“
(Dienstagsausgabe) schrieb
Haldenwang,
es sei gut, dass in Deutschland Meinungsfreiheit herrsche - aber
auch diese habe ihre Grenzen.
An
anderer Stelle:
Die
„verfassungsschutzrechtliche Relevanz von Äußerungen“ hänge
nicht davon ab, ob diese strafbar oder illegal seien, führte
Deutschlands oberster Verfassungsschützer in dem Beitrag aus.
Die Behörden könnten schon an Inhalte von Meinungsäußerungen
anknüpfen, wenn „diese etwa Ausdruck eines Bestrebens sind, die
freiheitliche demokratische Grundordnung zu beseitigen“
[En21].
Übrigens:
Das neue Disziplinarrecht, mit dem unliebsame Beamte ohne
Gerichtsbeschluss aus dem Dienst entfernt werden können, ist –
inklusive Beweislastumkehr – seit dem 1. April 2024 in Kraft.
Zur Beweislastumkehr ist anzumerken, dass der ohne
Gerichtsbeschluss aus dem Dienst entfernte Beamte seine
„Tadellosigkeit“ nachweisen muss.
Zählt man
eins und eins zusammen, muss man Rainer Wendt, dem
Bundesvorsitzender der
Deutschen
Polizeigewerkschaft (DPolG),
zustimmen, der bereits im Februar 2023 im Focus wie folgt
zitiert wurde:
Rainer Wendt:
„Und natürlich darf das neue Bundesdisziplinargesetz nicht
fehlen. Mit dessen Hilfe werden alle Vollzugskräfte der
Bundespolizei unter Reichsbürger-Generalverdacht gestellt, um
unliebsame Leute möglichst ohne vorherige richterliche Prüfung
rauswerfen und ihrer Existenz berauben zu können.“
[En22]
Aber
warum soll es Polizistinnen und Polizisten anders ergehen, als
anderen Menschen in diesem Staat, die, wenn sie von ihrem Recht
auf Meinungsfreiheit an der falschen Stelle Gebrauch gemacht
haben, sozusagen gesellschaftlich geschasst wurden und auch
immer noch werden.
15 Die Zukunft der Wahrheit
TOP
Es wird
sie, die Wahrheit, auch in Zukunft nicht geben, denn niemand
weiß, was Wahrheit ist. Dennoch ist die Wahrheit der Vernunft
durchaus zugänglich, zumindest dann, wenn die öffentliche
Meinung auf Meldungen, Nachrichten und Berichten beruht, die auf
Tatsachen beruht. Die öffentliche Meinungsbildung wird nämlich
blockiert, wenn der Versuch unternommen wird, sie zu erziehen
bzw. ihr vorzuschreiben, was zu denken, was zu schreiben und was
zu reden ist.
Dies
gilt insbesondere für die Informationsträger, denn nur die sind
dazu in der Lage, eine breite Öffentlichkeit zu erreichen:
Radio, Fernsehen, Zeitungen, Zeitschriften und natürlich auch
das Internet, dem heute wohl effektivsten Mittel, die
öffentliche Meinung zu gestalten.
Diesbezüglich heißt es bei Walter Lippmann vor gut 100 Jahren
wie folgt:
Walter Lippmann:
Die öffentliche Meinungsbildung wird blockiert, wenn die
Bevölkerung nicht länger vertrauensvoll auf die „besten
Informationsquellen“ zurückgreifen kann, denn dann geraten
jedermanns Vermutungen und Gerüchte, Hoffnungen und Marotten zur
Grundlage des Regierungshandelns. Die schärfste Kritik an der
Demokratie bewahrheitet sich, wenn es keine stetige Versorgung
mit vertrauenswürdigen und irrelevanten Nachrichten gibt. Jedes
Volk, dem ein gesicherter Zugang zu den Tatsachen verweigert
wird, fällt der Inkompetenz und Ziellosigkeit, der Korruption
und Illoyalität, der Panik und letztlich dem Unglück anheim. Es
ist unmöglich, etwas auf der Basis von Schund zu erschaffen
[En23].
16 Wenn Lüge zur Wahrheit wird
TOP
Werner
Herzog ist zuzustimmen, wenn er sagt: „Jeder einzelne von uns
ist zur Wachsamkeit aufgerufen“.
Warum?
Unsere
Welt, über die jede Bürgerin und jeder Bürger eine begründete
Meinung haben sollte, ist derart komplex geworden, dass sie die
Verstandeskraft eines Jeden überfordert.
Anders ausgedrückt:
Was wir über Ereignisse, Pläne und über die Möglichkeiten der
Zukunftsgestaltung in einer offenen Gesellschaft wissen, das
wissen wir nur aus zweiter, dritter oder gar aus vierter Hand.
Keiner von uns kann sich dieses Wissen selbst beschaffen. Selbst
die Verhältnisse in unserer unmittelbaren Umgebung sind so
verwickelt, dass sie unsere Urteilskraft überfordern. Nicht
einmal die Personen, die sozusagen von Berufswegen Politik
betreiben oder die öffentliche Meinung gestalten (Journalisten,
Redakteure etc.) sind dazu in der Lage, die politische Lage in
Gänze zu erfassen und zu analysieren. Dies gilt umso mehr für
die Mehrheit aller in Deutschland lebenden Menschen, denen
vielleicht eine Stunde am Tag für Zeitungen und Gespräche
bleibt.
Mit anderen Worten:
Den meisten bleibt nichts anderes übrig, als sich an den
Überschriften zu orientieren, oder sich bei ihrer
Meinungsbildung mit den Inhalten 280 Zeichen, die auf der
Plattform X zur Wahrheitsfindung zur Verfügung stehen,
abzufinden.
Wie dem auch immer sei.
Unsere Welt, über die jeder Bürger begründete Meinungen haben
sollte, ist derart kompliziert geworden, dass sie die
Verstandeskräfte überfordert. Daran mögen auch Überschriften und
Kurzinfos nichts zu ändern. Im Gegenteil. Schon Walter Lippmann
wies 1920 darauf hin, dass „unter dem Einfluss von Schlagzeilen
und Panikmache sich die ansteckende Krankheit der Unvernunft in
einer friedlichen Gesellschaft leicht ausbreiten kann“
[En24].
Nachvollziehbar begründbare Einzelmeinungen, ohne die im Übrigen
auch eine „öffentliche Meinung“ nicht hergestellt werden kann,
obwohl die für das Funktionieren einer Demokratie unverzichtbar
ist, lassen sich so nicht herstellen.
Wahre
Standpunkte aber können sich nur durchsetzen, wenn die
Tatsachen, auf die sie sich beziehen, bekannt sind, und das
wiederum setzt Nachrichten voraus, deren Umfang dem jeweiligen
Thema entsprechen müssen. Ist das nicht der Fall, so sind
falsche (unzureichende) Vorstellungen genauso wirksam wie wahre,
nachvollziehbar begründbare Meinungen, wenn nicht sogar
wirksamer. Mit Überschriften und wenigen Zeichen ist es nicht
möglich, informiert zu sein.
Warum?
Auch auf
diese Frage hat Walter Lippmann vor gut 104 Jahren eine, wie ich
finde überzeugende Antwort gefunden. Ausgehend von der Macht des
Wortes, die heute durch die Macht der Bilder zu erweitern wäre,
heißt es:
Walter Lippmann:
Es ist fast unmöglich, das Maß an Irritationen im täglichen
Leben zu überschätzen, das durch die absolute Unfähigkeit zu
unsichtigem Sprachgebrauch entsteht. Wir reden verächtlich von
„bloßen Worten“. Und doch sind es Worte, die den ganzen
ungeheueren Prozess menschlicher Kommunikation tragen. Die
Eindrücke, Äußerungen und Bedeutungen von fast allem, womit wir
uns unter dem Begriff „Politik“ beschäftigen, gewinnen wir nicht
durch eigene Anschauung, sondern durch die Worte anderer
[En25].
Hier
die Probe aufs Exempel:
Woran
denken Sie spontan, wenn Sie das Wort
Remigration
lesen?
17 Lügen und Halbwahrheiten als Tatsachen
TOP
Noch einmal
die von Ihnen zu beantwortende Frage: Woran denken Sie spontan,
wenn Sie das Wort
Remigration
lesen?
Hier die Antwort:
Sie denken
an ein Geheimtreffen von Personen mit rechtsextremen Gesinnungen
in Potsdam, auf dem Pläne diskutiert wurden, wie 15 Millionen
Menschen mit Migrationshintergrund außer Landes geschafft
(deportiert) werden können.
Heute heißt
es auf der Website von
Correctiv.de,
deren Berichterstattung über dieses Geheimtreffen nicht nur zum
Nachrichtenereignis im Januar 2024, sondern auch zu einem
Demonstrationsgeschehen führte, das es in diesem Ausmaß bisher
in Deutschland noch nicht gegeben hat, etwas vorsichtiger:
Correctiv.de:
Ihr [gemeint sind die Teilnehmer des Treffens] wichtigstes Ziel:
Menschen sollen aufgrund rassistischer Kriterien aus Deutschland
vertrieben werden können – egal, ob sie einen deutschen Pass
haben oder nicht.
An
anderer Stelle heißt es:
Remigration
sei nicht auf die Schnelle zu machen, es handele sich um „ein
Jahrzehnteprojekt“
[En26].
Zumindest
lässt sich diesem Zitat entnehmen, dass einem Vortragenden auf
der Potsdamer Geheimkonferenz, gemeint ist Martin
Sellner,
ein österreichischer Identitärer, durch die Verwendung des
Wortes Remigration nicht gemeint hat, dass die Deportation
sofort zu beginnen hat und sich innerhalb kürzester Zeit
durchführen lässt.
Wie dem auch immer sei:
Auf der Grundlage von Vermutungen hat die Stadt Potsdam
gegenüber Martin
Sellner
sogar ein Einreiseverbot in die Bundesrepublik Deutschland
verfügt. Vielleicht wäre es besser gewesen, damit ein paar Tage
zu warten, denn bereits am 12. März war das Buch „Remigration.
Ein Vorschlag“ von Martin
Sellner
im deutschen Buchhandel verfügbar. Nicht in allen
Buchhandlungen, denn einige lehnen es ab, Publikationen des
Antajos-Verlags
zu verkaufen.
Wie dem
auch immer sei. In diesem Buch heißt es in Bezug auf Remigration
wie folgt:
Martin
Sellner:
Millionenfache Remigration ist keine Kleinigkeit, sondern als
historisches Projekt ebenso einmalig wie die gescheiterte
millionenfache Integration und Ansiedlung. Sie darf nicht auf
die leichte Schulter genommen oder über das Knie gebrochen
werden. Sie muss in Gänze rechtsstaatlich, würdevoll und
gewaltfrei vonstattengehen. Menschen-, Eigentums- und
Persönlichkeitsrechte sind dabei zu achten. Vor allem muss das
Projekt gegen den Versuch der Dämonisierung gerechtfertigt und
moralisch verteidigt werden (S. 126).
An
anderer Stelle heißt es:
Zur
Umsetzung einer langfristigen
Remigrationspolitik
braucht es nicht nur eine stabile parlamentarische Mehrheit.
Gerade weil sie über eine Legislaturperiode hinausgeht, ist es
notwendig, die gesellschaftliche Debatte so nachhaltig zu
prägen, dass alle Parteien Elemente einer identitären
Migrationspolitik in ihr Programm aufnehmen (S. 139).
An
anderer Stelle:
Sollte es
uns nicht gelingen, die politische Debatte über Remigration zu
beschleunigen, so wird sie [...]
entweder
noch sehr lange auf ihre Umsetzung warten oder aber in geradezu
hektischer Weise errichtet werden (S 148)
[En27].
Hinweis:
Auch wenn ich die Vorstellungen von Martin
Sellner
nicht teile und ich auch die AfD nicht wählen werde, bin ich
doch der Meinung, dass eine Demokratie mit den „Vorstellungen
einer Remigration“, wie sie von Martin Sellner aufgezeigt wird,
zurechtkommen kann, nein muss, denn es
handelt sich bei
diesen Vorstellungen um den
Vorschlag eines Andersdenkenden, den eine Demokratie, will sie
wirklich eine sein, ertragen können muss.
Wer sich
eine Meinung bilden will, dem wird wohl nichts anderes übrig
bleiben, als die 168 Seiten zu lesen, auf denen die oben
skizzierten Vorstellungen nachzulesen sind.
Übrigens:
In der FAZ
wird das Wort Remigration wie folgt beschrieben:
FAZ.de
vom 23.2.2024:
Das Wort „Remigration“ gibt es seit etwas mehr als hundert
Jahren. Damit wurde die freiwillige Rückkehr von Auswanderern
bezeichnet. Ihre Remigration bedeutete nicht, dass ihre
Emigration ein Fehler gewesen war
[En28].
18 Die Meinungsmacher
TOP
Wie
bereits schon mehrfach festgestellt, setzt sich die öffentliche
Meinung aus den Vorstellungen von Individuen zusammen, die nicht
nur unterschiedlichen Gruppen angehören, sondern darüber
hinausgehend so unterschiedlich sind, dass dies als Vorstellung
dafür ausreichen muss, sichtbar zu machen, dass in einer immer
komplexer werdenden Welt sich die Meinung über diese Welt nur
aus Fragmenten zusammensetzen kann, die von anderen ausgewählt,
und mit entsprechenden Beschreibungen (Wort, Bild, Ton) in der
Öffentlichkeit verbreitet werden, um dort das
Informationsbedürfnis derjenigen zu befriedigen, die diese
„Botschaften“ erreichen.
Um in
der Sprache von Walter Lippmann fortzufahren geht es den Machern
der öffentlichen Meinung darum, in den Köpfen von Menschen
Bilder zu erzeugen, die sie für die Wahrheit halten, zumindest
aber für Stereotype, an denen sie ihre Meinung und ihre Haltung
ausrichten können, weil sie die für richtig halten.
Als
Meinungsmacher im engeren Sinne kommt in diesem Sachzusammenhang
somit insbesondere dem Journalismus eine besondere Bedeutung zu,
denn in einem Rechtsstaat ist es unverzichtbar, dass die
Meinungsmacher sich nicht der Mittel der Lüge bedienen, sondern
diese im Rahmen des menschlich Möglichen vermeiden.
Walter Lippmann:
Darum soll unter Rückgriff auf die besten verfügbaren
Informationsquellen nur das berücksichtigt werden, wovon wir
Grund zu der Annahme haben, dass es wahr ist
[En29].
In
Anlehnung an Walter Lippmann schließt solch ein Verständnis
guter journalistischer Meinungsbildung in einem Rechtsstaat aus,
dass sich Journalisten als Prediger, Erweckungstheologen,
Propheten oder als Agitatoren verstehen, deren Ziel es ja
bekannterweise nur sein kann, Menschen in eine ganz bestimmte
Richtung zu drängen.
Kurzum:
Die
öffentliche Meinungsbildung wird blockiert, wenn die Bevölkerung
nicht mehr vertrauensvoll auf die „besten Informationsquellen“
zurückgreifen kann.
Walter Lippmann:
Jedes Volk, dem ein gesicherter Zugang zu den Tatsachen
verweigert wird, fällt der Inkompetenz und Ziellosigkeit, der
Korruption und Illoyalität, der Panik und letztlich dem Unglück
anheim. Es ist unmöglich, etwas auf der Basis von Schund zu
erschaffen. Das gilt auch für ein Volk. [...]. Insofern nun
diejenigen, welche die Nachrichten überbringen, ihre eigenen
Überzeugungen zu einem Gesetz machen, das höher steht als die
Wahrheit, greifen sie die Grundlagen unseres Verfassungssystems
an. Im Journalismus kann es kein höheres Gesetz geben, als auf
Teufel komm raus die Wahrheit zu sagen
[En30].
19 Demokratische Zensur/Einflussnahme
TOP
Kann es
so etwas, wie eine demokratische Zensur bzw. eine staatliche
Einflussnahme in die Berichterstattung überhaupt geben?
Eigentlich nicht, denn diese Sprachfigur kennzeichnet ja nur die
Unfreiheit des Denkens, Redens und Schreibens, innerhalb einer
Diktatur bzw. den Zustand im Innern autoritärer Systeme.
Deshalb:
Wenn es keine Diktatur ist, kann es auch keine Zensur geben.
Diese Sicht
der Dinge scheint heute aber wohl nicht mehr zu stimmen, denn
spätestens seit Sheldon S.
Wolin
(1922 bis 2015) , der die Demokratie von heute als einen
umgekehrten Totalitarismus bezeichnet hat, in dem mit soften
Mitteln das Verhalten der Menschen so gesteuert wird, dass genau
das getan wird, was die politischen Eliten von der Masse
erwartet, weil die gelernt hat, nur noch so zu denken, zu
sprechen und zu schreiben, wie das die
Political
Correctnes
von ihnen einfordert, diese Sicht der Dinge lassen sich heute
wohl kaum noch unter dem Begriff der „Verschwörungsatheorie“
verbergen, zumal sogar die Bundesinnenministerin Nancy Fraeser
(SPD) und der ihr unmittelbar unterstellte Präsident des
Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas
Haldenwang
(CDU) öffentlich dafür eintreten, dass auch solche Meinungen den
Einsatz staatlicher Mittel rechtfertigen, die unterhalb der
Verdachtsschwelle und somit auch unterhalb der
Strafbarkeitsgrenze liegen, dafür aber geeignet sind, als so
genanntes „delegitimiertes staatliches Handeln“ erkannt zu
werden, durch das staatlichen Interessen Schaden zugefügt werden
könnte.
Wie dem auch immer sei:
Hinsichtlich der Zustände in den USA, die
Wolin
analysiert hat, und die heute durchaus auch in Deutschland
anzutreffen sind, heißt es, dass Demokratie nur noch als ein
„Markenname für ein Produkt, das zu Hause kontrollierbar und im
Ausland vermarktbar ist“ bezeichnet werden kann. Er fragte sich
sogar, ob es sich bei der Verwendung des Begriffs „Demokratie“
lediglich nur noch um „eine zynische Gest“ handle, „mit der eine
zutiefst manipulative Politik getarnt werden soll.“
Wolin
spricht sogar von einer „gelenkten Demokratie“, die er wie folgt
skizziert:
Sheldon S.
Wolin:
In einer „gelenkten Demokratie“ kann die Bevölkerung in ihrem
politischen Willen perfekt kontrolliert werden, ohne dass es den
Anschein hat, sie würde unterdrückt
[En31].
Wie dem auch immer sei:
Zumindest nach meiner Wahrnehmung lässt sich in den Leitmedien,
in der Tagesschau, in den Heute-Nachrichten oder in Talkshows
wohl nur noch ein einseitig gefärbtes Meinungsbild finden, denn
das, was unabhängigen Journalismus anbelangt, den findet man nur
noch dort, wo staatliche Unterstützung für investigativen
Journalismus nicht zu finden ist.
Hier nur ein Beispiel:
In jüngster Zeit geriet
Correctiv,
das von sich selbst behauptet, investigativen Journalismus zu
betreiben, in einen Medienskandal im Zusammenhang mit eigenen
nachweislichen Falschbehauptungen, die Korrekturen erforderlich
machten, und, bedingt durch Abmahnungen, es
Correctiv
gerichtlich untersagt wurde, hier nicht näher erläuterte
Behauptungen zu verbreiten. Inwieweit eine gemeinnützige
Organisation, die im bedeutsamen Umfang mit Steuermitteln
finanziert wird, überhaupt dazu in der Lage ist, investigativen
Journalismus zu betreiben, der „Unabhängigkeit von Geldgebern“
voraussetzt, diese Frage können Sie nur für sich selbst
entscheiden.
Zu bedenken ist:
Die
Zuwendungen bzw. Förderungen der Bundeskasse an Correctiv lagen
im Jahr 2023 bei über 431.100 Euro. Privatpersonen, also Spenden
von Unterstützern und Unterstützerinnen lagen im selben Zeitraum
bei rund 1,89 Millionen Euro.
Übrigens:
Die Landeshauptkasse NRW gehörte 2023 zu den fünf größten
Spendern.
Anders ausgedrückt:
Die Correctiv zur Verfügung stehenden Mittel erlauben Correctiv
fast alles, denn Geld ist im Überfluss vorhanden, denn der
Staat, staatsnahe Organisationen und Milliardärsstiftungen
deutscher und ausländischer Herkunft überschütten Correctiv mit
Zuwendungen. In was für einem Umfang das geschieht, das kann auf
der Website von
Achgut.com
nachgelesen werden
[En32].
20 Nachrichten und Freiheit
TOP
Bereits
vor über 100 Jahren schrieb Walter Lippmann in seinem Essay
„Liberty and the News“ unter der Überschrift „Nachrichten und
Freiheit“, folgende Sätze, mit dem ich diesen Aufsatz beenden
möchte.
Walter Lippmann:
Wahre
Standpunkte können sich nur durchsetzen, wenn die Tatsachen, auf
die sie sich beziehen, bekannt sind: Ist das nicht der Fall, so
sind falsche Vorstellungen genauso wirksam wie wahre, wenn nicht
sogar ein wenig wirksamer. Das vernünftige Vorgehen in
Angelegenheiten der Meinungsfreiheit bestünde darin, eine
möglichst unparteiische Prüfung des Tatsachenmaterials zu
gewährleisten. Aber genau diese Prüfung ist uns untersagt
[En33].
Der
Schlusssatz seines Essays hat folgenden Wortlaut:
Walter Lippmann:
Wir werden weiterkommen, wenn wir Demut gelernt haben; wenn wir
es begriffen haben, die Wahrheit zu suchen; wenn uns dies mehr
bedeutet als das Privileg, in einem Nebel der Ungewissheit über
Ideen zu streiten
[En33].
21 Quellen
TOP
Endnote_01 Sigmund
Freud. Das Unbehagen in der Kultur, 1. Kapitel, 1. Satz
https://www.projekt-gutenberg.org/freud/unbehag/chap009.html
Zurück
Endnote_02 Sigmund
Freud. Das Unbehagen in der Kultur, 5. Kapitel
https://www.projekt-gutenberg.org/freud/unbehag/chap009.html
Zurück
Endnote_03 Sigmund
Freud. Das Unbehagen in der Kultur, 8. Kapitel
https://www.projekt-gutenberg.org/freud/unbehag/chap009.html
Zurück
Endnote_04 Edward
Bernays. Propaganda. OrangePress 2005, E-Book, Seite 21
Zurück
Endnote_05
TichysEinblick.de vom 4.1.2024. Josef Kraus. Für
Propagandazwecke: Mit vollen Händen wird das Geld der
Steuerzahler aus dem Fenster geworfen.
https://www.tichyseinblick.de/meinungen/schwarzbuch-politische-oeffentlichkeitsarbeit/
Zurück
Endnote_06 Platon.
Der Staat. 6. Buch. http://www.opera-platonis.de/Politeia6.pdf
Zurück
Endnote_07 Gustav
Le Bon. Psychologische Grundgesetze in der Völkerentwicklung.
Verlag von S. Hirzel in Leipzig / 1922.
https://archive.org/stream/LeBonGustavePsychologischeGrundgesetzeIn
DerVoelkerentwicklung192270S.Text/Le%20Bon%2C%20Gustave%20-%20Psychologische%20Grundgesetze%20in%20der%20
Voelkerentwicklung%20%281922%2C%2070%20S.%2C%20
Text%29#page/n1/search/Bei+den+primitiven
Zurück
Endnote_08 Gustave Le Bon. Psychologie
der Massen. Nikol-Verlag 15. Auflage 2017, Seite 82
Zurück
Endnote_09 Ebd. Gustave Le Bon, Seite
118 Zurück
Endnote_10 Ebd.
Gustave Le Bon, Seite 132/133 Zurück
Endnote_11 Ebd.
Gustave Le Bon, Seite 142/143 Zurück
Endnote_12
Edward Bernays. Propaganda. Die Kunst der Public Relations.
Orange Press 2009. E-Book Zurück
Endnote_13
Edward Bernays. Propaganda. Die Kunst der Public Relations.
Orange Press 2009. E-Book Zurück
Endnote_14
Jacques Ellul. Propaganda – wie die öffentliche Meinung entsteht
und geformt wird. Westend-Verlag 2021, Seite 77
Zurück
Endnote_15 Ebd. Jacques Ellul, Seite 89
Zurück
Endnote_16 Ebd.
Jacques Ellul, Seite 118 Zurück
Endnote_17 Ebd.
Jacques Ellul, Seite 329 Zurück
Endnote_18 Ebd.
Jacques Ellul, Seite 330 Zurück
Endnote_19
Walter Lippmann. Die Illusion von Wahrheit oder die Erfindung
der Fake News. Edition Buchkomplizen 2021, Seite 24
Zurück
Endnote_20 Ebd. Walter Lippmann, Seite
29 Zurück
Endnote_21
Tagesspiegel.de vom 1.4.2024: „Meinungsfreiheit ist kein
Freibrief“: Haldenwang wehrt sich gegen Kritik am
Verfassungsschutz. Der Chef des Verfassungsschutzes Thomas
Haldenwang hat die Kritik zurückgewiesen, seine Behörde sei ein
„Gesinnungspolizei“. Die Meinungsfreiheit habe
verfassungsrechtliche Grenzen.
https://www.tagesspiegel.de/politik/meinungsfreiheit-ist-kein-
freibrief-haldenwang-wehrt-sich-gegen-kritik-am-
verfassungsschutz-11449871.html
Zurück
Endnote_22 Focus.de vom 20.2.2023. Statt
Polizisten zu schützen, werden sie unter Generalverdacht
gestellt.
https://www.focus.de/politik/deutschland/gastbeitrag-von-rainer-wendt-nur-ein-
starker-staat-kann-verfassungsmaessige-ordnung-bewahren_id_186148105.html
Zurück
Endnote_23 Walter
Lippmann. Liberty and the News. In Deutschland erschienen unter
dem Titel „Die Illusion von Wahrheit oder die Erfindung der Fake
News“. Edition Buchkomplizen 2021, Seite 25
Zurück
Endnote_24 Ebd. Walter Lippmann, Seite
48 Zurück
Endnote_25 Ebd.
Walter Lippmann, Seite 65 Zurück
Endnote_26
Correktiv.de vom 10.Januar 2024. Neue Rechte.Geheimplan gegen
Deutschland. Von diesem Treffen sollte niemand erfahren:
Hochrangige AfD-Politiker, Neonazis und finanzstarke Unternehmer
kamen im November in einem Hotel bei Potsdam zusammen. Sie
planten nichts Geringeres als die Vertreibung von Millionen von
Menschen aus Deutschland.
https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/
geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/
Zurück
Endnote_27 Martin
Sellner. Remigration. Ein Vorschlag. Verlag Antaios 2024, Seiten
126, 139 und 148 Zurück
Endnote_28
FAZ.de vom 23.2.2024. Die Geschichte der Remigration : Drüben in
der Heimat.
https://www.faz.net/aktuell/wissen/geist-soziales/remigration-in-der-
geschichte-was-es-damit-auf-sich-hat-19483294.html
Zurück
Endnote_29 Walter Lippmann. Die Illusion
von Wahrheit oder die Erfindung der Fake News. Kapitel
Journalismus im Rechtsstaat. Edition Buchkomplizen 2021, Seite
20 Zurück
Endnote_30 Ebd.
Walter Lippmann, Seite 25 Zurück
Endnote_31
Sheldon S. Wolin. Umgekehrter Totalitarismus. Westend-Verlag
2022 Zurück
Endnote_32 Wer
bezahlt Correctiv? Achgut.com vom 26.1.2024: Wer bezahlt
„Correctiv”?
https://www.achgut.com/artikel/wer_bezahlt_correctiv
Zurück
Endnote_33 Ebd. Walter Lippmann, Seite
57 Zurück
Endnote_34 Ebd.
Walter Lippmann, Seite 75 Zurück
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