Die toxische Demokratie von heute
Ausgrenzungen und Hass
zerstören jede Demokratie.
Inhaltsverzeichnis
01
Toxische Sprache 02 Demokratisches
Wetterleuchten 03 Nie wieder 04
Die Wirklichkeit 05 Das
Geheimtreffen 06 Was wusste der
Verfassungsschutz? 07 Wie finanziert sich
das Medienhaus Correctiv? 08 Remigration
oder Deportation 09 Deportation von Juden
im Dritten Reich 10 Björn Höcke (AfD)
11 Maximilian Krah (AfD) 12
Martin Sellner (Identitärer aus Österreich)
13 Joschka Fischer (Bündnis 90/Die
Grünen) 14
Abschiebungen in Deutschland 15
Bundeskanzler Scholz will Abschiebungen im großen
Stil 16 Remigration in Lettland 17
Wie soll Deutschland im großen Stil abschieben?
18 Migrationsängste der Deutschen 19
Überforderte Kommunen 20
Polizeigewerkschaft fordert 100 Milliarden Sondervermögen
21 Bundestag beschließt Gesetz für schnelle
Abschiebungen 22 Sicherheitsreport 2024
23 Das Rechtsverständnis der Rechten 24
Recht ist aber auch nicht, was der woke Zeitgeist
will 25 Operative Hektik anstatt
Besonnenheit 26 Die Wirkung von Hass und
Ausgrenzung 27 Wer ist ein Nazi? 28
Schlusssätze und Themenausblick 29
Quellen
01
Toxische Sprache
TOP
In diesem Kapitel geht
es nicht um die Umweltvergiftung, sondern um die Verrohung der
Sprache, die, was den Zusammenhalt einer demokratischen
Gesellschaft anbelangt, wahrscheinlich noch viel toxischer ist,
als das, was Umweltgifte bisher bereits angerichtet haben.
Zumindest im Monat Januar 2024 ließ sich der Eindruck gewinnen,
dass es in Deutschland von Nazis, Faschisten, Rassisten,
Sexisten, Verschwörungstheoretikern und Verfassungsfeinden
geradezu wimmelt.
Nazis raus! Wir hassen die
AfD! Hetzer und Lügner!, ein Parteienverbot der AfD am besten
sofort, und: Björn Höcke sind die Grundrechte zu entziehen.
Anders ausgedrückt: Die Verteidigung der Demokratie wurde zur
obersten Bürgerpflicht erklärt und natürlich auch entsprechend
zelebriert. Hass wurde sogar von der Fraktionsvorsitzenden der
AfD, Alice
Weidel,
am 31. Januar 2024 im Deutschen Bundestag der Bundesregierung
vorgeworfen: „Sie hassen Deutschland!“
Damit aber noch nicht
genug, denn an den bereits oben genannten sprachlichen
Entgleisungen haben sich auch andere Akteure beteiligt.
Anlässlich der Bauernproteste wurden die Protestierenden zum
Beispiel vom Spiegel als „Mistgabel-Mob“ bezeichnet und
Vizekanzler Robert Habeck zeigte sich besorgt, dass die
Bauernproteste Gefahr laufen würden, rechtsradikal unterwandert
zu werden. Den Höhepunkt sprachlicher Entgleisung bot aber wohl
Marie-Agnes Strack-Zimmermann, einem Mitglied des FDP-Präsidiums
und des Vorstands der FDP-Bundestagsfraktion, die beim
FDP-Neujahrsempfang mit Blick auf die AfD von einem „Haufen
Scheiße“ und von „Fliegen“ sprach, die darauf sitzen.
Die
BZ-berlin.de
vom 15.01.2024 zitiert die Bundestagsabgeordnete mit ihrer
sprachlichen Entgleisung wie folgt:
„Je
größer der Haufen Scheiße, umso mehr Fliegen“.
In der
sprachverseuchten bundesdeutschen Demokratie von heute gibt es
wahrscheinlich kaum noch Worte, die sich hinsichtlich ihrer
toxischen Wirkung nicht doch noch steigern lassen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist das anlässlich
seiner Rede am 29. Januar 2024 im Schloss Bellevue gelungen, die
der Bundespräsident zum Anlass nahm, sowohl die Gewerkschaften
als auch die Arbeitgeber sozusagen mit staatstragendem Gestus
vor Rechtsextremismus zu warnen.
„Wir
lassen uns dieses Land nicht von extremistischen Rattenfängern
kaputt machen.“
Steinmeier zu Extremisten: Lassen „Rattenfänger“ Land nicht
kaputtmachen.
Video: 1:55 bis 2:20
Bei so
viel Sprachentgleisungen, deren Wirkung bedauerlicherweise
zunimmt, weil sogar Politiker in hohen Ämtern dazu neigen, Hass
zu verbreiten und Feinde zu benennen, die es zu bekämpfen gilt,
lässt die Wirklichkeit von heute nur einen Schluss zu: Die
Demokratie ist in Gefahr, denn Demokratie heißt:
Meinungsvielfalt, verbunden mit dem Recht darauf, auch eine
politisch ganz andere Überzeugung vertreten zu können als die
der mutmaßlichen Mehrheit, soweit es sich dabei nicht um eine
pönalisierte Straftat handelt.
Kurzum:
Anders sein zu dürfen ist sozusagen das Lebenselixier einer
Demokratie, soweit dadurch die Rechte anderer nicht (konkret)
verletzt werden. Und was die Auseinandersetzung betrifft, die
geführt werden muss, um eine Gesellschaft nicht zu spalten, das
setzt zuerst einmal den Verzicht auf den Gebrauch einer
toxischen Sprache voraus, denn mit solch einer Sprache ist
nichts zu gewinnen.
Warum?
Wer
spaltet, verletzt, ausgrenzt und wer dann auch noch
Andersdenkende sozusagen zu Unpersonen erklärt, sie sogar zu
Fliegen stigmatisiert, die auf einem Scheißhaufen sitzen, macht
letztendlich aus Feinden Todfeinde. Das ist eine Sprache, die
durchaus in den Duktus von Sprache passt, die Victor Klemperer
in seinem Buch „LTI – Notizbuch eines Philologen“ eingehend
analysiert und beschrieben hat. Dort heißt es zum Beispiel:
Victor Klemperer:
Die stärkste Wirkung [gemeint ist die Sprache], wurde nicht
durch Einzelreden ausgeübt, auch nicht durch Artikel oder
Flugblätter, durch Plakate oder Fahnen, sie wurde durch nichts
erzielt, was man mit bewusstem Denken oder bewusstem Fühlen
aufnehmen musste. Sondern der Nazismus glitt in Fleisch und Blut
der Menge über durch die
Einzelworte,
die Redewendungen, die Satzformen, die er ihr in millionenfachen
Wiederholungen aufzwang, und die mechanisch und unbewusst
übernommen wurden [En01].
Ich bin
mir sicher, dass viele Wörter, die von Hunderttausenden von
Demonstrantinnen und Demonstranten skandiert, auf Plakaten
gezeigt oder in den Massenmedien publiziert wurden, genau die
Wirkung erzeugen, über die sich Victor Klemperer im Hinblick auf
die gesellschaftszerstörende Sprache des Nationalsozialismus
geschrieben hat.
Übrigens:
Wenn in einer Demokratie der politische Gegner bereits zum Feind
erklärt worden ist und Millionen seiner Wähler das Stigma der
Unberührbaren angeheftet wird (ein Erkennungszeichen wird noch
nicht gefordert) mit dem nicht einmal mehr gesprochen werden
darf, dann hat die Dekadenz einer Demokratie bereits eine
besorgniserregende Verfallserscheinung hinter sich, vielleicht
sogar auch schon den Höhepunkt ihrer Glaubwürdigkeit
überschritten. Wer heute in einigen Online-Shops bereits
anklicken muss, nicht rechtsradikal zu sein, um überhaupt einen
Einkauf tätigen zu können, dann ist das kein Witz, sondern ein
Unding. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass zu der Zeit,
als die britische Rheinarmee noch in Deutschland stationiert
waren, Gaststätten und Bars sich vor den Angehörigen der
Rheinarmee dadurch schützten, dass an den Türen ihrer Geschäfte
ein Schild hang: Out
of bounds
(Zutritt verboten!).
02 Demokratisches Wetterleuchten
TOP
Wenn die
Atmosphäre flackert, dann lässt sich das als ein naturbedingtes
Wetterleuchten bezeichnen. Übertragen auf das atmosphärische
Wetterleuchten in der bundesdeutschen Gesellschaft, sozusagen
als eine emotionale Spontanreaktion auf ein Geheimtreffen in Potsdam, das
Millionen von Menschen dazu bewegte, bundesweit auf die
Straße zu gehen, um gegen Rechts und gegen die Remigration,
gemeint war die Vertreibung von 15 Millionen Migranten, zu
demonstrieren, das ist schon bemerkenswert, bemerkenswert auch
deshalb, weil bis heute noch nicht geklärt ist, wer
diese Zahl tatsächlich in die Welt gesetzt hat.
Wie dem auch immer sei:
Das Wort „Remigration“ schaffte es sogar, innerhalb weniger Tage
zum Unwort des Jahres 2024 aufzusteigen. Für Petitionen wurden
ungezählte Unterschriften eingesammelt, und landauf und landab
zeigten Bürgerinnen und Bürger durch ihre Teilnahme an
Demonstrationen, dass sie dazu bereit sind, diese Demokratie zu
verteidigen. Nur wie? Diese Frage blieb und ist bis heute
unbeantwortet geblieben.
Anders ausgedrückt:
Wetterleuchten sind Naturschauspiele ganz besonderer Art, von
denen man aber weiß, dass sie nicht gefährlich sind.
03 Nie wieder
TOP
Nie
wieder: Was bedeutet das?
Diese
Aufzählung ließe sich problemlos verlängern. Anzumerken ist
jedoch, dass die beiden letztgenannten „Nie wieder“ schon seit
geraumer Zeit nicht nur in Deutschland wie Phönix aus der Asche
auferstanden sind.
Anders ausgedrückt:
Je häufiger „Nie wieder“ verwendet wird, umso wahrscheinlicher
ist es, dass diese Sprachfigur das Gegenteil von dem erreicht,
was mit ihr beabsichtigt ist, denn wir sind von Kindheit daran
gewöhnt (es mag seltene Ausnahmen geben), ein elterliches Nein
so zu interpretieren, dass daraus ein Ja gemacht wird. Wie dem
auch immer sei. Was die Ungenauigkeit von Sprache anbelangt, ist
zuerst einmal Folgendes anzumerken:
Kamlah/Lorenzen 1996:
Woran es heute fehlt, ist nicht der geniale neue Einfall [...],
sondern die Disziplin des Denkens und des Redens, die es uns
endlich ermöglichen würde, unsere hoffnungslos gegeneinander
aufgefahrenen Standpunkte und Meinungen abzubauen und, in aller
Ruhe sozusagen, miteinander, in vernünftigem Gespräch, einen
neuen Anfang zu machen. Die Disziplinlosigkeit des monologischen
Drauflosschreibens und Aneinandervorbeiredens in fast allen
Bereichen, nicht allein in der Philosophie und der Wissenschaft,
sondern auch in der Literatur, der Kunstkritik und in der
Politik ist erschreckend, obwohl gerade dies von den Betroffenen
meist gar nicht bemerkt wird, weil es Maßstäbe und Regeln des
disziplinierten Dialogs nicht gibt. Sonst würden nicht mit so
unbekümmerter Betriebsamkeit immer neue Tagungen, Gespräche,
Begegnungen Podiumsdiskussionen organisiert werden, in denen
jeder wieder nur seine bereits mitgebrachte Munition abfeuert,
wobei Prestigerücksichten die Verwirrung oft noch vermehren
[En02].
Das
scheint mir die Wirklichkeit in der Demokratie Deutschlands von
heute zu sein, obwohl diese Zeilen bereits vor 28 Jahren
geschrieben wurden, bilden diese Worte heute den Spiegel, in dem
wir uns selbst erkennen können. Was aber ist Wirklichkeit?
04 Die Wirklichkeit
TOP
Kamlah/Lorenzen 1996:
Jede Aussage stellt einen Sachverhalt dar. Nicht jede Aussage
stellt einen wirklichen Sachverhalt dar. Wie also wollen wir die
Sachverhalte nennen, die durch falsche Aussagen dargestellt
werden? Wir nennen sie „fingierte“ Sachverhalte (heute:
Fake News)
und führen damit einen Terminus ein, den wir [...]
schon
verwendet haben.
Wir
halten ein, um nunmehr auf das Folgende zu achten:
Wir haben
Ausdrücke wie „Wirklichkeit“, „wirklich“, von denen unsere
Bildungssprache einen uferlosen Gebrauch macht, bisher überhaupt
nicht verwendet. Hier erst führen wir den Ausdruck „wirklich“
ein und zwar
als Prädikator, der Sachverhalten zugesprochen wird. Wir
sprechen also nicht von „gesellschaftlicher Wirklichkeit“ oder
von „Schichten der Wirklichkeit“ oder von dergleichen mehr.
Wir haben
den Terminus „wirklich“ definiert mit Hilfe des Terminus „wahr“,
nicht etwa umgekehrt. Freilich, wenn wir präzisiert haben: „ein
Sachverhalt ist wirklich genau dann, wenn jede Aussage, die ihn
darstellt, wahr ist“, dann erlaubt uns die hier ausgedrückte
Äquivalenz, auch umgekehrt zu sagen: „Eine Aussage ist wahr
genau dann, wenn der Sachverhalt, den sie darstellt, wirklich
ist [En03].
Von
dieser Wirklichkeit können wir auch heute nur noch träumen,
zumal wir heute bereits das für wahr halten, was in den
Leitmedien unter dem Gebrauch von: „Möglicherweise“ und „sollen“
als Wahrheit verkauft wird. Beweise wurden bisher nicht
geliefert, was in der Potsdamer Villa Adlon tatsächlich im
Geheimen erörtert wurde, obwohl angeblich Wortprotokolle des
Geheimtreffens existieren sollen.
Das bedeutet:
Wenn ein
Journalist oder eine Journalistin lügt, und sagt, dass ein
Geheimtreffen in Potsdam dem Zweck diente, die Remigration von
15 Millionen Migranten vorzubereiten (was das
gemeinwohlorientierte Medienhaus
Correctiv)
nicht gesagt und auch nicht geschrieben haben will, sondern, so
die Erklärungen der stellvertretenden Chefredakteurin von
Correctiv,
die Leitmedien das so (miss)verstanden haben, dann stellt sich
wirklich die Frage: Was ist Wirklichkeit und was ist wahr, zumal
es auf der Verlagsseite von „Correctiv - Bücher für die
Gesellschaft“ am 30. Januar 2024 zu dem im März 2024
erscheinenden Buch des Verlages „Der AfD-Komplex“ heißt:
Der Angriff
der AfD auf unsere Demokratie begann nicht erst mit dem
Potsdamer Geheimtreffen im November 2023, an dem hochrangige
AfD-Politiker teilnahmen. Die Pläne zur
Vertreibung von Millionen Menschen
aus Deutschland markieren nun für jeden sichtbar den
Rechtsextremismus in der AfD.
Correctiv
recherchiert seit 2016 zur AfD
[En04].
Was dort
genau besprochen wurde, ist bis heute immer noch ein Geheimnis,
obwohl das Magazin
Correctiv
über entsprechende Aufzeichnungen verfügt.
Website
Correctiv:
Das Treffen soll geheim bleiben. Die Kommunikation zwischen
Organisatoren und Gästen sollte nur über Briefe laufen. Kopien
davon wurden aber
Correctiv
zugespielt. Und wir haben Bilder gemacht. Vor und hinter dem
Haus. Auch im Haus konnten wir verdeckt filmen. Ein Reporter war
mit einer Kamera undercover vor Ort und unter anderem Namen im
Hotel eingecheckt. Er verfolgte das Treffen aus direkter Nähe
und konnte beobachten, wer anreiste und an dem Treffen teilnahm.
Dazu kam, dass Greenpeace zu dem Treffen recherchierte und
Correctiv Fotos und Kopien von Dokumenten überließ. Unsere
Reporter redeten mit mehreren AfD-Mitgliedern; Quellen belegten
gegenüber
Correctiv
die Aussagen der Teilnehmenden
[En05].
05 Das Geheimtreffen
TOP
Festzustellen ist, dieses Geheimtreffen, das bereits im November
2023 stattfand, hat im Januar 2024, als erstmalig darüber
berichtet wurde, Millionen Menschen dazu gebracht, aus Angst vor
einer neuen Endlösung in Massen auf die Straße zu gehen.
Anzunehmen ist, dass die Erinnerung an das Menschheitsverbrechen
in der Zeit des Nationalsozialismus, ohne Deportation von
Millionen von Juden in die Vernichtungslager gar nicht möglich
gewesen wäre.
Und was
sich nicht wiederholen darf, dem muss entschieden
entgegengetreten werden, damit sich die dunkle Seite der
deutschen Geschichte nicht noch einmal wiederholen kann.
Dieses
Aufbegehren einer wirklich überwältigenden Anzahl von Menschen,
die daraufhin auf die Straße gingen, um gegen Rechts zu
demonstrieren, hat es nach meinem Kenntnisstand in der
bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte bisher noch nicht gegeben,
obwohl 1987, beim Kampf der Stahlarbeiter um ihre Zukunft bei
ihrem Kampf um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze bei Thyssen-Krup,
nicht nur in Duisburg-Rheinhausen, sondern in ganz Deutschland,
ebenfalls bundesweit Hunderttausende protestierten.
Duisburg-Rheinhausen wurde sozusagen zum Symbol für Protest
gegen den Strukturwandel im Ruhrgebiet. Im ganzen Ruhrgebiet
schlossen sich Menschen Aktionen unter dem Motto „Rheinhausen
ist überall“ an, unter ihnen auch Personen des öffentlichen
Lebens wie der Oberbürgermeister von Duisburg. Mit ihrem Einsatz
machten die Bürgerinnen und Bürger aufmerksam auf die drohenden
negativen Folgen der Werksschließungen für die Menschen in der
Region
[En06].
Die
Rheinkniebrücke, die im Rahmen der Proteste von Tausenden von
Stahlarbeitern besetzt wurde, gehört als Folge davon heute zu
den so genannten Erinnerungsorten der Demokratie. Diese Brücke,
bei der es sich um eine Autobahnbrücke handelt, heißt heute:
„Brücke der Solidarität“.
Ob auch
der Villa in Potsdam, das Landhaus Adlon, in der das
Geheimtreffen stattfand, ebenfalls zu einem Ort der Demokratie
werden wird, bleibt abzuwarten. So lange, wie der
Verfassungsschutz prüft, ob er die Villa stärker ins Visier
nehmen will, dürfte das wohl eher Anlass zum Schmunzeln geben,
denn Objektschutzmaßnahmen werden in Deutschland meist von
privaten Sicherheitsunternehmen durchgeführt, deren Mitarbeiter
Mindestlohn beziehen.
Geschichtsträchtig im Sinne eines Erinnerungsortes dürfte die
Villa Adlon auch wohl deshalb nicht werden, weil die
Berichterstattung von Correctiv zunehmend an Glaubwürdigkeit
verliert, zumal die stellvertretende Chefredakteurin von
Correctiv im Presseclub vom 28.01.2024 behauptete, nichts von
Deportationen gesagt zu haben. Man habe das „Geheimtreffen“ auch
nie mit der Wannseekonferenz in Verbindung gebracht und auch nie
von „Deportationen“ gesprochen.
Zusammen
mit anderen Medienvertretern diskutiert die stellvertretende
Chefredakteurin von Correctiv, was die Menschen reitet, die AfD
zu wählen. Sie schildert auch, wie viele Zuschriften ihre
Redaktion seit
der Enthüllungsstory bekommen habe,
in denen verängstigte Menschen ihnen schreiben, dass sie nun
endlich aufgewacht sind und etwas gegen die AfD unternehmen
wollen.
Was die
Leser denn besonders geschockt habe?, fragt der Moderator
daraufhin Frau
Dowideit.
Die nimmt Bezug darauf, dass man bei dem Treffen darüber
gesprochen habe, auch Deutsche mit Migrationshintergrund
„loszuwerden“. Das viel befleißigte Wort der „Deportationen“
nutzt sie dabei nicht. Im Verlauf der Sendung wird auch klar,
warum: Denn das Wort der „Deportationen“ will man im Artikel nie
benutzt haben: „Wir haben auch nicht von Deportationen
gesprochen, sondern das wurde dann von denen missinterpretiert“.
Wenn Sie
das Video öffnen und auf die Stimme im Hintergrund achten, das
ist die Stimme der stellvertretenden Chefredakteurin, dann lässt
sich der kurze Dialog mit einer Journalistin nicht anders
verstehen, als dass sich die stellvertretende Chefredakteurin
von Correctiv sich die Feststellungen der Journalistin zu eigen
macht.
Videosequenz aus dem Presseclub bei X:
06 Was wusste der Verfassungsschutz?
TOP
Diese Frage
ist bis heute ebenfalls noch nicht geklärt. Dennoch: In einem
Artikel, veröffentlicht auf der Website von
Achgut.com
vom 25. Januar 2024 heißt es, die nachrichtendienstlichen
Erkenntnisse des Verfassungsschutzes über das Geheimtreffen in
Potsdam betreffend, wie folgt:
Achgut.com:
Im Kreise von wohlgesonnenen Journalisten plauderte
Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang (CDU) aus, dass
sein Dienst schon vor dem vermeintlich rechten Geheimtreffen im
Potsdamer Hotel „Landhaus Adlon“ über das Wer, Wann und Wo
bestens Bescheid wusste.
An
anderer Stelle heißt es:
Geheimdienstchef Haldenwang sprach zunächst vor den geladenen
Journalisten, er sei beeindruckt und glücklich über das jetzige
Engagement der Bürger, die jetzt gegen die Gefahr durch die
Alternative für Deutschland demonstrierten.
Nach dem
Gespräch scharten sich noch ausgewiesen linke Journalisten im
Beisammensein um den Verfassungsschutz-Präsidenten, berichten
Teilnehmer. Dabei hörten sie, dass
Haldenwangs
Verfassungsschutz schon seit Anfang November, also vor dem
sogenannten „Geheimtreffen“ mit Lesung eines umstrittenen
Autors, ganz genau über die Gruppe der Eingeladenen in dem
Potsdamer Hotel sehr gut Bescheid wusste
[En07].
Wie dem auch immer sei:
In einem anderen Artikel, der am 29. Januar 2023 auf
Tichyseinblick.de
veröffentlicht wurde, heißt es, dass die beiden
Bundestagsabgeordneten Martina Renner (Linke) und André Hahn
(Linke) im Wege einer Kleinen Anfrage die Bundesregierung
aufgefordert haben, dazu Stellung zu nehmen, ob der
Bundesregierung bereits vor dem Treffen im November 2023
Informationen zu dem „Strategietreffen von Angehörigen der
rechtsextremen Szene“ bekannt gewesen seien.
Auf
diese klare Frage erhielten die Abgeordneten folgende Antwort:
Tichyseinblick.de:
Klare Fragen. Klare Antworten würden jeden Zweifel ausräumen.
Doch an beide
MdBs
ergeht dieselbe Antwort von Staatssekretär Mahmut Özdemir. Aus
Transparenzgründen soll sie hier in Gänze zitiert werden:
„Nach
sorgfältiger Abwägung ist die Bundesregierung zu der Auffassung
gelangt, dass eine Beantwortung der Frage nach dem
Erkenntnisstand zur Veranstaltung am 25. November 2023 in
Potsdam aufgrund entgegenstehender überwiegender Belange des
Staatswohls nicht erfolgen kann. So können aus der Beantwortung,
ob bzw. wann der Bundesregierung und den ihr nachgeordneten
Behörden Informationen zu der genannten konkreten Veranstaltung
vorlagen, Rückschlüsse auf den Erkenntnisstand des BfV und
gegebenenfalls die nachrichtendienstlichen Methodiken und
Arbeitsweisen ermöglicht werden, wodurch die zukünftige
Erkenntnisgewinnung des BfV aufgrund entsprechender
Abwehrstrategien nachhaltig beeinträchtigt oder in Einzelfällen
sogar unmöglich gemacht wird.
Ist eine
Frage – wie im Falle der dieser Beantwortung zugrundeliegenden
Anfrage – auf eine bestimmte Veranstaltung mit einem
bestimmbaren Teilnehmerkreis sowie einem bestimmbaren Kreis an
Personen, die vorab Kenntnis von einer bestimmten Veranstaltung
gehabt haben, bezogen, so könnten aus einer Beantwortung stets
Rückschlüsse auf geheimhaltungsbedürftige Informationen gezogen
werden. Diese drohende nachhaltige Beeinträchtigung der
Funktionsfähigkeit könnte einen gravierenden Nachteil für die
wirksame Aufgabenerfüllung der Sicherheitsbehörden und damit für
die Interessen der Bundesrepublik Deutschland bedeuten
[En08].
07 Wie finanziert sich das Medienhaus
Correctiv?
TOP
Zuerst
einmal zur Selbsteinschätzung des Medienhauses. Diesbezüglich
heißt es auf der Website unter der Rubrik über uns: Correctiv
ist ein gemeinwohlorientiertes Medienhaus, das Demokratie
stärkt. Als vielfach ausgezeichnete Redaktion stehen wir für
investigativen Journalismus. Wir lösen öffentliche Debatten aus,
arbeiten mit Bürgerinnen und Bürgern an unseren Recherchen und
fördern die Gesellschaft mit unseren Bildungsprogrammen.
Zur Website von
Correctiv
Dennoch:
Hinsichtlich der Unabhängigkeit von Correctiv ist anzumerken,
dass es sich bei diesem gemeinnützigen Unternehmen um ein
Medienhaus handelt, dass in Millionenhöhe durch Steuergelder
finanziert wird. Diesbezüglich heißt es auf der Website von
Achgut.com
unter anderem:
Achgut.com:
Die von
Correctiv
[...]
propagierte
Unabhängigkeit erweist sich bei genauer Betrachtung als große
Abhängigkeit.
circa
2,9 Mio. € Steuergelder seit 2015, davon allein von 2020-2023
circa 2,6 Mio. €; davon ca. 1,14 Mio. € vom Land NRW.
Website von
Achgut.com
zu dieser Thematik
08 Remigration
oder Deportation
TOP
15
Millionen Migranten müssen Deutschland wieder verlassen, damit
Deutschland wieder den Deutschen gehört. Diese Botschaft wird
seit dem Geheimtreffen in
Postdam
mit diesem Wort assoziiert.
Der
Duden verwendet diese Sprachfigur weitaus umfassender. Danach
bedeutet Remigration zuerst einmal die Rückkehr in das Land, aus
dem eine Person zuvor emigriert ist.
Beispiele:
-
Die
Remigration von Anna Seghers
[En09]
-
Rückkehr aus dem Exil und Remigration nach 1945
-
Remigration in die alte Heimat.
Ergänzend dazu, so heißt es auf Duden-online, meint Remigration
aber auch die massenhafte Ausweisung und daraus folgende
Ausreise von Menschen mit Migrationsgeschichte.
Beispiel:
Im
Gegensatz dazu definiert der Duden die Sprachfigur „Deportation“
wie folgt:
Zwangsverschickung, Wegweisung, Abschiebung,
Landesverweis,
Exilierung, Aussiedlung, Verschleppung sowie Verbannung von
Verbrechern, unbequemen politischen Gegnern oder ganzen
Volksgruppen.
Beispiel:
09 Deportationen von Juden im Dritten Reich
TOP
Das
bisher wohl größte begangene Menschheitsverbrechen wurde von
Deutschen begangen und kostete mehr als 6 Millionen
Menschenleben. Dass sich solch ein Verbrechen niemals
wiederholen darf, steht völlig außer Frage. Und wenn heute
anlässlich eines Geheimtreffens Pläne entworfen worden sein
sollten, deren Ziel es ist, 15 Millionen Menschen sozusagen aus
Deutschland zu vertreiben, denn so viele Menschen mit
Migrationshintergrund leben bereits heute in Deutschland, dann
stellen sich zwei Fragen zugleich:
1.
Frage Wie lässt sich das verhindern?
2.
Frage Können so viele Menschen überhaupt des Landes
verwiesen werden?
Frage 1:
Diese Frage lässt sich nicht beantworten, denn niemand weiß,
wozu Menschen in der Zukunft in der Lage sein werden, denn sie
haben seit ihrer Existenz auf dem Planeten Erde bereits so viel
Chaos angerichtet, dass, aus dieser Sicht betrachtet, nichts,
aber auch gar nichts ausgeschlossen werden kann, was
menschenmöglich ist, zumal es ja nur weniger Atombomben bedarf,
um innerhalb von Stunden Millionen von Menschen zu töten.
Frage 2:
Diese Frage macht es erforderlich, sich kurz mit Statistik zu
befassen: Waren bei der Volkszählung im Juni 1933 noch 502.799
der insgesamt 65 Millionen Einwohner im Deutschen Reich jüdisch,
sank die Gesamtzahl der jüdischen Bevölkerung zum Jahresende
1937 auf 400.000 Jüdinnen und Juden. Nach der Shoah drohten die
noch vorhandenen jüdischen Gemeinden auszusterben, denn im Jahre
1950 lebten nur noch etwa 15.000 Jüdinnen und Juden in der
Bundesrepublik Deutschland.
Anders ausgedrückt:
Etwa 490 000 Juden hatten das Land verlassen oder waren von den
Nazis in die Vernichtungslager deportiert worden. Die anderen 6
Millionen Juden, die ebenfalls deportiert und vernichtet wurden,
lebten nicht im Deutschen Reich, sondern in Polen, Ungarn, in
der Ukraine, in Lettland und in Russland und natürlich auch in
Frankreich sowie in den Niederlanden. Allein der für die
Deportation von rund 500 000 Juden erforderliche
Organisationsaufwand war erheblich.
Wer sich
darüber am historischen Organisationsort informieren möchte, dem
sei ein Besuch in der Villa
ten Hompel
in
Münster/Westfalen empfohlen, denn dort wurden die Deportationen
geplant und organisiert. Die ehemalige Fabrikantenvilla war
nämlich der Sitz der Ordnungspolizei im Nationalsozialismus,
deren Aufgabe darin bestand, die einen wesentlichen Teil der
Endlösung zu organisieren.
Wer
meint oder behauptet, dass es deutschen Behörden irgendwann
gelingen sollte, tatsächlich 15 Millionen Menschen außer Landes
zu bringen, der gehört in ein Irrenhaus. So Gehirnlos ist nicht
einmal das Spitzenpersonal der AfD. Was eine Remigration in
solch einem Umfang bedeuten würde, das sei hier nur punktuell
angedeutet:
-
Das
Land NRW wäre sozusagen entvölkert, denn es hat zurzeit etwa
17 Millionen Einwohner
-
Es
dürfte schwer sein, für 15 Millionen Menschen eine neue
Heimat zu finden
-
Die
Transportfrage müsste geklärt und die dafür erforderliche
Infrastruktur müsste geschaffen werden, denn allein mit
Flugzeugen geht das nicht
-
Das
Wirtschaftssystem in Deutschland würde zusammenbrechen
-
Es
würde ein Chaos entstehen, das einen Bürgerkrieg
wahrscheinlich werden ließe und
-
Die
Werteordnung des Grundgesetzes würde auf eine Art und Weise
verletzt, die von dem Menschenbild dieses Gesetzes nichts
mehr übrig ließe.
Das wissen
auch die Repräsentanten der AfD. Die von Björn Höcke, dem
Vorsitzenden der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag und von
Maximilian
Krah
vertretenen Auffassungen zu dieser Thematik, einem
AfD-Politiker, der seit 2019 Mitglied des Europäischen
Parlaments ist und für die AfD auch 2024 als Spitzenkandidat für
die Europawahl kandidiert, werden im Folgenden kurz skizziert:
10 Björn Höcke (AfD)
TOP
Zu
Fragen, die die Remigration von Migranten anbelangt, heißt es
bei Björn Höcke in dessen Buch „Nie zweimal in denselben Fluss“
zur „Rückführung nicht integrierbarer Migranten“ wie folgt:
Björn Höcke:
Ja, neben dem Schutz unserer nationalen und europäischen
Außengrenzen wird ein großangelegtes
Remigrationsprojekt
notwendig sein. Und bei dem wird man, so fürchte ich, nicht um
eine Politik der »wohltemperierten
Grausamkeit«, wie es Peter Sloterdijk nannte, herumkommen. Das
heißt, dass sich menschliche Härten und unschöne Szenen nicht
immer vermeiden lassen werden. Man sollte seitens der
staatlichen Exekutivorgane daher so human wie irgend möglich,
aber auch so konsequent wie nötig vorgehen.
Interviewer:
Es wird also nicht nur eine logistische, sondern auch eine
moralische Herausforderung für die dann Verantwortlichen werden.
Björn Höcke:
Ja, aber existenzbedrohende Krisen erfordern außergewöhnliches
Handeln. Die Verantwortung dafür tragen dann diejenigen, die die
Notwendigkeit dieser Maßnahmen mit ihrer unsäglichen Politik
herbeigeführt haben [En10].
Zahlenangaben im Hinblick auf die Anzahl von Migranten, die von
dem
Remigrationsprojekt
betroffen sein werden, werden in dem Buch nicht benannt. Es kann
aber davon ausgegangen werden, dass Björn Höcke nur die nicht
integrierbaren Migranten meint, zumindest ist das die offizielle
Position der AfD.
11 Maximilian
Krah
(AfD)
TOP
2023
publizierte Maximilian Krah im
Antaios
Verlag ein Manifest: „Politik von rechts“. Dort heißt es im
Hinblick auf Remigration wie folgt:
Maximilian Krah:
Deshalb bedeutet Einwanderung auch immer eine Bedrohung des
kollektiven Erbes [...]. Folglich ist sich die politische Rechte
einig, dass der weitere Zuzug massiv eingeschränkt und vor allem
nach Herkunftsregionen differenziert werden muss. [...]. Aber
selbst, wenn sich eine restriktive und differenzierende
Einwanderungspolitik in zehn Jahren politisch durchsetzen ließe
– was angesichts der anstehenden ökonomischen, sozialen und
politischen Verwerfungen zumindest vorstellbar ist – bleibt die
Frage, was mit den dann im Land befindlichen Menschen mit
Migrationshintgergrund
geschehen soll. Das werden in Deutschland prognostisch über 25
Millionen Menschen sein, davon deutlich über 15 Millionen
deutsche Staatsangehörige. Es wird auch in zehn Jahren nicht
ansatzweise eine politische Mehrheit, gar die verfassungs- und
völkerrechtliche Möglichkeit, ganz zu schweigen von der
praktischen Umsetzbarkeit, geben, diese Menschen gegen ihren
Willen aus dem Land auszuweisen. Alle diesbezüglich ins Feld
geführten Beispiele bewegen sich
quanititativ
im Bereich der Homöopathie. Die Remigration der nicht
Integrationswilligen und -fähigen kann nur in großer Zahl
gelingen, wenn sie kooperieren. Hierzu müssen die richtigen
Anreize gesetzt werden. Ökonomisch muss der Sozialstaat so
umgebaut werden, dass er zielgenau die tatsächlich Bedürftigen
schützt, aber nicht zur Hängematte Leistungsschleuder wird.
Derjenige, der sich nicht anpasst und scheitert, darf nicht auch
noch durch öffentliches Geld belohnt werden. Dazu muss das
Prinzip gelten, dass keine Leistung ohne Gegenleistung gewährt
wird.
An
anderer Stelle heißt es:
Der heutige
Sozialstaat wirkt immigrationsfördernd und
remigrationshemmend.
Er muss grundlegend korrigiert werden. [...]. Den zweiten
ökonomischen Anreiz bilden gezielte Investitionen in den
Herkunfstländern.
Sie schaffen einen Anreiz zur Rückkehr
[En11].
Ob sich aus
den Zitaten Hinweise ableiten lassen, die Raum für Assoziationen
im Hinblick auf ein von der AfD angestrebtes neues
Viertes
Reich ableiten lassen, diese Bewertung möchte ich Ihnen selbst
überlassen, zumal die Dekodierung von Sprache immer und
unvermeidbar als ein Konstruktionsprozess im menschlichen Hirn
zu bezeichnen ist und immer eine Vielzahl von Assoziationen
zulässt, und zwar auch dann, wenn viele Menschen den gleichen
Text lesend, soweit es sich nicht um mathematische Texte
handelt, die nur eine richtige Lösung kennen. Während 1 + 1
immer 2 ist und das auch immer bleiben wird, lassen beide oben
zitierten Texte eine Vielzahl von Deutungen zu.
12 Martin Sellner (Identitärer aus Österreich)
TOP
Martin
Sellner, 1989 in Wien geboren, ist zurzeit der wohl am meisten
gefürchtetste Rechtsradikale in Deutschland, der aber, genauso
wie Adolf Hitler (20. April 1889 bis 30. April 1945 in Braunau
am Inn) in Österreich das Licht der Welt erblickte.
Seine
Ausführungen anlässlich des Geheimtreffens in Potsdam in der
Villa Adlon sollen so demokratiefeindlich gewesen sein, dass ihm
verboten wurde, die Bundesrepublik zu betreten, deren Wirkung
dann aber von Martin Sellner selbst als eine leere Drohung
erlebte, als er sich an einem Grenzübergang als Martin Sellner
zu erkennen gab, dort von Beamten der Bundespolizei durchsucht
und dort dann auch längere Zeit festgehalten wurde, um dann,
weil ihm nichts vorgeworfen werden konnte, die Einreise in den
Bundesrepublik Deutschland gestattet wurde. Seinem Vorhaben
entsprechend besuchte er ein Café auf, um dort eine Tasse Kaffee
zu trinken und ein Stück Kuchen zu essen.
Wie dem auch immer sei:
Martin Sellner ist ein Aktivist und Vordenker der „Identitären
Bewegung Österreichs.“
Sein
Buch mit dem Titel „Remigration“ wird voraussichtlich im März
2024 erscheinen, und sicherlich viele Leserinnen und Leser
finden, was auch bei seinem Buch „Regime Change von rechts -
eine strategische Skizze“ der Fall gewesen ist, aus deren 4.
Auflage aus dem Jahr 2024 ich kurz aus der Leitstrategie 1: „Die
Reconquista“, zitieren werde, nachdem ich den
geschichtsträchtigen Begriff Reconquista kurz erläutert habe.
Reconquista:
Die Reconquista ist die längste zusammenhängende historische
Periode in der Geschichte Spaniens. Sie dauerte vom Jahr 722
(Schlacht von
Covadonga)
bis zum Jahr 1492 (Eroberung Granadas) und bezeichnet die Zeit
der Rückeroberung der von Mauren besetzten Gebiete auf der
iberischen Halbinsel durch die Christen
[En12].
Jürgen
Todenhöfer geht in seinem Buch „Zehn Thesen gegen den Hass“
weiter. Er schildert die Folgen der Reconquista wie folgt:
Jürgen Todenhöfer:
Als der muslimische Feldherr Tariq
ibn-Ziyad
im Jahr 711 auf der
Iberischen
Halbinsel landete, begannen in Andalusien über siebenhundert
Jahre kultureller und wissenschaftlicher Blüte, von deren
Ausstrahlung die westliche Zivilisation bis heute profitiert. Im
damals modernsten Staat Europas entwickelte sich ein beispiellos
erfolgreiches Miteinander von Muslimen, Juden und Christen. Erst
als der »christliche« König Ferdinand von Aragon 1492 im Rahmen
der »Reconquista« Granada, die letzte muslimische Bastion in
Spanien, eroberte, gingen die Lichter aus und es begann eine
erbarmungslose Judenvertreibung. Es begann das Zeitalter der
»christlichen« Inquisition, die Andersgläubige vertrieb oder auf
Scheiterhaufen verbrannte
[En13].
Als die
letzten Muslime Granada verlassen hatten, war das Ziel der
Reconquista erreicht. Der Verfall konnte beginnen. Wie gut, dass
arabische Gelehrte zuvor Aristoteles übersetzt hatten, denn ohne
diese Übersetzung wäre das philosophische Denken im Mittelalter
sicherlich viel ärmer gewesen.
Was
für Folgen hätte eine Reconquista in Deutschland?
Wenn
tatsächlich 15 Millionen Migranten das Land verlassen würden,
dann würden hier sicherlich alle Lichter ausgehen. Dennoch:
Rechte lieben ihr Land und auch Björn Höcke spricht davon,
Deutschland Stück für Stück wieder den Deutschen zurückzugeben.
Björn Höcke: Zum Abschluss einer Rede, die er am 29.
Mai 2021 bei einer Wahlveranstaltung seiner Partei in Merseburg
vortrug, sagte er:
„Alles
für unsere Heimat, alles für Sachsen-Anhalt, alles für
Deutschland!“
Diese
Äußerung wurde zum Anlass genommen, seine Identität aufzuheben,
um gegen ihn ein Strafverfahren einzuleiten, denn die Parole
„Alles für Deutschland“ gehört zu den pönalisierten Kennzeichen
im Sinne von § 86a StGB (Verwenden von Kennzeichen
verfassungswidriger und terroristischer Organisationen).
Das
Landgericht Halle hat das Hauptverfahren zwar 2023 – wegen
„hinreichenden Tatverdachts“ – eröffnet (§ 203 StPO), allerdings
die Entscheidung an ein Gericht niedriger Ordnung, nämlich vor
dem Amtsgericht Halle mit der Begründung, dass die Tat „nicht
von besonderer Bedeutung“ sei. Gegen solch eine Begründung
würden heute wahrscheinlich erneut Hunderttausende auf die
Straße gehen. Wann das Verfahren zum Abschluss kommen wird,
bleibt abzuwarten. Und nun zu den Ausführungen von Martin
Sellner zu seiner Leitstrategie 1: Die Reconquista:
Martin Sellner:
Die Leitstrategie der Reconquista will das identitäre Hauptziel
durch eine Eroberung der kulturellen Hegemonie erreichen.
Eroberung und Sicherung der nötigen politischen Macht geschieht
durch den Aufbau metapolitischer Macht: Parteiarbeit,
Aktionismus, Massenorganisation, Gegenkultur,
Gegenöffentlichkeit und Theoriebildung [...], bis eine kritische
Masse erreicht ist. Sie kann die herrschende Ideologie
überwinden [...].
An anderer Stelle:
Je nach der
Reaktion des sanften Totalitarismus und des repressiven
Staatsapparates erreicht die Reconquista ihr Zwischen- und
Hauptziel über den Weg einer sozialen Transformation [...]
oder
einer aktionsreichen Wende [...]
und
Maidanisierung
[En14].
Maidanisierung:
Die Revolution in der Ukraine 2013/14 verlief über mehrere
Monate in verschiedenen Etappen und Eskalationsstufen bis hin
zum Krieg, die auf dem Maidanplatz begann.
Zum Ende
seines Buches äußert sich Martin Sellner über mehr als 35
Seiten, konkreter über die Strategie, die eine Reconquista aus
seiner Sicht möglich erscheinen lässt.
Martin Sellner:
Steigt die People power weiter und wird das rechte Lager durch
Erfolge bundesweit kampagnenfähig, so können große
Themenkampagnen anvisiert werden (S. 238). Die Lage ist weniger
hoffnungslos, als viele denken. In der Endphase des
Bevölkerungsaustauschs, dominiert durch seine zahlreichen
„Verwerfungen“ [...]
hat
ausschließlich das rechte Lager eine passende Antwort. Die
herrschende Ideologie und ihr „Multikulturalismus“ geraten in
immer schärferen Widerspruch zur Realität. Das Friedens- und
Fortschrittsversprechen des Liberalismus für die gesamte
Menschheit ist nach dem kurzlebigen „Ende der Geschichte“ hohl
geworden (S 240). [...]. Vieles in der Reconquista hängt somit
von der Frage ab, wie viel Widerstandswille, Opferbereitschaft
und demographische Mobilisierungskraft noch in einem Volk
steckt. [...]. Wenn am Gipfelpunkt der People power keine auch
nur im Ansatz erkennbare „revolutionäre Lage“ herrscht, ist eine
Wende schwerlich möglich. [...]. Wird trotz aller Anstrengungen
eine kritische Masse nicht erreicht, so geht das rechte Lager
dynamisch zu [einer anderen] alternativen Leitstrategie über
(Seite 273/274) [En15].
Diese
alternative Leitstrategie wird hier nicht weiter skizziert,
sonder nur punktuell aufgelistet. Sie besteht in einer
Vorbereitungsphase, einer Aufbauphase, einer Umsetzungs- und
Orientierungsphase und in einem erneuten Versuch einer
Maidanisierung,
als auch in einer Kipppunktstrategie. Diese beschreibt Martin
Sellner wie folgt:
Kipppunktstrategie:
Entkoppelung des rechten Hauptziels vom Staat. Aufbau
vorpolitischer
Strukturen in einem Sammlungsgebiet zum Erhalt der
ethnokulturellen Identität. Transformation des rechten Lagers,
unter anderem der Partei zur „Volksgruppenpartei“. Änderung des
Narrativs und der zentralen Forderung zu Volksgruppenrechten
(Seite 275).
13 Joschka Fischer
(Bündnis 90/Die
Grünen)
TOP
Auch
wenn die Überleitung nach Joschka Fischer gewagt ist und es
wirklich nicht meine Absicht ist, den ehemaligen Außenminister
in die Nähe eines Identitären zu rücken, möchte ich einige Sätze
aus einem Interview, das er der Augsburger Allgemeinen am 19.
Januar 2024 gewährte, hier zitieren, denn auch seine Wortwahl
lässt unterschiedliche Lesarten und Bewertungen zu:
Joschka Fischer:
Unsere Leitkultur ist das Grundgesetz. Punkt. Wer hierherkommt,
kommt in den Geltungsbereich des Grundgesetzes. Und wer das
nicht akzeptiert, der hat sich in der Adresse geirrt. [...]. Es
war ein Fehler, nicht klarzumachen, was es heißt,
Deutscher
zu werden [En16].
Ich
überlasse es Ihnen, diese Sätze zu interpretieren.
Aber:
Wer ist mit
der Redewendung gemeint: „und
wer
das nicht akzeptiert“?
-
Alle
Migranten, die sich nicht integrieren wollen?
-
Alle
Migranten, die sich weigern Deutsch zu lernen?
-
Alle
Migranten, die nicht den Rechtsstaat, sondern der Scharia
Geltung verschaffen wollen?
-
Alle
Migranten, die aus religiöser Überzeugung Antisemiten sind?
-
Alle
Migranten, die dem radikalen Islamismus angehören?
-
Alle
Migranten, die in Deutschland Straftaten begehen?
-
Alle
Migranten, denen das Grundgesetz und deren Werte
gleichgültig sind?
Diese
Auflistung ließe sich weiterführen, ohne die exakte Anzahl der
dann von Ausweisungen betroffenen Migranten benennen zu können,
außer der vagen Gewissheit, dass es sehr viele sein könnten.
Diese
Angst vor dem Fremden ist es, die die Menschen zur AfD führt.
Wie dem auch immer sei:
In einem Artikel, der auf
FAZ.de
vom 7.2.2024 unter der Überschrift „Aufschwung der AfD – Die Wut
im Nordosten über die Migrationspolitik“ veröffentlicht wurde,
wird der Landrat des Kreises Vorpommern-Rügen, Stefan
Kerth,
wie folgt zitiert:
FAZ.de
vom 7.2.2024:
Im
Landkreis gibt es rund 1550 Asylbewerber und zusätzlich rund
1340 Flüchtlinge aus der Ukraine. Die müssen alle untergebracht
werden. Dafür stellt der Kreis Gemeinschaftsunterkünfte und
Wohnungen, 497 an der Zahl. Neue Unterkünfte zu finden ist aber
kaum mehr möglich. Zunehmend müsse man nun raus aufs Land gehen,
wo es dann mit der Integration schwieriger sei. Zudem gelte es,
die kleinen Orte nicht zu überfordern. Als Faustregel gelte: bei
850 Einwohnern nicht mehr als 80 bis 90 Plätze für Asylbewerber.
Im vergangenen Jahr wurden dem Kreis rund 870 Asylbewerber
zugeteilt. Im gleichen Jahr gab es 19 erfolgreiche und 17
fehlgeschlagene Abschiebungen. Freiwillig reisten 23 Personen
aus [En17].
14 Abschiebungen in Deutschland
TOP
Derzeit
sind nach offiziellen Angaben gut 280.000 Ausländer in
Deutschland ausreisepflichtig. Sie sollen abgeschoben werden.
Die Mehrheit von ihnen, rund 240.000 Personen, ist allerdings im
Besitz einer Duldung. Das bedeutet, dass die Abschiebung
ausgesetzt ist, weil die Betroffenen krank sind, ihnen in ihrer
Heimat die Todesstrafe droht, wenn sie abgeschoben werden, oder
Passersatzpapiere aus dem Heimatland fehlen, weil die Personen
nicht im Besitz von Ausweispapieren sind, aus welchen Gründen
auch immer.
In einem
Artikel auf
Welt.de
vom 6.10.2018 heißt es in Bezug auf Rückführungen in
Deutschland:
Welt.de:
Jede 13. Abschiebung muss abgebrochen werden. Allein für die
Begleitung durch Sicherheitspersonal gab der Bund im ersten
Halbjahr 3,7 Millionen Euro aus. Hinzu kommen die Flugkosten.
Die teuersten betrafen eine Abschiebung von 49 Menschen nach
Pakistan für 280.461 Euro Anfang Mai von Frankfurt aus
[En18].
Anders ausgedrückt:
Jede Abschiebung erforderte im o.g. Beispiel für jede Person
einen Aufwand von 5723 Euro. Von diesen Ausweisungskosten für
eine Einzelperson könnte eine alleinstehende oder eine
alleinerziehende Person, die selbst für ihren Unterhalt nicht
sorgen kann, mehr als 10 Monate lang Bürgergeld erhalten
(zurzeit 502 Euro Pro Monat). Auf die gesamte Gruppe der
Ausgewiesene umgerechnet bedeutet das, dass 558 Personen, die
die Voraussetzungen für den Bezug von Bürgergeld erbringen,
einen Monat lang mit Bürgergeld hätten versorgt werden können.
„Abschiebungen
in Deutschland“, diese Sprachfigur hört sich, nach meinem
Sprachverständnis, viel diskriminierender an, als das Wort
Rückführung, das sowohl im
Deutschen als auch im Englischen als Remigration
bezeichnet wird.
Wie dem auch immer sei:
Die Werteordnung und das Menschenbild des Grundgesetzes
erfordert es eigentlich, bei der Lösung von Problemen, die
Menschen betreffen, sich einer Sprache zu bedienen, die der
Würde des Menschen angemessen ist, deren Verletzung im Umgang
mit Ausländern bereits dort beginnt, wo eine Einreisen von
Menschen nur dann für zielführend gehalten wird, wenn damit ein
Mehrwert zu erwarten ist, während die nicht einreisen
dürfen/sollen, denen dieser Mehrwert fehlt.
Anders ausgedrückt:
Die, die es nicht wert sind, sich in Deutschland dauerhaft
aufhalten zu dürfen, weil sie sowieso nur die Sozialkassen
belasten, müssen draußen bleiben. Nur die sind willkommen, die
dazu in der Lage sind, den Sozialstaat Deutschland zu
finanzieren, bzw. dazu in der Lage sind, das Bruttosozialprodukt
zu mehren. Zurück zur Abschiebung von Menschen.
15 Bundeskanzler Scholz will Abschiebungen im
großen Stil
TOP
Warum?
Weil
Einwanderer, Flüchtlinge, Asylanten und extreme Gruppen den
Bürgern der Bundesrepublik laut einer aktuellen Umfrage
zunehmend Angst bereiten. Aber nicht nur deshalb. Das Votum der
Deutschen richtet sich auch gegen die Migrationspolitik der
„Ampel“.
NZZ.ch
vom 30.01.2024:
65 Prozent der Bürger, heißt es weiter, hielten die
Flüchtlingspolitik der Regierung für falsch, nur noch 12 Prozent
unterstützten diese. Zudem fehlt den Deutschen offenkundig das
Vertrauen, dass die „Ampel“ die Migrationsprobleme in den Griff
bekommt: Lediglich 4 Prozent äußerten hierzu großes Vertrauen,
während 42 Prozent kein Vertrauen hatten und sich 44 Prozent
skeptisch zeigten. Jeder dritte Befragte fühlt sich durch die
Flüchtlingssituation am eigenen Wohnort weniger sicher als
früher, noch deutlicher ist dieses Gefühl in Ostdeutschland
ausgeprägt
[En19].
Dies ahnend
äußerte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einem Interview,
das er mit der
Neuen
Züricher Zeitung bereits im Oktober 2023 führte, zur Rückführung
von Ausländern ohne Bleiberecht wie folgt:
Wir
müssen endlich im großen Stil abschieben.
NZZ.ch
vom 20.10.2023:
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich für ein deutlich
konsequenteres Vorgehen in der Abschiebung von Migrantinnen und
Migranten ohne Bleibeperspektive ausgesprochen. „Wir müssen
endlich im großen Stil diejenigen abschieben, die kein Recht
haben, in Deutschland zu bleiben“, sagte Scholz dem Spiegel. Wer
keine Bleibeperspektive in Deutschland habe, weil er sich nicht
auf Schutzgründe berufen könne, müsse „zurückgehen“
[En20].
Was
damit gemeint ist, insbesondere wie groß die Anzahl der
Rückführungen sein muss, um von Ausweisungen im großen Stil
überhaupt sprechen zu können, dazu sagte der Kanzler nichts.
Wie dem
auch immer sei:
Knapp
300.000 Menschen in Deutschland sind ausreisepflichtig.
Auf
Statista,
Stand 2.1.2024 heißt es in Bezug auf NRW:
Am Ende des Jahres 2022 gab es in Nordrhein-Westfalen 74.168
ausreisepflichtige Ausländer, davon 63.611 mit einer Duldung des
Staates. Von den insgesamt 304.308 ausreisepflichtigen
Ausländern in Deutschland waren 248.145 geduldet.
Nordrhein-Westfalen führte 3.118 Abschiebungen im Jahr 2022 aus.
Die Gesamtzahl der Abschiebungen aus Deutschland belief sich im
Jahr 2022 auf 12.945 [En21].
Was
bedeutet denn nun die Ankündigung des Bundeskanzlers, im großen
Stil abzuschieben, für die davon betroffenen Personen? Sind das
alle Personen, deren Ausweisung nicht gerade lebensbedrohlich
ist, oder sind das „nur“ die, deren Aufenthalt nicht einmal
geduldet werden kann? Oder gehören zu den Auszuweisenden auch
alle im Bundesgebiet straffällig gewordenen Ausländer, oder gar
die, die sowieso nur den Sozialkassen zur Last fallen?
Mit anderen Worten:
Es gibt viele Fragen, aber keine konkreten Aussagen, die
erkennen lassen, was es heißt, „im großen Stil auszuweisen“.
16 Remigration
in Lettland
TOP
Auf
Spiegel.de
vom 30.1.2024 heißt es:
Neues
Ausländerrecht. Lettland kündigt Zwangsausweisungen von Russen
ohne Sprachkenntnisse an. Wer einen dauerhaften
Aufenthaltsstatus in Lettland haben möchte, muss in einem
Sprachtest Lettischkenntnisse beweisen. Vielen dort lebenden
Russen droht dadurch die Abschiebung.
Das könnten
bis zu 3000 Menschen sein. Rund ein Viertel der Bevölkerung in
Lettland mit den 1,9 Millionen Einwohnern gehört zur großen
russischsprachigen Minderheit. Viele Menschen auch in den
anderen baltischen Staaten Estland und Litauen sind staatenlos
oder haben einen russischen Pass. Sie kamen schon zu
kommunistischen Zeiten ins Baltikum, als die drei Republiken
gezwungenermaßen Teil der Sowjetunion waren
[En22].
Wie das
gehen soll, das kann in einem Artikel nachgelesen werden, der im
Januar 2024 auf
Welt.de
veröffentlicht wurde.
Welt.de
vom 22.1.2024:
Knapp 1000 Russen droht Ausweisung aus Lettland. Lettland hat
seit dem Beginn des Ukraine-Krieges sein Ausländerrecht
verschärft. Nun erhielten fast 1000 russische Staatsbürger per
Post von der Migrationsbehörde die Aufforderung, ohne
dauerhaften Aufenthaltsstatus binnen zwei Wochen freiwillig
auszureisen. Weitere 2500 Personen könnten im April dazukommen.
An
anderer Stelle:
Sollten die
Betroffenen nicht reagieren, werde sich der Grenzschutz
zu deren zuletzt
gemeldeten Wohnsitz
begeben und
prüfen, ob sich die Person dort aufhält, oder nicht, sagte [die
für Zwangsausweisung zuständige Behördenleiterin im lettischen
Fernsehen]. Werde niemand angetroffen, könne davon ausgegangen
werden, dass sie Person bereits ausgereist ist. Bei allen
anderen werde die Ausreise angeordnet
[En23].
Wenn
Putin diese Art der Rückführung für faschistisch hält, weil
Russen dadurch diskriminiert werden, und deshalb solch ein
Verhalten zum Anlass nimmt, die Sicherheit Russlands als bedroht
zu anzusehen, dann dürfte dieser Gedanke – wenn es gelingt, die
Putinfeindlichkeit zumindest für einen Moment auszublenden –
durchaus nachvollziehbar sein.
Übrigens: Wie „Aufnahmeländer“ reagieren werden, wenn ihnen
erwartet wird, Tausende von Personen aufzunehmen, die
Deutschland nicht mehr haben will, bleibt abzuwarten. Auch diese
Frage ist noch nicht geklärt.
17 Wie soll in Deutschland im großen Stil
ausgewiesen werden?
TOP
Diese Frage
lässt sich heute nur in Bezogen auf den auszuweisenden
individuellen Einzelfall beantworten, denn bei jeder Ausweisung
handelt es sich um einen Verwaltungsakt, der vom zuständigen
Ausländeramt in Zusammenarbeit mit der zentral zuständigen
Stelle für Abschiebungen im Land gemäß § 71 Abs. 1 AufenthG
(Zuständigkeit) erlassen und im Anschluss daran
verwaltungsgerichtlich überprüft werden kann, wenn der oder die
Auszuweisende sich zur Klärung der Rechtmäßigkeit des erlassenen
Verwaltungsaktes an ein Verwaltungsgericht wendet. Eine Revision
ist nur dann zulässig, wenn das Verwaltungsgericht das
zugelassen hat
[En24].
Dauer von
Abschiebeverfahren:
Während in
Rheinland-Pfalz
Abschiebeverfahren
in einem Zeitrahmen von 4 Monaten abgeschlossen sind, kann das
in anderen Bundesländern Jahre dauern. In einem Artikel, der am
25.10.2023 auf der Internetseite des Südwestfunks (SWR)
veröffentlicht wurde, heißt es u.a.:
SWR 2023:
In Rheinland-Pfalz entscheiden die Gerichte vergleichsweise
schnell über Klagen abgelehnter Asylbewerber. Etwas über vier
Monate dauert laut Integrationsministerium ein Verfahren im
Durchschnitt - andere Bundesländer, wie zum Beispiel Hessen,
brauchen bis zu drei Jahre
[En25].
Wie dem auch immer sei:
Wird ein Asylantrag abgelehnt, dann wird der davon Betroffene
aufgefordert, innerhalb einer Frist von wenigen Wochen
Deutschland freiwillig zu verlassen; gleichzeitig wird ihm – im
Falle der nicht freiwilligen Ausreise - die zwangsweise
Abschiebung angedroht. Nach Ablauf der festgesetzten Frist wird
der Betroffene dann von der Polizei auf Ersuchen der
Ausländerbehörde im Rahmen so genannter
Vollzusghilfeersuchen
ergriffen, in Abschiebegewahrsam genommen und dann abgeschoben,
erforderlichenfalls unter Anwendung von Gewalt.
18 Migrationsängste der Deutschen
TOP
Einwanderer und extreme Gruppierungen machen den Bürgern der
Bundesrepublik laut einer aktuellen Umfrage, die das Institut
für Demoskopie Allensbach im Auftrag des „Centrums für Strategie
und Höhere Führung“ erstellt hat, große Sorgen. In der
Pressemeldung zum Sicherheitsreport 2024 des „Centrums für
Strategie und Höhere Führung“, die am 30. Januar 2024
veröffentlicht wurde, heißt es:
Sicherheitsreport 2024:
Die Deutschen fühlen sich zunehmend unsicher:
-
Migration und extreme Gruppierungen machen den Deutschen
Angst
-
Über
80 Prozent der Bundesbürger haben wenig oder kein Vertrauen
in Migrationspolitik der Bundesregierung
-
Islamisten, Clans und Rechtsextremisten werden als große
Bedrohung empfunden
-
Nur
zehn Prozent der Bevölkerung erwarten einen Kriegsausgang
zugunsten der Ukraine
-
Die
Sorge, dass Deutschland in kriegerische Auseinandersetzungen
verwickelt werden könnte, besteht auf hohem Niveau
-
Wachsende Zweifel an der Verlässlichkeit der USA
An
anderer Stelle:
Die
derzeitige Flüchtlingspolitik wird überwiegend kritisch gesehen.
65 Prozent der Bevölkerung halten sie für falsch, nur 12 Prozent
unterstützen den Kurs der Regierung. Das Vertrauen, dass die
Regierung die Probleme in den Griff bekommt, ist gering:
Lediglich 4 Prozent haben hier großes Vertrauen, 42 Prozent
keinerlei Vertrauen; 44 Prozent sind skeptisch
[En26].
19 Überforderte Kommunen
TOP
Nicht
nur die Bundesbürger haben wenig Vertrauen in die
Migrationspolitik der Bundesregierung, auch die Kommunen fühlen
sich überlastet, mit dem Zustrom von Flüchtlingen und Asylanten
zurechtzukommen, wie das den nachfolgenden Zitaten aus
Medienberichten entnommen werden kann.
Zeit.de
vom 20. September 2023:
Alle kreisfreien Städte und die Landkreise in Schleswig-Holstein
haben sich angesichts des starken Zuzugs von Flüchtlingen nach
Schleswig-Holstein in einer Art Brandbrief an
Integrationsministerin
Aminata Touré
(Grüne)
gewandt. Die Bereitschaft der kommunalen Ebene, geflüchteten
Menschen Schutz und Hilfe zu gewähren, bestehe unverändert fort,
heißt es in dem Schreiben, das von allen Landräten und der
Landrätin im Land sowie den Oberbürgermeistern der vier
kreisfreien Städte unterzeichnet wurde und der Deutschen
Presse-Agentur vorliegt. «Wir sehen aber, dass der
gesellschaftliche Zusammenhalt und die Akzeptanz für die
Aufnahme von Geflüchteten schwinden, wenn sich die Entwicklung
der letzten Monate unverändert fortsetzt.»
Die
Lage in den Kommunen ist dramatisch.
Der
Problemdruck bei der Unterbringung, Versorgung und Integration
von geflüchteten Menschen vor Ort wachse stetig. «Viele Kommunen
befinden sich seit Monaten im Notfallmanagement und wissen nicht
mehr, wie sie eine menschenwürdige Unterbringung einschließlich
der sozialen Betreuung gewährleisten können», heißt es weiter.
Die Lage in den Kommunen sei dramatisch und es fehlen sowohl die
finanziellen als auch die sächlichen und personellen Ressourcen
an allen Ecken und Enden, um die Lage strukturell in den Griff
zu bekommen [En27].
Ein paar
Wochen später, am 9. November 2023 wurden die Ergebnisse einer
Befragung, der Forschungsgruppe Migrationspolitik der
Universität Hildesheim und der Mediendienst Integration
veröffentlicht.
Mehr als
600 Kommunen hatten an der Befragung teilgenommen.
Einige zentrale Erkenntnisse dieser Befragung:
-
Knapp 60 Prozent der befragten Kommunen beschreiben die Lage
als „herausfordernd, aber (noch) machbar“;
-
40
Prozent berichten hingegen von einer „Überlastung“
beziehungsweise sehen sich „im Notfallmodus“
-
Etwa
45 Prozent der Kommunen nutzen aktuell Notunterkünfte, vor
allem Container. Sporthallen sind dagegen sehr selten belegt
(in 6 Prozent der Kommunen).
Als
hilfreich zur Bewältigung der Lage werden vor allem folgende
Maßnahmen genannt: eine Begrenzung der Zuwanderung, eine bessere
Finanzierung sowie Unterstützungen und Erleichterungen bei
Baumaßnahmen und der Akquise von Unterkünften für Geflüchtete
[En28].
Im Januar
2024 heißt es in einem Artikel auf
Tichyseinblick.de
zu der Notlage, in der sich die Kommunen in NRW befinden, wie
folgt:
Tichyseinblick.de
vom 24.01.2024:
Sieben kommunale NRW-Spitzenleute – überwiegend SPD –
verzweifeln.
„Eine
der größten Nöte für die Menschen unserer Städte ist die
Versorgung mit Kita-Plätzen“, sagt Solingens OB
Kurzbach.
Man brauche „nicht lange drum herumzureden: Insbesondere die
Zuwanderung, die Migration der Geflüchteten aus der Ukraine mit
vielen Familien mit Kindern hat unsere Systeme und Planungen
nicht nur maximal gefordert, sondern es hat sie überfordert.“
Solingen habe binnen eines Jahres 900 Kinder und Jugendliche
„ins System bekommen“.
Zudem
müssen sich die Kommunen um Integrationsmaßnahmen kümmern. Herne
etwa finanziert mit einer Stiftung Sprachkurse an drei stark
belasteten Grundschulen, damit die Kinder überhaupt schulfähig
werden. In Hagen haben 70 Prozent der Unter-Zehnjährigen einen
Migrationshintergrund. In Duisburg bringt die Zuwanderung von
etwa 20.000 Menschen aus Rumänien und Bulgarien zusätzliche
Probleme mit sich. Im Stadtteil
Marxloh
mit einem hohen Migrantenanteil etwa müssen Kinder wegen
Platzmangels mit dem Bus zu weiter entfernt liegenden Schulen
gefahren werden.
Die
Oberbürgermeister berichten, dass sich verzweifelte Eltern an
sie wenden, weil beide berufstätig sind und die Betreuung ihrer
Kinder nicht gesichert ist. Sie hören von Kita-Trägern, dass
demnächst Schließungen drohen, wenn nicht mehr Geld für
Betreuung und Personal fließt.
Ja,
es hat mit Migration zu tun!
Folge: Eine
seit Jahren vernachlässigte Infrastruktur wird unerwartet von
immer mehr Menschen beansprucht. Dabei kommen die
Stadtoberhäupter immer wieder auf Migranten und Flüchtlinge zu
sprechen. Die Aufnahme 2015/2016, die Armutszuwanderung aus
EU-Staaten in Südosteuropa, die Unterbringung von ukrainischen
Kriegsflüchtlingen seit 2022 und neue Migranten verschärfen die
Lage. Plätze in Kitas und Schulen, Wohnungen fehlen. Ein zügiger
Neubau ist aus finanziellen Gründen und wegen bürokratischer
Hürden nicht in Sicht. Leverkusens OB
Richrath
warnt: „Wenn wir nicht ausreichend Geld ins Bildungssystem
stecken, wenn wir die Kitas nicht ausstatten, dann bricht uns
letztendlich die Gesellschaft weg
[En29].
Bereits im
Januar 2024 hieß es in einer Meldung auf
Tagesschau.de
wie folgt:
Tagesschau.de
vom 3.1.2024:
Der deutsche Städte- und Gemeindebund fordert ein Umsteuern in
der Migrationspolitik. Der Zuzug nach Deutschland müsse
„geordnet, gesteuert und reduziert werden“, man brauche mehr
Geld und Personal sowie ein Ende des „Zuständigkeitsbingos"
[En30].
20 Polizeigewerkschaft
fordert
100-Milliarden-Sondervermögen
TOP
In einem
Interview, das Kristina Hofmann von der Redaktion
ZDFheute
bereits im Oktober 2023, also gut drei Monate vor der
Verabschiedung des Rückführungsverbesserungsgesetzes im Deutsche
Bundestag (Januar 2024) mit dem Bundesvorsitzenden der
Gewerkschaft der Polizei Jochen Kopelke (GdP)
führte, heißt es bereits in der Überschrift: 300 Polizisten
fehlen für Abschiebungspaket. Im Interview äußert sich Jochen
Kopelke (GdP) zum Rückführungsverbesserungsgesetz wie folgt:
Kopelke:
Für die Polizei ist es ein gutes Gesetz und wir hoffen, dass der
Bundestag es schnellstmöglich auf den Weg bringt. Wir fordern
ein Sondervermögen vom Bundestag, damit der Bund die Länder in
der Sicherheitsarbeit stärkt.
ZDFheute:
Also unterm Strich: Das Gesetz ist gut, aber nur dann, wenn es
mit einem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro bessere
Ausstattung und 300 mehr Stellen für die Polizei gibt?
Kopelke:
Genau.
Und wenn das Bundespolizeigesetz endlich kommt. Dann hätten wir
an der Grenze andere Befugnisse und das unterstützt mit
Personal. Wenn Herr Lindner nicht mehr blockiert und der
Deutsche Bundestag zustimmt, dann wären wir eigentlich auf einen
guten Weg [En31].
Es würde
zu weit führen, an dieser Stelle im Einzelnen zu belegen, was
für ein Personalaufwand für die Durchführung von Abschiebungen
durch die Polizei erforderlich wird, obwohl die bereit 2019,
also zur Zeit des ehemaligen Bundesinnenministers Horst
Seehofer, erstellt wurden, aber dennoch den Aufwand der Polizei
von heute beschreiben.
Zu beachtendes Regelwerk bei Abschiebungen durch die Polizei
21 Bundestag beschließt Gesetz für schnellere
Abschiebungen
TOP
Das
Rückführungsverbesserungsgesetz wurde am Donnerstag, dem 18.
Januar 2024, im Deutschen Bundestag beschlossen, dessen Kern
hier, in Anlehnung die vom Deutschen Bundestag offiziell
mitgeteilten Ausführungen, wie folgt zusammengefasst wird:
-
Die
Fortdauer und die Anordnung von Abschiebungshaft soll
künftig unabhängig von etwaigen Asylantragstellungen möglich
sein
-
Beim
Ausreisegewahrsam sieht das Gesetz vor, dessen Höchstdauer
von derzeit zehn auf 28 Tage zu verlängern, um effektiver
als bisher ein Untertauchen des Abzuschiebenden zu
verhindern
-
Die
Suche nach Daten
[damit ist das Auslesen von Handys gemeint]
und
Dokumenten zur Identitätsklärung soll erleichtert werden,
ebenso das Auffinden abzuschiebender Personen
-
Zur
Bekämpfung der Schleusungskriminalität ist eine Verschärfung
der bisherigen Strafandrohungen für entsprechende Delikte
vorgesehen
-
Asylbewerber sollen künftig drei Jahre statt 18 Monate lang
die niedrigeren Asylbewerberleistungen erhalten.
-
Durchsuchungen: Dazu sollen die Behörden auch andere
Räumlichkeiten als das Zimmer des abzuschiebenden Ausländers
in einer Gemeinschaftsunterkunft betreten können.
-
Vorgesehen ist ferner, dass Widerspruch und Klage gegen
Einreise- und Aufenthaltsverbote keine aufschiebende Wirkung
mehr haben.
Hinsichtlich der Steigerung von Abschiebungen heißt es in einem
Artikel, auf
BR24
noch am Tag der Verabschiedung dieses Gesetzes wie folgt:
BR24
vom 18.1.2024:
Zahl der Abschiebungen zuletzt gestiegen. Schon im vergangenen
Jahr sind laut Bundesinnenministerium deutlich mehr abgelehnte
Asylbewerber abgeschoben worden - nämlich mehr als 16.400
Menschen. Den Angaben nach ist das ein Plus von 27 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. Mit dem neuen Gesetz werde sich dieser
Trend weiter beschleunigen, bekräftigte
Faeser
im Bundestag erneut. Die Bundesregierung erwartet, dass
mit der Neuregelung etwa 600 Menschen zusätzlich
abgeschoben werden
[En32].
Der
durch die Neuregelungen zusätzlich zu erwartende Erfolg, der
darin besteht, etwa 600 Menschen mehr als bisher abzuschieben,
dürfte wohl eher als bescheiden anzusehen sein und wohl nur dazu
führen, den „Druck im Kessel einer verfehlten Migrationspolitik
– so die Kritiker dieses Gesetzes“ weiter zu erhöhen.
Mit anderen Worten:
Es kann durchaus davon ausgegangen werden, dass diejenigen, die
heute noch zu Hunderttausenden gegen eine im großen Umfang
angelegte Remigration von Menschen auf die Straße gehen, nicht
damit gemeint haben, dass alles so weitergehen kann wie bisher.
22 Sicherheitsreport 2024
TOP
Bereits
an anderer Stelle wurde in diesem Aufsatz auf die Ergebnisse des
Sicherheitsreports 2024 hingewiesen. Trotzdem erscheint es mir,
aus Gründen der Vergesslichkeit einer jeden Leserin und eines
jeden Lesers beim Lesen eines längeren Textes zielführend zu
sein, an dieser Stelle noch einmal kurz die Ängste der Menschen
in Deutschland im Hinblick auf die Migrationsfrage zu
wiederholen.
Im
Sicherheitsreport heißt es, dass die Menschen sich zunehmend
bedroht fühlen, besonders durch die anhaltend hohe Migration und
auch durch extreme Gruppierungen sowie durch die Kriege in der
Ukraine und im Nahen Osten.
Hinsichtlich der Migrationsängste der Deutschen heißt es in dem
Report wie folgt:
Sicherheitsreport 2024:
Die derzeitige Flüchtlingspolitik wird überwiegend kritisch
gesehen. 65 Prozent der Bevölkerung halten sie für falsch, nur
12 Prozent unterstützen den Kurs der Regierung. Das Vertrauen,
dass die Regierung die Probleme in den Griff bekommt, ist
gering: Lediglich 4 Prozent haben hier großes Vertrauen, 42
Prozent keinerlei Vertrauen; 44 Prozent sind skeptisch
[En33].
23 Das Rechtsverständnis der Rechten
TOP
„Recht
ist, was dem Volke nutzt“, dieser, vom Volksgerichtshof
entwickelte Satz machte es möglich, alles zu rechtfertigen, das
sich gegen das „Fremdvölkische“ und „Gemeinschaftsfremde“
richtete. Mit dieser „Losung“ versuchte sogar Hans Filbinger
(1913–2007) im Jahr 1978 seinen Rücktritt als Ministerpräsident
in Baden-Württemberg zu rechtfertigen, obwohl er als Richter im
Nazideutschland Todesurteile unterschrieben hatte.
Anders ausgedrückt:
Alles konnte im Nazideutschland gerechtfertigt werden, was dem
Zweck diente, dem Dienst am deutschen Volk förderlich zu sein.
Mich hat dieser Satz an Einträge in den Tagebüchern von Victor
Klemperer erinnert, von denen hier nur aus drei Einträgen kurz
zitiert werden.
Zuvor
eine kurze Anmerkung zu diesen Tagebüchern:
In den
Tagebüchern von Victor
Klemperer,
die rund 5000 handgeschriebene Seiten umfassen, beschreit Victor
Klemperer akribisch seine Alltagserfahrungen im Zeichen der
Ausgrenzung als intellektueller protestantischer Konvertit
jüdischer Herkunft aus der
deutschen
Gesellschaft in der Zeit des Nationalsozialismus.
1920 wurde
Victor Klemperer zum Professor für Literatur und Romanistik an
die
Technische
Hochschule Dresden berufen, dann aber 1933, nach Inkrafttreten
des Reichsbürgergesetzes, aufgrund seiner jüdischen Herkunft,
aus seiner Professur in den vorzeitigen Ruhestand versetzt.
Obwohl Victor Klemperer im Ersten Weltkrieg für das Deutsche
Reich an der Front gekämpft und mit einem Verdienstorden
ausgezeichnet worden war, vermochte das nicht zu verhindern,
dass die Gestapo ihn und seine Frau auf vielfältige Art und
Weise diskriminierten und ausgegrenzten. Nach dem Krieg
entschied er sich gegen eine Übersiedlung in eine der Westzonen;
er blieb in der
Sowjetischen
Besatzungszone und engagierte sich dort beim Aufbau der DDR.
7.
März 1942, Sonnabend Abend
Volksnahes
Recht. Hierzu die Definition: „Recht ist, was meinem Volk
nutzt.“ Ferner der Ausspruch: Die Partei repräsentiert das Volk.
So
verwandelt
„volksnah“
den Begriff des
Rechts
als des Ausgleichs der Ansprüche in sein Gegenteil.
27.
März 1942, Freitag, gegen Abend
Trotzdem: Ich denke deutsch, ich bin deutsch - ich hab es mir
nicht gegeben, ich kann es mir nicht ausreißen. Was ist
Tradition? Alles beginnt bei mir. Nein, doch bei den Eltern.
31.
März 1942, Dienstag
Die Sprache
bringt es an den Tag. Bisweilen will jemand durch Sprechen die
Wahrheit verbergen. Aber die Sprache lügt nicht. Bisweilen will
jemand die Wahrheit aussprechen. Aber die Sprache ist wahrer als
er. Gegen die Wahrheit der Sprache gibt es kein Mittel
[En34].
Einem
solchen (völkischen) Rechtsverständnis, das hier nur kurz
aufleuchten kann, muss entscheiden entgegengetreten werden, denn
Recht ist nicht nur das, was dem Deutschen Volk nutzt.
Hass und
Ausgrenzung sind dafür aber ebenfalls keine probaten Mittel.
Auch das Errichten von Brandmauern eignet sich zur
„Problemlösung“ nicht, und wer AfD-Mitgliedern zu unberührbaren
Personen erklärt, verhält sich genau so, wie dies das
Menschenbild des Grundgesetzes nicht vorsieht, für
Nationalsozialisten aber zu deren Selbstverständnis gehörte,
soweit es Juden und andere Volksfeinde betraf.
Erfolgversprechend kann nur das Wiederbeleben einer Streitkultur
sein, die dazu in der Lage ist, nicht nur durch Argumente,
sondern insbesondere durch einen angemessenen Sprachgebrauch die
gesellschaftliche Wirklichkeit in Deutschland wieder
erträglicher zu machen. Dazu eignen sich Parolen wie: „Nie
wieder!“, oder „AfD Raus!“, oder: „Keine Macht den Faschisten!“,
oder: „Ich hasse die AfD!“, nicht. Gelingt es nicht, eine dem
demokratischen Prinzip entsprechende Streitkultur zu
kultivieren, dann wird die Demokratie in Deutschland nicht nur
darunter leiden, sondern, was weitaus schlimmer ist, sie wird
dann weiter sich abnutzen, denn alles Beklagen und
Verbieten-Wollen wird diesen Verfall nicht mehr aufhalten
können.
24 Recht ist auch nicht,
was der
woke
Zeitgeist will
TOP
Was
damit gemeint ist, das soll an einem Beispiel kurz aufgezeigt
werden, über das der NDR am 1. Februar 2024 berichtete.
Gegenstand des Berichts war eine Debatte um das Wort
„Remigration“, das in einer Ausschreibung für eine Stelle als
Sachbearbeiter oder -bearbeiterin für „Remigration“ verwendet
worden war, denn so hieß die Fachabteilung im Rathaus der Stadt
Rostock. Dagegen wurde massive Kritik vorgetragen. Die Kritik am
Namen dieser Fachabteilung im Rathaus nahm sogar massive Formen
an.
NDR.de
vom 1.2.2024:
Migrantenrat: Bezeichnung „Remigration“ untragbar. Der
Vorsitzende des Rostocker Migrantenrats,
Seyhmus
Atay-Lichtermann,
schlug daraufhin Alarm. Er forderte: Eine Umbenennung des
Sachgebietes sei überfällig. Die Bezeichnung „Remigration“ sei
nicht nur nicht mehr zeitgemäß, sondern untragbar.
Rostocker Rathaus verteidigte zunächst die Namensgebung.
Ein
Sprecher des Rostocker Rathauses verteidigte zunächst noch die
Namensgebung. Das Sachgebiet heiße bereits seit sechs Jahren so.
„Remigration“ sei ein Standardbegriff der Migrationsforschung.
Er werde in der Verwaltung als Sammelbegriff für freiwillige
Rückkehrangebote genutzt oder auch als Begriff für die
Abschiebung von Migranten, die nach geltendem Recht zur Ausreise
verpflichtet sind [En35].
Wer diese
Form des Denkens, Einforderns und Reagierens für normal hält,
dem sei dringend empfohlen, sich mit den Tagebüchern von Victor
Klemperer auseinanderzusetzen, um nachvollziehen zu können, wie
richtiges Denken in der Zeit von 1933 bis 1945 nicht nur
eingefordert, sondern letztendlich auch durchgesetzt wurde
[En36].
Der
Vergleich mit dem richtigen Denken im Jahr 1933, mag beim oben
genannten Beispiel gewagt sein, aber auch diejenigen, die
AfD-Mitglieder oder
AfD-Sympatisanten
ausgrenzen, ihnen sogar die Fähigkeit zum
Richtigdenkenden-Können absprechen, solche Menschen
ausgegrenzten, entlassen, suspendieren oder disziplinarrechtlich
verfolgt sehen will, dem kann nur geraten werden, sich mit den
Tagebüchern von Victor Klemperer zu beschäftigen. Dort wird jede
Leserin und jeder Leser eine Vielzahl von Einträgen finden, wie
ein Jude zur Zeit des beginnenden Nationalsozialismus bereits
1933 die Diktatur der Worte, der dann natürlich auch Taten
folgten, erleben musste.
Übertragen auf die hier zu erörternde gesellschaftliche
Wirklichkeit bedeutet das: Eine Demokratie, die solche
Ausgrenzungen zulässt, ist keine richtige Demokratie mehr,
zumindest keine wehrhafte Demokratie, denn der stehen andere
Mittel zur Verfügung, dem Extremismus keine Chance zu bieten.
Dieses Mittel lässt sich in zwei Wörtern zusammenfassen:
gemeinwohlorientierte Politik.
25 Operative Hektik anstatt Besonnenheit
TOP
Mass und
Mitte scheint das Deutschland von heute aber wohl nicht mehr zu
kennen. Vielmehr gehen heute Menschen zu Hunderttausenden auf
die Straße, weil sie um den Fortbestand ihrer Demokratie bangen,
die angeblich kurz vor dem Zusammenbruch steht, weil eine
„Handvoll“ Menschen sich in der Villa Adlon in Potsdam zu einem
Geheimtreffen zusammengefunden hat, um dort in Ruhe Pläne
erörtern zu können, wie es bewerkstelligt werden kann, 15
Millionen Menschen mit Migrationshintergrund zur Rückkehr in
ihre Heimat zu bewegen.
Wer
daran glaubt und daraus ableitet, dass 90 Jahre nach der
Machtergreifung von Adolf Hitler im Deutschland von heute erneut
der Sieg einer nationalsozialistischen Partei abermals kurz
bevorsteht, der glaubt tatsächlich alles.
Wie dem auch immer sei:
Dennoch
darf die Kraft des Populismus nicht unterschätzt werden, obwohl
sie schon seit Jahren ohne ein erkennbares Aufbegehren der
politischen Elite hingenommen wird, weil denen schlichtweg der
Mut gefehlt hat und auch immer noch fehlt, Entscheidungen zu
treffen, die die Kraft des Populismus wie eine Blase platzen
lassen könnte. Viel einfacher war und ist es immer noch, die
Ursache des Populismus bei anderen, nämlich bei den Populisten
zu suchen. Dafür eigenes Fehlverhalten ursächlich zu machen, wo
kämen wir denn dann hin?
Das Böse
kommt doch immer nur von außen.
NZZ.de
vom 2.2.2024:
Die zersetzende Kraft des Populismus und die Erfahrung des
Kontrollverlusts in breiten Bevölkerungsschichten sind zu ernste
Herausforderungen, als dass man sich bei ihrer Bekämpfung von
Emotionen leiten lassen sollte. Zum Ziel führen nur Geduld und
eine Politik, welche die Ursachen der Überfremdungsängste
bekämpft.
Die
Furcht, die AfD werde die Demokratie aus den Angeln heben, ist
abwegig.
80 Prozent
der Bevölkerung wählen auf Bundesebene andere Parteien. Zum
Vergleich: Bei den Reichstagswahlen im Jahr 1932 erzielten Nazis
und Kommunisten eine
negative Mehrheit.
Berlin ist nicht Weimar [En37].
Negative Mehrheit:
Eine
negative Mehrheit beschreibt einen Zustand in einem demokratisch
gewählten Parlament, der zur Aktionsunfähigkeit dieses
Parlaments führt, was zur Folge hat, dass eine Regierungsbildung
deshalb nicht möglich ist, weil keine Fraktion dazu in der Lage
ist, ohne eine andere eine Regierung zu bilden.
Diesen
Zustand sollten sich die Wählerinnen und Wähler bei den
anstehenden Wahlen im Wahljahr 2024 tunlichst ersparen, denn
erst dann, wenn Fraktionen nicht mehr dazu bereit sind, sich zu
Koalitionen zusammenzuschließen, ist die bundesdeutsche
Demokratie sozusagen in ihren Grundfesten gefährdet.
26 Die Wirkung von Hass und Ausgrenzung
TOP
Der Erfolg
der AfD ist kein Betriebsunfall, sondern das Ergebnis einer sich
nicht ausschließlich am Gemeinwohl orientierenden Politik.
Versuche, diese fehlerbehaftete Politik, nicht nur die der
Vergangenheit, sondern auch die von heute, nunmehr durch „Rote
Linien“ oder gar durch „Brandmauern“ schützen zu wollen, wird
auf Dauer gesehen wohl kaum erfolgreich sein können, denn Hass
und Ausgrenzung erzeugen nichts anderes, als noch mehr Hass und
noch mehr Ausgrenzung.
Warum
ist das so?
-
Hass
und Ausgrenzungen sind keine Meinungen.
-
Hass
und Ausgrenzungen bedürfen keiner Argumente.
-
Der
Glaube daran, hassen und ausgrenzen zu dürfen und zu müssen,
reicht aus, jeglichen Hass zu rechtfertigen.
-
Hass
und Ausgrenzung sind nur Scheinantworten, die nur kurz zu
beruhigen vermögen.
-
Hass
enthemmt, die Lust der Ausgrenzung auch.
-
Hass
und die Forderung nach Ausgrenzung beginnt mit Worten, denen
dann irgendwann auch Taten folgen, so zumindest belegt es
der deutsche Nationalsozialismus.
In diesem
Sachzusammenhang gesehen sollte es für jede aufrichtige
Demokratin und jeden aufrichtigen Demokraten an der Zeit sein,
sich an Victor Klemperer zu erinnern (von dem viele sicherlich
noch nie etwas in ihrem Leben gehört oder gelesen haben), der
aber dennoch mit seiner meisterlichen Sprache darauf hinweist,
„dass Worte wie winzige Arsendosen sein können. Sie werden
unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und
nach einiger Zeit ist die Wirkung doch da
[En38].
Das
rechtfertigt es aber nicht, drei Millionen Wählerinnen und
Wähler als Nazis zu bezeichnen. Wer das dennoch und für
notwendig und für opportun hält, der sollte sich vielleicht
daran erinnern, was für eine geschichtliche Wahrheit mit dem
Wort Nazi verbunden ist.
27 Wer ist ein Nazi?
TOP
Ehrlich
gesagt, ich weiß nicht, woran ich die heute erkennen soll. Dass
es Menschen gibt, die Hitler auch heute noch verehren, das ist
mir durchaus bekannt, aber im Gegensatz zu den Überzeugungen und
dem Verhalten von Nazis im Hitlerdeutschland vermag ich die
Nazis von heute nur dann zu erkennen, wenn sie sich wie Nazis
verhalten, also nationalsozialistische Kennzeichen tragen, den
Nazigruß verrichten oder verbotene Nazilieder singen. Aber das
tun nur wenige Unbelehrbare.
Und die
vielen anderen?
Wer ist
damit gemeint, wenn skandiert wird: Nazis raus?
Vielleicht hilft bei der Beantwortung dieser Frage ein erneuter
Blick in das Tagebuch von Victor Klemperer, der am 2. Juni 1942
die Schikanen, die er in Nazideutschland täglich erlebt, wie
folgt beschreibt:
2. Juni 1932:
Neue
Verordnungen und Verbote. Der Würger wird immer enger angezogen,
die Zermürbung mit immer neuen Schikanen betrieben. Was ist in
diesen letzten Jahren alles an Großem und Kleinem
zusammengekommen. Und der kleine Nadelstich ist manchmal
quälender als der Keulenschlag.
Ich
stelle einmal die Verordnungen zusammen:
-
Nach
acht oder neun Uhr abends zu Hause sein. Kontrolle durch
Gestapo
-
Aus
dem eigenen Haus vertrieben
-
Radioverbot
-
Telefonverbot
-
Theater-, Kino-, Konzert- und Museumsverbot
-
Verbot, Zeitschriften zu abonnieren oder zu kaufen
-
Verbot
zu fahren a) Autobusse verboten b) nur
Vorderperron
(freie Plattform bei älteren Straßenbahnen = AR) der Tram
erlaubt c) alles Fahren verboten, außer zur Arbeit
-
Verbot, Zigarren zu kaufen oder irgendwelchen Rauchstoff
-
Verbot, Blumen zu kaufen
-
Entziehung der Milchkarte
-
Verbot, zum Barbier zu gehen
-
Jede
Art Handwerker nur nach Antrag bei der Gemeinde bestellbar
-
Zwangsablieferung von Schreibmaschinen
-
Zwangsablieferung von Pelzen und Wolldecken
-
Zur
Arbeit darf geradelt werden
-
Sonntagsausflüge mit dem Rad sind verboten
-
Verbot von Liegestühlen
-
Verbot, Hunde, Katzen oder Vögel zu halten
-
Verbot, die Bannmeile Dresdens zu verlassen
-
Verbot, den Bahnhof zu betreten
-
Verbot, Parkanlagen zu betreten. Auch das Betreten der
Markthallen ist seit vorgestern verboten.
-
Verbot, Vorräte an Esswaren zu Hause zu haben (die Gestapo
nimmt anlässlich ihrer vielen Hausdurchsuchungen auch das
mit, was auf dem Markt gekauft wurde)
-
Verbot, Leihbibliotheken zu betreten
-
Durch das Tragen des Sterns sind uns alle Restaurants
verschlossen
-
Keine Kleiderkarte mehr
-
Keine Sonderzuteilungen für Kaffee, Schokolade, Obst oder
Kondensmilch
-
Sondersteuern sind zu zahlen
-
Einkaufsbeschränkungen auf eine Stunde begrenzt, am
Sonnabend von zwölf bis eins.
Ich
glaube, diese Punkte sind alles. Sie sind aber alle zusammen gar
nichts gegen die ständige Gefahr der Haussuchung, der
Misshandlung, des Gefängnisses, des Konzentrationslagers oder
des gewaltsamen Todes.
Vielleicht noch ein Zusatz zu dem Verbot, Haustiere zu halten,
über das Victor Klemperer in seinem Tagebuch, datiert auf den
15. Mai 1942 - wohl mit Tränen in den Augen – und mit viel
Traurigkeit berichtet.
An
diesem Tag hieß es im Gemeindeblatt:
15. Mai 1942:
Sternjuden und jedem, der mit ihnen zusammenwohnt, ist mit
sofortiger Wirkung das Halten von Haustieren (Hunden, Katzen,
Vögel) verboten, die Tiere dürfen auch nicht in fremde Pflege
gegeben werden. Das ist das Todesurteil für Muschel [der
Hauskater = AR], den wir über elf Jahre gehabt haben und an dem
Eva sehr hängt. Er soll morgen zum Tierarzt geschafft werden,
damit ihm die Angst des
Abgeholtwerdens
und gemeinsamer Tötung [Victor Klemperer meint damit sich und
seine Frau, weil bei Nichtbefolgen der Verordnung mit der
Deportation in ein KZ zu rechnen ist] erspart bleibt. Welch eine
niedrige und abgefeimte Grausamkeit.
Ich
denke, dass diese Zeilen ausreichen, sich zumindest ansatzweise
vorstellen zu können, dass die oben geschilderten Grausamkeiten
nur in der Form eines Gemeinschaftswerkes Wirklichkeit werden
können, an dem sich sehr viele gerne beteiligt haben und das war
- und daran gibt es heute keinen Zweifel mehr - die Mehrheit.
Die anderen schwiegen, weil sie Angst hatten. Nur wenige halfen.
Aber
sind die Menschen, die heute als Nazis bezeichnet werden,
identisch mit den Nazis der Hitlerzeit?
Anders
gefragt: Ist ein vergleichweises Regelwerk von Verboten zu
schaffen, um Migranten freiwillig zur Ausreise zu bewegen?
Diese
Frage lässt sich nur mit einem klaren Nein beantworten, obwohl
zur Natur des Menschen, was immer man auch darunter verstehen
mag, die Veranlagung zur Gewalt, auch zu entgrenzter Gewalt
angelegt ist, wozu auch die strukturelle Gewalt gehört.
Aber:
Glaubt
denn wirklich jemand ernsthaft, dass es überhaupt technisch
möglich ist, 15 Millionen Menschen aus Deutschland zu
vertreiben?
Das ist nicht möglich:
Das wäre
nicht einmal den echten Nazis möglich gewesen, denn das, was sie
an menschlichem Leid verursacht haben, lässt sich einfach nicht
mehr steigern.
Aber
entscheiden Sie selber:
Am 2.
Januar 2019 wurde in den „Science Advances“, das ist eine
wissenschaftliche Fachzeitschrift von hohem Rang berichtet, dass
ein Viertel
aller jüdischer
Holocaustopfer
in drei Monaten getötet wurde. Sie wurden deportiert, vergast
oder erschossen: Sechs Millionen Juden haben die Nazis bis 1945
ermordet, vor allem im besetzten Polen.
In der Studie heißt es:
Im Vernichtungslager
Belzec
wurden etwa 600.000 Juden ermordet. Rudolf
Reder,
einer von nur zwei Überlebenden des Vernichtungslagers, gab 1944
folgende Aussage ab.
Dies war
eine lange Zeit intensiver Morde an jüdischen Menschen. Mir
wurde von Gefangenen gesagt ….
dass
die Zahl der „Transporte“, die im September, Oktober und
November 1942 nach
Belzec
geschickt wurden, viel größer war als die der zuvor verschickten
„Transporte“. In diesen drei Monaten wurde die größte Zahl
jüdischer Menschen ermordet.
Während
dieser drei Monate sah ich jeden Tag einen „Transport“ von 50
Waggons mit 100 Gefangenen in jedem Waggon, das heißt 5.000
Opfer, die nach
Belzec
geschickt wurden. Jeden Abend traf ein zweiter identischer
„Transport“ ein. Diese Gefangenen wurden ohne Nahrung und Wasser
bis 6 Uhr am nächsten Morgen in den erstickenden Waggons
festgehalten. Alle 24 Stunden wurden mindestens 10.000 Opfer
ermordet. Es gab Tage, an denen drei „Transporte“ eintrafen. Es
gab Tage, an denen bei jedem „Transport“ mehr als 50 Waggons
befördert wurden. Die „Transporte“ kamen sieben Tage die Woche
[En39].
Hinweis:
Die Operation Reinhard (1942–1943) war die größte einzelne
Mordkampagne des Holocaust, bei der etwa 1,7 Millionen Juden aus
dem deutsch besetzten Polen von den Nazis ermordet wurden.
Link
zur Grafik:
Konzentrations- und Vernichtungslager im Deutschen Reich
28 Schlusssätze und Themenausblick
TOP
Was
eine wehrhafte Demokratie vermeiden sollte:
Eine
Partei zu verbieten ist eine neurotische Idee. Solch eine Idee
ist demokratiefremd, soweit die Partei mit der Macht des Wortes
agiert
Notwehr
und gewaltsamer Widerstand lassen hingegen Gewaltanwendung zu
Gleiches
gilt für den Entzug von Grundrechten für einzelne Repräsentanten
von Parteien, die den „richtigen demokratischen Parteien“ ein
Dorn im Auge sind.
Was eine
Demokratie benötigt, um lebendig und lebensfähig zu bleiben, das
ist Teilhabe der Wählerinnen und Wähler an den politischen
Entscheidungen, denn eine Demokratie lebt von der
Auseinandersetzung und nicht vom Unterhaken anlässlich von
Versammlungen, deren Wirkung wahrscheinlich nur von
vorübergehender Dauer sein wird, denn ich kann mir nicht
vorstellen, dass allwöchentlich Hunderttausende sich mit der
Forderung „AfD raus!“, oder: „Wir hassen die AfD!“, oder "Tötet
alle AfDler!" sich in
bundesdeutschen Städten versammeln. Auch Plakate an
Schuleingängen mit der Aufschrift: „Kein Ort für Neonazis!“,
bringen zum Ausdruck, dass sogar an Orten, an denen
Demokratieverständnis kultiviert werden sollte, es an den dafür
erforderlichen Kompetenzen fehlt.
Und auch das öffentliche Fernsehen scheut sich nicht,
Geschmacklosigkeiten zu senden:
„Fick die AfD!“, am 7.2.2024 im ZDF-Morgenmagazin, als die
Sänger der Band „Schorl3“ die Möglichkeit geboten wurde, ihren
neuesten Song "Wasser fahren", vorzustellen. Während seines
Auftritts beleidigte der Sänger der Band „Schorl3“ die größte
Oppositionspartei und ihre Millionen Wähler. Er sang: „Fick die
AfD.“
Ansehen können Sie sich diesen Song auf Twitter (heute X)
über den folgenden Link:
Wasser fahren Min. 1: 25 oder in der
Mediathek des ZDF
Wasser fahren Min. 3:35
In der Mediathek verbunden mit dem Hinweis verbunden:bis zum
7.2.2024 verfügbar. Aufgerufen und eingesehen wurde der Song am
8.2.2024.
Wer
solche Geschmacklosigkeiten zur Verteidigung der Demokratie für unverzichtbar
hält, der scheut die Auseinandersetzung mit politisch
Andersdenkenden und wirkt, wenn möglicherweise auch gut gemeint,
aktiv an der Zerstörung der Demokratie mit.
Übrigens:
2023
wurden 289 Personen Mitglieder bei der AfD.
Mitgliederzuwachs bei der AfD 2024:
Zwischen dem 10. Januar und dem 22. Januar sind, nach Angaben
der AfD, etwa 1.400 Aufnahmeanträge neu eingegangen. Im gleichen
Zeitraum habe es Austritte „im mittleren zweistelligen Bereich“
gegeben. Die Partei habe netto seit Jahresbeginn etwas mehr als
1.000 neue Mitglieder hinzugewonnen und habe aktuell rund 41.000
Mitglieder [En40].
Anders ausgedrückt:
Im Hinblick auf die anstehende Europawahl im Mai 2024, geraten
die Parteien der so genannten Mitte, trotz des „wehrhaften
Volkes“, immer mehr unter Erklärungsdruck, wie das möglich ist.
Die
Erklärung ist einfach:
Worum es
in einer lebendigen Demokratie geht, das lässt sich in einem
Satz zusammenfassen.
Dieser Satz hat folgenden Wortlaut:
Die
zentrale Rezeptur, die Demokratie von heute wieder lebendig
werden zu lassen, besteht im Aufbau einer Streitkultur, in der
sich ein mehrheitsfähiger Wille unter Einbeziehung aller
Bürgerinnen und Bürger entwickeln kann, um dann dem Souverän,
also dem Volk, am Wahltag die Möglichkeit zu geben, dem
Kandidaten und der Partei seine Stimme zu geben, die am meisten
zu überzeugen wusste.
Ob das
aber in einer Demokratie zu erwarten ist, in der bereits heute
gut 60 Prozent der Befragten meinen, so ein Befragungsergebnis
des ARD-Deutschlandtrends vom 1.2.2024, wegen ihrer Meinungen zu
bestimmten Themen ausgegrenzt zu werden, dürfte das wohl eher
unwahrscheinlich sein.
An
dieser Stelle ein abschließendes Mem:
Wehret den Anfängen.
Das aber
dürfte in einer offenen demokratischen Gesellschaft eine schier
unlösbare Aufgabe sein, denn in jeder offenen Gesellschaft
können sich Einstellungen und Vorurteile gegen Minderheiten
entwickeln, die demokratiezersetzend sind, zum Beispiel:
Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und
Linksextremismus.
Dennoch:
Eine Demokratie
ist in ihren Grundfesten gefährdet, wenn die freie Rede und
sogar freies Denken als eine Bedrohung wahrgenommen wird. Noch
nie seit 1949 war die Demokratie so gefährdet wie heute. Warum?
Diese
Thematik wird im folgenden Aufsatz fortgeschrieben, der am 20. Februar
2024 auf dieser Seite zur Verfügung steht.
29 Quellen
TOP
Endnote_01
Victor Klemperer, LTI – Notizbuch eines Philologen.
Reclam-Verlag 2023, Seite 25 Zurück
Endnote_02 Wilhelm
Kamlah/Paul Lorenzen. Logische Propädeutig. Vorschule des
vernünftigen Redens. J.B. Metzler Verlag 1996. Seite 11/12
Zurück
Endnote_03
Ebd. Wilhelm Kamlah/Paul Lorenzen, Seite 138
Zurück
Endnote_04
CORREKTIV Bücher für die Gesellschaft. Der AfD-Komplex -
Vorbestellung.
https://shop.correctiv.org/Der-AfD-Komplex-Vorbestellung/SW10118
– aufgerufen am 1.2.2024 Zurück
Endnote_05 Geheimtreffen gegen
Deutschland:
https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-
remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/ –
aufgerufen am 1.2.2024 Zurück
Endnote_06 Orte der
Demokratiegeschichte. Die Brücke der Solidarität.
https://www.demokratie-geschichte.de/karte/6560
Zurück
Endnote_07
Verfassungsschutz wusste Bescheid.
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/verfassungsschutz-
treffen-landhaus-adlon/ aufgerufen am 1.2.2024
Zurück
Endnote_08
Bundesregierung bestätigt indirekt die Involvierung des
Verfassungsschutzes in der Correctiv-Affäre. Mo, 29. Januar
2024.
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/bundesregierung-
involvierung-verfassungsschutz-correctiv/ aufgerufen am 1.2.2024
Zurück
Endnote_09
Wikipedia: Anna Seghers war das einzige Kind des Mainzer Kunst-
und Antiquitätenhändlers Isidor Reiling und seiner Frau Hedwig
(geb. Fuld). Ihr Großvater mütterlicherseits war der Frankfurter
Rechtsanwalt Salomon Fuld. 1925 heiratete sie den aus einer
jüdischen Familie stammenden ungarischen Soziologen László
Radványi, der sich später Johann Lorenz Schmidt nannte. Nach dem
Beginn des Zweiten Weltkriegs und dem Einmarsch deutscher
Truppen in Paris wurde Seghers’ Mann in Südfrankreich im Lager
Le Vernet interniert. Anna Seghers gelang mit ihren Kindern die
Flucht aus dem besetzten Paris in den von Philippe Pétain
regierten Teil Südfrankreichs. Dort bemühte sie sich in
Marseille um die Freilassung ihres Mannes sowie um Möglichkeiten
zur Ausreise. Erfolg hatten ihre Bemühungen schließlich beim von
Gilberto Bosques geleiteten mexikanischen Generalkonsulat, wo
Flüchtlingen großzügig Einreisegenehmigungen ausgestellt wurden.
Ihr Leben in der DDR. 1947 verließ Seghers Mexiko und kehrte
nach Berlin zurück, wo sie anfangs als Mitglied der
Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands in West-Berlin
lebte. Zurück
Endnote_10
Nie zweimal in denselben Fluss. Björn Höcke im Gespräch mit
Sebastian Hennig. Manuscriptum Verlagsbuchhandlung. 2.
verbesserte Auflage. Verfügbar im Internet:
https://dokumen.pub/nie-zweimal-in-denselben-flu-bjrn-hcke-im-
gesprch-mit-sebastian-hennig-2-978-3944872728.html – Seite
156/57 Zurück
Endnote_11
Maximilian Krah. Politik von rechts – Ein Manifest.
Antaios-Verlag – 3. Auflage 2023, Seite 60/61
Zurück
Endnote_12 Die
Reconquista in Spanien.
https://www.andalusien360.de/land-leute/
geschichte/reconquista-spanien Zurück
Endnote_13 Jürgen
Todenhöfer. Toleranz der Muslime. Feindbild Islam. Zehn Thesen
gegen den Hass. C. Bertelsmann - 4. Auflage 201, Seite 33
Zurück
Endnote_14
Martin Sellner. Regime Change von rechts. Eine strategische
Skizze. Verlag Antaios, 4. Auflage 2024, Seite 74/75
Zurück
Endnote_15 Ebd.
Martin Sellner. Seite 238, 240, 273 und 274
Zurück
Endnote_16
Augsburger-Allglemeine.de vom 19.01.2024. „Wir können nicht nur
auf das Gute im Menschen vertrauen, das funktioniert nicht“.
https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/joschka-fischer-interview-
koennen-nicht-einfach-nur-auf-das-gute-im-menschen-vertrauen-id69118266.html
Zurück
Endnote_17
FAZ.de vom 7.2.2024: Aufschwung der AfD : Die Wut im Nordosten
über die Migrationspolitik.
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/afd-in-mecklenburg-vorpommern-
wo-die-wut-ueber-die-migrationspolitik-gross-ist-
19501094.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
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Endnote_18 Jede
13. Abschiebung muss abgebrochen werden.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article181783684/
Rueckfuehrungen-Jede-13-Abschiebung-muss-abgebrochen-werden.html
aufgerufen am 1.2.2024 Zurück
Endnote_19 NZZ.de vom 30.01.2024: Die
Deutschen fühlen sich immer unsicherer.
https://www.nzz.ch/international/sicherheitsreport-
2024-die-deutschen-fuehlen-sich-zunehmend-unsicher-ld.1776438
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Endnote_20
Zeit.de vom 20.10.2023. Bundeskanzler fordert „Abschiebungen im
großen Stil“.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-10/
olaf-scholz-bundeskanzler-abschiebungen-migration
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Endnote_21
Ausreisepflichtige Ausländer:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/671465/
umfrage/ausreisepflichtige-auslaender-in-deutschland
-nach-bundeslaendern/ Zurück
Endnote_22 Spiegel.de vom 30.1.2024.
Lettland kündigt Zwangsausweisungen von Russen ohne
Sprachkenntnisse an.
https://www.spiegel.de/ausland/lettland-kuendigt-zwangsausweisungen-
von-russen-ohne-sprachkenntnisse-an-a-7c7b845a-381e-4a1d-9515-6db81677988b
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Endnote_23
Welt.de vom 22.1.2024. Knapp 1000 Russen droht Ausweisung aus
Lettland.
https://www.welt.de/politik/ausland/article249602536/
Knapp-1000-Russen-droht-Ausweisung-aus-Lettland.html
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Endnote_24
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Rechtsmittel gegen die
Entscheidung.
https://www.bamf.de/DE/Themen/AsylFluechtlingsschutz/
AblaufAsylverfahrens/Rechtsmittel/rechtsmittel-node.html
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Endnote_25
SWR aktuell: Abschiebeverfahren in Rheinland-Pfalz gehen
vergleichsweise schnell.
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/
abschiebungen-asylbewerber-in-rlp-100.html
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Endnote_26
Sicherheitsreport 2024. Centrum für Strategie und höhere
Führung. Pressemitteilung vom 30.01.2024.
https://www.sicherheitsreport.net/wp-content/
uploads/PM_Sicherheitsreport_2024.pdf
Zurück
Endnote_27 Zeit.de
vom 20. September 2023.
https://www.zeit.de/news/2023-09/20/wegen-
fluechtlingen-kommunen-schreiben-brandbrief-an-tour
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Endnote_28
Mediendienst Integration: Befragung:Am Limit? Kommunale
Unterbringung von Geflüchteten: November 2023.
https://mediendienst-integration.de/fileadmin/Dateien/
Universitaet_Hildesheim_Mediendienst_Integration_Umfrage_
Fluechtlingsunterbringung_in_den_Kommunen.pdf
Zurück
Endnote_29
Tichyseinblick.de vom 24.01.2024. Sieben kommunale
NRW-Spitzenleute – überwiegend SPD – verzweifeln.
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/
sieben-kommunale-nrw-spitzen-ueberwiegend-spd-verzweifeln/
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Endnote_30
Tagesschau.de vom 3.1.2024: Kommunen fordern Begrenzung der
Migration. https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/
kommunen-begrenzung-migration-100.html
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Endnote_31 ZDF.de
vom 25.10.2023: Abschiebungen: Polizei will Geld und Stellen.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/
abschiebung-polizei-kopelke-milliarden-stellen-100.html
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Endnote_32
BR24 vom 18.1.2024. Bundestag beschließt Gesetz für schnellere
Abschiebungen.
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/bundestag-
beschliesst-gesetz-fuer-schnellere-abschiebungen,U1ipkVl
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Endnote_33
Sicherheitsreport 2024. Centrum für Strategie und höhere
Führung. Pressemitteilung vom 30.01.2024.
https://www.sicherheitsreport.net/wp-content/uploads/
PM_Sicherheitsreport_2024.pdf Zurück
Endnote_34 Victor
Klemperer. Ich will Zeugnis ablegen bis zum Letzten. Band 2.
Tagebücher 1942 bis 1945. Aufbauverlag. 2. Auflage 2022
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Endnote_35
NDR.de vom 1.2.2034: Nach Debatte um „Remigration“: Diese
Konsequenzen zieht Rostock.
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/
Nach-Debatte-um-Remigration-Diese-Konsequenzen-
zieht-Rostock,migration268.html Zurück
Endnote_36 In den
Tagebüchern von Victor Klemperer (1881 bis 1960), die rund 1200
Seiten umfassen, beschreit Victor Klemperer akribisch seine
Alltagserfahrungen im Zeichen der Ausgrenzung als
intellektueller protestantischer Konvertit jüdischer Herkunft
aus der Deutschen Gesellschaft in der Zeit des
Nationalsozialismus. 1920 wurde Victor Klemperer zum Professor
für Romanistik an die Technische Hochschule Dresden berufen,
dann aber 1933, nach Inkrafttreten des Reichsbürgergesetzes,
aufgrund seiner jüdischen Herkunft, aus seiner Professur in den
vorzeitigen Ruhestand versetzt. Obwohl Victor Klemperer im
Ersten Weltkrieg für das Deutsche Reich an der Front gekämpft
und mit einem Verdienstorden ausgezeichnet worden war, vermochte
das nicht zu verhindern, auf vielfältige Art und Weise
diskriminiert und ausgegrenzt zu werden. Klemperer konnte sich
jedoch dem Zugriff der Gestapo entziehen. Nach dem Krieg
entschied er sich gegen eine Übersiedlung in eine der Westzonen;
er blieb in der Sowjetischen Besatzungszone und engagierte sich
dort beim Aufbau der DDR. Zurück
Endnote_37 NZZ.de
vom 2.2.2024. Manchmal können die Deutschen einem wirklich Angst
einjagen.
https://www.nzz.ch/der-andere-blick/wenn-es-um-migration-
geht-kennen-die-deutschen-nur-extreme-ld.1776935
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Endnote_38
Viktor Klemperer. LTL. Notizbuch eines Philologen. Aufbau-Verlag
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Endnote_39
Science Advances: Quantifying the Holocaust: Hyperintense kill
rates during the Nazi genocide.
https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.aau7292
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Endnote_40
Zeit.de vom 23.01.2024. AfD meldet Mitgliederzuwachs für Januar.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/
afd-zuwachs-januar-parteimitglieder-austritte
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