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				Liberale Demokratie 
				
				Inhaltsverzeichnis: 
				01 Voraussetzungen eines 
				liberalen Staates02 Die liberale Demokratie von heute
 03 
				Über die Demokratie in Amerika 1831/32
 04 
				Die liberale 
				Illusion
 05 Die liberale Wirklichkeit
 06 
				Die liberale 
				Partei in Deutschland (FDP)
 07 Grenzen liberaler Freiheit?
 08 Der technische Mensch – Endziel des Liberalismus
 09 
				Der 
				kapitalistische und der technische Mensch
 10 
				Schlusssätze
 11 Quellen
 
				01 Voraussetzungen 
				eines liberalen Staates TOP 
				Ein liberaler Staat 
				setzt, nach der heute vorherrschenden Auffassung, eine 
				Demokratie voraus, denn ein totalitärer Staat, der den Menschen 
				keine Freiheiten lässt, außer denen, die das System erlaubt, 
				kann kein liberaler Staat sein. Warum? Der liberale Staat 
				versteht sich als eine Gesellschaft, in der freidenkerisch, 
				freigeistig, freiheitlich und repressionsfrei auch im Hinblick 
				auf abweichende Mehrheitsmeinungen sowie tolerant und 
				vorurteilsfrei, nicht nur gedacht, sondern auch gesprochen und 
				geschrieben werden darf.  
				Bei einem liberalen 
				Staat handelt es sich aber nicht um einen libertären Staat, der 
				durch Gesetzlosigkeit, Anarchie und Herrschaftslosigkeit 
				gekennzeichnet ist. 
				Die im 19. Jahrhundert 
				entstandene Vorstellung über einen liberalen Staat lässt sich 
				auch als eine Weltanschauung beschreiben, in dessen Mittelpunkt 
				die Freiheit des Individuums steht, dessen freie Entfaltung und 
				dessen Autonomie den Staat dazu verpflichtet, die Rechte des 
				Individuums zu schützen, was zur Folge hat, dass staatliche 
				Eingriffe auf ein Minimum zu beschränken sind und nur auf der 
				Grundlage von Gesetzen in Betracht kommen. 
				John Locke (1632 bis 
				1704) gilt als geistiger Vater des Liberalismus. In seinem Werk 
				„Two Treatises of Government“ postulierte er Freiheit, Leben und 
				Eigentum als unveräußerliche Rechte eines jeden Bürgers. 
				
				
				Philosophenlexikon.de: 
				[John Locke] propagierte die Gewaltenteilung und sah die 
				Regierung in der Pflicht, Eigentum, Freiheit und Leben aller 
				Bürger zu schützen. 
				
				Lockes 
				Werk beeinflusste im Grunde die Verfassungen nahezu aller 
				liberalen Staaten, darunter auch die des revolutionären 
				Frankreichs sowie die der USA 
				[En01]. 
				
				02 
				Die liberale Demokratie von heute 
				TOP 
				
				
				
				Diesbezüglich heißt es bei Veith 
				
				Selk 
				wie folgt: 
				
				
				Veith 
				
				Selk:
				
				
				Die 
				liberale Theorie der Demokratie [...] 
				
				tritt 
				in unterschiedlichen Formen auf. In ihren einflussreichsten 
				Varianten erwartet sie von demokratischen Regimen eine effektive 
				Elitenkontrolle, 
				
				responisives 
				und problemorientiertes Regieren, Sozialstaatlichkeit und 
				private Freiheitsspielräume für die Bürgerschaft
				[En02]. 
				
				
				Responsiv: 
				Mit responsivem Regieren, einem Begriff, der in der 
				Politikwissenschaft noch relativ neu ist, ist gemeint, das von 
				der Politik viel „Aufnahmefähigkeit“ erwartet wird. Darunter ist 
				die Fähigkeit von Repräsentanten, und vor allen Dingen von 
				Parlamentsabgeordneten zu verstehen, gegenüber den Wünschen, 
				Erwartungen oder Interessen ihrer Wählerschaft aufgeschlossen zu 
				sein, diese nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern auch in 
				die politischen Entscheidungen einfließen zu lassen. 
				Ob 
				sowohl die gewählten Eliten als auch die im Hintergrund 
				agierenden Wirtschaftseliten diesen Ansprüchen heute noch 
				genügen, lässt sich mit einem Satz nicht beantworten, zumal, was 
				die Parteien und die von ihnen getragenen Regierungen anbelangt, 
				zunehmend sowohl Bürger-, als auch Wählerferne vorgehalten wird.
				 
				
				Festzustellen ist, dass das liberale Modell, das von Eliten für 
				Eliten gemacht wurde, wohl einer Neuinterpretation bedarf, so 
				auch die Sichtweise von Veith Selk, wenn er schreibt: 
				
				
				Veith Selk: 
				Indes werden die Voraussetzungen dieses liberalen Modells von 
				Demokratie [....] 
				
				devolutionär 
				zersetzt. Der demokratische Liberalismus hält [dennoch] an einen 
				nunmehr historisch gewordenen Set liberaler Institutionen fest, 
				welches er der Phase der erstarkenden Demokratie in der zweiten 
				Hälfte des 20. Jahrhunderts abgelesen hatte. Er kann die 
				zeitgenössische Politik nur noch in einer rückwärtsgewandten, 
				anachronistischen Form auf den Begriff bringen 
				[En03]. 
				
				
				Anders ausgedrückt: 
				Die Gestalt der liberalen Demokratie ist, in der Theorie wie in 
				der Praxis, alt geworden. Diese Sprachfigur wird heute, in 
				Anlehnung an Sheldon S. 
				
				Wolin 
				benutzt, um nostalgische Gefühle an die Stelle der Realität 
				treten zu lassen. 
				
				
				Mit anderen Worten:
				
				
				Wolin 
				geht davon aus, dass die liberale Demokratie nur in der 
				Vorstellungswelt, nicht aber wirklich existiert, zumindest nicht 
				im Hinblick auf den Einfluss des Volkes (des Souveräns) auf die 
				Entscheidungen der Eliten, was diese aber dazu ermuntert, zur 
				Aufrechterhaltung ihrer Macht die Realität zu verdecken und 
				alles zu tun, um das Fantasieprojekt der liberalen Demokratie zu 
				erhalten 
				[En04]. 
				
				
				Wie dem 
				auch immer sei. An dieser Stelle noch ein kurzer Nachtrag zum 
				Demokratiemodell von Veith 
				
				Seik, 
				das nach dessen Überzeugung zurzeit 
				
				devolutionär 
				zersetzt wird.  
				
				
				Devolution: 
				Diese Sprachfigur wird in der Politikwissenschaft verwendet, um 
				einen Prozess der Übertragung administrativer Funktionen des 
				Staates an regionale Körperschaften zu beschreiben. Gemeint ist 
				eine Dezentralisierung von Aufgaben und Befugnissen von der 
				Zentralregierung eines souveränen Staates an subnationalen 
				Ebene, beispielsweise an regionale oder lokale Ebenen. Es 
				handelt sich somit um eine Form der administrativen 
				Dezentralisierung. Zurzeit zumindest hält es die Bundesregierung 
				immer noch für angemessen, die Probleme, die sich mit der 
				Unterbringung von Flüchtlingen und Asylanten ergeben, auf die 
				Kommunen abzuwälzen. Der sich daraus ergebende Konflikt zwischen 
				Regierung, Kommunen und Bürgern, kann insoweit durchaus als ein
				
				
				devolutionärer 
				Zersetzungsprozess der Demokratie bezeichnet werden, der darin 
				besteht, sich vor Verantwortung zu drücken und diese sozusagen 
				an nachgeordnete Stellen und Institutionen weiterzureichen. 
				
				
				Mit anderen Worten: 
				Zumindest in der Theorie ist die liberale Demokratie eine 
				anspruchsvolle und zerbrechliche Regierungsform, weil sie nur in 
				den Köpfen und durch die Köpfe ihrer Bürger verwirklicht werden 
				kann. 
				
				Bedauerlicherweise existiert solch eine liberale Demokratie 
				zurzeit nicht, denn mehr als wählen und demonstrieren steht den 
				Bürgerinnen und Bürger nicht zu. Und auch wenn sie zu 
				Hunderttausenden gegen Rechts demonstrieren, werden ihre 
				Forderungen, zum Beispiel die AfD zu verbieten oder gar Björn 
				Höcke die Grundrechte abzuerkennen, wohl kaum umgesetzt werden, 
				weil es den Eliten völlig ausreicht, ihrem politischen Gegner 
				durch die von ihnen erzeugten Massenproteste, Schaden zugefügt 
				zu haben. Ob ihnen das gelungen ist, bleibt jedoch abzuwarten. 
				
				
				Wie dem auch immer sei: 
				Immerhin hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den 
				Hunderttausenden Demonstranten, die gegen Rechtsextremismus 
				demonstriert haben, für ihren Einsatz für die Demokratie 
				gedankt. „Diese Menschen machen uns allen Mut. Sie verteidigen 
				unsere Republik und unser Grundgesetz gegen seine Feinde. Sie 
				verteidigen unsere Menschlichkeit“, sagte er am Sonntag, den 21. 
				Januar 2024 in Berlin in einer Videobotschaft 
				[En05]. 
				Dass er 
				damit die Wählerinnen und Wähler der AfD, und das sind, man mag 
				das bedauern, mehrere Millionen Wählerinnen und Wähler, zu 
				Feinden erklärt hat, scheint ihm dabei wohl entgangen zu sein, 
				denn einem Bundespräsidenten, dessen Aufgabe es ist, alle 
				Bürgerinnen und Bürger und auch alle anderen in Deutschland 
				lebenden Menschen zu repräsentieren, hat politisch neutral zu 
				sein. Es steht ihm nicht zu, Bürgerinnen und Bürger der 
				Bundesrepublik Deutschland zu Feinden zu erklären.  
				
				03 
				Über die Demokratie in Amerika 1831/32 
				TOP 
				
				
				Der 
				französische Politiker und Historiker Alexis de Tocqueville 
				(1805 bis 1859) beschrieb in seinem Klassiker „Democracy 
				in America“ 
				
				(Demokratie 
				in Amerika) die von ihm bei seinem etwa 1 Jahr währenden 
				Aufenthalt in den USA (März 1831 bis Februar 1832) untersucht 
				wurde, Elemente, die auch heute noch in liberalen Demokratien 
				anzutreffen sind. 
				Alexis 
				de Tocqueville stellte zum Beispiel fest, dass der Liberalismus 
				die Tendenz enthält, eine sozial atomisierte und damit radikal 
				entpolitisierte Gesellschaft zu erzeugen, die Menschen 
				egoistisch werden lässt, weil für die nur ihre Privatinteressen 
				wichtig wären, eine Tendenz, die im Liberalismus von heute 
				schöngeredet wird.  
				
				
				
				Diesbezüglich heißt es dennoch bei Rainer 
				
				Mausfeld: 
				
				
				Rainer 
				
				Mausfeld: 
				Dieser atomisierende Individualismus, der die politische 
				Bedeutung von Ideen der Gemeinschaft und Kollektivität leugnet 
				und der das allgemeine Interesse auf das freie Spiel von 
				konkurrierenden Privatinteressen reduziert, drohe letztlich den 
				Menschen „in die Einsamkeit seines eigenen Herzens 
				einzuschließen“. Er mündet in eine politische Apathie, eine 
				Erstarrung des politischen Lebens und eine Entleerung des 
				politischen Raums [En06]. 
				Alexis 
				de Tocqueville hat dafür andere Worte benutzt: 
				Jeder 
				steht in seiner Vereinzelung dem Schicksal aller anderen fremd 
				gegenüber. 
				
				Warum? 
				Die im 
				Liberalismus wesenhaft angelegte Entpolitisierung der Bürger 
				dürfte dafür ursächlich sein. Begünstigt und gefördert wird das 
				durch die Bereitstellung von Konsum als Ersatz für die 
				verweigerte Beteiligung am politischen Leben.  
				
				
				Mit anderen Worten: 
				Wenn es den Bürgern gut geht, haben sie keine Probleme damit, 
				sich, zumindest bis zum nächsten Wahltag, den von ihnen 
				gewählten Eliten freiwillig zu unterwerfen, obwohl in ihren 
				Herzen der Wunsch nach Mitbestimmung weiterhin vorhanden ist. 
				
				
				Tocqueville: 
				Unsere Zeitgenossen sind ständig von zwei widerstreitenden 
				Leidenschaften geplagt: Sie fühlen das Bedürfnis, geführt zu 
				werden, und dabei die Lust, frei zu bleiben. Da sie weder die 
				eine noch die andere dieser entgegengesetzten Neigungen 
				niederkämpfen können, bemühen sie sich, sie beide zugleich zu 
				befriedigen. Sie stellen sich eine einzige, allmächtige, aber 
				von den Bürgern gewählte Vormundschaftsgewalt vor. Das beruhigt 
				sie etwas. Sie trösten sich selbst, ihren Vormund gewählt zu 
				haben. Jeder Einzelne lässt sich willig fesseln, weil er sieht, 
				weder ein Mann noch eine Klasse, sondern das Volk selbst hält 
				das Ende der Kette. In diesem System verlassen die Bürger für 
				einen Augenblick 
				
				[am 
				Wahltag] 
				
				ihre 
				Abhängigkeit, um ihren Herrn zu bezeichnen 
				
				[zu wählen] 
				und fallen danach wieder in sie 
				[die gewählte Vormundschaftsgewalt] 
				zurück [En07]. 
				Diese 
				Einsichten von Tocqueville über den Zustand der „Demokratie in 
				Amerika“ im Jahr 1831/32 dürfte auch heute noch Gültigkeit für 
				sich in Anspruch nehmen, obwohl im Deutschland von heute sich 
				wieder ein Protestpotential formiert, das, so zumindest sehe ich 
				den politischen Zustand im Deutschland von heute, die 
				herrschenden Eliten in Angst geraten, nicht nur an Macht und an 
				Einfluss zu verlieren, sondern sogar abgewählt zu werden. 
				Wie dem 
				auch immer sei: 
				
				
				Tocqueville: 
				So haben die demokratischen Völker weder die Muße noch die 
				Neigung, sich auf die Suche nach neuen Anschauungen zu begeben. 
				Sogar wenn sie an denen 
				[gemeint sind die gewählten Vertreter], 
				die sie haben, zu zweifeln beginnen, behalten sie diese 
				gleichwohl bei, weil deren Änderung sie zu viel Zeit und 
				Nachprüfung kosten würde; sie bewahren sie 
				
				[die 
				gewählten Eliten], 
				nicht weil diese sicher sind, sondern weil sie bestehen
				[En08]. 
				Und: 
				
				
				Tocqueville: 
				Je mehr sich die gesellschaftlichen Bedingungen in einem Volk 
				einander angleichen, umso kleiner erscheinen die Individuen und 
				umso größer erscheint der Staat, oder vielmehr: Jeder Bürger 
				verliert sich – allen anderen gleich geworden – in der Menge
				[En09]. 
				Auch 
				das, was Tocqueville über diejenigen schrieb, die in einer 
				liberalen Demokratie die politischen Entscheidungen treffen, 
				lässt sich leicht auf die Verhältnisse des Jahres 2024 in 
				Deutschland übertragen. 
				
				
				Tocqueville: 
				Hat man das Vertrauen eines demokratischen Volkes erworben, so 
				ist noch eine große Bemühung nötig, um seine Aufmerksamkeit zu 
				erringen. Es ist sehr schwierig, sich bei den Menschen, die in 
				einer Demokratie leben, Gehör zu verschaffen, sobald man mit 
				ihnen nicht über sie selbst spricht. Sie hören nicht auf das, 
				was man ihnen sagt, weil sie immer sehr mit dem beschäftigt 
				sind, was sie tun. In der Tat trifft man bei den demokratischen 
				Nationen wenig Müßiggänger an. Das Dasein spielt sich in Unruhe 
				und Betrieb ab, und die Menschen sind da so sehr vom Tun in 
				Anspruch genommen, dass ihnen wenig Zeit zum Denken bleibt
				[En10]. 
				
				
				Dennoch: 
				
				Der 
				Liberalismus von heute lässt sich natürlich nicht eins zu eine 
				mit dem Liberalismus von vor gut 190 Jahren in Amerika 
				vergleichen, denn der Liberalismus hat sich, dem Laufe der Zeit 
				folgend, verändert. Heute ist der Bürger, als der entscheidende 
				Akteur in der Theorie der Demokratie, sozusagen mit dem Homo 
				oeconomicus verschmolzen. Seine Freiheit lässt sich somit 
				durchaus auf das vorrangige Recht, besser gesagt auf die ihm 
				obliegende erste Bürgerpflicht reduzieren, die von ihm erwartet, 
				zu konsumieren. 
				Dieser 
				ebenfalls von Tocqueville vorausgesagte Verfall der 
				demokratischen Idee, die darin besteht, partizipativ an der 
				Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens teilzunehmen, dürfte 
				heute bereits Wirklichkeit geworden sein, denn der Bürger von 
				heute muss sich wohl damit abfinden, lediglich ein Zuschauer zu 
				sein, zumal die staatlichen Institutionen immer noch beharrlich 
				zu verhindern versuchen, ihren Bürgern einen politischen 
				Partizipationsanspruch einzuräumen.  
				Das 
				bisschen Bürgerrat von heute dürfte wohl kaum als die 
				Beteiligung anzusehen sein, die in einer liberalen Demokratie 
				dem Partizipationsanspruch der Bürgerinnen und Bürger von heute 
				entsprechen dürfte. Dieses Thema wird zu einem späteren 
				Zeitpunkt aufgegriffen, wenn es darum geht, die Sprachfigur der 
				„deliberativen Demokratie“ mit Leben zu füllen. 
				
				04 
				Die liberale Illusion 
				TOP 
				
				
				Warum diese 
				Überschrift? Ganz einfach: Liberalismus ist schwer zu 
				definieren, zumal dieser Begriff erst zu Beginn des 19. 
				Jahrhunderts verwendet wurde. Natürlich sind die dem 
				Liberalismus zugrunde liegenden Ideen älter, denn Wörter werden 
				nicht von jetzt auf gleich erfunden, sondern vorbereitet. 
				Deshalb finden sich liberale Positionen bereits schon John Locke 
				(1632 bis 1704), Adam Smith (1723 bis 1790) und John Stuart
				
				
				Mill 
				(1806 bis 1873). Ausformuliert im Sinne eines heute noch 
				gültigen Liberalismusverständnisses wurden sie aber wohl erst 
				von John Maynard Keynes (1883 bis 1946) und Friedrich August von 
				Hayek (1899 bis 1992) und danach von vielen anderen 
				Sozialwissenschaftlern. 
				
				
				Wie dem auch immer sei: 
				Der Liberalismus definierte sich zuerst im Kontrast zu Werten 
				und Begriffen des alten Regimes. 
				 
				
				
				Anders ausgedrückt: 
				Liberalismus war etwas völlig Neues im Vergleich zu dem 
				überholten Alten, deren Denker sich ausschließlich an der 
				Vergangenheit und an der bestehenden göttlichen Ordnung 
				orientierten, in der für individuelle Freiheit kein Platz zur 
				Verfügung stand.  
				
				
				Und nun? 
				An die Stelle einer sich auflösenden alten gottgewollten Ordnung 
				entstand eine auf wissenschaftlicher Grundlage beruhenden 
				Weltanschauung. Ein weiterer wichtiger Ausgangspunkt war und ist 
				immer noch der Individualismus in seinen unterschiedlichesten 
				Formen.  
				Am 
				Anfang stand die Erkenntnis, dass der Mensch im fundamentalen 
				Sinne allein ist, gefangen im Hier und im Jetzt und ohne 
				Aussicht auf ein besseres Leben im Jenseits, dem göttlichen Ort 
				ausgleichender Gerechtigkeit für die im realen Leben erlittenen 
				Ungerechtigkeiten. Diese Form der Bestimmung des menschlichen 
				Seins wurde aufgegeben. 
				Um den 
				sich daraus ergebenden psychisch nur schwer zu akzeptierenden 
				Zustand ertragen zu können, war und ist es das Ziel des 
				Liberalismus, sozusagen den Himmel auf Erden zu schaffen, was 
				aber bekannterweise bis heute noch nicht gelungen ist, obwohl 
				überzeugte Liberale davon immer noch träumen. Nicht einmal eine 
				perfekte Verfassung konnte bisher von Menschen geschaffen 
				werden.  
				
				
				Wer daran 
				glaubt, dass dies den Vätern des Grundgesetzes gelungen ist, der 
				muss erklären können, warum mehr als 155 Bände 
				Verfassungsgerichtsentscheidungen gefüllt werden mussten und 
				auch in Zukunft neue Entscheidungen getroffen werden müssen, um 
				herauszufinden, was das Grundgesetz tatsächlich meint. Sogar die 
				Grundrechte blieben von Änderungen nicht verschont. In einem 
				Gutachten der 
				
				
				Wissenschaftlichen 
				Dienste des Deutschen Bundestages aus dem Jahr 2009 heißt es: 
				
				
				WD 2009: 
				Von den insgesamt 54 verfassungsändernden Gesetzen beinhalten 
				lediglich sieben eine Änderung des Grundrechtsabschnitts. Von 
				den insgesamt 199 Einzeländerungen betrafen nur 16 die 
				Grundrechte [En11]. 
				
				Zwischenzeitlich dürften weitere Änderungen hinzugekommen sein, 
				die in einer liberalen Demokratie mit den gleichen 
				beschwichtigenden Worten der Öffentlichkeit zur Kenntnis 
				gegeben werden, wie das 2009 in dem o.g. Gutachten der Fall 
				ist. 
				 
				Wie dem 
				auch immer sei. 
				
				
				Molander: 
				Unter den liberalen Denkern, die dennoch die perfekte 
				Konstitution anstreben, dürfte die Annahme normal sein, dass 
				irgendwo zwischen dem ursprünglichen egalitären Gleichgewicht 
				und der ungehinderten Ausbeutung des Einen durch einen 
				
				
				Anderen, 
				zivilisierte gesellschaftliche Kräfte des Ausgleichs existieren
				[En12]. 
				Das aber 
				kann nicht gelingen, solange die Erfolgreichen nicht dazu bereit 
				sind, den Verlust des Selbstwertgefühls bei jenen zu verhindern, 
				denen Macht oder Vermögen fehlt, und das ist bedauerlicherweise 
				die Mehrheit. 
				
				
				Michael J. Sandel: 
				In Leistungsgesellschaften ziehen natürliche Fähigkeiten, so 
				unverdient sie auch sein mögen, Lob nach sich. Teilweise liegt 
				das daran, dass sie um ihrer selbst willen bewundert werden. 
				Doch es hat auch damit zu tun, dass man sie als Erklärung für 
				die riesigen Gewinne der erfolgreichen heranzieht. Wenn eine 
				Leistungsgesellschaft die Menschen befähigt, so weit 
				aufzusteigen, wie ihre gottgegebenen Talente sie tragen, ist man 
				versucht anzunehmen, dass die Erfolgreichsten auch die 
				Begabtesten sind. Doch das ist ein Fehler. Erfolgreich Geld zu 
				scheffeln zu können hat wenig mit angeborener Intelligenz zu tun 
				– falls es so etwas überhaupt gibt. Indem die egalitären 
				Liberalen sich auf natürliche Begabung als vorrangige Quelle der 
				Einkommensungleichheit festlegen, übertreiben sie deren Rolle 
				und erhöhen – unabsichtlich – ihr Prestige
				[En13]. 
				
				Liberalismus setzt somit, um erfolgreich sein zu können, voraus, 
				die diesem System immanente individuelle Freiheit nicht zu 
				missbrauchen. Geschieht das dennoch, dann läuft der Liberalismus 
				Gefahr, sich selbst zu zerstören, weil die durch ihn erzeugten 
				Ungleichheiten letztendlich selbstzerstörend wirken. 
				
				
				Veith Selk: 
				Erschwert wird eine Diskussion der liberalen Perspektive auf 
				Demokratie schließlich dadurch, dass aus der Sicht eines 
				
				
				entsprechend 
				breiten Verständnisses 
				von „liberal“ viele Demokratietheorien als liberal klassifiziert 
				werden könnten, soweit sie Demokratie mit Grundrechten, 
				Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit verbinden
				[En14]. 
				
				Hinsichtlich der einzufordernden institutionellen Strukturen, in 
				denen Liberalismus funktioniert, heißt es bei Veith Selk ein 
				paar Sätze weiter, die liberalen Strukturen betreffend, in denen 
				Ungleichheit entstehen kann sinngemäß, dass die Struktur, in der 
				eine liberale Demokratie funktionieren kann, die Trennung von 
				Staat und Gesellschaft sozusagen zum Kern des liberalen 
				Staatsverständnisses voraussetzt.  
				
				
				Anders ausgedrückt:
				
				
				So 
				wenig Staat wie möglich und nur so viel Staat wie nötig. Der 
				Rest sollte dem freien Spiel der Kräfte überlassen werden, womit 
				nicht nur der Markt, die zunehmende Ungleichheit, sondern auch 
				die Umweltschäden gemeint sind. Mit anderen Worten: Der liberale 
				Mensch von heute hat sich mit der Sinnlosigkeit des Lebens von 
				heute abzufinden, wenn es ihm nicht gelingt, aufzusteigen. Um 
				das ertragen zu können, fordert ihn der Liberalismus dazu auf, 
				sein Leben im Rahmen seiner Möglichkeiten zu feiern, denn er hat 
				nur eines, was der Liberalismus aber zu ändern gedenkt, denn 
				seine Hoffnung besteht natürlich auch darin, eine technische 
				Lösung dafür zu finden, dass nicht nur die Natur, sondern auch 
				der Tod bezwungen werden kann, und wenn die Masse gleichförmig 
				lebt, dann wird es ihr nicht mehr unangenehm auffallen, dass 
				ihre Art zu leben fremdbestimmt ist. Im Gegenteil, die Masse 
				wird dieses Leben lieben. 
				
				05 
				Die liberale Wirklichkeit 
				TOP 
				Wie 
				bereits erörtert, markiert das Aufkommen des Liberalismus 
				sozusagen das Ende eines umnachteten Zeitalters, gemeint ist das 
				Zeitalter des Mittelalters. Die Befreiung des Menschen aus der 
				Dunkelheit, die Überwindung von Unterdrückung und Ungleichheit, 
				den Niedergang von Monarchie und Aristokratie, das Aufblühen von 
				Wohlstand und Technik und der Beginn eines Zeitalters des nahezu 
				ungebrochenen Fortschritts versprachen ein Leben in 
				Selbstbestimmung bei der Suche nach Glück.  
				
				
				Patrick J. Deneen: 
				[Liberalismus] erfordert 
				[aber] 
				ein immer rascheres Wirtschaftswachstum und einen erhöhten 
				Ressourcenverbrauch. Die liberale Gesellschaft kann die 
				Verlangsamung eines solchen Wachstums kaum überleben, ja sie 
				würde zusammenbrechen, wenn das Wirtschaftswachstum eine Zeit 
				lang stagniert oder rückläufig ist 
				[En15]. 
				Das hat 
				- wie wir heute alle wissen – unweigerlich negative Folgen für 
				den Lebensraum des Menschen. Was damit gemeint ist, lässt sich 
				heute mit einem Wort sozusagen umfassend beschreiben: 
				Klimawandel. 
				
				
				Patrick J. Deneen: 
				
				Im 
				materiellen und wirtschaftlichen Bereich hat der Liberalismus, 
				bei dem Unterfangen, die Natur zu erobern, auf uralte Ressourcen 
				zugegriffen. Unabhängig vom politischen Programm der heutigen 
				Führungskräfte lautet die unangefochtene Devise: 
				
				Mehr. 
				Der Liberalismus kann nur unter der Voraussetzung einer 
				ständigen Zunahme der verfügbaren und konsumierbaren materiellen 
				Güter und damit auch einer ständig fortschreitenden Eroberung 
				und Beherrschung der Natur funktionieren
				[En16]. 
				Ob 
				Alexis de Tocqueville die Ursache für diese dem Menschsein 
				immanente Eigenschaft, die Natur in dem Maße, wie wir das heute 
				tun, auszubeuten, bewusst war, als er folgende Zeilen schrieb, 
				ist nicht anzunehmen, dennoch aber vermögen die folgenden Sätze 
				aus einer vergangenen Zeit auch heute noch vieles erklären. 
				
				
				Alexis de Tocqueville: 
				Haben sie sich 
				
				[gemeint 
				sind die Staatsbürger] 
				
				einmal 
				daran gewöhnt, sich nicht mehr mit dem Geschehen nach dem Tode 
				zu befassen, so sieht man sie leicht in jene vollständige und 
				rücksichtslose Gleichgültigkeit gegenüber der Natur 
				zurückfallen, die bestimmten Trieben des Menschengeschlechts nur 
				zu sehr entspricht. Sobald die nicht mehr gewohnt sind, ihre 
				Haupthoffnungen auf weite Sicht zu bauen, treibt sie natürlich 
				nach sofortiger Verwirklichung ihrer geringsten Wünsche. 
				
				
				Man 
				muss daher stets befürchten, dass die Menschen sich fortwährend 
				ihren zufälligen Tageslüsten überlassen und dass sie bei ihrem 
				völligen Verzicht auf jegliches, das nicht ohne lange Mühen zu 
				erringen ist, nichts Großes, Friedliches und Dauerndes schaffen
				[En17]. 
				Diese 
				bereits von Tocqueville 1835 (dem Erscheinungsjahr seines 
				Buches) beschriebene Gefahr wird – man mag das bedauern – auch 
				heute noch von vielen Liberalen in der Hoffnung für hinnehmbar 
				gehalten, dass es für die negativen Folgen, die durch 
				konsequente Ausbeutung und konsequente Anwendung von Technik 
				verursacht wurden und werden, zur gegebenen Zeit auch durch 
				Technik beseitigt werden können, zum Beispiel indem die 
				Atmosphäre wieder repariert wird.  
				Weitaus 
				gefährlicher für den Bestand einer Demokratie halten die 
				Verfechter des Liberalismus hingegen die Gefahr, dass Freiheit 
				für viele zur Last bzw. zu einer bloßen Pflicht wird und für 
				manche sogar die Dimension einer Bedrohung einnimmt, denn das, 
				was unsere Art des liberalen Lebens im Kern ausmacht, erzeugt 
				nicht mehr vor allem Optimismus, nicht mehr vor allem 
				Zukunftszugewandtheit, sondern immer stärker Angst und Wut.
				 
				Unter 
				der Überschrift: „Freiheit für die, die schon frei sind“, heißt 
				es in einem Artikel der Onlineausgabe der Süddeutschen Zeitung 
				vom 30. November 2020 wie folgt: 
				
				
				Sueddeutsche.de: 
				Liberale wollen oft nichts davon wissen, dass die Freiheit zur 
				persönlichen Entfaltung meist nur die genießen können, die schon 
				frei sind. Der Liberalismus ist heute auch ein 
				Machterhaltungsmittel für die Mächtigen. Privileg schlägt in 
				Herrschaft um. Und statt größerer Chancengleichheit entsteht 
				eine neue Plutokratie. Die Reichen, Jungen und Beweglichen 
				dienen als Auslage und Selbstbestätigung des Systems. Zurück 
				bleiben keine befreiten Individuen, sondern viele einsame 
				Ohnmächtige. Da ist es nicht nur eine Randnotiz, dass 
				beispielsweise 22 Prozent der 
				
				Millennials 
				in den USA sagen, sie hätten „keine Freunde“. Schlimmer wirkt 
				das Märchen der Chancengleichheit: Jeder kann es schaffen, jeder 
				kann oben treiben, der nur heftig genug strampelt. Dieses 
				Leistungsdenken übersieht, wie ungleich und ungerecht die 
				Ausgangsbedingungen sind, dass Fett von selbst oben schwimmt. 
				Dass es die Privilegien der einen sind, die die anderen nach 
				unten drücken [En18]. 
				
				06 
				Die liberale Partei in Deutschland (FDP) 
				TOP 
				Der 
				nachfolgende Text stammt aus dem Beschluss des 63. Ordentlichen 
				Bundesparteitages der FDP in Karlsruhe vom 22. April 2012, dem 
				folgende Überschrift vorangestellt ist.  
				
				Verantwortung für die Freiheit. 
				Die 
				Freiheit des Einzelnen ist Grund und Grenze liberaler Politik. 
				Frei zu sein heißt, das eigene Leben ohne fremden Zwang selbst 
				bestimmen zu können. Dafür schafft liberale Politik die 
				Voraussetzungen: Chancen für jeden einzelnen Menschen und 
				Freiheitsordnungen für die offene Bürgergesellschaft. 
				Jeder 
				Mensch soll faire Chancen haben, sich gemäß der eigenen Talente 
				und Ideen zu entfalten, von eigener Arbeit zu leben und nach 
				eigener Façon glücklich zu werden. Das ist das Ziel liberaler 
				Chancenpolitik: 
				Bildung 
				und Befähigung von Menschen zu selbstbestimmtem Leben und zur 
				selbstbestimmten verantwortungsbewussten Teilhabe in Wirtschaft, 
				Politik und Bürgergesellschaft. 
				In 
				unserer Demokratie bilden der liberale Rechtsstaat und die 
				Soziale Marktwirtschaft gemeinsam die liberale Grundordnung. Sie 
				bestimmen die Voraussetzungen und setzen zugleich die Grenzen 
				für das freie Spiel der Kräfte in Politik, Markt und 
				Gesellschaft. Es ist das Ziel liberaler Ordnungspolitik, 
				Grundrechte und Freiräume zu sichern, Zwang abzuwehren und 
				Bedrohungen der Freiheit durch Machtmonopole zu verhindern und 
				zu brechen. So gewährleistet liberale Ordnungspolitik eine 
				ausgewogene Balance zwischen der Freiheit des Einzelnen und der 
				Freiheit der Vielen. 
				
				Freiheit braucht Fairness und Verantwortung und Verantwortung. 
				
				
				Die 
				Voraussetzung der Freiheit des einzelnen Menschen sind faire 
				gemeinsame Regeln und faire individuelle Chancen. Gleichzeitig 
				erwarten wir, dass jeder Einzelne seine Freiheit in 
				Verantwortung für das eigene Leben und gegenüber der Mitwelt, 
				der Umwelt sowie der Nachwelt gebraucht. Freiheit, Fairness und 
				Verantwortung sind deshalb die Grundwerte der offenen 
				Bürgergesellschaft, denen liberale Politik verpflichtet ist
				[En19]. 
				Gut 10 
				Jahre später verliert sich die FDP in ihrem Wahlprogramm 2021, 
				hinsichtlich ihrer Vorstellungen, was sie unter liberal 
				versteht, in eine Vielzahl von Einzelteilen, was die nachfolgend 
				im Wahlprogramm verwendeten Sprachfiguren verdeutlichen: 
					
					
					Liberale 
				Außenpolitik
					
					Liberales Bürgergeld
					
					Liberale 
				Gesundheitsversorgung
					
					Liberales Sterbehilfegesetz
					
					Liberales Pflegebudget
					
					Liberale 
				Datenpolitik
					
					Liberale 
				und offene demokratischen Gesellschaft
					
					Liberale 
				Demokratie
					
					Liberaler Feminismus. 
				Bei so 
				viel Liberalismus stellt sich zumindest mir die Frage, was mit 
				Liberalismus überhaupt noch gemeint ist. Ob Ihnen das beim Lesen 
				dieser Liberalismusvielfalt genauso ergeht, das vermag ich nicht 
				zu beurteilen, zumal auch der Relativismus zum Liberalismus 
				gehört, der dadurch gekennzeichnet ist, dass es keine Wahrheiten 
				mehr gibt und somit alles relativ ist, Liberalismus und 
				Demokratie eingeschlossen.  
				
				07 
				Grenzen liberaler Freiheit? 
				TOP 
				Gibt es 
				die überhaupt? Diese Frage lässt sich sowohl mit Ja als auch mit 
				Nein beantworten. Mit Nein deshalb, weil es eine Zukunft geben 
				wird, in denen Menschen erneut die Erfahrung machen werden, dass 
				es möglich ist, gemeinsam friedlich und ressourcenschonend auf 
				dem Planeten Erde zu leben. Anders gefragt: Warum soll in 
				Zukunft nicht möglich sein, unter Verzicht auf inakzeptable 
				Ungleichheiten zusammenzuleben, was in vergangenen 
				Kulturen über Jahrhunderte hinweg möglich gewesen ist. 
				
				
				Graeber/Wengrow: 
				Heute wissen wir, dass es in manchen Gebieten Städte gab, die 
				sich jahrhundertelang selbst verwalteten, ohne das geringste 
				Anzeichen für Tempel und Paläste, die erst viel später gebaut 
				wurden. In vielen frühen Städten findet sich schlicht keinerlei 
				Hinweis auf eine Administration oder eine herrschende Schicht. 
				In anderen hat es den Anschein, als sei eine zentrale Macht 
				entstanden und dann wieder verschwunden
				[En20]. 
				Dass 
				damit, in Anlehnung an die neuen Erkenntnisse der Forschung, 
				nicht nur das Leben in kleinen Dorfgemeinschaften oder kleinen 
				Ansiedlungen gemeint ist, heißt es bei den beiden Autoren, bei 
				denen es sich um an Universitäten lehrende Anthropologen 
				handelt, wie folgt. 
				
				
				Graeber/Wengrow: 
				Siedlungen mit mehreren 
				
				Zehntausend 
				Einwohnern tauchen in der Menschheitsgeschichte erstmals vor 
				etwa 6000 Jahren auf, auf beinahe allen Kontinenten und zunächst 
				isoliert. Dann vermehren sie sich. Unser heutiges Wissen über 
				sie in ein altmodisches Evolutionsschema einzupassen, in welchem 
				Städte, Staaten, Bürokratien und soziale Schichten 
				zusammengehören, gestaltet sich zum Teil so schwierig, weil 
				diese Städte ganz anders waren [...] 
				
				da 
				es in manchen dieser frühen Städte keine Klassenunterschiede, 
				Wohlstandsmonopole oder Verwaltungshierarchien gab
				[En21]. 
				Daraus 
				schließe ich, dass die Freiheit des modernen, heute lebenden 
				Menschen nicht nur die alternativlose Fortschrittsrichtung des 
				„Weiterso“ zur Verfügung steht, sondern Freiheit auch ganz 
				anders definiert werden kann. 
				Das aber 
				wird es erforderlich machen, erneut ein menschliches Verhalten 
				zu kultivieren, dass bestehende Ungleichheiten nicht nur auf ein 
				erträgliches Maß reduziert, sondern auch allen Menschen ein 
				menschenwürdiges Leben auf dem Planeten Erde ermöglicht. Das 
				aber wird nur realisierbar sein, wenn wir akzeptieren, dass die 
				Grenzen unserer Freiheit – so wie wir Freiheit über 250 Jahre 
				hinweg für normal gehalten haben – nicht nur erreicht, sondern 
				bereits überschritten worden sind. Das gilt sowohl für den 
				Lebensstil eines jeden Einzelnen als auch für den Lebensstil 
				einer ganzen Gesellschaft zumindest in den Staaten, die sich als 
				Industrienationen bezeichnen. 
				
				Hinsichtlich der Grenzen der Leistungsfähigkeit, die Menschen 
				erreicht haben, aber nicht zu akzeptieren bereit sind, wurde 
				2017 eine groß angelegte Studie durchgeführt, aus der ich 
				abschließend zitieren möchte. 
				Meines 
				Wissens nach handelt es sich bei dieser Studie um die bisher 
				größte Metastudie, in der Daten gesammelt und miteinander 
				verglichen wurden, die hinsichtlich der menschlichen 
				Leistungsfähigkeit zur Verfügung stehen. 
				Stoßen 
				wir an die Grenzen des Homo sapiens?Are we 
				reaching the limits of homo sapiens
 
				In 
				der Studie heißt es, in der Übersetzung von mir:  
				In 
				Kenntnis der Grenzen der menschlichen Spezies sollte jede Nation 
				und jeder Staat darum bemüht sein, sowohl die Lebenserwartung 
				als auch die Gesundheit und die körperliche Leistungsfähigkeit 
				ihrer Bevölkerung zu verwirklichen.  
				Aber: 
				
				
				Wenn 
				Plateaus erreicht sind, dann sollte darauf geachtet werden, dass 
				es zu einer Regression kommt, die eintreten wird, wenn Grenzen 
				der menschlichen Leistungsfähigkeit überschritten werden. In der 
				Nähe der Obergrenzen kann das sehr teurer werden. Das zu 
				vermeiden wird insbesondere in diesem Jahrhundert eine der 
				intensivsten Herausforderungen sein, um dem zunehmenden Druck
				
				
				anthropozäner 
				Aktivitäten begegnen zu können, die verantwortlich für 
				schädliche Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Gesundheit sind
				[En22]. 
				Menschen 
				und Gesellschaften, in denen sie leben, sind nicht grenzenlos 
				optimierbar. Das gilt auch für die technisch fortgeschrittensten 
				Gesellschaften.  
				
				08 
				Der technische Mensch – Endziel des Liberalismus 
				TOP 
				Die 
				Frage, die sich im hier zu erörternden Sachzusammenhang stellt 
				lautet: Ist der technische Mensch das Endziel des Liberalismus? 
				
				
				In dem 
				Manifest des Futurismus, das Filippo Tommaso 
				
				Marinetti 
				(1876 bis 1944), einem damals über die Landesgrenzen Italiens 
				hinausgehend bekanntem Schriftsteller, der den Faschismus 
				glorifizierte und Begründer des Futurismus war, heißt es: 
				
				
				Marinetti: 
				Heute verfügen wir über ein [neues] Gefühl für die Welt, wir 
				müssen nicht mehr wissen, was unsere Vorfahren taten, aber wir 
				müssen wissen was unsere Zeitgenossen in allen Teilen der Welt 
				treiben (Seite 64).  
				
				
				Zum 
				vervielfachten Menschen, der seinen Machtzuwachs den Maschinen 
				verdankt, heißt es bei 
				
				Marinetti 
				an anderer Stelle: 
				Aus 
				diesem Grunde entwickeln und verkünden wir eine große neue Idee 
				und verbreiten sie im heutigen Leben: Die oder der mechanischen 
				Schönheit; wir verherrlichen also die Liebe zur Maschine (Seite 
				115). 
				
				
				Moral, was 
				soll das sein? Die Antwort von 
				
				Marinetti 
				darauf lautet: 
				Die 
				futuristische Moral wird den Menschen vor der Zersetzung 
				bewahren, die von der Langsamkeit, der Erinnerung, der Analyse, 
				der Ruhe und der Gewohnheit herrühren. Die [durch Maschinen] 
				verhundertfachte Energie der Geschwindigkeit wird Zeit und Raum 
				beherrschen (Seite 122). 
				Und was 
				soll mit den Feinden des Futurismus geschehen? 
				All 
				diejenigen, die sich gegen die Geschwindigkeit versündigen, 
				müssen verfolgt, ausgepeitscht und gefoltert werden (Seite 124). 
				Die neue 
				Religion. 
				
				
				Die 
				Trunkenheit der großen Geschwindigkeiten [....] 
				
				ist 
				nichts anderes als die Freude, mit dem einzigen göttlichen Wesen 
				zu verschmelzen (Seite 126). 
				Ewiges 
				Leben. 
				
				Der 
				vervielfältigte Mensch, den wir erträumen, wird die Tragödie des 
				Alters nicht mehr kennen (Seite 120) 
				[En23]. 
				
				
				Ich 
				überlasse es Ihnen, die futuristischen Vorstellungen von 
				
				
				Marinetti 
				auf die Lebenswirklichkeit von heute sowie auf die der Zukunft zu übertragen. 
				
				
				Marinetti 
				schrieb seine Futurismen in der Zeit von 1909 bis 1944. Die 
				hier verwendeten Zitate stammen aus Manifesten, die in der Zeit von 1909 bis 1915 
				geschrieben wurden. 
				Übrigens:
				
				Filippo 
				Tommaso 
				Marinetti 
				war ein glühender Vertreter des italienischen 
				
				Faschismus. Das 
				erste Treffen von Marinetti und Mussolini fand bereits im Jahr 
				1914 statt. 
				
				09 
				Der kapitalistische und der technische Mensch 
				TOP 
				
				Sozusagen als eine Fortsetzung futuristischer 
				Zukunftsvorstellungen, wie sie Marinetti beschrieben hatte, gab 
				es nach dem Ende des Ersten Weltkrieges auch im 
				deutschsprachigen Raum. Dort entstand ebenfalls eine Bewegung, in der Technik als 
				dominierender Teil der Zukunftsgestaltung angesehen wurde. 
				Heinrich Hardensett (1899-1947), der Begründer der 
				Technokratiebewegung, entwickelte daraus sogar eine „Philosophie 
				der Technik“. Die von ihm gegründete Technokratiebewegung setzte 
				sich länderübergreifend für die Nutzung von mehr Technologie und 
				wissenschaftlichen Verfahren ein. Er war der Meinung, dass 
				Staaten nicht von Politikern, sondern mehr und mehr von 
				Technokraten und Experten regiert werden sollten, denn nur so 
				könnte der Wohlstand verbessert werden. Seine 1932 
				veröffentlichte Dissertation, „Der kapitalistische und der 
				technische Mensch“, kann auch heute noch als die „wohl 
				weitestgehendste und fundierteste Theorie zur sozialen, 
				wirtschaftlichen und kulturellen Standortbestimmung des 
				technischen Menschen“ angesehen werden. 
				Unter 
				Verweis auf Arthur Schopenhauer ging Hardensett davon aus, dass 
				das Wunderbare im Menschen darin zu sehen sei, dass dieser den 
				Willen der Natur in sich selbst erkennt. Noch wunderbarer 
				erschien es Schopenhauer aber, dass der Mensch es verstanden 
				habe, diesen Willen zu bändigen und für sich nutzbar zu machen. 
				Technik ist somit, auch nach der Sichtweise von Hardensett, als 
				ein göttlicher Auftrag zur Fortsetzung und Vollendung des 
				göttlichen Schöpfungswerkes zu verstehen.  
				
				
				Anders ausgedrückt: 
				Hardensett war davon überzeugt, dass die Technik als ein Feind des 
				natürlichen Lebens anzusehen sei. 
				 
				
				
				Hardensett: 
				Die technische Welt kann als eine Fortbildung der Natur oder als 
				zweite Natur empfunden werden. Sie kann aber auch als Feind der 
				Natur, als widernatürlich verstanden werden. Alle Technik muss 
				in die Natur eingreifen, ihres eigenen Sinnes wegen und nicht 
				aus einem Vernichtungsdrang heraus. Sie greift demgemäß von sich 
				aus nur so weit ein, als ihr dies das Gesetz erlaubt
				[En24]. 
				Während 
				der kapitalistische Mensch, der sich der Technik bedient, 
				Profite machen will, der den Ertrag seines Aufwands übersteigt, 
				kommt es dem technischen Menschen eher auf die Beschleunigung, 
				Schnelligkeit und Intensivierung der Produktion von Sachwerten 
				an. „Er produziert“, so Hardensett, Sachwerte und nicht 
				Geisteswerte, er schafft in weitester Bedeutung „Gerät“ und 
				nicht „Sprache“. Den Wesenskern seiner Philosophie der Technik 
				beschreibt Hardensett wie folgt: 
				
				
				Hardensett: 
				Der technische Mensch muss demnach die vollkommene Maschine 
				anstreben, er nähert sich asymptotisch einer idealen Endlösung, 
				er strebt nach Vollendung. Der technische Mensch sieht 
				mindestens in der naturalen Seite seines Schaffens eine exakte, 
				angebbare Grenze. Aber auch die Möglichkeit neuer Lösungsideen 
				ist nicht unbegrenzt, auch hier nähert man sich immer mehr der 
				idealtypischen Lösung und damit der Grenze, zumindest aber liegt 
				dem technisch erfinderischen und konstruktiven Schaffen die Idee 
				der vollkommenen Lösung zugrunde. Und die Idee ist entscheidend 
				für die seelische Analyse [des technischen Menschen] 
				[En25]. 
				
				
				Mit anderen Worten: 
				Wenn das Ziel erreicht ist, und die Maschine mehr kann, als der 
				Mensch jemals zu leisten in der Lage ist, dann ist das Ziel des 
				liberalen Fortschrittsglaubens erreicht. Dem Menschen ist es 
				dann gelungen, sich überflüssig zu machen. Alle Macht den 
				Maschinen. Zu hoffen bleibt, dass dieser Albtraum niemals 
				Wirklichkeit werden wird. 
				
				Liberalismus so verstanden mündet somit in Unfreiheit. Anders 
				ausgedrückt, was am Anfang unter Freiheit verstanden wurde, 
				wird, wenn der Höhepunkt der Freiheit erreicht ist, sich in 
				Unfreiheit umkehren. 
				
				10 
				Schlusssätze 
				TOP 
				
				Liberales Denken, so zumindest meine Wahrnehmung, ist in der 
				bundesdeutschen Demokratie von heute sowohl rückwärts, als auch 
				vorwärtsgewandt, denn Liberale sind davon überzeugt, dass 
				Fortschritt, Wachstum, Wohlstand und Freiheit, so wie wir sie 
				heute noch für normal halten, erhalten bleiben muss, weil sie 
				unbegrenzt erscheint und deshalb auch unverzichtbar ist, denn 
				sie ist untrennbar mit den Werten verbunden, die sich aus 250 
				Jahren liberalen Fortschrittsglaubens haben ableiten lassen.
				 
				Dieses 
				rückwärtsgewandte anarchronische Denken, dem ein neues 
				futuristisches Denken hinzugefügt  wurde und immer noch wird, vermag aber nicht mehr 
				den Ansprüchen zu genügen, denen heute eine liberale Demokratie 
				entsprechen müsste. Grund dafür ist, dass die Gestalt der 
				liberalen Demokratie sowohl in der Theorie als auch in der 
				Praxis alt geworden ist, und die neuen Vorstellungen einer 
				soften und komplett digitalisierten Welt eher Ängste, als 
				Hoffnung zu erzeugen vermögen.  
				Ich denke, dass es an der Zeit 
				ist, sich wieder an die Worte des Parteivorsitzenden der SPD, 
				Willi Brand (1913 bis 1992) zu erinnern, der anlässlich des außerordentlichen Parteitags der SPD in der 
				Bonner Beethovenhalle am 14. Juni 1987 Folgendes gesagt hat: 
				
				
				Willy Brandt: 
				Wenn ich sagen soll, was mir neben Frieden wichtiger sei als 
				alles andere, dann lautet meine Antwort ohne Wenn und Aber: 
				Freiheit. Die Freiheit für viele, nicht nur für die wenigen. 
				Freiheit des Gewissens und der Meinung. Auch Freiheit von Not 
				und von Furcht [En26]. 
				Die Vorstellung, durch technische Mittel den Tod überwinden zu 
				können, um so unendliche Freiheit zu erlangen, ist nichts 
				anderes als eine Vorstellungswelt von Ignoranten, die nicht 
				akzeptieren können, dass die Freiheit des Menschen nicht 
				grenzenlos ist. 
				
				11 
				Quellen 
				TOP 
				Endnote_01John Locke. Philosophenlexikon.
 http://www.philosophenlexikon.de/john-locke/
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 Endnote_02
 Veith Selk. Demokratiedämmerung. Eine Kritik der 
				Demokratietheorie. Suhrkamp-Verlag 2023, Seite 27
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 Endnote_03
 Ebd. Veith Selk, Seite 27
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 Endnote_04
 Vgl. Sheldon S. Wolin. Umgekehrter Totalitarismus. 
				Faktische Machtverhältnisse und ihre zerstörerischen 
				Auswirkungen auf unsere Demokratie. Westend-Verlag. 2. Auflage 
				2023, Seite 86
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 Endnote_05
 Sie verteidigen 
				unsere Republik und unser Grundgesetz gegen seine Feinde.
 https://www.youtube.com/watch?v=eaIx4bdoprU
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 Endnote_06
 Rainer Mausfeld. Hybris und Nemesis. Wie uns die 
				Entzivilisierung von Macht in den Abgrund führt. Westend-Verlag 
				2023, Seite 428
 Zurück
 
 Endnote_07
 Alexis de 
				Tocqueville. Über die Demokratie in Amerika. Reclam-Verlag 2021, 
				Seite 413
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 Endnote_08
 Ebd. Tocqueville, Seite 
				353
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 Endnote_09
 Ebd. Tocqueville, Seite 370
 Zurück
 
 Endnote_10
 Ebd. Tocqueville, Seite 352
 Zurück
 
 Endnote_11
 Wissenschaftliche Dienste des 
				Deutschen Bundestages. 60 Jahre Grundgesetz – Zahlen und Fakten.
 https://www.bundestag.de/resource/blob/414590/
 7c0ab6898529d2e6d7b123a894dbeb8f/wd-3-181-09-pdf-data.pdf
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 Endnote_12
 Per Molander. Die Anatomie der 
				Ungleichheit. Woher sie kommt und wie wir sie beherrschen 
				können. Westend-Verlag 2o17, Seite 126
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 Endnote_13
 Michael J. Sandel. Wie die Leistungsgesellschaft 
				unsere Demokratie zerreißt. Vom Ende des Gemeinwohls, Seite 244
 Zurück
 
 Endnote_14
 Veith Selk. Demokratiedämmerung. 
				Eine Kritik der Demokratietheorie. Suhrkamp 2023, Seite 218
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 Endnote_15
 Patrick J. Deneen. Warum der 
				Liberalismus gescheitert ist. Müry Salzmann-Verlag 2019 Wien, 
				Seite 65
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 Endnote_16
 Ebd. Patrick J. Deneen, 
				Seite 66
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 Endnote_17
 Tocqueville, Demokratie 
				in Amerikea, Reclam-Verlag 2021 – Teil 2 Seite 222
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 Endnote_18
 Sueddeutsche.de vom 30. 11. 2020. Wenn 
				Freiheit sich selbst zerstört.
 https://www.sueddeutsche.de/politik/freiheit-
 liberalismus-marktliberalismus-1.5129772
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 Endnote_19
 Beschluss des 63. Ordentlichen Bundesparteitages 
				der FDP in Karlsruhe vom 22. April 2012.
 https://www.fdp.de/sites/default/files/import/
 2016-01/378-karlsruherfreiheitsthesen.pdf
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 Endnote_20
 David Gräber/David Wengrow: Anfänge. Eine neue 
				Geschichte der Menschheit. Klett-Cotta-Verlag, 5. Auflage 2022. 
				Seite 304/05
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 Endnote_21
 Ebd. David 
				Gräber/David Wengrow. Seite 310
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 Endnote_22
 Are we reaching the limits of homo sapiens. Studie. Adrien Marck 
				et. Al. „Are we reaching the limits of homo sapiens?“ Frontiers 
				in Physiology, 24. Oktober 2017. Volltext. 
				https://www.researchgate.net/publication/
 320591974_Are_We_Reaching_the_Limits_of_Homo_sapiens
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 Endnote_23
 Filippo Tommaso Marinetti. Manifeste des 
				Futurismus. Mathes & Seits-Verlag 2018
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 Endnote_24
 Heinrich Hardensett: Der kapitalistische und der 
				technische Mensch. Metropolis-Verlag 2016 - Seite 47 und 50
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 Endnote_25
 Ebd. Hardensett, Seiten 97 und 113
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 Endnote_26
 Willy Brand.
 https://www.willy-brandt-biografie.de/wp-content/
 uploads/2017/08/Abschiedsrede_Willy_Brandt_Parteitag_1987.pdf
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