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Home Inhaltsverzeichnis : Umgang mit der Demokratie

Demokratieversagen: Frieden durch Abschreckung?

Inhaltsverzeichnis:

01 Abschied vom atomwaffenfreien Deutschland
02 Frieden durch Aufrüstung?
03 Frieden im Sinne der katholischen Kirche
04 Friedensvorstellungen der evangelischen Kirche
05 Günther Anders und André Glucksmann
06 Europa will keinen
Frieden
07 Ostermärsche versus Omas gegen rechts
08 Das 500 Milliarden Sondervermögen
09 Sondervermögen oder Unvermögen?
10 Wachstumsfaktor Kriegswirtschaft
11 Bundeswehrausgaben auf Höchststand
12 Das Manifest von
Ventotene 1941
13 War
is a Racket – Krieg ist ein Schwindel
14 Ideologie vermag Vernunft nicht zu
ersetzen
15 Die Reue des Claude
Eterlay
16 Europa braucht aufgeklärte und kluge
Menschen
17 Voraussetzung dauerhaften Friedens
18
Deutschland und das Europa von heute
19 Deutschland und das Europa von morgen
20 Das Europa der Zukunft
21 Quellen

01 Abschied vom atomwaffenfreien Deutschland

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Diesbezüglich ist festzustellen, dass sich die neue Bundesregierung von einem atomwaffenfreien Deutschland verabschiedet hat, denn im Koalitionsvertrag weist nichts darauf hin, dass ein klares Zeichen für eine nukleare Abrüstung diesbezügliche Erwartungshaltungen rechtfertigen würde.

3975 bis 3976
Die beschriebene Bedrohungslage zwingt uns mit dem Ziel der Abschreckung zur Erhöhung unserer Verteidigungsausgaben. Unser langfristiges Ziel bleibt das Bekenntnis zu Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung sowie Abrüstung.

Das Wort Atom wird nur einmal im Zusammenhang mit Atomrecht im Koalitionsvertrag verwendet:

2570
Projektträger. Wir regulieren die Fusionskraftwerke außerhalb des Atomrechts
.

Noch im Koalitionsvertrag 2021 bis 2025 der Ampelregierung hieße es auf Seite 55 wie folgt:

Am deutschen Atomausstieg halten wir fest.

Auch wenn damit wohl vorrangigt der Ausstieg aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie gemeint war, verbirgt sich hinter dieser Aussage natürlich auch die Hoffnung, Deutschland tatsächlich atomwaffenfrei zu machen, was aber voraussetzen würde, dass die Amerikaner solche Waffen in Deutschland nicht mehr vorhalten.

Statista.com vom 16.2.2024: Aktuell sind laut Angaben der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen noch etwa 180 US-Atombomben des Typs B61 in Europa stationiert - darunter bis zu 20 auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel.

Hinweis: Im Kriegsfall sollen deutsche Piloten diese Bomben ans Ziel fliegen. Das nennt man die nukleare Teilhabe.

AtomwaffenA-Z.info: Bei der Atomwaffe B61 handelt es sich um eine Bombe, deren Sprengkraft vor dem Einsatz variabel aus unterschiedlichen Optionen gewählt werden kann. Beispielsweise verfügt Mod. 3 über Sprengkräfte von 0,3; 1,5; 60 und 170 KT (Kilotonne). Mod. 4 hat 0,3; 1,5; 10 und 50 KT als Optionen. Damit offerieren diese Waffen vielfältige Möglichkeiten im Einsatz und eine große Flexibilität. Da sie mit Flugzeugen eingesetzt wird, bietet sie zudem die Möglichkeit, einen begonnenen Einsatz doch noch abzubrechen.

Hinweis: Die Atombombe von Hiroshima verfügte über eine Sprengkraft von 15 KT. Anders ausgedrückt: 3 möglicherweise auch 2 Bomben des Modells B61 des Typs 3 mit einer ausgewählten Sprengkraft von 170 KT würden wohl ausreichen, Deutschland unbewohnbar zu machen. die Demokratie in Deutschland zu zerstören.

02 Frieden durch Aufrüstung?

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Ausgehend von einer Bedrohungslage, die im Folgenden kurz mit Zitaten aus dem Koalitionsvertrag beschrieben wird, kann davon ausgegangen werden, dass eine „kriegsfähige“ Bundeswehr möglichst schnell aufzubauen ist, um der Angst vor einem russischen Angriffskrieg angemessen begegnen zu können.

Im Koalitionsvertrag kommt das Wort Frieden 11 Mal vor. In den folgenden zitierten Sätzen 7 Mal.

46 bis 48
Wir stärken unsere Verteidigungs- und Abschreckungsfähigkeit, um Freiheit und Frieden zu sichern. Stärke ist die Voraussetzung für Frieden. Deshalb wollen wir uns verteidigen können, um uns nicht verteidigen zu müssen.

50 bis 52
Wir stehen an der Seite der Ukraine, die auch unsere Freiheit und die Prinzipien der regelbasierten Ordnung verteidigt, und setzen auf einen gerechten und gemeinsam mit der Ukraine ausverhandelten Frieden.

3958 bis 3961
Das Ziel unserer Außen- und Sicherheitspolitik ist die Bewahrung eines Friedens in Freiheit und Sicherheit. Zur Bewahrung dieses Friedens müssen wir unserer Verantwortung zur Gewährleistung der eigenen Sicherheit gerecht werden. Dabei leitet uns der Grundsatz: Wir wollen uns verteidigen können, um uns nicht verteidigen zu müssen.

4300
Die EU ist Garantin für Freiheit, Frieden, Sicherheit und Wohlstand.

Zur Bedrohungslage heißt es im Koalitionsvertrag wie folgt:

2672 bis 2673
Wir werden Deutschland und seine Bevölkerung gegen jede Form hybrider und konventioneller Bedrohung resilienter machen.

3962 bis 3965
Unsere Sicherheit ist heute so stark bedroht wie seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr. Die größte und direkteste Bedrohung geht dabei von Russland aus, das im vierten Jahr einen brutalen und völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt und weiter massiv aufrüstet. Das Machtstreben von Wladimir Putin richtet sich gegen die regelbasierte internationale Ordnung.

Um dieser Bedrohungslage angemessen begegnen zu können, gilt es, die Bundeswehr sozusagen wieder kriegsfähig zu machen.

3970 bis 3976
Erstmals seit Ende des Zweiten Weltkrieges müssen Deutschland und Europa in der Lage sein, ihre Sicherheit deutlich umfassender selbst zu gewährleisten. Wir werden sämtliche Voraussetzungen schaffen, damit die Bundeswehr die Aufgabe der Landes- und Bündnisverteidigung uneingeschränkt erfüllen kann. Unser Ziel ist es, dass die Bundeswehr einen zentralen Beitrag zur Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeit der NATO leistet und zu einem Vorbild im Kreis unserer Verbündeten wird. Die beschriebene Bedrohungslage zwingt uns mit dem Ziel der Abschreckung zur Erhöhung unserer Verteidigungsausgaben.

Wie dem auch immer sei: Die Notwendigkeit, die Bundeswehr wieder verteidigungsfähig zu machen, lässt sich in einem Satz zusammenfassen:

4211
Die Belange und die Infrastrukturmaßnahmen zur Gesamtverteidigung sind als überragendes öffentliches Interesse festzuschreiben und in der
Umsetzung gegenüber anderen staatlichen Aufgaben zu priorisieren.

Anders ausgedrückt: Unsere Verteidigungsfähigkeit muss hinsichtlich der von ihr ausgehenden Abschreckung so groß sein, dass der abzuschreckende Feind erst gar nicht auf den Gedanken kommt, uns anzugreifen, denn wenn er das tut, dann wird er auf einen kriegsfähigen Verteidiger treffen, der ihn nicht nur das Fürchten lehren, sondern ihn auch besiegen wird, obwohl der Verteidiger, weiß, dass zwei bis drei mit Atomsprengköpfen ausgestattete Raketen die heute eine 1000 Mal größere Sprengkraft haben als die „niedlichen Atombomben von Hiroschima und Nagasaki“ ausreichen werden, Deutschland dauerhaft unbewohnbar zu machen.

Das sollte heute jeder wissen, der sich mit menschlicher Dummheit und deren mögliche Folgen auseinandersetzt. Aber auch die bereits praktizierte Dummheit, zu nennen, die sich nicht nur im nur der Krieg in der Ukraine, sondern auch im Gaza-Streifen und anderswo "austobt", gibt Anlass zu größter Sorge.

Dieter Hallervorden dürfte Recht haben, wenn er sagt, dass man dagegen aufstehen muss, „wenn jemand Goebbels‘ Lieblingswort ‘kriegstüchtig’ wieder en vogue bringt“.

Das anlässlich einer Friedensdemonstration am Karfreitag in Dresden eingespielte kurze Video von Dieter Hallervorden „Frieden ist ein Meisterstück der Vernunft“ macht deutlich, dass die Demokratien weltweit gut beraten wären, sich wieder auf eine ihrer Kernaufgaben, die Friedfertigkeit heißt, zu besinnen, denn das ist das „Grundnahrungsmittel“ von dem sie dauerhaft und nachhaltig leben können.

Dieter Hallervorden
Frieden ist ein Meisterstück der Vernunft.

03 Frieden im Sinne der katholischen Kirche

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Bereits 1965, also vor gut 60 Jahren, wurde im Verlauf des Zweiten Vatikanischen Konzils die pastorale Konstitution „Gaudium es spes“ erlassen, in der die Verbundenheit der Kirche mit der ganzen Menschheitsfamilie im Mittelpunkt steht.

Gaudium et Space

Im Zusammenhang mit dem hier zu erörternden Thema von „Krieg und Frieden, Abrüstung und diplomatischer Krisenbewältigung“, heißt es dort unter anderem wie folgt:

Gaudium et Space: Die politischen Parteien müssen das fördern, was ihres Erachtens nach vom Gemeinwohl gefordert wird; sie dürfen niemals ihre Sonderinteressen über dieses Gemeinwohl stellen.

Eignung zum Politiker:

Wer dazu geeignet ist oder sich dazu ausbilden kann, soll sich darauf vorbereiten, den schweren, aber zugleich ehrenvollen Beruf des Politikers auszuüben, und sich diesem Beruf unter Hintansetzung des eigenen Vorteils und materiellen Gewinns widmen. Sittlich integer und klug zugleich, soll er angehen gegen alles Unrecht und jede Unterdrückung, gegen Willkürherrschaft und Intoleranz eines Einzelnen oder einer politischen Partei. Redlich und gerecht, voll Liebe und politischen Muts soll er sich dem Wohl aller widmen.

Die Regierenden und alle, die Verantwortung für den Staat tragen, sind verpflichtet, das Wohl der ihnen anvertrauten Völker zu schützen, und sie sollen diese ernste Sache ernst nehmen. Der Einsatz militärischer Mittel, um ein Volk rechtmäßig zu verteidigen, hat jedoch nichts zu tun mit dem Bestreben, andere Nationen zu unterjochen. Das Kriegspotential legitimiert auch nicht jeden militärischen oder politischen Gebrauch. Auch wird nicht deshalb, weil ein Krieg unglücklicherweise ausgebrochen ist, damit nun jedes Kampfmittel zwischen den gegnerischen Parteien erlaubt.

Zur Abschreckung heißt es:

Wie immer man auch zu dieser Methode der Abschreckung stehen mag - die Menschen sollten überzeugt sein, dass der Rüstungswettlauf, zu dem nicht wenige Nationen ihre Zuflucht nehmen, kein sicherer Weg ist, den Frieden zu sichern, und dass das daraus sich ergebende sogenannte Gleichgewicht kein sicherer und wirklicher Friede ist. Statt dass dieser die Ursachen des Krieges beseitigt, drohen diese dadurch sogar eher weiter zuzunehmen. Während man riesige Summen für die Herstellung immer neuer Waffen ausgibt, kann man nicht genügend Hilfsmittel bereitstellen zur Bekämpfung all des Elends in der heutigen Welt.

Darum muss noch einmal erklärt werden: Der Rüstungswettlauf ist eine der schrecklichsten Wunden der Menschheit, er schädigt unerträglich die Armen. Wenn hier nicht Hilfe geschaffen wird, ist zu befürchten, dass er eines Tages all das tödliche Unheil bringt, wozu er schon jetzt die Mittel bereitstellt.

Gewarnt vor Katastrophen, die das Menschengeschlecht heute möglich macht, wollen wir die Frist, die uns noch von oben gewährt wurde, nützen, um mit geschärftem Verantwortungsbewusstsein Methoden zu finden, unsere Meinungsverschiedenheiten auf eine Art und Weise zu lösen, die des Menschen würdiger ist. Die göttliche Vorsehung fordert dringend von uns, dass wir uns von der alten Knechtschaft des Krieges befreien.

Wohin uns der verhängnisvolle Weg, den wir beschritten haben, führen mag, falls wir nicht diesen Versuch zur Umkehr machen, das wissen wir nicht.

Absolute Ächtung des Krieges:

Es ist also deutlich, dass wir mit all unseren Kräften jene Zeit vorbereiten müssen, in der auf der Basis einer Übereinkunft zwischen allen Nationen jeglicher Krieg absolut geächtet werden kann. Das erfordert freilich, dass eine von allen anerkannte öffentliche Weltautorität eingesetzt wird, die über wirksame Macht verfügt, um für alle Sicherheit, Wahrung der Gerechtigkeit und Achtung der Rechte zu gewährleisten. Bevor aber diese wünschenswerte Autorität konstituiert werden kann, müssen die jetzigen internationalen höchsten Gremien sich intensiv um Mittel bemühen, die allgemeine Sicherheit besser zu gewährleisten. Da der Friede aus dem gegenseitigen Vertrauen der Völker erwachsen sollte, statt den Nationen durch den Schrecken der Waffen auferlegt zu werden, sollten alle sich bemühen, dem Wettrüsten ein Ende zu machen. Man soll wirklich mit der Abrüstung beginnen, nicht einseitig, sondern in vertraglich festgelegten gleichen Schritten und mit echten und wirksamen Sicherungen.

Kurzum: Nur durch diplomatische Bemühungen, verbunden mit der Notwendigkeit in die Einsicht, dass Krieg, Kriegsvorbereitung und Aufrüstung sozusagen auf „Teufel komm raus“, nicht mehr zeitgemäß, weil menschheitsbedrohend sind, müssen Strukturen geschaffen werden, die es den Völkern ermöglichen, Konflikte friedlich lösen zu können. Wenn das gelingt, dann wäre das wirklich eine Zeitenwende.

04 Friedensvorstellungen der evangelischen Kirche

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Am 21. Oktober 2023 heißt es auf der Website „Evangelische-Friedensarbeit.de“ wie folgt:

Evangelische-Friedensarbeit.de: Kirchlicher Friedensbeauftragter befürwortet Taurus-Lieferungen. Der Friedensbeauftragte der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Andreas Hamburg, befürwortet die Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine. „Liefern, ganz klar“, sagte der Theologe am Sonnabend dem Bremer „Weser-Kurier“. Mit humanitären Lieferungen könne sicher einiges bewirkt werden. „Aber zum Schutz des Landes würde ich die Taurus-Lieferung begrüßen - auch wenn ich weiß, dass man mit Waffen allein den Frieden nicht herstellen kann“ [En01].

Zwei Jahre später, am 26.2.2024 heißt es auf der Website des „Evangelischen Pressedienstes“ wie folgt:

EKD.de: Bundesweit Solidaritätsdemonstrationen für die Ukraine. Mit Demonstrationen und Friedensgebeten bundesweit haben Menschen ihre Solidarität mit dem ukrainischen Volk zum Ausdruck gebracht. Etliche Teilnehmende kamen selbst aus der Ukraine und führten blau-gelbe Nationalflaggen ihres Landes mit sich. In Sprechchören riefen sie etwa „Russia is a terrorism state“ („Russland ist ein Terrorstaat“) und „Taurus jetzt“. Auf mitgeführten Spruchbändern und Plakaten hieß es unter anderem „Stop Putin“ und „Mehr Waffen für die Ukraine“.

Berlins Regierungschef Wegner verlangte die Lieferung des Taurus-Waffensystems an die Ukraine. Einen entsprechenden Unionsantrag zur Lieferung der Marschflugkörper hatte der Bundestag abgelehnt. Wegner versicherte, Berlin stehe „uneingeschränkt an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer“ [En02].

Gut ein halbes Jahr später heißt es auf der Website der Evangelischen Kirche:

Evangelisch.de vom 20.9.2024: Evangelische Kirche fordert Debatte über Raketen-Stationierung. Ab 2026 wollen die USA Marschflugkörper und Raketen in Deutschland stationieren. Die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs und der Politologe Thomas Müller-Färber sehen das zwar als notwendig. Ebenso nötig sei aber eine Diskussion darüber, sagen sie.

Sowohl Fehrs als auch Müller-Färber ließen Verständnis für die Notwendigkeit der Stationierung erkennen. „Eine Stationierung von Mittelstreckenraketen wäre aus friedensethischer Sicht nur dann verantwortbar, wenn sie zur Verhinderung von Gewalt und damit zur Friedensförderung beiträgt“, ergänzte sie. Die Ankündigung einer solchen Stationierung könne „nur triftig sein, wenn damit zugleich signalisiert wird, ernsthaft in Abrüstungs- oder Rüstungskontrollverhandlungen und so in eine neue Sicherheitsordnung einsteigen zu wollen“, sagte Fehrs.

Im Juli hatten die USA angekündigt, ab 2026 in Deutschland konventionell bewaffnete Tomahawk-Marschflugkörper und ballistische Raketen zu stationieren [En03].

Die von Kirsten Fehrs, seit dem 12. November 2024 Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland eingeforderte Debatte ist nicht erst seit heute erforderlich. Sie wurde schon vor 40 Jahren intensiv geführt, wie das am Beispiel der beiden bereits verstorbenen Philosophen kurz aufzuzeigen versucht wird.

05 Günther Anders und André Glucksmann

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Seit dem Abwurf der Atombomben über Hiroschima und Nagasaki im August 1945 wissen wir, was menschenmöglich ist. Was diese (missverstandene) Freiheit aus philosophischer Sicht für die Menschheit bedeutet, das hat der deutsch-österreichische Philosoph Günther Anders (1902-1992) bereits in den 1950er Jahren in seinem Hauptwerk „Die Antiquiertheit des Menschen - Über die Seele im Zeitalter der zweiten industriellen Revolution“ unmissverständlich und unwiderlegbar herausgestellt.

Seine drei Hauptthesen lauten:

  • Wir sind der Perfektion unserer Produkte nicht gewachsen

  • Wir können mehr herstellen, als wir uns vorstellen und verantworten können

  • Wir glauben, dass wir das, was wir können, auch dürfen.

[1983:] Gut 40 Jahre nach Günther Anders, verteidigte der französische Philosoph André Glucksmann (1937 bis 2015) in seinem Buch „Philosophie der Abschreckung“, das 1983 erstmals in Frankreich publiziert wurde und als ein Plädoyer für die Aufstellung von Mittelstreckenraketen in Deutschland zu verstehen ist, das Vorhaben der Mächtigen, Mittelstreckenraketen in Deutschland aufzustellen, obwohl damals Hunderttausende in Deutschland dagegen demonstrierten.

Für André Glucksmann war Freiheit ein so hoher Wert, dass es sich dafür sogar lohnte, einen kollektiven Selbstmord zu begehen. In den Schlusssätzen seines Buches heißt es:

André Glucksmann: Haben wir das Recht, Frauen, Kinder und Kindeskinder eines ganzen Planeten als Geiseln zu nehmen? Dürfen wir die Zivilbevölkerung, zu denen wir selbst gehören, mit der Apokalypse bedrohen? Verdient eine Kultur weiterhin diesen Namen, wenn sie, um zu überleben, wissentlich ihre Auslöschung riskiert? Das ist die höchst philosophische, ernsteste und einfachste Frage, die uns von der banalen Aktualität gestellt wird. Die Antwort lautet - was die allzu ruhigen Gewissens auch immer sagen mögen - JA [En04].

[1985:] Zwei Jahre später revidiert André Glucksmann seine Sichtweise und wies in seinem Buch »Die Macht der Dummheit« darauf hin, dass Dummheit nicht nur in seiner Philosophie der Abschreckung existiere, sondern darüber hinausgehend und in erschreckendem Ausmaß auch anderswo weitaus stärker wirken würde, als dies die so genannte menschliche Vernunft erlauben könne. Sein Credo lautet nunmehr:

Erkenne die Dummheit in dir selbst und tue etwas dagegen.

André Glucksmann: Dummheit – das sind wir. Und umgekehrt. Aus diesem Kreis gibt es kein Entrinnen. Er ist teuflisch, aber er gab den Philosophen zu denken. Historische Bedeutung erhielt diese Feststellung, als Sokrates, Nummer 1 unter den Philosophen, auf den Spruch des Orakels: „Erkenne dich selbst“, die richtige Antwort fand. Mit seinem „Ich weiß, dass ich nichts weiß“, fasste er eine neue Art der Selbstreflexion in Worte, undogmatisch und ohne den Ehrgeiz, mehr zu wissen all die anderen oder eine Krankheit heilen zu können, die ihm selbst gänzlich unbekannt war. „Erkenne dich selbst“ fordert behutsam dazu auf: „Wisse, dass du nichts weißt“, und ergänzt: „Erkenne die Dummheit in dir [En05].

[1995:] 10 Jahre später äußert sich André Glucksmann in seinem Buch »Krieg um den Frieden« erneut zu den Gefahren, die den Frieden weltweit bedrohen:

André Glucksmann: Wenn es nicht gelingt, einer explosiven, entfesselten und mit immer besseren Waffen ausgerüsteten Gewaltsamkeit Einhalt zu gebieten, wird nur ein verwüsteter Planet übrig bleiben.

Seine Forderung lautete:

Es besteht Veranlassung, weniger eine Kultur zu bewahren, als vielmehr das Prinzip, das allen Kulturen erlaubt zu existieren [En06].

Das scheint heute sogar der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump, verstanden zu haben, denn die bisher vertretene amerikanische Außenpolitik, die von der unipolaren Vorstellung ausging, das Amerika das Land und die Macht ist, um die sich alles zu drehen hat, scheint der Einsicht gewichen zu sein, dass diese Sicht der Dinge zwangsläufig in einer Katastrophe enden muss und deshalb eine Neueinteilung miteinander konkurrierender Systeme dringend geboten ist ... wenn möglich friedlich.

06 Europa will keinen Frieden

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Hinsichtlich der Beendigung des Ukrainekrieges scheint es in den Köpfen der politischen Elite in Europa so zu sein, dass man dort nur daran interessiert ist, den Krieg in der Ukraine so lange fortführen zu lassen, bis Russland besiegt ist. Wie aber soll das möglich sein? Europa ist doch gar nicht dazu in der Lage, einen Krieg zu führen. Erstens fehlt es am Geld und zweitens an der Bereitschaft der Bevölkerung, einen Krieg führen zu wollen. Was läge in solch einer Situation näher, als Waffenlieferungen durch Diplomatie zu ersetzen? Ulrike Guérot ist zuzustimmen, wenn sie schreibt:

Ulrike Guérot: [Europa] ist dafür [gemeint ist der Krieg in der Ukraine] strukturell, finanziell und militärisch nicht ausgelegt. Europa kann sich keinen Krieg leisten, wenn es als demokratische Einheit überleben soll. Anders formuliert: Europa hieß einmal #NieWiederKrieg! Europa kann nur Frieden. Allein die Rückbesinnung auf seine Geschichte kann Europa retten und seine Emanzipation fördern. Europa muss wieder Friedensmacht werden, muss aus dem Frieden wieder seine Kraft, seine Stärke und seine Identität ziehen. Das ist es, was Europa, eingeübt über Jahrhunderte in einem Gleichgewicht der Mächte, in eine multipolare, eurasische Welt des 21. Jahrhunderts einbringen müsste [En07].

Europa aber will wohl keinen Frieden. Am 20. April 2025 heißt es in einem Artikel auf Exxpress.at, einem österreichischen Onlinemagazin wie folgt:

Exxpress.at vom 20.4.2025: Top-Journalist Hersh enthüllt: Europa bekämpft Trump-Deal aus Hass auf Putin. Trump will den Ukraine-Krieg beenden – und plant ein Luxusresort auf der Krim. Doch Europa blockiert, berichtet Pulitzerpreisträger Seymour Hersh. Europa hasst Putin mehr, als es Frieden will. Und ein US-Beamter warnt: „Europa ist pleite.“ [...]. Europa setzt auf Selenskyj – aus Angst vor dem Scheitern [En08].

07 Ostermärsche versus Omas gegen rechts

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Schaut man sich die Überschriften in den Leitmedien zu den Ostermärschen 2025 an, dann heißt es auf Tagesschau.de vom 21.4.2025 wie folgt: Zehntausende bei Ostermärschen - Veranstalter zufrieden. Und auf NDR.de vom gleichen Tag heißt es: In Hamburg haben sich am Montag nach Angaben der Polizei rund 2.600 Menschen zum traditionellen Ostermarsch versammelt. Das Motto lautete in diesem Jahr: „Lernfähig statt kriegstüchtig“. Ebenfalls am 21.4.2025 heißt es auf der Website von BR24: Mehrere hundert Menschen sind bei den traditionellen Ostermärschen in Bayern auf die Straße gegangen. Über das verlängerte Osterwochenende fanden in ganz Deutschland rund 100 geplante Versammlungen statt. Die im Freistaat größten Ostermärsche gab es in München und Nürnberg. In der Landeshauptstadt zählten die Beamten am Samstag 800 Menschen.

Diese magere Bilanz lässt nur einen Schluss zu: Nicht das Eintreten für Frieden, Abrüstung und Diplomatie scheinen zurzeit en vogue, also in Mode zu sein, sondern das wehrhafte Eintreten für den Erhalt einer Demokratie, die es mit allen Mitteln zu verteidigen gilt: Whatever it takes.

Wie dem auch immer sei: Millionen gehen in Deutschland zur Verteidigung der Demokratie wohl erst dann auf die Straße, wenn es darum geht, sich gegen rechts zu positionieren, denn auch ein Jahr nach der so genannten „Geheimkonferenz in Potsdam“, bei der die Remonstration von Millionen von Migranten beschlossen worden sein soll, gingen gegen diese Falschmeldung, die in den Leitmedien 2023 verbreitet worden war, immer noch Hunderttausende auf die Straße.

Tagesschau.de vom 27.1.2024: Nordrhein-Westfalen: In Düsseldorf fand ein Marsch über den Rhein statt unter dem Motto „Gegen die AfD - Wir schweigen nicht. Wir schauen nicht weg. Wir handeln!“. Laut Polizei liefen in bis zu 65.000 Menschen mit, bei der Hauptkundgebung auf den Rheinwiesen seien es bis zu 100.000 gewesen. Hier hieß das Motto: „Nie wieder ist jetzt! Für Demokratie und Rechtsstaat!“ Erwartet worden waren 30.000 Teilnehmende.

In Niedersachsen: Er war der Polizei zufolge einer von etwa 25.000 Menschen, die Organisatoren bezifferten die Zahl auf rund 30.000.

Bayern: Auch an vielen Orten Bayerns zog es die Menschen auf die Straße, zum Beispiel in Sonthofen und Lindau mit jeweils rund 2.000 Teilnehmenden. In Schwabach schlossen sich nach Polizeiangaben mehr als 5.000 Bürgerinnen und Bürger einem Demonstrationszug an. In Neumarkt in der Oberpfalz versammelten sich rund 1.500 Menschen unter dem Motto „Schweigen reicht nicht mehr - Aktiv werden gegen rechts“. In Ingolstadt kamen laut Polizei rund 6.000 Menschen zusammen.

Zuspruch vom Kanzler.

Bundeskanzler Olaf Scholz begrüßte die zahlreichen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus der vergangenen Tage und Wochen. „Unser Land ist gerade auf den Beinen. Millionen Bürgerinnen und Bürger gehen auf die Straße“, sagte der SPD-Politiker in seinem wöchentlichen Video „Kanzler kompakt“. Es sei der Zusammenhalt der Demokratinnen und Demokraten, der die Demokratie stark mache. „Unsere Demokratie ist nicht gottgegeben. Sie ist menschengemacht. Sie ist stark, wenn wir sie unterstützen. Und sie braucht uns, wenn sie angegriffen wird.“ Anlässlich des heutigen Holocaust-Gedenktags rief Scholz zudem zu einem entschlosseneren Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus auf [En09].

Fazit: Das Thema Frieden, Abrüstung, Entspannung und Diplomatie vermag wohl heute nur noch eine Minderheit dazu bewegen, diese Voraussetzungen für das Wohlergehen einer Gesellschaft öffentlich einzufordern, während es sich bei der Bereitschaft, die Demokratie vor ihren Feinden im Innern zu schützen, die andere politische Ziele verfolgt als dem woken Zeitgeist zu huldigen, so gefährlich sind, dass am besten sofort alle politisch Andersdenkenden ausgegrenzt bzw. kriminalisiert werden.

08 Das 500 Milliarden Sondervermögen

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Gegen ein Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro, mit dem die Bundeswehr in den nächsten Jahren wieder wehrfähig gemacht werden soll, geht niemand auf die Straße, obwohl sich zwischenzeitlich herumgesprochen haben sollte, dass es sich nicht um ein angespartes oder steuerfinanziertes Vermögen, sondern um kreditfinanzierte Schulden in einer Größenordnung handelt, die durchaus als historisch angesehen werden können.

Wie dem auch immer sei: Die volkswirtschaftlichen Kosten der Kreditaufnahme werden sehr viel höher sein, denn zu den Milliarden für Investitionen und Rüstung kommen natürlich noch die zu zahlenden Zinsen in Milliardenhöhe dazu.

Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Die höheren Zinsen betreffen nämlich nicht nur die Neuverschuldung, sondern auch alle bestehenden Staatsschulden: In Deutschland sind das aktuell rund 2700 Milliarden Euro, die nicht nur um etliche Milliarden anwachsen werden, sondern auch höhere Zinslasten mit sich bringen.

09 Sondervermögen oder Unvermögen?

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Die Kritik an der deutschen Verteidigungspolitik, so wie diese Politik im Koalitionsvertrag beschrieben wird, ist nach meiner Wahrnehmung eher zurückhaltend, obwohl die Notwendigkeit höherer Militärausgaben als durchaus fraglich und auch die Stärkung der Bundeswehr als problematisch angesehen wird.

Wie dem auch immer sei: Eine moderne Armee ist teuer, daher mag es unausweichlich erscheinen, dass für ihre Stärkung viel mehr Geld ausgegeben werden muss, als das bisher der Fall gewesen ist. Mangels einer ernstzunehmenden verteidigungspolitischen Debatte über dieses Thema, die weder im zurückliegenden Wahlkampf und auch in den zurückliegenden Jahren nicht geführt wurde, muss folglich unklar bleiben, ob die Notwendigkeit einer Aufrüstung im hier nur grob skizzierten Umfang (500 Milliarden Sondervermögen für die Bundeswehr) in Deutschland tatsächlich einer existierenden Bedrohungslage entspricht oder ob lediglich der Logik des Wettrüstens im Kalten Krieg nachgeeifert werden soll, es bei allen Waffensystemen mit dem Gegner nicht nur gleichzuziehen, sondern ihn zu überholen, damit die Abschreckung auch tatsächlich funktioniert.

Angesichts der Wirtschaftslage in Deutschland drängt sich sogar der Verdacht auf, dass die Aufrüstung wieder das Wirtschaftswachstum ankurbeln soll, das notwendig ist, um die Wirtschaft in Deutschland wieder gesunden zu lassen.

10 Wachstumsfaktor Kriegswirtschaft

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Kanonen für die Konjunktur: Ist „Kriegswirtschaft“ der Plan für den deutschen Aufschwung? Auf der Website des Deutschlandkuriers vom 23. April 2025 heißt es unter dieser Überschrift wie folgt:

Deutschlandkurier.de: Sie produzieren Panzer, Flugzeuge, Radar, Munition oder Software. Viele Rüstungsfirmen sitzen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz oder Norddeutschland. Da wundert es nicht, dass gerade solche Bundesländer auf die Rüstungsindustrie setzen, um die Rezession zu überwinden. Schließlich plant die Bundesregierung Investitionen in Höhe von hunderten Milliarden Euro in den kommenden Jahren, um die Militarisierung voranzutreiben und um Deutschland „kriegstüchtig“ zu machen – so das erklärte Ziel von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) [En10].

Sogar in seiner Karfreitagsbotschaft forderte der Militärbischof Franz-Josef Overbeck „Kriegstauglichkeit“ ein, weil „Kriegstüchtigkeit“ der falsche Begriff sei.

In der Kölner Rundschau vom 18.4.2025 wird der Bischof wie folgt zitiert: „Wir müssen kriegstauglich werden – um friedenstüchtig zu bleiben.“

In Abgrenzung zur Kriegstüchtigkeit heißt es in der Meldung wie folgt: Deshalb sei es besser, von „Kriegstauglichkeit“ zu reden. Darunter verstehe er, einen Krieg führen zu können, ohne ihn führen zu wollen. Vielmehr müsse zugleich alles daran gesetzt werden, ihn zu verhindern. Es gelte, gesellschaftliche Akzeptanz dafür aufzubauen, dass „Friedenstüchtigkeit“ und „Kriegstauglichkeit“ keinen Widerspruch darstellten, so Overbeck. „Wir müssen kriegstauglich werden – um friedenstüchtig zu bleiben.“ [En11]

Wie sich solch eine Position eines hohen geistigen Würdenträgers mit der bereits oben zitierten Position der katholischen Kirche aus dem Jahr 1965 verträgt, ist eine Frage, auf die ich keine Antwort weiß und deshalb gern auf ein Zitat von Paul Watzlawick zurückgreife, das folgenden Wortlaut hat:

Paul Watzlawick: Je mehr eine Nation sich von Nachbarn bedroht fühlt, desto mehr wird sie sich zur Verteidigung rüsten, und desto mehr wird die Nachbarnation ihre eigene Aufrüstung für das Gebot der Stunde halten. Der längst erwartete Krieg ist dann nur noch eine Frage der Zeit.

Einen solchen Krieg kann sich die Menschheit aber heute gar nicht mehr erlauben. Bereits die bestehenden Kriege belasten das Klima so sehr, dass alle Bemühungen, „das Klima zu retten“ zum Scheitern verurteilt sein werden, denn nicht nur der Gebrauch und der Einsatz von Waffen belastet das Klima, auch die Herstellung von Waffen ist mehr als umweltschädlich.

Wie dem auch immer sei: „In Zeiten der Krise bauen die Weisen Brücken, während die Narren Mauern errichten.“ Zumindest so viel wusste schon Hollywoods König von Wakanda als Black Panther bei seinem Versuch, das gegenwärtige Weltgeschehen zu beschreiben. Der König von Wakanda vergaß aber, darauf hinzuweisen, dass auch die Massenproduktion von Waffen nur das Werk von Narren sein kann.

Und wie sieht das christliche Weltbild der Union aus, wenn es um Krieg und Frieden geht? Diesbezüglich kann festgestellt werden, dass Friedensdiplomatie nicht mehr zu den Moraltugenden der politischen Elite in Deutschland gehört, die einer christlichen Partei angehören. Im Gegenteil: Ein Jahr vor dem 80. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus forderte CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter:

Der Krieg muss nach Russland getragen werden. Russische Militäreinrichtungen und Hauptquartiere müssen zerstört werden.“ [En12]

11 Bundeswehrausgaben auf Höchststand

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In einer Meldung auf Bild.de vom 28.4.2025 heißt es: Bundeswehr-Ausgaben schießen hoch: Deutschland legt den Militär-Turbo ein. Die Bundesrepublik Deutschland liegt auf Platz vier bei Militärausgaben. Deutschland verbrauchte 2024 laut Sipri 88,5 Milliarden US-Dollar (77,6 Milliarden Euro) für das Militär - 28 Prozent mehr als im Vorjahr - und lag somit zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung vor allen anderen Ländern Zentral- und Westeuropas. Weltweit kam die Bundesrepublik demnach auf Platz vier, hinter dem Spitzenreiter USA sowie China und Russland.

[...]. Die von Russland angegriffene Ukraine verwandte 64,7 Milliarden Dollar (rund 56,7 Milliarden Euro) darauf. Mit 34 Prozent war die Ukraine weltweit das Land, das den größten Anteil seines Bruttoinlandsprodukts für seinen Militärapparat ausgab.

[...]. Der jährlich erscheinende Sipri-Bericht zu den Militärausgaben in aller Welt gilt als umfassendste Datensammlung dieser Art [En13].

Und auch auf der Website von Zeit-Online.de vom 28.4.2025 heißt es: Deutschland steigert Militärausgaben um 28 Prozent. Deutschlands Militärausgaben sind im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. Auch Regierungen weltweit haben aufgerüstet – der größte Anstieg seit dem Kalten Krieg.

Wie dem auch immer sei: Statt «Schwerter zu Pflugscharen» lautet die Devise heute: „Vom Autoland zum Panzerland“, so lautete bereits am 14. April 2025 eine Überschrift in der neuen Züricher Zeitung.

NZZ.ch vom 14.4.2025: Deutschland könnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die angeschlagene Autoindustrie hat Überkapazitäten bei Fachkräften und Werken, die boomende Rüstungsbranche hat Bedarf an beidem. Nun ist die Politik gefragt [En14].

Aufrüstung um jeden Preis – Motor für das Wachstum?

So wohl auch die Sichtweise der amtierenden Regierung in London.

Auf Infosperber.ch vom 28.4.2025 heißt es: Zu den diesjährigen Rekordausgaben des Vereinigten Königreichs für die militärische Unterstützung der Ukraine in Höhe von 4,5 Milliarden Pfund gehören 160 Millionen Pfund für die Reparatur und Wartung von Fahrzeugen und Ausrüstung, die das Vereinigte Königreich bereits an die Ukraine geliefert hat – in Zusammenarbeit mit britischen Unternehmen und der ukrainischen Industrie. Das unterstützt die britische Wirtschaft und sorgt für qualifizierte Arbeitsplätze. Dank der Unterstützung können britische Unternehmen Lehren aus den Kriegserfahrungen ziehen und die industriellen Kapazitäten des Vereinigten Königreichs stärken.

Bezug nehmend auf eine Meldung im ZDF vom 18.4.2025, in der über die positiven Auswirkungen für die deutsche Wirtschaft im Falle eines Sieges über Russland informiert wird, heißt es:

ZDF.de vom 18.4.2025: Besonders für Deutschlands Wirtschaft kann die Ukraine bei einem Sieg eine Schlüsselrolle übernehmen. Die russische Invasion in der Ukraine sowie der Zwist zwischen China und den USA machen deutlich, wie wichtig widerstandsfähige Lieferketten für Deutschland und die EU sind.

Unsere Demokratien sind auf kritische Rohstoffe angewiesen. Es gehe dabei um Komponenten für Hightech-Produkte, Batterien für Elektroautos, Smartphones oder Windturbinen, sagt Miriam Kosmehl, Expertin für Osteuropa der Bertelsmann Stiftung.

In der EU wird die Ukraine daher als strategischer Partner angesehen, der zur Unabhängigkeit von China und Russland beitragen kann. Das Potenzial der Ukraine, Spitzentechnologien und eine umweltfreundliche Wirtschaftspolitik aktiv zu unterstützen, liege im Eigeninteresse der EU, schreibt die Bertelsmann Stiftung in einer Studie.

Die Vorstellung von der ‹Goldgrube› für Deutschland und die EU hat allerdings einen Haken: Wesentliche Teile der Vorkommen befänden sich leider in Gebieten, die entweder besetzt oder von Kampfhandlungen betroffen waren oder es noch sind, erklärt Kosmehl. Das treibe die Kosten des Abbaus in die Höhe.

Sollte der ‹Siegesplan› des ukrainischen Präsidenten Selensky aufgehen, dann könnte die Ukraine ein Schlüsselpartner Deutschlands und der EU für die Zukunftstechnologien und die ‹grüne› Transformation der Industrien werden [En15].

Bei solch einer Sicht der Dinge können die Wörter Frieden und Diplomatie nur stören. Warum das so ist, das kann bereits in dem Manifest von Ventotene bachgelesen werden.

12 Das Manifest von Ventotene 1941

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Das Manifest von Ventotene gehört auch heute noch zu den Grundlagen antifaschistischen Denkens. Es versteht sich als eine Antwort auf die verheerende Wirkung, die sowohl vom Faschismus als auch vom Nationalsozialismus ausgeht.

Zitate aus dem Manifest: Die reaktionären Kräfte verfügen über geschickte Leute und Kader, die zum Befehlen erzogen worden sind und ihre Vorherrschaft hartnäckig verteidigen werden. Im kritischen Moment werden sie sich geschickt zu verstellen wissen und beteuern, wie sehr ihnen die Freiheit, der Friede, der allgemeine Wohlstand der benachteiligten Klassen am Herzen liege. Vor allen Dingen werden sie die Wiederherstellung des Nationalstaates ins Feld führen. Sie gewinnen so jenes Volksempfinden für sich, das am weitesten verbreitet ist und am leichtesten zur Beute reaktionärer Manipulationen wird: das patriotische Gefühl. [...]. Würde dieses Ziel erreicht, hätte die Reaktion gesiegt. Würden besagte Staaten auch dem Anschein nach demokratisch und sozialistisch sein, die Rückkehr der Macht in die Hände der Reaktion wäre nur eine Frage der Zeit. Die gegenseitige nationale Missgunst schösse aufs neue ins Kraut, und jeder Staat würde einzig auf die Waffengewalt bauen, um seine Bedürfnisse zu gewährleisten. Auf mehr oder weniger lange Sicht bestünde die Hauptaufgabe wieder darin, Völker in Heere zu verwandeln. Bald würden die Generäle wieder die Macht ergreifen, die Monopolisten sich die Autarkie zunutze machen, die bürokratischen Einrichtungen ins Kraut schießen, die Priester die Massen in Zaun halten. Sämtliche Errungenschaften der ersten Zeit würden zunichte, angesichts der Notwendigkeit wieder zum Krieg rüsten zu müssen.

Manifest von Ventotene 1941 im Volltext

13 War is a Racket – Krieg ist ein Schwindel

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Natürlich gilt diese Aussage nicht für real existierende Kriege, in denen gestorben, Gliedmaßen abgerissen, Frauen vergewaltigt sowie Häuser, Dörfer und Städte in Schutt und Asche gelegt werden.

Das englische Gaunerwort „Racket“, das, ins Deutsche übersetzt so viel wie Schwindel, Betrug und Erpressung bedeutet, aber auch als ein Synonym für ein „einträgliches Gaunergeschäft“ bezeichnet werden kann, muss deshalb im Sinne der Überschrift im Zusammenhang mit dem Wort War (Krieg) als ein Rahmen verstanden werden, der geschaffen werden muss, um Kriege überhaupt zu ermöglichen, denn anders als durch Lügen und Manipulationern, lassen sich weder die beiden Weltkriege und auch nicht die Kriege in der Ukraine und auch nicht der im Gazastreifen rechtfertigen.

All diese „modernen“ Kriege wurden von langer Hand vorbereitet.

Das wusste auch Smedley Darlington Butler (1881 bis 1940), der als Generalmajor beim United States Marine Corps seinen Dienst versah und sogar zweimal mit der Medal of Honor ausgezeichnet wurde, der höchsten militärischen Auszeichnung der amerikanischen Regierung.

Das hinderte ihn aber nicht daran, bereits in den 1930er Jahren das wahre Gesicht des Krieges, des Rüstungsgeschäftes der Industrie und der Politik so zutreffend zu beschreiben, dass es sich in nahezu erschreckender Weise auf die heutige Welt übertrageb lässt. Die folgenden Zitate sind dem Essay „War is a Racket“ entnommen: Dort heißt es unter anderem:

Smedley Darlington Butler: Krieg ist ein Schwindel. [...]. Ein Schwindel ist am besten beschrieben, glaube ich, als etwas das nicht das ist, als was es der Mehrheit der Leute erscheint. Nur eine kleine „innere“ Gruppe weiß, was es damit auf sich hat. Er wird ausgeführt zum Vorteil sehr weniger, auf Kosten sehr vieler. Aus einem Krieg machen wenige Leute riesige Vermögen [En16].

Beispiel der Kursentwicklung von Rheinmetall:

2022
1 Aktie kostete damals 82,94 €

Kurs vom 26.4.2025
1 Aktie kostet heute 1.380,75 €
[En17]

Hinweis: Auch wenn der Krieg in der Ukraine beendet werden sollte, wird das Sondervermögen von 500 Milliarden Euro sicherlich weiterhin dazu beitragen, dass sich die Aktienkurse der Rüstungsindustrie auch dann deutlich verbessern werden. Es vermag somit nicht zu verwundern, dass Analysten den Kauf von Rheinmetall-Aktien empfehlen: Diese Aktie erobert die Börse - Jetzt einsteigen!

Wer aber bezahlt die Rechnung? Es wird immer der Steuerzahler sein, denn Gewinne werden privatisiert, während die Verluste sozialisiert werden.

Smedley Darlington Butler: Zur Hölle mit Krieg! Ich bin kein Dummkopf, der glaubt, Krieg sei eine Sache der Vergangenheit. Ich weiß, dass die Völker keinen Krieg wollen. Aber es ist nutzlos zu sagen, dass wir nicht in einen weiteren Krieg gestoßen werden.

Drei Schritte sind notwendig, um den Krieg zu vermeiden:

  • Wir müssen den Profit aus dem Krieg nehmen

  • Wir müssen der Jugend unseres Landes, welche die Waffen trügen, gestatten zu entscheiden, ob wir Krieg führen oder nicht

  • Wir müssen unser Militär auf die bloße Heimatverteidigung beschränken [En18].

14 Ideologie vermag Vernunft nicht zu ersetzen

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Auch wenn im Koalitionsvertrag der CDU/CSU und der SPD von einer Bedrohungslage ausgegangen wird, die zumindest suggeriert, dass in Kürze mit einem Angriffskrieg durch Russland zu rechnen ist, sollte die sich daraus ergebenden Überzeugung „möglichst schnell wieder kriegsfähig zu werden“ zuvor sorgfältig durchdacht und geprüft werden, nicht nur auf Expertenebene, sondern in einem öffentlich zu führenden Diskurs.

Es reicht nicht aus, denen Glauben zu schenken, die meinen, im Besitz der Wahrheit zu sein.

Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte, lässt sich am Beispiel von Pater Zabelka, einem katholischen Priester überzeugend aufzeigen, der wenige Stunden vor dem Abflug die Atombombe segnete, die Hiroshima zerstören sollte. Diese Bombe hieß: Little Boy.

Oldenburger Stachel – Ausgabe 9/2001: Der katholische Priester George Zabelka war der Militärseelsorger der Flugzeugbesatzungen, die die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abwarfen.

Den folgenden Text verfasste George Zabelka später.

George Zabelka: Wir wussten nichts über Atombomben. Wir wussten nur, dass wir den Abwurf einer Bombe vorbereiteten, die ganz anders und viel wirkungsvoller sein sollte, als selbst die Minenbomben, die in Europa benutzt wurden. Aber wir nannten sie nicht Atombombe und wir wussten bis zu jenem 6. August 1945 nicht, um was es sich handelte. Wir nannten sie einfach „das Ding“.

Ich habe nie etwas dagegen gesagt. Was hätte ich auch sagen können! Ich war wie praktisch jeder auf der Insel Tinian im Ungewissen gelassen worden, was da eigentlich vorbereitet wurde. Wahrscheinlich werde ich das meinem Gott einmal im Gericht als Verteidigung vorbringen. Aber am Tag des Gerichts wird es mir mehr um Barmherzigkeit zu tun sein als um Gerechtigkeit in dieser Geschichte.

Als katholischer Priester hatte ich dafür zu sorgen, dass die mir anvertrauten Menschen, egal, wo sie sind, dem Geist Jesu Christi zugewandt bleiben. Als Militärseelsorger sollte ich darauf achten, dass sich die Jungs in ihrem Verhalten nach den Lehren der Katholischen Kirche und den Worten Christi über den Krieg richteten. Wenn ich heute zurückblicke, dann zweifle ich, ob ich eine dieser Aufgaben wirklich erfüllt habe.

Ich meine damit nicht, dass ich Grund hätte zu dem Gefühl, irgendeine von mir als Militärseelsorger erwartete Pflicht vernachlässigt zu haben. Im Gegenteil. Ich sorgte nach besten Kräften dafür, dass Eucharistie und Sakramente überall zu haben waren. Ich ging sogar raus und verdiente mir einen Orden, weil ich meine Aufgaben noch besser erfüllen wollte. Ich habe immer gelernt und gepredigt, was die Kirche von mir erwartete - und zwar nicht nur, dass ich mit den Jungs über deren Sexualleben geredet hätte. Wie viele andere Militärseelsorger habe ich deutlich solche Themen wie Gefangenentötung und Folter angesprochen. Es gab aber auch Bereiche, wo wir uns nicht so deutlich geäußert haben.

Man hatte mir gesagt, es wäre nötig [En19].

Über den letzten Satz dieses Zitates lohnt es sich auch heute wieder gründlich nachzudenken. Daran zu glauben, dass aufrüsten, kriegsfähig werden und Geldausgeben für noch mehr Waffen, diese Welt besser machen wird, dürfte sich aller Voraussicht nach als ein Irrglaube herausstellen.

15 Die Reue des Claude Eterlay

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Major Claude Eatherly, der im August 1945 das Signal zum Abwurf der Atombombe gab, ist der einzige an dieser Mission beteiligte Soldat, der später öffentlich Reue für das ausdrückte, was er getan hatte.

Er verweigerte nicht nur militärische Auszeichnungen für diese Tat, sondern wurde sogar mehrere Jahre in einer Militärpsychiatrie „verwahrt“, weil seine Botschaft störte.

Seine Freilassung steht in einem unmittelbaren Sachzusammenhang mit den Bemühungen des deutsch-österreichischen Philosophen Günther Anders, der Claude Eterlay dazu ermutigte, nicht nur über seine Reue zu schreiben, sondern seine Botschaft auch an die Menschen in Hiroshima zu richten. Im Briefwechsel mit Günther Anders, der im übrigen dazu sorgte, dass Claude Eterlay aus der Militärpsychiatrie entlassen wurde, heißt es:

Quelle: The New York Times Magazine vom 6. August 2020: „Ich sagte ihnen, dass ich der Major war, der das „Go“ freigab, um Hiroshima zu zerstören und dass ich die Tat nicht vergessen konnte und dass die Schuld der Tat mir großes Leid bereitet hat“, berichtete Eatherly zu Anders. „Ich bat sie, mir zu vergeben.“ Dreißig „Mädchen von Hiroshima“, junge Hibakusha oder Atombombenopfer, die am Leben zurückgelassen, aber von der Explosion gezeichnet waren, reagierten. „Wir haben gelernt, dir ein Mitgefühl zu empfinden“, schrieben sie, „und denken, dass du auch ein Opfer eines Kriegs wie wir bist.“

1962 war Eatherly einer von vier Personen, die bei einer großen Friedensdemonstration in New York „Hiroshima Awards“ für „herausragende Beiträge zum Weltfrieden“ erhielten. [...]. Je sichtbarer Eatherly als Symbol für Frieden und Abrüstung wurde, desto hitziger ging es in der Debatte um die Aufrichtigkeit seiner Erfahrungen und Gefühle zu. Journalisten schrieben detaillierte Bücher und Artikel, in denen sie seine Behauptungen und Motive untersuchten. „Ist es möglich“, fragte der investigative Reporter William Bradford Huie 1965 in seinem Buch „The Hiroshima Pilot“, „dass Eatherly Schuld vortäuschte, um Aufmerksamkeit zu erregen und sich vielleicht bloß zu profitieren?" [En20].

Was für eine Erkenntnis lässt sich daraus ableiten? Sicherlich die, dass Querdenker es in Gesellschaften nicht einfach haben, die nur eine Wahrheit hören sollen: die Wahrheit der Mächtigen.

16 Europa braucht aufgeklärte und kluge Menschen

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Mit diesem Europa, dem es zurzeit erkennbar an gesundem Menschenverstand fehlt, ist nicht nur die Europäische Union gemeint, sondern eher ein Europa, das bereits 1588 von dem Goslarer Pfarrer Heinrich Bünting (1545–1606) bildhaft in Form eine Jungfrau dargestellt wurde, deren Gestalt ein Europa umfasst, die, würde diese Gestalt tatsächlich existieren, als eine Weltherrscherin bezeichnet werden könnte, denn ein solches Europa wäre reich: reich an Bodenschätzen im Osten (Ukraine und Russland, dem wohl an Bodenschätzen reichstem Land auf der Erde und natürlich auch reich an technischem Vermögen im Westen, das diese Bodenschätze für alle gewinnbringend verarbeiten könnte.

Europa als „Weltherrscherin“ (1588)

An solch einem Europa scheint aber zurzeit niemand interessiert zu sein, obwohl die atlantische Schutzmacht USA zunehmend das Interesse an Europa zu verlieren scheint. Zumindest lässt das Meme: „America First“ diese Sicht der Dinge zu. Vielleicht fehlt den Staaten im Westen Europas aber auch ein Eiserner Vorhang oder eine andere Form von Mauer oder Schutzwall, um sich vor der Gefahr aus dem Osten schützen zu können.

Nur zur Erinnerung: Bereits wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, am 5.3.1946, hielt Sir Winston Leonard Spencer-Churchill (1874 bis 1965) vor Studenten in Fulton, US-Bundesstaat Missouri, eine Rede, in der er zum Ausdruck brachte, dass sich ein »eiserner Vorhang über den europäischen Kontinent gesenkt« habe.

Winston Churchill: Von Stettin an der Ostsee bis hinunter nach Triest an der Adria ist ein „Eiserner Vorhang“ über den Kontinent gezogen. [...]. Ich glaube nicht, dass Sowjetrussland den Krieg will. [...]. Was wir aber heute, solange noch Zeit vorhanden ist, in Erwägung ziehen müssen, das sind die Mittel zur dauernden Verhütung des Krieges und zur Schaffung von Freiheit und Demokratie in allen Ländern. [...]. Wir können es uns nicht leisten, mit einer knappen Überlegenheit an Macht zufrieden zu sein, weil wir auf diese Weise Gefahr laufen, eine andere Macht in Versuchung zu führen, die Kraftprobe bestehen zu wollen [En21].

Der Kalte Krieg, der bereits zu diesem Zeitpunkt begann, fand 1990, nach einer langjährigen Phase der gegenseitigen Annäherung, die den Fall der Berliner Mauer (1989) und die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten ermöglichte (Einigungsvertrag vom 31. August 1990), mit dem Zusammenbruch der UdSSR im Jahre 1990 ihr vorläufiges Ende.

Das, was dann folgte, war die Umsetzung des im Westen vorherrschenden Glaubens an eine multipolare Welt, die von Amerika angeführt dazu führen sollte, dass das Demokratiemodell des Westens weltweit zu realisieren sei, beginnend mit der so genannten Osterweiterung der NATO in den Ländern, die bis zum Zusammenbruch der UdSSR zum Warschauer Pakt gehört hatten.

Das Ergebnis dieser nunmehr gut 30 Jahre andauernden Erweiterung hat dazu geführt, dass heute niemand mehr so recht weiß, wie die Folge dieser Erweiterung, gemeint ist der Krieg in der Ukraine, beendet werden kann, der ohne diese „Osterweiterung“ wohl nicht zustande gekommen wäre.

Sogar die amtierende Regierung in den Vereinigten Staaten räumt zwischenzeitlich ein, dass es sich bei diesem Krieg um einen Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland handelt, der, und das ist die amerikanische Sicht von heute, einfach zu teuer geworden ist und deshalb 1. möglichst sofort beendet werden muss, und 2. für die Folgekosten dieses Krieges am besten die Europäische Union allein aufzukommen habe, denn die wolle ja schließlich den Krieg nicht beenden, sondern Russland in seine Schranken verweisen.

Festzustellen ist, dass dieser Krieg zwischenzeitlich eine Komplexität erreicht hat, die für alle Beteiligten erträglich zu lösen, der Quadratur eines Kreises entsprechen würde. Der vom US-Präsidenten Donald Trump vorgeschlagene „Diktatfrieden“ dürfte insoweit wohl kaum als eine endgültige Lösung anzusehen sein, sollte es tatsächlich zu solch einem Frieden kommen.

17 Voraussetzung dauerhaften Friedens

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Ein dauerhafter Frieden setzt ganz andere Einsichten voraus, als der Macht der Stärke sozusagen gezwungenermaßen sich beugen zu müssen. Was damit gemeint ist, das hat Peter Haisenko in seinem Buch „England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert“ auf eine Art und Weise beschrieben, deren Kernaussagen, die Schuld von Krisen und Kriegen betreffens, sich wie folgt zusammenfassen lassen:

Peter Haisenko sinngemäß: Es gibt Schulden, die kann man zwar bereuen, niemals aber begleichen. Dazu gehören alle Verbrechen gegen die Menschlichkeit, nicht nur die des Holocaust, sondern auch die im Hier und im Jetzt.

Daraus folgt: Kein Kriegsverbrechen wird dadurch tolerabler, dass ein noch größeres Kriegsverbrechen vom Feind begangen worden ist. Auch kann niemand seine eigene Schuld von sich weisen, weil ein anderer noch größere Schuld auf sich geladen hat. Dementsprechend ist jeglicher Versuch zurückzuweisen, ein begangenes Kriegsverbrechen durch ein anderes relativieren zu wollen.

Nur wer seine Schuld eingesteht, kann Vergebung erfahren, und nur wer vergibt, kann ohne Groll weiterleben. Für beide Seiten gilt, dass sie nur dann eine Zukunft in innerem und äußerem Frieden erwarten dürfen, wenn sie ihre moralische Schuld bereuen, und auch im Hinblick auf andere Kriegsfolgeschäden dazu bereit sind, diese zu vergeben.

Zur Vergebung gehört natürlich auch, dass man Abstand davon nimmt, dem Täter ständig seine früheren Taten vorzuwerfen, um dadurch einen höheren moralischen Status für sich geltend machen zu können.

Wie dem auch immer sei: Einigkeit besteht zumindest in der modernen Philosophie dahingehend, dass eine moralische Schuld nicht vererbt werden kann und auch nicht vererbt werden darf. So ist es unzulässig, von der Erbschuld eines Individuums oder gar eines ganzen Volkes zu sprechen.

Erst im Verlauf seines Lebens kann ein Mensch Schuld auf sich laden.

Im Falle eines Krieges lässt sich daraus Folgendes ableiten: Wer schweigt, sich einem Krieg nicht verweigert, ihn sogar für gut hält und ihn im Rahmen seiner Möglichkeiten sogar unterstützt, kann Schuld im Sinne von begangenen Kriegsverbrechen auf sich laden. Diese Schuld erreicht eine weitaus höhere Qualität, wenn sich dieser Mensch sogar selbst aktiv an Kriegsverbrechen beteiligt, sie ermöglicht, bzw. sie nicht zu beenden bereit ist.

Aus diesem Grund nehmen Menschen, die Gesellschaften angehören, die miteinander einen Krieg ausgefochten haben, auch noch nach Beendigung des Krieges für sich in Anspruch, aufgrund ihrer Nationalität und ihrer Sicht der Dinge am Zustandekommen des Krieges einen höheren moralischen Status zu besitzen.

Das ist für ein friedliches Zusammenleben aber nicht förderlich, denn es behindert Toleranz und Verständnis, denn jede Art moralische Überheblichkeit kann nur zu neuem Unrecht führen.

Wenn wir in dieser Welt wirklich in Frieden und allgemeinem Wohlstand leben wollen, müssen wir einen Neustart wagen. Dazu bedarf es eines allgemeinen Schuldenerlasses – in jeder Hinsicht.

Solange aber ein Teil der am Krieg beteiligten Konfliktparteien für sich beansprucht, ausschließlich gerecht gehandelt zu haben, wird er keinen echten Grund sehen, die eigene Position kritisch zu hinterfragen, wird es nicht möglich sein, echten Frieden zu erreichen.

Nur wenn klar erkannt wird, dass vor Beginn aller Konflikte zwischen Völkern immer erst der gezielte Aufbau eines Feindbildes steht, wird man diese Siche der Alleinschuldzuweisung ablegen können. Dann nämlich wird klar, dass alle beteiligten Opfer der Manipulation durch ganz wenige machtgierige Individuen geworden sind. Eigentlich sollte die Demokratie das verhindern, doch an diesem Punkt ist sie gescheitert [En22].

18 Deutschland und das Europa von heute

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Wir leben in einem Europa von dunkel und hell, daran wird sich auch wohl kaum etwas ändern, denn ohne diese Gegensätze gäbe es ja auch keine Schatten, von denen es bekanntermaßen viele gibt. Wie heißt es doch so schön bei Stefan Zweig:

Stefan Zweig: Aber jeder Schatten ist im Letzten doch auch Kind des Lichts, und nur wer Helles und Dunkles, Krieg und Frieden, Aufstieg und Niedergang erfahren, nur der hat wahrhaft gelebt.

Aber: Wenn Europa überleben will, dann muss dieser Satz geändert werden, mit dem Stefan Zweig sein Meisterwerk „Die Welt von Gestern“ beendet, denn das Europa von heute kann sich Kriege nicht mehr leisten.

Warum?

Hiroshima ist überall!

Wie aber sollen Krisen anders als durch Kriege bewältigt werden? T`Challa, der König von Wakanda, einem fiktiven Land, das in den amerikanischen Comics von Marvel Comics vorkommt, hat diese Frage wie folgt beantwortet:

T´Challa: In Zeiten der Krise bauen die Weisen Brücken, während die Dummen Barrieren errichten. Wir müssen einen Weg finden, um aufeinander Acht zu geben, als wären wir ein einziger Stamm [En23].

In diesem Sinne lässt sich durchaus, wenn man das folgende Ereignis lediglich punktuell betrachtetr, auch das 15 Minuten dauernde Gespräch am Tag des Begräbnisses von Papst Franziskus in der Taufkapelle des Petersdoms verstehen, das der Präsident der Vereinigten Staaten Donald Trump mit dem Präsidenten der Ukraine Wolodymyr Selenskyj führten.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hätte gern an diesem Gespräch teilgenommen, das aber lehnte Donald Trump ab.

Daraufhin wurde der bereits aufgestellte dritte Stuhl entfernt, so dass es zu dem folgenden Foto kommen konnte, das in Bezug auf den Werdegang dieses Fotos sowohl als eine choreografische Meisterleistung, als auch um ein Lehrstück gelebter und angewandter Diplomatie angesehen werden kann.

Trump und Selenskyj im Petersdom

Video der Zusammenkunft in der Taufkapelle des Petersdoms

Eine Meinung, die sicherlich von vielen nicht geteilt wird.

Die Geschicke dieser Welt werden aber weniger von Meinungen, dafür aber von Realitäten bestimmt und um mit Realitäten angemessen umgehen zu können, wird es auf der Suche nach Wegen eines friedlichen Miteinanders unvermeidbar sein, den eigenen Standpunkt nicht nur zu hinterfragen, sondern auch andere Meinungen gelten zu lassen, bis eine für alle tragfähige Lösung gefunden ist.

Die dafür erforderliche noch zu erlernende Friedensfähigkeit wird es dann erforderlich machen, aus einer interessengeleiteten Politik eine Politik entstehen zu lassen, die auf Kooperationsfähigkeit, gegenseitigem Respekt und der Bereitschaft beruhen muss, Konflikte diplomatisch zu lösen. Diese Einsicht fasst Smedley Butler in seiner Analyse über den Krieg in einem Schlusssatz zusammen.

So ... sage ich, ZUR HÖLLE MIT KRIEG!

19 Deutschland und das Europa von morgen

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Krieg wird im Europa von morgen nicht nur als eine Anormalität, sondern als eine gesteigerte Form geistiger Verwirrung verstanden werden müssen. In Anlehnung an das „Das Manifest von Ventotene (1941)“ sollte wieder zur Kenntnis genommen werden, die dort wie folgt beschrieben Ursachen für die Vorbereitung von Kriegen zu ächten:

Manifest von Ventotene: Selbst in Friedenszeiten - die als Ruhepause und Vorbereitung auf kommende unvermeidliche Kriege betrachtet werden - überwiegt heutzutage der Einfluss militärischer Kreise gegenüber den zivilen und erschwert so zusehends das Funktionieren freiheitlicher politischer Ordnungen: Schule, Wissenschaft, Produktion, Verwaltungsapparat dienen hauptsächlich der Steigerung des kriegerischen Potentials.

An anderer Stelle heißt es:

Die erste Aufgabe, die angepackt werden muss und ohne deren Lösung jeglicher Fortschritt auf dem Papier bleibt, ist die endgültige Beseitigung der Grenzen, die Europa in souveräne Staaten aufteilen. [...]. Alle vernünftig denkenden Menschen haben endlich eingesehen, dass die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts unabhängiger europäischer Staaten nicht in Frage kommt, solange diese unter gleichen Bedingungen mit einem militaristischen Deutschland zusammenleben müssen. [...]. Es hat sich gezeigt, dass kein Land Europas sich abseits halten kann, während die anderen kämpfen, dass Neutralitätserklärungen und Nichtangriffspakte zu nichts nütze sind. [...]. Als absurd erwiesen hat sich das Nichteinmischungsprinzip, wonach es jedem Volk freigestellt sein soll, sich nach Belieben eine despotische Regierung zu geben. [...]. Die Europäische Föderation hingegen könnte diese Probleme ohne weiteres lösen, so wie es früher der Fall war für jene Kleinstaaten, die sich einer weiter gefassten nationalen Einheit anschlossen; ihre Probleme verloren
dadurch an Schärfe, dass sie nun innerhalb der Beziehungen der einzelnen Provinzen geregelt wurden.
Es gilt, einen Bundesstaat zu schaffen, der auf festen Füssen steht und anstelle nationaler Heere über eine europäische Streitmacht verfügt. Es gilt endgültig aufzuräumen mit den wirtschaftlichen Autarkien, die das Rückgrat der totalitären Regime bilden. Es braucht eine genügende Anzahl von Organen und Mitteln, um in
den einzelnen Bundesstaaten die Beschlüsse durchzuführen, die zur Aufrechterhaltung der allgemeinen Ordnung dienen. Gleichzeitig soll den Staaten jene Autonomie belassen werden, die eine plastische Gliederung und die Entwicklung eines politischen Lebens gemäss den besonderen Wesensmerkmalen der
verschiedenen Völker gestattet, siehe "Manifest von Ventotene (1941), Seite 8 und 9.

Manifest von Ventotene 1941 im Volltext

20 Das Europa der Zukunft

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Sie erinnern sich noch an das Bild der Europa, das 1588 von dem Goslarer Pfarrer Heinrich Bünting (1545–1606) in der Gestalt einer Jungfrau dargestellt wurde? Wenn nicht, dann öffnen Sie bitte den folgenden Link:

Europa als „Weltherrscherin“ (1588)

Eine andere Abbildung der „Königin Europa“ stammt ebenfalls aus dem Jahr 1588, zeigt aber die Europa nicht als eine liegende, sondern als eine stehende Europa.

Die Königin Europa

Beim Betrachten dieser stehenden Europa fällt auf, dass sie auf den Füßen des heutigen Russlands steht. Das ist der Grund, der all die Bodenschätze enthält, die diesem Europa ein jahrhundertelanges Leben in Frieden und Wohlstand ermöglichen könnte. Und wenn dann noch ergänzend dazu davon geträumt wird, dass zu diesem Russland das eigentliche rohstoffreiche Riesenreich beginnt, sozusagen von Moskau bis Wladiwostok, spätestens dann muss einleuchten, dass ein solchermaßen friedlich zusammenlebendes Europa, das dann eher ein friedliches Eurasien wäre, keine Angst vor der Zukunft haben muss.

Zurück zum Europa von heute, in dem vor lauter Geschrei nach Aufrüstung, Abschreckung und Kriegsfähigkeit ein solches Europa schier undenkbar erscheint.

Warum?

Die Antwort lässt sich in der Berliner Zeitung vom 28.4.2025 finden. Dort heißt es:

Berliner-Zeitung.de vom 28.4.2025: Künftiger Außenminister Wadephul: „Russland wird immer ein Feind für uns bleiben“ [En24].

Die Berliner Zeitung verweist in diesem Beitrag auf einen in englischer Sprache verfassten Tweet des Politikers vom 3. April 2025, in dem es in der deutschen Übersetzung heißt:

Tweed von Wadepuhl auf X: Die akuteste Bedrohung für uns – für unser Leben, für das Rechtssystem, aber auch für das physische Leben aller Menschen in #Europa – ist jetzt #Russland. Als Unterstützer der #Ukraine haben wir die Verantwortung, die Bedrohung, die von ihr ausgeht, deutlicher anzusprechen. Dies ist eine Führungsaufgabe [En25].

Kurzum: Solch eine Geisteshaltung lässt ein Europa, in dem alle europäischen Völker in Frieden, Freiheit und durch gegenseitige Wertschätzung miteinander verbunden sein könnten, nicht zu.

Es gibt somit viel zu tun, um die Europa des 16. Jahrhunderts Wirklichkeit werden zu lassen.

Kann das gelingen?

Bis zum 500. Geburtstag der „Königin Europas“ liegt noch eine Zeit von gut 63 Jahren vor uns. Diese Zeit dürfte ausreichen, die Vernunft Wirklichkeit werden zu lassen, zumal bereits General Charles de Gaule, Präsident der französischen Republik von 1959 bis 1969, nicht nur von europäischen Vaterländern, sondern auch von einem "Europa vom Atlantik bis zum Ural" in der Staatsform einer europäischen Konföderation (Europe de l'Atlantique à l'Oural - Confédération européenne - Europe des patries" gesprochen hat, um seinem Streben nach einem eigenständigen und einem von den USA unabhängigen Europa - natürlich unter französischer Führung - eine Gestalt zu geben.

Um dieses Ziel erreichen zu können, muss Europs aber zuerst einml eine Repblik werden, und um das zu werden, muss Europa erwachen.

Das, was im Koalitionsvertrag steht reicht nicht aus.

Dort heißt es:

4300
Die EU ist Garantin für Freiheit, Frieden, Sicherheit und Wohlstand.

Schlusssatz: Beim Kongreiss der Europäischen Volkspartei (EVP), der am 29. und 30. April 2025 in Valencia durchgeführt wurde, sprachen sich  Friedrich Merz (CDU) und EVP-Chef Manfred Weber (CSU) unmissverständlich dahingehend aus, wohin die Reise gehen soll:

Die EU müsse eine Militärmacht werden – mit einer Stimme und einer zentralen Führung. Als Antwort auf Putin und auf Trump.

Friedensvisionen sehen anders aus.

21 Quellen

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Endnote_01
Evangelische Friedensarbeit: Bremen: Kirchlicher Friedensbeauftragter befürwortet Taurus-Lieferungen. 21.10.2023.
https://www.evangelische-friedensarbeit.de/
epd-meldungen/bremen-kirchlicher-friedensbeauftragter-
befuerwortet-taurus-lieferungen
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Endnote_02
Bundesweit Solidaritätsdemonstrationen für die Ukraine.
https://www.ekd.de/bundesweit-solidaritaetsdemonstrationen-
fuer-die-ukraine-82959.htm
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Endnote_03
Evangelische Kirche fordert Debatte über Raketen-Stationierung.
https://www.evangelisch.de/inhalte/234204/20-09-2024/
evangelische-kirche-fordert-debatte-ueber-raketen-stationierung
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Endnote_04
André Glucksmann, Philosophie der Abschreckung, deutsche Verlags-Anstalt Stuttgart, Seite 380
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Endnote_05
André Glucksmann. Die Macht der Dummheit, DVA 1985 – Seite 30
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Endnote_06
André Glucksmann, Krieg um den Frieden, deutsche Verlags-Anstalt Stuttgart, Seite 200
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Endnote_07
Ulrike Guérot: Heartland-Theorie. Der geografische Drehpunkt der Geschichte. Westend-Verlag 2. Auflage 2024 – Seite 34
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Endnote_08
Top-Journalist Hersh enthüllt: Europa bekämpft Trump-Deal aus Hass auf Putin.
https://exxpress.at/politik/top-journalist-hersh-enthuellt-
europa-bekaempft-trump-deal-aus-hass-auf-putin/
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Endnote_09
Tagesschau.de vom 27.1.2024: Demos gegen Rechtsextremismus Der Protest geht weiter.
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/
demonstrationen-gegen-rechts-110.html
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Endnote_10
Kanonen für die Konjunktur: Ist „Kriegswirtschaft“ der Plan für den deutschen Aufschwung?
https://deutschlandkurier.de/2025/04/kanonen-fuer-die-konjunktur-
ist-kriegswirtschaft-der-plan-fuer-den-deutschen-aufschwung/
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Endnote_11
Karfreitagsbotschaft: Militärbischof Overbeck fordert „Kriegstauglichkeit“.
https://www.rundschau-online.de/welt/
karfreitagsbotschaft-militaerbischof-
overbeck-fordert-kriegstauglichkeit-1007411
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Endnote_12
Deutsche Welle vom 9.2.2024: Kiesewetter: Den Krieg nach Russland tragen.
https://www.dw.com/de/kiesewetter-den-krieg-
nach-russland-tragen/a-68215200
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Endnote_13
Bild.de vom 28.4.2025: Deutschland legt bei den Militär-Ausgaben den Turbo ein!
https://www.bild.de/politik/ausland-und-internationales/
bundeswehr-ausgaben-schiessen-hoch-deutschland-legt-
den-militaer-turbo-ein-680ef942540bc41f2729ce42
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Endnote_14
NZZ.ch vom 14.4.2025: Vom Autoland zum Panzerland? Wie die deutsche Rüstungsindustrie auf den Verteidigungsboom reagiert.
https://www.nzz.ch/wirtschaft/vom-autoland-zum-panzerland-
die-deutsche-ruestungsindustrie-boomt-ld.1877986
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Endnote_15
Infosperber.ch vom 28.4.2025: Mit Ukraine-Hilfe wollen USA und EU ihre Wirtschaft ankurbeln.
https://www.infosperber.ch/politik/welt/mit-ukraine-hilfe-
wollen-usa-und-eu-ihre-wirtschaft-ankurbeln/
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Endnote_16
Krieg ist ein Schwindel. Smedley Butler/CWN, 2019 CWN, Seite 11
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Endnote_17
https://www.boerse.de/historische-kurse/Rheinmetall-Aktie/
DE0007030009
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Endnote_18
Ebd. Smedley Butler, Seite 43
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Endnote_19
Pater Zabelka segnete die Atombombe auf Hiroshima.
https://www.stachel.de/01.09/8hirosh.html
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Endnote_20
Beyond the World War II We Know: The Hiroshima Pilot Who Became a Symbol of Antinuclear Protest. Claude Eatherly spent years punishing himself for his role in the first atomic bombing. His remorse made him an international celebrity.
https://www.nytimes.com/2020/08/06/magazine/hiroshima-
claude-eatherly-antinuclear.html
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Endnote_21
Churchills Rede über den Eisernen Vorhang am 5. März 1946.
https://www.geschichte-abitur.de/quellenmaterial/quellen-
nachkriegszeit/churchills-rede-ueber-den-eisernen-
vorhang-am-5-maerz-1946
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Endnote_22
Peter Haisenko: England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert. Anderwelt Verlag. 10. Auflage 2024 – Seite 328 bis 333
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Endnote_23
T’Challa: Zitate und Sprüche aus Black Panther, einer Filmreihe aus dem Marvel-Universum.
https://www.myzitate.de/black-panther/
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Endnote_24
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/
geopolitik/kuenftiger-aussenminister-wadephul-russland-
wird-immer-ein-feind-fuer-uns-bleiben-li.2320148
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Endnote_25
Tweed von Wasdepuhl: Johann Wadephul
@JoWadephul
The most acute threat to us — to our lives, to the legal system, but also to the physical lives of all people in #Europe — is now #Russia. As supporters of #Ukraine, we have a responsibility to speak out more strongly on the threat it poses. This is a leadership task. @cducsubt
@LiberaleModerne
@CvMarschall
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