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Home Inhaltsverzeichnis : Umgang mit der Demokratie

Radikaler Fortschritt - geht das überhaupt?

Inhaltsverzeichnis:

01 Fortschritt der zwei Geschwindigkeiten
02 Was heißt es, radikal zu sein?
03 Was ist Fortschritt aus der Sicht von heute?
04 Abbau fossiler Rohstoffe im Jahr 2023
05 Fortschritt, was er sein sollte
06 Wie Wirklichkeit entsteht
07 Der Krieg in der Ukraine
08 Der Krieg gegen das Klima und gegen den Verstand
09 Dietrich Bonhoeffers Theorie der Dummheit
10 Die Macht der Dummheit von heute
11 Wie könnte der Mut zum (guten) radikalen Fortschritt aussehen?
12 Überwindung der radikalen Gier
13 Radikale Dekadenz als Werte-Ersatz

14 Quellen

01 Fortschritt der zwei Geschwindigkeiten

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Während radikaler Fortschritt mit dem Ziel, das Böse mit den gleichen Mitteln besiegen zu wollen, wie das die andere Seite bereits tut, wird schnell zu der Einsicht kommen, dass dieser Versuch die Welt bisher nicht besser gemacht hat. Das gilt insbesondere für alle Kriege des 20. und natürlich auch für die des 21. Jahrhunderts. Um den radikalen Fortschritt von heute sozusagen auf den Punkt zu bringen, dafür bedarf es nur weniger Worte:

Die beiden Atombomben, die im August 1945 sowohl Hiroshima als auch Nagasaki sozusagen dem Erdboden gleichgemacht haben machen deutlich, dass ein heute möglicher "radikaler Fortschritt" binnen Stunden Wirklichkeit werden kann.

Auch wenn die Eskalation der Mittel, die sowohl von den Bösen als auchvon den Guten in der Hoffnung eingesetzt werden, dass die modernen Atomwaffen nicht zum Einsatz kommen, weil sie ja nur abschrecken sollen, wird, wenn es doch dazu kommt, zur Kenntnis nehmen müssen, dass dadurch diese Welt radikal verändert wurde. Ob das dann noch als Fortschritt bezeichnet werden kann, darüber mögen sich die Philosophen streiten, falls es die dann überhaupt noch gibt.

Der andere "radikale Fortschritt", der benötigt wird, um den Lebensraum zu erhalten, auf dem Menschen, Tiere und Pflanzen schon seit dem Anbeginn der Zeiten leben und dessen Destruktivität bereits heute unser Vorstellungsvermögen überschreitet, lässt sich im Gegensatz zum oben skizzierten "atomaren radikalen Fortschritt" kaum realisieren, ohne dass dadurch bürgerkriegsähnliche und andere, unsere Vorstellungen überschreitenden Zustände ausgelöst werden.

Deshalb kann der in diesem Sachzusammenhang notwendig werdende "gute radikale Fortschritt" nur als ein Fortschritt der kleinen Schritte bezeichnet werden, deren Ziel es zu sein hat, nicht nur die Umwelt zu schützen, sondern in ihr auch ein sozialverträgliches menschliches Leben zu ermöglichen, das sich an anderen Werten orientiert, als das heute der Fall ist, denn wenn alles so bleibt, wie es ist, dürfte die Situation noch bedrohlicher werden, als sie es zurzeit bereits ist.

Dass der oben nur ansatzweise skizzierte "radikale (gute) Fortschritt" mit einer Vielzahl von Ängsten verbunden ist, liegt in der Natur der Sache, zumal eine Demokratie an Zustimmung verliert, wenn soziale Ungleichheiten Spannungen entstehen lassen, die keine Demokratie auf Dauer überleben wird, wenn sie nicht dazu in der Lage ist, die für eine Demokratie essentiellen Werte gewähren zu können, die sich seit der Französischen Revolution (1789) in drei Worten zusammenfassen lassen:

Freiheit - Gleichheit - Brüderlichkeit.

Dieses Ideal wurde aber bis heute - man mag das bedauern - noch in keiner Demokratie erreicht.

Wir leben vielmehr in einer Welt, gemeint ist hier auch die Demokratie in Deutschland, in der die Guten zu Psychologen gehen müssen, um zu lernen, mit dem zurechtzukommen, was die Bösen tun. Wer das ändern will, der wird bei der Suche nach einer glaubwürdigen Antwort im Neuen Testament bei dem Evanglisten Johannes schnell fündig werden.

Dort heißt es:

Johannes 8,32: Die Wahrheit wird euch frei machen.

Aber:

Wer in Deutschland die Wahrheit sagt, lebt gefährlich.

Holger Strohm

Auch wenn der nunmehr 82 Jahre alter Holger Strom, der erste Kritiker der Atomkraftbewegung in Deutschland, heute politisch dem „Lager der Rechten“ zugeordnet wird, wurde ihm 1999 die Verdienstmedaille des Bundesverdienstordens verliehen, die ihm dann später von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wieder entzogen wurde. Er ist auch Träger der internationalen Umweltschutzmedaille.

Holger Strohm hat amerikanische Behörden, US-Senatoren, den Innenausschuss des Deutschen Bundestages, UNO-Gremien und Premierminister beraten. Den ehemaligen schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme macht er zum Atomgegner.

Wie dem auch immer sei: Das folgende Wortprotokoll wurde von mir auf der Grundlage eines Interviews, das mit Holger Strom erstellt, das er im Juli 2024 mit ApolutPotcast führte, und auf das an anderer Stelle in diesem Aufsatz zurückzukommen sein wird, dann nämlich, wenn es um einen durchaus möglichen „radikalen (atomaren) Fortschritt“ in Form des Einsatzes von Atomwaffen durch den Präsident der Russischen Föderation Wladimir Putin geht.

Anders ausgedrückt: Radikaler Fortschritt kann und darf, das dürfte bereits jetzt schon deutlich geworden sein, nicht nur als etwas Gutes angesehen werden, denn zum Fortschritt gehört natürlich auch das Böse, das, so zumindest lehrt uns das die Geschichte, weitaus wirkungsmächtiger ist als das Gute, denn erst am Ende der Geschichte, am Jüngsten Tag, wird der Herrscher der Welt (das ist Satan) vertrieben, so zumindest kann es beim Evangelisten Johannes im Neuen Testament nachgelesen werden.

Johannes 16,11: Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt [gemeint ist Satan] hinausgeworfen werden. 

Übrigens: Diese Sichtweise gehört auch zu den Kernaussagen des Koran.

Persönliche Anmerkung: So lange, wie Menschen daran glauben, dass es zu solch einem Weltgericht kommen wird, dürften die Aussichten gering sein, sie davon zu überzeugen, dass es nicht der Satan, sondern wir selber es sind, die Böses auf Kosten des Guten tun.

Es ist somit an der Zeit, umzudenken, denn weitaus zutreffender scheint es mir zu sein, dass der Mensch von Natur aus gut ist.

Anders ausgedrückt: Zu hoffen bleibt, dass zumindest ein atomares, von Menschen gemachtes Ende der Welt niemals kommen wird. Die Chancen, das zu vermeiden, dürften aber zurzeit eher bescheiden sein, zumal der symbolische Stand der „Doomsday Clock“ (Weltuntergangsuhr) nunmehr schon das zweite Jahr in Folge bei nur anderthalb Minuten vor zwölf steht.

Der radikale (gute) Fortschritt, der eine weltweite Zeitenwende auslösen könnte, beträgt somit nur noch symbolhafte zwei Minuten. Danach beginnt ein neuer Tag ... oder auch nicht, weil, bedingt durch den  atomaren Staub in der Atmosphäre, dann wohl kein Sonnenlicht mehr die Erde erreichen würde.

02 Was heißt es, radikal zu sein?

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Als Radikalismus bezeichnet man eine politische Einstellung, die grundlegende Veränderungen an einer herrschenden Gesellschaftsordnung anstrebt. Aber auch ohne Ismus enthält das Wort „radikal“ eine Vielzahl von Wortbedeutungen, von denen hier nur einige aufgelistet werden sollen.

Radikal sein bedeutet: Ohne Rücksicht auf Verluste seinen Willen durchsetzen zu wollen, rigoros zu sein, unnachgiebig, eine substantiell anderer Meinung zu vertreten, vollständig von der eigenen Sichtweise überzeugt zu sein und diesen Standpunkt auch durch Handlungen durchsetzen zu wollen, oder: vollständig und grundlegend die Welt anders zu sehen, extremistisch zu sein, mit der Abrissbirne die Wirklichkeit verändern zu wollen, narzisstisch zu sein, oder, um dem Wort eine jugendsprachliche Bedeutung zu geben: voll geil zu sein.

Menschen mit radikalen Standpunkte lehnen jegliche Kommunikation mit Andersdenkenden ab. Im politischen Sprachgebrauch der Bundesrepublik Deutschland lässt sich diese Radikalität mit zwei kurzen Sätzen ausdrücken, die da lauten:

  • Wir müssen Brandmauern errichten.

  • Die von uns gezogene rote Linie darf niemand überschreiten.

Was lässt sich daraus ableiten? Radikale Standpunkte gibt es nicht nur bei den Extremisten, den Feinden dieser Demokratie, sondern auch bei den "Guten", also bei denen, die diese Demokratie mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln schützen wollen, was dann - man mag das bedauern - dazu führt, dass auch die "Guten" zu den gleichen Mitteln greifen - die sie beim politischen Gegner verdammen.

03 Was ist Fortschritt aus der Sicht von heute?

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Auf der Website der Bundesregierung vom 3. Januar 2024 heißt es, den Wissenschaftsstandort Deutschland betreffend:

Bundesregierung: Forschung und Innovation sind der Motor, der den Fortschritt antreibt. Um Wohlstand, Lebensqualität, sozialen Zusammenhalt und eine nachhaltige Gesellschaft zu sichern, setzt die Bundesregierung auf eine starke Forschungslandschaft. Bis 2025 soll dafür der Anteil der gesamtstaatlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 3,5 Prozent des BIP steigen [und folgende Bereiche umfassen, die hier nur aufgelistet werden]:

  • Digitaler Fortschritt

  • Fortschritt durch Datennutzung

  • Mehr Daten in höherer Qualität

  • Zukunftsstrategie Forschung und Innovation fördern

  • Innovationen und und deren Transfer realisieren

  • Bessere Rahmenbedingungen für Hochschule, Wissenschaft und Forschung schaffen

  • Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft verbessern

  • Internationale Hochschulkooperationen eingehen

  • Eine nationale Wasserstoffstrategie realisieren.

Technologien rund um den „Grünen Wasserstoff“ sind daher, so heißt es auf der Website der Bundesregierung, von höchster Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland [En01].

Und im „Zweiten Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel - DAS 2020“ heißt es, die Vision und die Ziele des DAS-Prozesses betreffend, wie folgt:

Vision und Ziele des DAS-Prozesses: Vision und Ziele konkretisieren. Nachvollziehbare Visionen und überprüfbare Ziele erleichtern eine effiziente Umsetzung von Politikprozessen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Ziel der DAS ist es, die Verletzlichkeit (Vulnerabilität) der Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt durch die Folgen des Klimawandels zu verringern bzw. deren Anpassungsfähigkeit zu erhalten und zu steigern. Die IMAA [gemeint ist die „Interministerielle Arbeitsgruppe Anpassung an den Klimawandel (IMAA)“ wird im Rahmen dieser Zielformulierung in Zusammenarbeit mit den Ländern eine Vision für ein klimaresilientes Deutschland 2060 mit einem Horizont auf 2100 entwickeln; sie wird dabei auch die zeitlichen Eckpunkte der EU-Anpassungsstrategie berücksichtigen. Im Rahmen der Vision für ein klimaresilientes Deutschland werden spezifische, nachvollziehbare und überprüfbare Ziele der Klimaanpassung in Deutschland für die einzelnen Handlungsfelder benannt. Die IMAA wird aufzeigen, unter welchen Bedingungen diese Ziele erreichbar sind [En02].

Wer zu wissen glaubt oder auch nur vermutet, was durch den oben zitierten Text ausgesagt werden soll, die oder der muss nach der hier vertretenen Auffassung um Kompetenzen verfügen, über die "Normalbürger" wohl kaum verfügen.

04 Abbau fossiler Rohstoffe im Jahr 2023

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Von einem effektiven Klimaschutz sind wir aber wohl noch Lichtjahre entfernt, denn das, was uns heute zum Beispiel als Umweltschutz und als Nachhaltigkeit angepriesen wird, das sind Werbebotschaften ohne Substanz.

Warum?

Infosperber.ch vom 16.7.2024: Noch nie wurden so viele fossile Rohstoffe gefördert wie 2023: Statt den globalen CO2-Ausstoß zu reduzieren, wurde im Jahr 2023 so viel Öl, Kohle und Gas gefördert wie nie zuvor.

Die OECD-Länder haben es geschafft, ihren Primärenergieverbrauch im vergangenen Jahr um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu drücken. In der EU sank er um 2,5 Prozent – trotz E-Auto-Boom und Wärmepumpe. Pro Kopf nahm er laut dem Weltenergiereport 2024 gar um 1,9 Prozent (OECD) und 2,9 Prozent (EU) ab.

Das klingt gut, ist aber leider kein Grund zum Feiern. Die globale Klima- und Energiestatistik, herausgegeben vom Branchenverband Energy Institute und den Beratungsfirmen KPMG und Kearney, zeichnet anhand sehr vieler Zahlen ein insgesamt düsteres Bild für die globale Energiewende.

Außer «Corona-Delle» kaum Schritte in Richtung Nachhaltigkeit.

2023 wurden so viele fossile Rohstoffe gefördert wie nie zuvor. Und die Emissionen aus der Energiegewinnung erreichten erstmals über 40 Gigatonnen CO2-Äquivalente [En03].

Die Reihe der Versäumnisse, die sowohl die Umwelt, möglicherweise aber auch das Klima negativ beeinflussen können, sollen hier nicht weiter aufgelistet werden, denn solange Ausbeutung von Ressourcen als "Wohlstandsvermehrung und Fortschritt" definiert wird, wird Nachhaltigkeit immer einen faden Beigeschmack haben.

05 Fortschritt, was er sein sollte

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Fortschritt, das hat von der Wortbedeutung gesehen viel mit einer Aufwärts- und natürlich auch mit einer Vorwärtsentwicklung bzw. mit einer Verbesserung, anders ausgedrückt, mit einer zukunftsweisenden Vorstellung zu tun, die die Wirklichkeit von heute nicht nur verbessert, sondern diese auch nachhaltig zum Guten hin gestaltet, indem neuartige, kreative und zukunftstaugliche Ideen Entscheidungen und Handlungen nicht nur erdacht, sondern auch in die Tat umgesetzt werden.

Solch ein Fortschritt könnte zum Beispiel darin bestehen:

  • Bestehende unerträgliche Ungleichheiten in der Gesellschaft zu beseitigen

  • Chancengleichheit sicherzustellen

  • Die Migrationsfrage zu lösen

  • Dem Umweltschutz die Bedeutung zukommen zu lassen, die ihm eigentlich zukommen sollte

  • Die Rentenfrage zu lösen

  • Generationengerechtigkeit Wirklichkeit werden zu lassen

  • Es mit der Gleichberechtigung von Männern und Frauen wirklich ernst zu meinen

  • und vieles andere mehr.

Wie dem auch immer sei: Die Liste des „Immer-weiter-So“ hat mit Fortschritt nichts zu tun, obwohl sie sich bis ins Unendliche verlängern ließe, denn Fortschritt kennt nur die Idee des „Immer-Schneller“, „Immer-Weiter“, „Immer-Größer“ und: „Immer-Reicher“, zumindest auf der Seite derjenigen, die zu den oberen Prozenten in der Gesellschaftspyramide gehören, denn das ist das Glaubensbekenntnis der kapitalistischen Demokratie, auch in Deutschland, denn auch diese Demokratie ist auf Wachstum angewiesen. Bleibt das Wachstum aus, dann potenzieren sich die Probleme bis hin zum Demokratieverfall und zur Forderung, binnen weniger Jahre kriegsfähig sein zu müssen.

06 Wie Wirklichkeit entsteht

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Aus der Sicht von Bernd Osterhammel, Führungskräftetrainer, Coach, Vortragsredner und Autor entsteht Wirklichkeit wie folgt:

Bernd Osterhammel: Wirklichkeit ist etwas, was wir immer wieder initiieren. Im Kleinen jeder für sich, und im Großen dann, wenn wir es schaffen, uns zu einigen, oder wenn jemand es schafft, uns zu einen und auszurichten ... dann schafft er große Dinge, wie zum Beispiel den Flugverkehr weltweit innerhalb von wenigen Tagen lahmzulegen, oder eine Riesenangst zu erzeugen ... was für viele dann die Wirklichkeit ist.

Gemeint ist die staatlich erzeugte Angst zur Zeit der Corona-Pandemie.

Ja ... wie entsteht Wirklichkeit? [...]. Wenn ein Gedanke aus Faszination oder aus Liebe entsteht, dann gibt das einfach gute Gefühle, was wir da denken. Aber wenn wir aus Angst denken, dann gibt das schlechte Gefühle, und wenn uns das nicht loslässt, die schlechten Gefühle, dann sind wir auf dem Weg hin auf eine Wirklichkeit, die wir nicht wollen. Aber wenn unser Herz schlägt, wenn wir ein richtig gutes Gefühl haben, dann sind wir dabei, etwas zu kreieren, was wir haben wollen. Also: Aus unseren Gedanken und Gefühlen entsteht ein Bild - eine bildhafte Vorstellung - und daraus die Motivation zu handeln.

Sinngemäß heißt es an anderer Stelle: Wir schreiten zur Tat. Wir [erzählen uns eine Geschichte] die nicht nur unser Denken und Fühlen, sondern auch unser Tun und Handeln und natürlich auch unsere Gewohnheiten prägt.

Anders ausgedrückt: Auf diese Art und Weise entsteht unser Charakter. Und dadurch haben wir Einfluss auf unser Schicksal. Übertragen auf Gesellschaften bedeutet das: Wir stimmen mit der erzeugten öffentlichen Meinung überein und halten das für zielführend, was uns als Lösung vorgegeben wird.

Bernd Osterhammel: Mit dieser vorgestellten Wirklichkeit erschaffen wir uns selbst. Wir entwickeln dabei unsere Art, unseren Charakter, unser Wesen. Nicht nur wir, das gilt auch für die anderen. Im Denken und im Fühlen sind wir Schöpfer. Im Tun und in den Gewohnheiten sind wir Täter oder Übeltäter. Wenn dieses Schicksal nicht mehr weiter läuft, dann muss ich neu denken, um ein Gefühl dazu zu entwickeln ... und ich muss meinen Arsch bewegen. So entsteht unsere Wirklichkeit [En04].

Es würde zu weit führen und diesen Aufsatz überfrachten, das neurobiologische Entstehen von Wirklichkeit in den Gehirnen von Einzelpersonen hier im Einzelnen aufzuzeigen. Worum es beim Gleichschalten von gesellschaftlichem, also kollektivem Denken geht, das hat Bertrand Russel (1872 bis 1970) mit wenigen Worten sozusagen auf den Punkt gebracht:

Es gibt keinen Unsinn, den man der Masse nicht durch geschickte Propaganda mundgerecht machen könnte.

Oder:

Der Jammer mit der Menschheit ist, dass die Narren so selbstsicher sind und die Gescheiten so voller Zweifel.

Bertrand Russell

Und was die Gutmenschen und viele andere von heute anbelangt: Diese Gutmenschen zweifeln nicht einmal mehr an ihren Wahrheiten.

Anders ausgedrückt: Die von ihnen erschaffene, bzw. die ihnen von anderen eingeredete geistige Wirklichkeit ist alternativlos, denn nur so, wie sie und ihre Gleichgesinnten denken, kann und darf man denken. Und wer davon abweicht, der muss damit rechnen dass von seinem Denken und Reden sozusagen mit dem Qualitätsmerkmal  der "verfassungsschutzrelevanten Delegitimierung des Staates" versehen wird.

Und dass die Eliten von heute hinsichtlich der Manipulation von menschlichen Gehirnen bereits über Möglichkeiten verfügen, die Michael Nehls dazu veranlasst haben, ein Buch mit dem Titel „Das indoktrinierte Gehirn“ zu schreiben, das sollte nachdenklich stimmen. Der international bekannte Genetiker zeigt in seinem Buch auf, wie heute sogar in der Tiefe menschlicher Gehirne - gemeint ist der Hypothalamus, also der Teil des Gehirns, der für das Denken und Erinnern, für Kreativität und vieles andere mehr, verantwortlich ist - so tiefgreifend Einfluss genommen werden kann, indem diesem wichtigen Teil des Gehirns zuerst das Erinnern und dann natürlich auch die Kraft zum selbständigen Denken abhandenkommt, denn nur so lässt sich das Denken so vereinheitlichen, wie das zum Beispiel dem woken Zeitgeist und anderen Ismen entspricht, die von sich behaupten, alternativlos zu sein.

07 Der Krieg in der Ukraine

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Zwei Drittel der Deutschen getrauen sich nicht mehr, ihre Meinung zu sagen, weil sie Angst vor Ausgrenzung haben, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren, oder gar im Gefängnis landen oder zumindest hohe Geldstrafen bekommen, wenn ihre Sicht der Dinge nicht mehr mit denen der politischen Elite übereinstimmt.

Anders ausgedrückt: Wer heute dazu auffordert, sich diplomatisch um das Ende des Kriegs in der Ukraine zu bemühen, gerät dabei schnell in die so genannte rechte Ecke der Unbelehrbaren. Auch die Bemühungen von Viktor Orban, dem Regierungschef Ungarns, stießen in der EU nicht nur auf eine breite Ablehnung, sondern auch auf Forderungen, die sich in einem Wort zusammenfassen lassen: Sanktionen.

Wie dem auch immer sei: Das von Victor Orban gegründete Bündnis „Patrioten für Europa“ beinhaltet die bekannten Positionen rechter, rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien: Ablehnung von Migration und auch die Ablehnung des Klimaschutzprogramms „Green Deal“, keine Unterstützung der Ukraine und die Stärkung der Souveränität von Nationalstaaten.

Und was hat Orban in der Ukraine und in anderen Staaten gewollt, die er ohne Mandat der EU bereist hat?

Die Antwort darauf ist schnell formuliert: Wenn es nach Victor Orban ginge, würden die Kampfhandlungen möglichst bald gestoppt, um dann endlich verhandeln zu können. Deshalb reiste er nach Kiew, Moskau, Beijing und Washington: Dort wollte er in Erfahrung bringen, ob es einen Ausweg geben könnte aus dieser Einbahnstraße in die Hölle. Dass ihn die Mehrheitsmeinung in der EU daraufhin auszugrenzen versuchte, liegt in der Natur derjenigen, die Russland besiegen wollen, besser gesagt besiegen müssen.

Wie, das lässt sich wie folgt zusammenfassen: Mehr Waffen, mehr Unterstützung, mehr Solidarität, mehr NATO an den Außengrenzen und mehr Aufrüstung, um dem Bösen Grenzen zu setzen. Kein Wort über das Ausmaß der Gefahren, die sich durch ein weiteres Drehen an der „Eskalationsspirale“ einstellen könnten, möglicherweise sogar zu erwarten sind, denn wie Russland darauf reagieren könnte, das hat Holger Strom in einem Interview, das er Anfang Juli 2024 dem Nachrichtenmagazin Apalut gewährte, wie folgt beschrieben:

Holger Strohm: Es mehren sich die Stimmen in Russland: Wir müssen Atomwaffen einsetzen, anders kapiert es die NATO nicht. [...]. Eine Atombombe auf Kiew und eine auf Lwiw (Großstadt mit gut 730 000 Einwohnern, 60 km von der polnischen Grenze entfernt = AR) für die Demokratie und die Menschenrechte, und zwar dann, wenn der Wind aus Osten kommt, damit auch Polen beglückt wird - und wenn das nicht hilft, eine auf Berlin und auf Brüssel. Und Frankreich, England und Amerika werden nicht dazu bereit sein, sich in einem gegenseitigen Atomkrieg zu vernichten. Obwohl die Amerikaner davon ausgehen, dass sie den Atomkrieg gewinnen können. Was ein Wahnsinn ist, denn das atomare Potenzial auf der Erde reicht aus, um jedes Lebewesen 1000 Mal zu töten. Also was dann passiert, wir haben ja heute ganz andere Waffen als damals in Hiroschima und Nagasaki, das waren ja klitzekleine Bömbchen, die heutigen sind 1000 Mal stärker. Wenn so ein Ding über Berlin runtergeht, dann ist da - was weiß ich - ein Krater von 30 km Durchmesser und Hunderte von Metern Tiefe. Da ist dann nichts mehr.

Interviewer: Hinzu kommt auch noch, dass Putin über ein Raketensystem verfügt, das Raketen in spätestens 60 Sekunden von Moskau - oder wo sie auch immer stationiert sind - nach Berlin kommen können. In 90 Sekunden sind die in Paris.

Holger Strohm: Da sind 8 Sprengköpfe drin, mit jeweils 20 Megatonnen, und dann sind 50 Fakes, die kommen heraus und fliegen dann in alle Richtungen, und die steuern sich individuell, mit künstlicher Intelligenz ... und dann kommen die aus dem Weltraum mit einer Geschwindigkeit von 22 000 km/h.

Interviewer: Die NATO hat kein Gegenmittel dagegen:

Holger Strohm: Null. Gar nichts. Und nun kommt das Ding und reißt nicht nur einen Krater ... da kommt auch eine Glutwelle mit 1 Millionen Grad, die alles pulverisiert ... und das kommt dann alles brennend wieder herunter. Wir werden dann überall Brände haben. Ganz Deutschland wird brennen ... und dann kommt die Radioaktivität. Und solch eine Wasserstoffbombe, die hat es richtig in sich. Da werden die Leute in einem Umkreis von 500 km noch krank von. Und wenn dann noch die Atomlager getroffen werden, die von der friedlichen Atomenergie, wo das Hunderttausendfache einer Atombombe drin ist, dann ist nichts mehr da [En05].

Wer ist Holger Strohm? Dr. Holger Strohm ist der Vater der Anti-Atomkraft-Bewegung Deutschlands. Strohm ist ein Universalgelehrter und wurde mehrfach für den Nobelpreis vorgeschlagen. Da sein politisches und aktivistisches Engagement vor allem in den 1970er und 1980er Jahren eine große Gegenbewegung mit ins Leben rief und die Grünen sozusagen "miterschuf", fiel er schon damals in Ungnade und musste zum Dissidenten gemacht werden. Grund dafür war ein Buch, in dem er bis in Einzelheiten gehend voraussagte, dass das Atomkraftwerk Tschernobyl explodieren werde, was die Vertreter der Atomindustrie für unmöglich hielten und deshalb dieser ernstzunehmende Kritiker der Atomkraft – damals gab es davon nur wenige – neutralisiert werden musste. Als man Holger Strohm damit drohte, dass seine beiden Söhne darunter zu leiden hätten, wenn er das Land nicht verlassen würde, gab er auf und ging nach Amerika.

08 Der Krieg gegen das Klima und gegen den Verstand

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Entweder wir enden im Atomblitz, oder - und dafür wird die Chance immer höher – wir gewinnen den Krieg gegen die Natur, dann geht es langsamer.

Dass dieses wirklichkeitsnahe Szenario von der Mehrheit der bundesdeutschen Bevölkerung sozusagen widerspruchslos hingenommen wird, könnte daran liegen, dass ein reibungsloses Funktionieren des menschlichen Organs, das für das Erinnern und das Formulieren von Gedanken essentiell ist, heute nicht mehr sichergestellt ist, denn heutzutage wächst das autobiografische Gedächtnis vieler Menschen nicht mehr lebenslang – was natürlich wäre – sondern es verliert zunehmend an Speicherkapazität.

Wie dem auch immer sei: Es würde zu weit führen, an dieser Stelle nachzuweisen, dass Krankheiten wie Alzheimer, Demenz, Depressionen und Bunrout starke Wachstumskurven aufzeigen. Und was Alzheimer und die Demenz betrifft, davon sind zunehmend auch jüngere Menschen betroffen. 

Schon im Kindesalter wird versucht, das Denken und das Verhalten so zu beeinflussen, dass es Erwachsene nicht stört. Ritalin ist schnell verordnet, aber nur wenige wissen, was Ritalin mit den Gehirnen von Kindern macht.

Ritalin: Ritalin ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das den Wirkstoff Methylphenidat enthält, der unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, siehe Anlage III.

Bei diesem Medikament handelt es sich um eines der bekanntesten Medikamente gegen ADHS. Das Medikament wirkt anregend, unterdrückt Müdigkeit und wirkt antriebs- und leistungssteigernd. Wird es zur Behandlung von ADHS eingesetzt, dann tritt jedoch eine paradoxe Wirkung ein, die darin besteht, dass innere Ruhe eintritt und die Konzentrationsfähigkeit zunimmt. Ritalin führt bei ADHS zu einer kurzfristigen Blockade bestimmter Transporter für die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin im Gehirn. Der Wirkstoff erreicht etwa zwei Stunden nach der Einnahme seine maximale Konzentration im Blut und wird anschließend fast vollständig abgebaut und ausgeschieden.

2019 heißt es auf Statistica.com zur Anzahl der Verordnungen von Methylphenidat, Atomoxetin und Lisdexamfetamin in Deutschland in den Jahren von 2004 bis 2017 wie folgt:

Im Jahr 2017 wurden insgesamt 52 Millionen Tagesdosen Methylphenidat von deutschen Ärzten verordnet.

Wen vermag es da noch verwundern, wenn Kritiker diesem System vorwerfen, dass wir uns rasant auf eine dystopische Zukunft hinbewegen, in der das menschliche Leben weitgehend fremdgesteuert sein wird: durch Medikamente, Algorithmen und andere das Denken vereinheitlichende Mittel.

Allein die Ängste vor zukünftigen Bedrohungen – über die täglich in den Medien berichtet wird – führen zu „prätraumatischem Schress“, den Dr. med. Michael Nehls in seinem Buch „Das indoktrinierte Gehirn“ auf die gleiche Stufe stellt, wie das bei posttraumatischem Stress der Fall ist. Der Autor bezieht sich dabei auf eine Studie aus dem Jahr 2017 mit dem Titel: „Psychische Gesundheit und unser sich veränderndes Klima“.

Studie im Volltext

Michael Nehls: Allein die Ängste vor zukünftigen Bedrohungen [führen] zu prätraumatischem Stress bzw. einer prätraumatischen Belastungsstörung, mit dramatischen Folgen, so Van Susteren [eine Wissenschaftlerin, die an der oben zitierten Studie mitwirkte = AR]: „Chronischer Stress kann die Gehirnentwicklung und die Gehirnfunktion dauerhaft beeinträchtigen. Die Exposition gegenüber klimabedingtem Stress in der frühen Entwicklung kann lebenslang schädliche Folgen haben, darunter unangemessene Verhaltensweisen Gedächtnisprobleme, Aufmerksamkeitsprobleme, verminderte Hemmschwelle, Schwierigkeiten bei der Regulierung von Emotionen, beeinträchtigte Entscheidungsfindung, beeinträchtigtes Problemlösen, Verhaltensprobleme und ein Priming [Risikoerhöhung] für zukünftige stressige Ereignisse [En06].

Die Beispiele, die die das Denkens und das Verhaltens beeinflussen, sind bereits heute so umfangreich, dass allein darüber ein dickes Buch zu schreiben wäre. Aus diesem Grunde muss es ausreichen, die Überschrift des Kapitels hier zu zitieren, die Michael Nehls benutzt, um den geistigen Zustand im besten Deutschland aller Zeiten, also den von heute, zu beschreiben:

Michael Nehls: Im Zeitalter der Permakrisen und der chronischen Angst.

Sie wissen nicht, was eine Permakrise ist?

Das ist eine Krise, die durch Orientierungsmangel, Schwarzmalerei, Überhitzung und Empörung in ungewissen Zeiten für Angstgefühle und Mutlosigkeit sorgt. Welche Folgen das für die geistige Gesundheit von Menschen haben kann, das hat bereits Dietrich Bonhoeffer zur Zeit des Zweiten Weltkrieges beschrieben.

09 Dietrich Bonhoeffers Theorie der Dummheit

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In seiner Haft verfasste Dietrich Bonhoeffer (1906 bis 1945) eine Vielzahl von Briefen, in denen er sich auch zur menschlichen Dummheit äußerte.

Dietrich Bonhoeffers Theorie der Dummheit: Es war das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Eine Zeit, in der ein aufgestachelter Mob Steine in Schaufenster unschuldiger Ladenbesitzer warf und Frauen und Kinder auf grausame Weise und auf offener Straße gedemütigt wurden. In dieser Zeit begann der junge Pfarrer Dietrich Bonhoeffer, sich öffentlich gegen die Grausamkeiten zu äußern. Nachdem er jahrelang versucht hatte, die Menschen zum Umdenken zu bewegen, kam Bonhoeffer eines Abends nach Hause. Sein eigener Vater teilte ihm mit, dass zwei Männer in seinem Zimmer warteten, um ihn festzunehmen. Im Gefängnis begann Bonhoeffer darüber nachzudenken, wie sich „sein Land der Dichter und Denker“ in ein Kollektiv von Feiglingen, Gaunern und Verbrechern verwandelt hatte. Er kam letztendlich zu dem Schluss, dass die Wurzel des Problems nicht „Bosheit“, sondern „Dummheit“ war. In seinen berühmten Briefen aus dem Gefängnis vertrat Bonhoeffer die Ansicht, dass die Dummheit ein gefährlicherer Feind des Guten sei als die Bosheit. Denn „während man gegen das Böse protestieren und es durch den Einsatz von Gewalt aufdecken und verhindern kann, sind wir gegen die Dummheit wehrlos. Weder Proteste noch Gewaltanwendung bewirken hier etwas. Argumente stoßen auf taube Ohren.“ Fakten, die dem Vorurteil eines dummen Menschen widersprechen, braucht man einfach nicht zu glauben, und wenn sie unwiderlegbar sind, werden sie einfach als unwichtig, als nebensächlich beiseitegeschoben. Bei all dem ist der dumme Mensch selbstzufrieden. Er ist leicht reizbar und wird gefährlich, wenn er auf Angriff geht. Aus diesem Grund ist im Umgang mit einem dummen Menschen größere Vorsicht geboten als mit einem bösartigen. Wenn wir wissen wollen, wie wir die Dummheit überwinden können, müssen wir versuchen, ihr Wesen zu verstehen. So viel ist sicher. „Dummheit“ ist im Grunde kein „intellektueller“, sondern ein „moralischer“ Defekt. Es gibt Menschen, die intellektuell bemerkenswert beweglich und dennoch dumm sind. Und andere, die intellektuell stumpf, aber „alles andere“ als dumm sind. Man hat weniger den Eindruck, dass Dummheit ein angeborener Defekt ist, sondern dass die Menschen unter bestimmten Umständen dumm werden. Oder besser gesagt, dass sie es zulassen, dass dies mit ihnen geschieht. Menschen, die in Einsamkeit leben, zeigen diesen Defekt seltener als Individuen in Gruppen. Es scheint also, dass Dummheit weniger ein psychologisches als ein soziologisches Problem ist. Es zeigt sich, dass jeder starke Machtzuwachs, sei er nun politischer oder religiöser Natur, einen großen Teil der Menschheit mit Dummheit „infiziert“. Es ist fast so, als sei dies ein soziologisch-psychologisches Gesetz, wonach die Macht des einen die Dummheit des anderen braucht. Der Prozess, der hier am Werk ist, besteht nicht darin, dass bestimmte menschliche Fähigkeiten, wie der Intellekt, plötzlich versagen. Vielmehr scheint es so zu sein, dass der Mensch unter dem überwältigenden Einfluss der steigenden Macht seiner inneren Unabhängigkeit beraubt wird und mehr oder weniger bewusst seine autonome Position aufgibt. Die Tatsache, dass der dumme Mensch oft stur ist, darf uns nicht von der Tatsache ablenken, dass er nicht selbstbestimmt ist. Wenn man sich mit ihm unterhält, hat man fast das Gefühl, dass man es gar nicht mit ihm als Person zu tun hat, sondern mit Parolen, Schlagworten und dergleichen, die von ihm Besitz ergriffen haben. Er ist wie verhext, verblendet, wird benutzt und in seinem Wesen missbraucht. Der so zum willenlosen Werkzeug gewordene Dumme ist auch zu allem Bösen fähig - und er erkennt nicht, dass es böse ist. Nur ein Akt der „Befreiung“, nicht der „Belehrung“ kann die Dummheit überwinden. Hier müssen wir uns mit der Tatsache abfinden, dass eine echte innere Befreiung in den meisten Fällen erst dann möglich wird, wenn ihr eine äußere Befreiung vorausgegangen ist. Bis dahin müssen wir alle Versuche aufgeben, den dummen Menschen zu überzeugen. Bonhoeffer wurde wegen seiner Beteiligung an einem Komplott gegen Adolf Hitler im Morgengrauen des 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet. Nur zwei Wochen vor der Befreiung des Lagers durch Soldaten aus den Vereinigten Staaten. „Das Handeln entspringt nicht dem Denken, sondern der Bereitschaft zur Verantwortung. Der letzte Test für eine moralische Gesellswchaft ist die Art der Welt, die sie ihren Kindern hinterlässt“, sagte Bonhoeffer einmal [En07].

10 Die Macht der Dummheit von heute

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Auch heute scheint es so zu sein, dass wir gegen die Macht der Dummheit wehrlos sind. Sie zu leugnen, das wäre ein unverzeihlicher Fehler, auch wenn Politiker oftmals behaupten, dass ihre Entscheidungen alternativlos sind.

Wie dem auch immer sei: Die bundesdeutsche Gesellschaft scheint von einer Angst befallen zu sein, die zu potenzieren sich sozusagen die Eliten zur Aufgabe gestellt haben, um das Wahlvolk in ihrem Sinne so beeinflussen zu können, wie sie sich das vorstellen. Dazu bedarf es der Erzeugung von Angst.

Die Deutschen haben:

  • Angst vor Krieg

  • Angst vor radioaktiver Verseuchung

  • Angst vor den Folgen der Zerstörung der Natur

  • Angst vor dem Verlust von Lebensgrundlagen

  • Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes

  • Angst vor Altersarmut

  • Angst vor dem Verfall des Euro

  • Angst vor Inflation

  • Angst vor einem drohenden Wirtschafts-Crash, den zu prophezeien viele Autoren bereits als unmittelbar bevorstehend bezeichnen

  • Angst vor dem Abbau demokratischer Rechte

  • Angst vor Kriminalität und Terrorismus

  • Angst vor Überfremdung

  • Angst vor dem Verlust der eigenen Identität

  • Angst vor der Künstlichen Intelligenz (KI)
    und natürlich auch

  • Angst vor dem Klimawandel

und vieler anderer Ängste, die hier nicht aufgelistet werden.

Dass solche Ängste nicht ohne Wirkung im Hinblick auf das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die politische Elite bleiben können, davon kann ausgegangen werden, denn diesbezüglich heißt es auf Statista.com vom 19.01.2024 wie folgt:

Statista.com: Laut dem Standard Eurobarometer der Europäischen Kommission hatten im Frühjahr 2023 rund 27 Prozent der Bevölkerung Vertrauen in die politischen Parteien in Deutschland. Währenddessen äußerten rund 69 Prozent, dass sie den politischen Parteien eher nicht vertrauen. Damit befindet sich das Vertrauen gegenüber den politischen Parteien auf einem Tiefpunkt [En08].

Das sind immerhin mehr als zwei Drittel der Befragten, denen sozusagen das Vertrauen in die Politik abhandengekommen ist.

Vielen ist diese desolate Lage, in der sich die bundesdeutsche Demokratie zurzeit befindet, bekannt, zumal Politiker nicht müde werden, das Wahlvolk dazu aufzufordern "unsere Demokratie vor Verfassungsfeinden zu schützen", was ja auf der anderen Seite bedeutet, dass ihr Bestand gefährdet ist und somit aus einer begründeten Angst Gegenmaßnahmen getroffen werden müssen.

Anders ausgedrückt: Mit großem Aufwand werden natürlich auch weiterhin die Geschichten erzählt, die nicht nur in der Vergangenheit zum Erfolg geführt haben, sondern auch in der Zukunft zum Erfolg führen werden:

  • Wachstum

  • technischer Fortschritt

  • Gewinnmaximierung.

Bei diesen Stichworten scheint es sich um so genannte unumstößliche Wahrheiten zu handeln, die zudem mehrheitlich von einer großen Anzahl von Wissenschaftlern, Experten und natürlich auch durch unzählige Studien, sowie von den Leitmedien, durch TV-Dokumentationen, Talkrunden und natrülich auch von den täglichen Nachrichten verbreitet werden.

Für die sich aber immer weniger Menschen zu interessieren scheinen, wie das dem „Digital News Report 2024 des Reuters Instituts“ entnommen werden kann.

Digital News Report 2024

Dort heißt es auf Seite 27 wie folgt:

Digital News Report 2024: Während sich das Interesse an Nachrichten in diesem Jahr etwas stabilisiert hat, ist der Anteil derjenigen, die angeben, Nachrichten selektiv zu meiden (manchmal oder oft), in diesem Jahr um 3 Prozentpunkte auf 39 % gestiegen - ganze 10 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2017. Zu den bemerkenswerten länderspezifischen Anstiegen in diesem Jahr gehören Irland (+10pp), Spanien (+8pp), Italien (+7pp), Deutschland (+5pp), Finnland (+5pp), die Vereinigten Staaten (+5pp) und Dänemark (+4pp).

Die Gründe für diese Entwicklung haben sich nicht geändert. Selektive Nachrichten. Vermeider sagen, dass die Nachrichtenmedien sich oft wiederholen und langweilig sind. Einige sagten uns, dass die negative Natur der Nachrichten selbst ihnen das Gefühl gibt, Angst zu haben und machtlos zu sein [En09].

Aber auch die Tatsache, dass sogar Leitmedien Nachrichten und Berichte durch die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) schreiben lassen, stößt auf Ablehnung, denn solchermaßen erstellten Meldungen fehlt es an der für eine ernstzunehmende Presse unverzichtbaren Arbeit von unabhängigen Journalisten, deren Unabhängigkeit zudem zunehmend in Frage gestellt und sogar von Teilen der Gesellschaft durch die Losung „Lügenpresse“ ersetzt wird, weil sie sich nicht informiert, sondern belogen fühlen.

11 Wie könnte der Mut zum (guten) radikalen Fortschritt aussehen?

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Aufgabe der Politik ist es, das Zusammenleben der Menschen sozial erträglich und gleichzeitig so zu gestalten, dass alle ein würdevolles Leben führen können. Diesbezüglich sind jedoch Zweifel angebracht, denn zu der von den Politikern und natürlich auch von den anderen Machteliten in Deutschland geschaffenen Wirklichkeit gehört - man mag das bedauern - vorrangig der Schutz der Macht, sowie der Schutz des Eigentums derjenigen, die über sehr viel Eigentum verfügen, woraus sich der Machtanspruch bekanntermaßen ableiten lässt.

Anders ausgedrückt: Politiker sehen es als ihre vorrangige Aufgabe an, bestehende Machtstrukturen zu sicher, zumindest aber den bestehenden Status quo nur insoweit zu verändern, dass auch die Reichen und die Superreichen damit gut leben können, was aber voraussetzt, dass deren Kapitalkraft sich kontinuierlich erweitern muss, was in der Sprache der zeitgemäßen Politik von heute bedeutet, dass jegliches Steuer-Sonderopfer - und sei es noch so klein - eine rote Linie überschreiten würde.

Die Formel „To big to fail“ brachte zumindest meiner Erinnerung nach zum Ausdruck, dass für selbstverschuldetes Versagen der Banken und der Superreichen der Steuerzahler aufkommen muss.

Allein das zu ändern, würde viel politischen Mut voraussetzen, zumal die Machteliten stets darum bemüht sind, sich ständig neue innere und äußere Feinde zu schaffen, die als Sündenböcke ausgemacht und dann natrülich auch dafür "schuldig" gesprochen werden. Und welcher Politiker möchte schon einen „Mitspieler der Macht“ in seine Schranken verweisen, der einfach zu groß, besser gesagt zu reich ist, um Einschnitte in Besitzstände hinnehmen zu können?

Viel leichter dürfte es da schon sein, dort zu sparen, wo ohne viel Gegenwehr gespart werden kann: beim Bürger. Und um das durchsetzen zu können, dazu bedarf es nur der Kultivierung von Angst in der Gesellschaft, denn Angst macht gefügig.

Das, was unter radikaler Freiheit in der hier verwendeten Wortbedeutung zu verstehen wäre, ließe sich wohl am besten damit beschreiben, dass die Machteliten einsehen, dass nur ein radikal anderer Lebensstil  ein dauerhaft friedliches Miteinander gewährleisten kann.

Das aber würde voraussetzen, dass:

  • Auf die Ausbeutung natürlicher Ressourcen weitgehend verzichtet wird bzw.

  • Wachstum durch eine extensive Nutzung von Ressourcen nur dann  in Betracht kommt, wenn im Rahmen einer zu entwickelnden Kreislaufwirtschaft dafür ein Ausgleich geschaffen werden kann

  • Wirtschaftlich unerträglicher Ungleichheiten abgebaut werden

  • Der Kapitalismus auf ein menschlich vertretbares Maß reduziert wird

  • Ein Umweltschutz Wirklichkeit wird, der diese Bezeichnung auch tatsächlich verdient

  • Eine mehrheitsfähige Politik realisiert wird, die die Verteidigung, den Erhalt der Kultur sowie das Zusammenleben der in Deutschland lebenden Menschen erwarten lässt

Kurzum: Die Kultivierung einer gemeinsamen Überzeugung, deren Essens wie folgt beschreiben werden kann: Ein „Immer-weiter-so“ wie bisher ist nicht möglich, weil nicht nur bereits erkannte Gefahren, sondern bereits deren Folgen heute erkennbar und wirksam geworden sind und sich die daraus ergebenden Folgen bereits bestehende Krisen nur weiter verschärft werden.

Dazu gehört zweifellos eine immer älter werdende Gesellschaft.

Anders ausgedrückt: Der demografische Wandel wird alle davon betroffenen Gesellschaften - zu denen auch die deutsche gehört - in einem bisher noch nicht erlebten Maßen verändern, denn die mit diesem Wandel verbundenen Probleme stellen die europäische Bevölkerung vor vollkommen neuartige und sehr komplexe Herausforderungen.

Sollen die oben nur punktuell benannten Probleme gelöst werden, wird das nur möglich sein, wenn an die Stelle der Fortschrittsdefinition von heute: schneller, höher, weiter, eine noch zu entwickelnde radikale (zukunftstauglichere) Fortschrittsdefinition gefunden werden muss, eine Fortschrittsdefinition, die mit dem ursprünglichen Wert Europas durchaus übereinstimmen könnte, die da heißt:

Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.

Das umzusetzen wird seit der Französischen Revolution eingefordert. Leider ohne Erfolg, denn bis heute verweist diese Parole in eine Zukunft, die auch heute noch in weiter Ferne zu liegen scheint.

Diese Hoffnung kann aber nicht sterben, zumal sie durch Erkenntnisse über die menschliche Natur gestützt wird, die da lautet:

Der Mensch ist von Natur aus nicht böse, sondern gut.

Für die Zukunft des Bestehens einer Demokratie würde das bedeuten, dass Menschen von Geburt an mit Liebe nicht nur angenommen, sondern auch gepflegt und auf ein verantwortliches Leben in Freiheit angeleitet werden müssen, um im Anschluss an diese prägende Erfahrung ihres Charakters dann verinnerlicht zu haben, dass es sich bei den Grundwerten von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit eben nicht um leere Worthülsen, sondern um Regeln handelt, die nicht nur gelebt werden können, sondern zum Nutzen aller auch gelebt werden müssen.

Erst wenn das der Fall ist, befindet sich eine Kultur auf dem Weg, einen Menschheitstraum zu verwirklichen, der den Namen Demokratie tatsächlich verdient.

Diesen Weg zu begehen wird aber mühsam und beschwerlich sein. Einen anderen Weg in die Zukunft gibt es aber nicht, denn wenn Menschen weiterhin den Weg des "Bösen" für den besseren halten, wird am Ende des Weges der Lebensraum von Menschen, Tieren und Pflanzen wohl nicht mehr existieren.

Ein Atomkrieg würde das schnell in die Tat umsetzen können.

Mit anderen Worten: Zu Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gibt es keine Alternative, wohl aber viele unterschiedliche Wege, die Menschen dazu zu bewegen, so zu leben, wie sie als Menschen eigentlich leben sollten.

Dazu bedarf es keiner Atomwaffen.

Trotzdem: Im Juli 2024 hat die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Die Grünen/Bündnis 90) die geplante Stationierung weitreichender US-Raketen in Deutschland verteidigt. Gegen Putin und seine Bedrohung Europas müsse man sich schützen – auch durch verstärkte Abschreckung und zusätzliche Abstandswaffen.

Dass sich die Bundesaußenministerin sogar dafür einsetzt, auch Marschflugkörper vom Typ Tomahawk in Deutschland zu stationieren, macht deutlich, dass der Wandel von einer Friedenspartei (so zumindest lassen sich die Anfänge der Grünen beschreiben) zu einer Kriegspartei binnen 40 Jahren Wirklichkeit geworden ist.

Spiegel.de: Der Tomahawk BGM 109 ist ein Marschflugkörper (Cruise Missile) des US-Herstellers Raytheon. Das rund 5.5 Meter lange, 900 km/h schnelle und insgesamt knapp 1.5 Tonnen schwere Waffensystem kann sowohl mit atomaren wie auch konventionellen Sprengköpfen bestückt werden. Der Abschuss ist see- wie auch landgestützt möglich. Mit einem eigenen Triebwerk ausgestattet, erreicht es selbstständig programmierte strategische Landziele in bis zu 2500 km Entfernung [En10].

Und keiner regt sich darüber auf, was die Bundesaußenministerin öffentlich verkündet, ganz im Gegenteil zu den Protesten, die in den 1980er Jahren Millionen von Menschen dazu bewogen hat, gegen die Stationierung von Pershing-Raketen, also gegen den NATO-Doppelbeschluss, um den es damals ging, auf die Straße zu gehen.

Wie dem auch immer sei: Grund für so viel Nachlässigkeit von heute dürfte vielleicht doch die Erinnerung daran sein, dass der „Spuk“ dieser Proteste aus der Sicht der politisch Verantwortlichen von damals, binnen vier Wochen sozuagen verfolgen war, denn obwohl am 22. Oktober 1983 mehr als eine Million Menschen auf die Straße gingen, um doch noch die Stationierung von US-Atomraketen zu verhindern, war bereits nur einen Monat nach der spektakulären Machtdemonstration die Friedensbewegung am Ende.

Artikel im Spiegel über diese Protestbewegung im Volltext

Heute scheint die Kraft derjenigen, die Krieg – wo er auch immer sich zeigt – für nicht mehr zeitgemäß halten, nur noch im Verborgenen zu existieren. Im Deutschland von heute lebt er sogar in der Gefahr, als ein "Querdenker" bezeichnet zu werden.

12 Überwindung der radikalen Gier

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Radikaler Fortschritt im Sinne einer friedlichen Veränderung im gesamten Gesellschaftsgefüge setzt voraus, dass die unsichtbaren Machteleiten, die von Soziologen als "Tiefenstaat" bzw. "Deep State" bezeichnet werden, einsehen, dass auch sie sich verändern müssen.

Paul Schreiyer beschreibt die Existenz des Tiefenstaates sinngemäß wie folgt: Bei dem Begriff des Tiefenstaates handelt es sich nicht um "dunkle Mächte" oder gar um eine "Verschwörungstheorie", sondern um ein eng miteinander verflochtenes Millieu aus Reichen, Regierungsbeamten, Geheimdienstlern und Militärs, die sich informell organisieren und unabhängig von Wahlergebnissen und Parlamenten versuchen, den Einfluss der eigenen Kreise nicht nur zu sichern, sondern zu erweitern [En11].

Dass es sich bei den Machteliten, die den Tiefenstaat bilden, es sich nicht um Hirngespinste, sondern um Erkenntnisse handelt, die bereits Präsidenten in der Vergangenheit zu beklagen wussten, dass kann den beiden folgenden Zitaten entnommen werden. Das erste Zitat stammt von US-Präsident Dwight Eisenhower (1890 bis 1969), das seiner Abschiedsrede entnommen wurde, die er am 17.1.1961 im amerikanischen Fernsehen an das Volk richtete und das andere Zitat wurde einer Rede entnommen, die der chilenische Präsidenten Salvador Allende (1908 bis 1973)  vor der UNO-Vollversammlung am 5.12.1972 gehalten hat.

Dwight Eisenhower 1961: In den Regierungsgremien müssen wir uns davor hüten, dass der militärisch-industrielle Komplex ungerechtfertigten Einfluss erlangt, sei es auf Wunsch oder unaufgefordert. Das Potenzial für den verhängnisvollen Aufstieg einer fehlgeleiteten Macht besteht und wird fortbestehen.
Wir dürfen niemals zulassen, dass das Gewicht dieser Kombination unsere Freiheiten oder demokratischen Prozesse gefährdet. Wir sollten nichts als selbstverständlich ansehen. Nur eine aufmerksame und sachkundige Bürgerschaft kann das richtige Ineinandergreifen der riesigen industriellen und militärischen Maschinerie der Verteidigung mit unseren friedlichen Methoden und Zielen erzwingen, so dass Sicherheit und Freiheit gemeinsam gedeihen können. [En12].

Gut 10 Jahre später, im Dezember 1972, beschrieb Salvador Allende die verborgenen Kräfte des Tiefenstaates vor der Versammlung der Vereinten Nationen wie folgt:

Salvador Allende 4.12.1972: Wir sind mit Kräften konfrontiert, die im Verborgenen operieren, ohne Flagge, mit mächtigen Waffen, stationiert an den verschiedensten Orten des Einflusses. Es gibt kein Handelsverbot gegen uns. Niemand hat erklärt, dass eine Konfrontation mit unserer Nation geplant ist. Es scheint so, als hätten wir keine anderen Feinde als unsere eigenen natürlichen innenpolitischen Gegner. Dies ist jedoch nicht der Fall. Wir sind Opfer fast unmerklicher Handlungen, die in der Regel mit Phrasen und Erklärungen getarnt werden, in denen die Achtung der Souveränität und Würde unseres Landes gepriesen wird. Aber wir wissen aus erster Hand, wie groß die Kluft zwischen solchen Erklärungen und den konkreten Handlungen ist, mit denen wir konfrontiert werden [En13].

Zu den wirkungsvollsten Kräften des "Deep State" gehört auch die CIA, denn bei diesem Geheimdienst handelte es sich von Anfang an um eine Unternehmung des Finanzsektors und der reichen Oberschicht, woran sich bis heute kaum etwas geändert haben dürfte.

Nur zur Erinnerung: Im Zentrum des Aufbaus der CIA stand Allen Welsh Dulles (1893 bis 1969), ein weltgewandter Diplomat und Wall-Street-Anwalt, der damals als Präsident dem "Council on Foreign Realtions" vorstand, einem mächtigen Eliteclub, der vom Spiegel einmal als "Politbüro des Kapitalismus" bezeichnet wurde und der im Wesentlichen die Interessen des Finanzsektors vertrat und der - gemeint ist die daraus entstandene CIA - bis heute versucht, die Ziele der großen Banken und exportionierten Konzenne in offizielle staatliche Außenpolitik zu übertragen.

Bei Paul Schreyer heißt es sinngemäß: Allen Dulles agierte über Jahrzehnte hinweg als eines der wichtigsten Bindeglieder zwischen Geldwelt und Politik. 1946 stand Allen Dulles einer Beratergruppe vor, deren Aufgabe es war, Vorschläge für die Struktur und die Ziele eines neuen Geheimdienstes zu entwickeln. Die Beratergruppe, die überwiegend aus Anwälten und aus Bänkern sich zusammensetzte, legten somit den Grundstein für den heute wohl mächtigsten Geheimdienst weltweit, den Grundstein des CIA, der Central Intelligence Agency [En14].

Die CIA wurde auf Grundlage des National Security Act gegründet. Dieses nach wie vor gültige Gesetz unterstellte die CIA dem Präsidenten der Vereinigten Staaten. Sie darf auf dessen Weisung verdeckte Operationen sowie politische und militärische Einflussnahme im Ausland betreiben. Bei dem National Security Act vom 26. Juli 1947 handelt es sich um ein zentrales Gesetz der US-amerikanischen Nachkriegsgeschichte. Mit ihm wurde die Neuausrichtung der amerikanischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf institutioneller Ebene vollzogen.

Zurück zu dem "Politbüro des Kapitalismus", dem Allen Dulles als Präsident vorstand:

Spiegel.de vom 7.12.1975: Ein Politbüro für den Kapitalismus? "Zwischen 1940 und 1970 sind sämtliche Spitzenfunktionen in dem riesigen Regierungsapparat für Außenpolitik, Wirtschaft und Rüstung von weniger als 400 Personen ausgeübt worden, die sich in den verschiedenen Schlüsselpositionen reihum abwechseln", notierte Politologe Richard Barnet. "Die Aufnahme in den Rat für Auswärtige Beziehungen ist quasi ein Einweihungsritus für künftige Staatsmänner und Agentenchefs". Ein Präsident des Council, der umwitterte Allen Dulles, ist 1953 zum Direktor der CIA berufen worden, auch die meisten seiner Nachfolger waren Ratsmitglieder [En15].

Anders ausgedrückt: Die staatliche Macht, zu der auch die Macht des Tiefenstaates gehört, worunter letztendlich die Macht des Geldes zu verstehen ist und die keiner parlamentarischen Kontrolle unterliegt, ist als eine Macht zu verstehen, die vorrangig darum bemüht ist, das Eigentum und die Macht der Reichsten zu schützen.

Warum ist das so?

Um darauf eine plausible Antwort zu finden reicht es aus, einen Blick in das Grundsatzprogramm der FDP aus dem Jahr 2012 zu werfen.

FDP-Grundsatzprogramm 2012: Eigentum ist ein Schlüssel zur Freiheit. Geistiges und materielles Eigentum sind einerseits Ausdruck und Ergebnis der individuellen Schaffenskraft, die die materielle Unabhängigkeit stärken. Andererseits ermöglicht und motiviert Eigentum zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Für uns Liberalen ist der Erwerb von Eigentum eine Möglichkeit, Mitverantwortung für die Welt zu übernehmen. Deshalb wollen wir eine Gesellschaft von Eigentümern, und deshalb wird Eigentum durch unsere Verfassung geschützt [En16].

Das Eigentumsrecht ist ein heiliges Recht.

So hieß es bereits in der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, die am 26. August 1789 im Nationalkonvent beschlossen wurde. Bei diesem Recht, über das im Nationalkonvent nicht diskutiert wurde, handelt es sich um das heilige Recht auf Eigentum. Kein anderes Recht in der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte wird als heilig (sakral) bezeichnet. Diese Bedeutung wurde nur dem Eigentum beigemessen. Es waren die Aristrokraten und die Besitzenden, denen es gelang, noch am Tag vor der Verabschiedung der Erklärung der Menschen und Bürgerrechte, den folgenden Artikel in diese Erklärung mit dem Hinweis einzufügen, dass darüber ja noch später debattiert werden kann, wenn es darum geht, eine Verfassung auszuarbeiten.

Artikel XVII
Da das Eigentum ein unverletzliches und heiliges Recht ist, kann es niemandem genommen werden, es sei denn, die gesetzlich festgestellte öffentliche Notwendigkeit erfordert es offenkundig, und unter der Bedingung einer gerechten und vorherigen Entschädigung.

Diese Heiligkeit des Eigentums wird heute nicht einmal mehr von den Linken in Frage gestellt.

Allein die Vorstellung, den Superreichen eine Vermögenssteuer in Höhe von 1 Prozent zuzumutgen, wird von den meisten im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien aufs Schärfste abgeleht, obwohl dieses 1 Prozent wohl ausreichen dürfte, um die 100 Milliarden Sondervermögen für den Verteidigungshaushalt problemlos tilgen zu können, denn auch bei diesem Sondervermögen handelt es sich um nichts anderes als um Kredite.

Der Weg zu so viel Einsicht aber dürfte steinig und schwer zu begehen sein. Was bleibt, ist somit wohl unr die Erinnerung an den chinesische Philosoph Laotse, der im 5. Jahhundert vor unserer Zeit sagte:

Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.

Um den ersten Schritt nicht bereits heute gehen zu müssen, liegt es im Interesse aller westlichen Staaten, dafür zu sorgen, dass es nicht die Gier und ein maßlos gewordenes Eigentumverständnisses ist, das die Demokratie gefährdet, sondern es - wie kann es anders sein - die überholten Werte von gestern sind, die es in Freiheit umzuwandeln gilt. Dass dabei übersehen wird, dass bereits Aristoteles "Freiheit nur den Besitzenden" zubilligte, das wird dabei schnell übersehen, denn die Freiheit, das bedeutet nichts anderes, als Grenzen zu überschreiten.

13 Radikale Dekadenz als Werte-Ersatz

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Dekadenz, dieser Sprachfigur steht für Niedergang und Untergangsstimmung, Lebensverneinung und Endzeitstimmung, aber auch für Zerfall, Degeneration, Zerrüttung, Sittenverfall und Pervertierungen jeglicher Art.

Kurzum: Dekadenz bezeichnet den kulturellen Niedergang einer Zivilisation.

Es dürfte bekannt sein, dass bereits vor 2000 Jahren die Römer das Dolce Vita liebten, dem Luxus genossen und sich sozusagen lustvoll der Dekadenz hingaben. Diejenigen, die es sich leisten können, bevorzugen diesen Lebensstil auch heute noch. Aber daran scheiterte Rom nicht, denn worunter das antike Rom litt, darunter leiden auch wir auch heute, denn die Liste, die zum Verfall Roms führte, lässt sich relativ leicht auf den Zustand westlicher Demokratien im Hier und im Jetzt übertragen, denn die deutlich sichtbaren Verfallserscheinungen, auch die in der Bundesrepublik Deutschland von heute, lassen sich wie folgt zusammenfassen. Sie reichen vom schlechten Schulsystem über Wirtschaftskriminalität bis hin zur Überalterung und zum Elitenversagen, Gründe, die ebenfalls mit für den Untergang des antiken Roms verantwortlich gewesen sind, einschließlich der Klimaveränderungen, wie das Kyle Harper in seinem Buch „Fatum – Das Klima und der Untergang des Römischen Reiches“, gestützt auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Bereich der Klimawissenschaft und der Genetik, nachweisen konnte, dass dies wohl die ausschlaggebenden Gründe für den Zusammenbruch des Römischen Reiches gewesen sind. Zumindest mir ging es beim Lesen dieses Buches so, in der Argumentation des Autors beängstigend vertraute Züge unserer eigenen Zeit wiederzuerkennen, obwohl es nicht die Klimaerwärmung, sondern zur Römerzeit die Justianische Pest und eine drohende neue Eiszeit wohl hauptursächlich für den Verfall des Römischen Reiches verantwortlich gewesen sind.

Hinsichtlich der Justianischen Pest und der drohenden Eiszeit heißt es bei Kyle Harper wie folgt:

Kyle Harper: Die Justianische Pest verursachte das bis dahin größte Massensterben in der Geschichte der Menschheit. [...]. Die schleichende Klimaveränderung stand unter dem Einfluss von planetarischen Ereignissen. Seltsame Vorgänge am Himmel sind seit langem aus alten Bereichen bekannt. Im Jahr 536 wurden die Menschen überall auf der Erde vom „Jahr ohne Sommer“ in Angst und Schrecken versetzt. [...]. Die Sonne, ohne Strahlkraft, leuchtete das ganze Jahr hindurch nur wie der Mond und machte den Eindruck, als ob sie fast ganz verfinstert sei. [..]. Die Sonne blieb eineinhalb Jahre, also achtzehn Monate, lang verdunkelt [En17].

Dass solche Veränderungen Ängste erzeugen, das ist in der Natur des Menschen angelegt. Gleiches gilt wohl auch für den sich unter solchen Gegebenheiten einstellenden Werteverfall, denn wenn das Ende naht, dann heißt das auch: lebe so intensiv und so lange, wie das noch geht.

Ein Zeitsprung in die Dekadenz des 20. Jahrhunderts: Um 1900 war die Stimmung in Europa widersprüchlich. Einerseits nährten der zunehmende Wohlstand und die schnelle Veränderung städtischer wie ländlicher Lebenswelten Fortschrittsoptimismus und Technikbegeisterung. Andererseits hatten Kritiker seit dem Philosophen Friedrich Nietzsche (1844-1900) auf die Schattenseiten des Fortschritts hingewiesen. In ganz Europa machte sich ein Kulturpessimismus breit: Ein Schwelgen in Dekadenz und Niedergang, apokalyptische Zukunftsvisionen vom „Ende der Zivilisation“ und die „sozialdarwinistische“ Idee und: Im Kampf der Nationen, Völker und „Rassen“ würden die Schwächeren zugrunde gehen [En18].

Wenige Jahre später lässt sich am Beispiel der Weimarer Republik ebenfalls erkennen, wie eine Gesellschaft auf radikale Umbrüche reagiert, was sie verkraftet – und was nicht. Die Zwanziger zeigen uns, wie eng Tanzlust und Totentanz beieinanderliegen, wie das ein Plakat zumindest erahnen lässt, das den Rausch der 20er Jahre sichtbar macht.

Der Rausch der 20er Jahre

Und was ist zur Dekadenz von heute anzumerken?

Diese Frage, die ein ganzes Buch erfordern würde, um darauf eine zufriedenstellende Antwort zu geben, soll hier nur an zwei Beispielen aufgezeigt werden, über die im Zusammenhang mit der Eröffnung der Olympiade in Paris im Juli 2024 in den Leitmedien nur unvollständig berichtet wurde, denn dort zählte nur das Bombastische, das bisher noch nicht Dagewesene und das Einmalige dieser Eröffnungsfeier, die weltweit ausgestrahlt wurde.

Dass sich das „Bisher noch nicht Dagewesene“ im negativ verstandenen Sinn auch auf ein offizielles Plakat der Olympiade und erst recht auf die einmalige Geschmacksverirrung bei der Darstellung des Letzten Abendmahles anwenden lässt, darauf soll hier nur kurz hingewiesen werden.

Beispiel 1

Offizielles Plakat der Olympiade in Paris

Wenn Sie die folgende Grafik öffnen, werden Sie feststellen, dass auf dem abgebildeten Invalidendom das Kreuz fehlt.

Offizielles Plakat der Olympiade in Paris

Beispiel 2

Für große Aufregung anlässlich der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris sorgte auch eine Gruppe von Drag Queens, die das ikonische Bild des letzten Abendmahls nachstellten. Die Vorführung sorgte nicht nur für Empörung auf der Seite der katholischen Kirche, viele sahen darin auch eine Verhöhnung der eigenen Kulturgeschichte und die Anbiederung an einen woken Zeitgeist. Immerhin lässt sich das Werteverständnis der europäischen Wertegemeinschaft von heute ohne die kulturprägende Leistung des Christentums nicht erklären.

Anders ausgedrückt: Wenn die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen nicht müde wird, von der europäischen Wertegemeinschaft zu schwärmen, dann stellt sich tatsächlich die Frage: Was meint die Präsidentin damit eigentlich? Das „Letzte Abendmahl“, so wie es von Drug Queens bei der Eröffnungsfeier zelebriert wurde, kann damit wirklich nicht gemeint sein.

Das letzte Abendmahl der Drug Queens

Wer das Letzte Abendmahl, ein Meisterwerk von Leonardo da Vinci nicht kennt, der kann eine Kopie des Bildes über den folgenden Link aufrufen oder im Original das große Wandgemälde in Mailand besichtigen.

Das letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci

Kurzum: Es grenzt an Blasphemie, der Weltöffentlichkeit einem vom Christentum nachhaltig geprägten Europa ein Kunstwerk zu veralbern, das zu den größten Kunstwerken gehört, die im christlichen Abendland geschaffen wurden.

Zurück zum Thema:

So lange, wie den Massen die Freiheit gewährt wird, zu tun, was den verborgenen Kräften im so genannten Tiefenstaat nicht schadet, ist für diese Kräfte alles in bester Ordnung. Dort würden nur dann Gegenmaßnahmen für erforderlich gehalten, wenn sich das Wahlvolk tatsächlich für die Probleme interessieren würde, die ihrem Wunsch nach Freiheit Grenzen setzen.

Anders ausgedrückt: Solange die Welt sich gut unterhalten fühlt, hat sie keine Zeit, sich mit Themen zu befassen, die für sie wichtiger sind, als die oben nur kurz skizzierten dekadenten Spielchen einer Unterhaltungskultur, die erkennbar darauf verzichtet, Kultur sein zu wollen.

Egal wer sich anmaßt, keine Grenzen mehr akzeptieren zu wollen, wird scheitern.

Warum? Hanno Sauer beantwortet diese Frage in seinem Buch "Moral - Die Erfindung von Gut und Böse" wie folgt:

Hanno Sauer: Die Werte der Freiheit und Gleichheit, sorgen nicht für die Realität von Freiheit und Gleichheit und müssen deshalb, damit die Moderne diesen Kampf mit sich selbst schließlich doch noch gewinnen kann, durch ihr Gegenteil ersetzt werden [En19].

Nach meiner Lesart bedeutet das für erkennbar unterdrückte Freiheit, die heute im zunehmenden Maße um sich greift, dass die Freiheit gewährt und gelebt werden können muss, die anderen keinen Schaden zufügt. Dort aber, wo angemaßte Freiheit Werte anderer Menschen verletzt, dürfte eine Grenze erreicht sein, die zu beachten Kultur auszeichnet, denn die kann ohne anerkannte Regeln nicht gedeihen. Eine Kultur aber, die dazu nicht mehr in der Lage ist, gibt sich der Agonie preis, womit Verfall, Zerfall, Niedergang und letztendlich der Untergang einer Kultur verbunden sein wird.

Wie dem auch immer sei: Den dekadenten Prozess von heute gilt es zu beenden. Wie heißt es doch so schön bei Hanno Sauer:

Hanno Sauer: Es gab immer schon privilegierte gesellschaftliche Gruppen, die ihr skrupelloses Verhalten mit ausgeklügelten Ideologien rechtfertigten, als alternativlos und unvermeidlich darstellten, dessen Folgen verharmlosten und dessen Opfer dehumanisierten. Wenn wir deren Sicht akzeptieren, üben wir keine Toleranz gegenüber kultureller Vielfalt, sondern schlagen uns erneut auf die Seite der Mächtigen, lassen diese retrospektiv darüber entscheiden, worin die Werte ihrer Kultur bestanden, und bringen die Schwachen und Verletzlichen (das ist zur Zeit wohl noch die Mehrheit in der bundesdeutschen Gesellschaft, die über den woken Zeitgeist mit dem Kopf zu schütteln beginnt = AR) ein zweites Mal zum Schweigen [En20].

In unserer Kultur muss etwas falsch gelaufen sein, wenn in der Bildzeitung vom 29.07.2024 allen unfruchtbaren Männern Hoffnung gemacht wird, durch künstliche Hoden wieder fruchtbar zu werden.

Übrigens: Eine Kultur, die sich nicht einmal darüber einigen kann, wie viele Geschlechter es gibt, hat einen Zustand erreicht, der behandlungsbedürftig ist.  Wenn Sie sich selbst davon überzeugen wollen, wie lang die Liste zwischenzeitlich geworden ist, dem empfehle ich, den folgenden Link zu öffnen:

Die Liste reicht von androgyn bis Zwitter

So lange, wie eine Gesellschaft mit der Klärung solcher Fragen beschäftigt ist, braucht sich der Tiefenstaat wirklich keine Sorgen darüber machen, reformiert zu werden.

14 Quellen

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Endnote_01
Bundesregierung: Wissenschaftsstandort Deutschland. Fortschritt durch Forschung.
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/forschung/
fortschritt-durch-forschung-1986628
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Endnote_02
Bundesregierung: Zweiter Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) 2020.
https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/
Klimaschutz/klimawandel_das_2_fortschrittsbericht_bf.pdf
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Endnote_03
InfoSperber.ch vom 16.7.2024: Noch nie wurden so viele fossile Rohstoffe gefördert wie 2023.
https://www.infosperber.ch/umwelt/luft-klima/noch-nie-
wurden-so-viele-fossile-rohstoffe-gefoerdert-wie-2023/
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Endnote_04
Apolut.net vom 27. Mai 2024: Bernd Osterhammel “Wie wir die Wirklichkeit erschaffen“.
https://apolut.net/m-pathie-bernd-osterhammel-2/
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Endnote_05
Apolut.net vom 11. Juli 2024: Holger Strohm: Alles Schwindel, von vornherein.
https://apolut.net/m-pathie-holger-strohm-2/
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Endnote_06
Dr. Med. Michael Nehls: Das indoktrinierte Gehirn. Mental Enterprises Verlag. Originalausgabe August 2024 – zitiert aus der 6. Auflage vom Januar 2024 – Seite 161
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Endnote_07
Bonhoeffers Theorie der Dummheit:
https://www.youtube.com/watch?v=wnhL1W9dj1w
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Endnote_08
Statista.com vom 19.01.2024: Wie sehr vertrauen Sie den politischen Parteien?
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/
153820/umfrage/allgemeines-vertrauen-in-die-parteien/
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Endnote_09
Digital News Report 2024, Page 27: While news interest may have stabilised a bit this year, the proportion that say they selectively avoid the news (sometimes or often) is up by 3pp this year to 39% – a full 10pp higher than
it was in 2017. Notable country-based rises this year include Ireland (+10pp), Spain (+8pp), Italy (+7pp), Germany (+5pp), Finland (+5pp), the United States (+5pp), and Denmark (+4pp). The underlying reasons for this have not changed. Selective news avoiders say the news media are often repetitive and boring. Some tell us that the negative nature of the news itself makes them feel anxious and powerless.
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Endnote_10
BR24 vom 21.7.2024: Bundesaußenministerin Baerbock: US-Raketen in Deutschland: Baerbock verteidigt Pläne.
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/us-raketen-in-
deutschland-baerbock-verteidigt-plaene,UJ8JsIs
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Endnote_11
Paul Schreyer. Die Angst der Eliten. Wer fürchtet die Demokratie? Westend-Verlag 2018, Seite 130
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Endnote_12
Farewell Radio and Television Address to the American People - January 17, 1961
In the councils of government, we must guard against the acquisition of unwarranted influence, whether sought or unsought, by the military-industrial complex. The potential for the disastrous rise of misplaced power exists and will persist.
We must never let the weight of this combination endanger our liberties or democratic processes. We should take nothing for granted. Only an alert and knowledgeable citizenry can compel the proper meshing of the huge industrial and military machinery of defense with our peaceful methods and goals, so that security and liberty may prosper together.
https://www.presidency.ucsb.edu/documents/farewell-radio-and-television-address-the-american-people
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Endnote_13
Salvador Allende: Naciones Unidas 4 de diciembre de 1972: Nos encontramos frente a fuerzas que operan en la penumbra, sin bandera, con armas poderosas, apostadas en los más variados lugares de influencia.
Sobre nosotros no pesa ninguna prohibición de comerciar. Nadie ha declarado que se propone un enfrentamiento con nuestra nación. Parecería que no tenemos más enemigos que los propios y naturales adversarios políticos internos. No es así. Somos víctimas de acciones casi imperceptibles, disfrazadas generalmente con frases y declaraciones que ensalzan el respeto a la soberanía y a la dignidad de nuestro país. Pero nosotros conocemos en carne propia la enorme distancia que hay entre dichas declaraciones y las acciones específicas que debemos enfrentar.
Salvador Allende: Naciones Unidas 4 de diciembre de 1972:
http://www.abacq.net/imagineria/cronolo4.htm
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Endnote_14
Ebd. Paul Schreyer, vgl. Seite 130131
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Endnote_15
Spiegel.de vom 7.12.1975: Ein Politbüro für den Kapitalismus?
https://www.spiegel.de/politik/ein-politbuero-fuer-den-kapitalismus-a-9aa6a1fe-0002-0001-0000-000041389590
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Endnote_16
Verantwortung für die Freiheit. Karlsruher Freiheitsthesen der FDP - für eine offene Bürgergesellschaft. Beschluss des 63. Ordentlichen Bundesparteitages der FDP. Karlsruhe, 22. April 2012. Seite 80. https://www.fdp.de/media/358/download?inline
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Endnote_17
Kyle Harper. Fatum – Das Klima und der Untergang des Römischen Reiches, C.H.Beck Verlag 2020, Seite 358, 361
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Endnote_18
Politik im Kaiserreich. Bundeszentrale für politische Bildung. https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/das-19-jahrhundert-315/142137/1880-bis-1914/
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Endnote_19
Hanno Sauer: Moral - Die Erfindung von Gut und Böse. Pieper-Verlag 2023, Seite 349
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Endnote_20
Hanno Sauer: Moral - Die Erfindung von Gut und Böse. Pieper-Verlag 2023, Seite 350
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