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Deutschland muss kriegsfähig werden !?

Inhaltsverzeichnis:

01 Deutschland muss wieder kriegsfähig werden
02 Allgemeines zum Thema
03 Der Ukrainekrieg - ein Krieg um Rohstoffe
04 Vom Ende des Kalten zum heißen Krieg von heute
05 Was sich auf dem Maidan-Platz in Kiew 2014 ereignete
06 Das Krimreferendum und Angela Merkel
07 Atomare Abschreckung
08 Die Veränderung des Veränderbaren
09 Putin muss bezwungen werden
10 Benutze deinen eigenen Verstand
11 Was heißt Aufklärung heute?
12 Demokratieerziehung tut not
13 Was dürfen wir hoffen?
14 Freiheit anders denken
15 Denkfaulheit überwinden
16 Putins Kampf um Bodenschätze
17 Schlusssätze
18 Quellen

01 Deutschland muss wieder kriegsfähig werden

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Diesbezüglich heißt es auf Zeit-Online in einer Meldung vom 29. Oktober 2023 wie folgt:

Zeit.de: „Wir müssen kriegstüchtig werden“. Boris Pistorius fordert einen „Mentalitätswechsel“ – und mehr Wehrhaftigkeit. Deutschland müsse sich an den Gedanken eines Krieges in Europa gewöhnen.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat einen „Mentalitätswechsel“ der Deutschen in Sicherheitsfragen gefordert. „Wir müssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte“, sagte Pistorius in der ZDF-Sendung Berlin direkt. „Und das heißt: Wir müssen kriegstüchtig werden. Wir müssen wehrhaft sein. Und die Bundeswehr und die Gesellschaft dafür aufstellen.“

02 Allgemeines zum Thema

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Jeder Konflikt, und das gilt auch für Kriege, so erbittert diese auch sein mögen, spielen sich in einem geopolitischen Rahmen ab, dessen Zwänge diese Kriege nicht schaffen, sondern denen sie unterliegen.

Das gilt auch für die Vorbereitung auf einen Krieg, denn anders lässt sich die Sprachfigur „Wir müssen kriegsfähig werden“, gar nicht verstehen.

Die jeder geografischen Einheit eigenen Gepflogenheiten beim Kämpfen oder bei der Vorbereitung auf den Kampf, gemeint ist die Einheit des Feindes, werden nachgemacht, das heißt: von der einen Seite auf die andere Seite übertragen.

Anders ausgedrückt: Jede am Kampf oder an der Vorbereitung auf den Kampf beteiligte Kriegspartei lernt von der anderen, wie effektiver getötet, bzw. effektiver abgeschreckt werden kann.

Die Gestalt, welche die Kriege oder deren Vorbereitung in der modernen Zeit angenommen haben, sind jedoch nicht die Vorderseiten ihrer Entwicklungen, sondern deren Rückseite, die Historiker zu späteren Zeiten zu entziffern versuchen werden.

Mit anderen Worten: Niemand kann vorhersagen, wie sich ein Krieg entwickelt oder was es tatsächlich bedeutet, kriegsfähig werden zu wollen, denn was gut und was böse ist, darauf wissen nur die an dieser Entwicklung beteiligten Akteure eine zuverlässige Antwort zu geben: Böse ist immer der Angreifer, oder der, der einen sozusagen dazu nötigt, sich selbst kriegsfähig machen zu müssen.

Warum?

Jeder Krieg, und das gilt auch für dessen Vorbereitung, verfügt über eine moralische Natur, die darin besteht, dass der jeweils andere sich nicht an die Regeln hält, die sein Gegenüber für unverzichtbar hält, denn die übliche Moral definiert sich immer gegenüber einem Guten und einem Bösen.

Der totale Krieg aber, der heute mit den Mitteln des 21. Jahrhunderts geführt werden kann, und der dazu in der Lage ist, ein Leben auf dem Planeten Erde unwahrscheinlich machen zu können, entspricht der Vorstellung, sogar unbegrenzte Mittel bis zum Äußersten einsetzen zu wollen.

Anders ausgedrückt: Solch ein Krieg – und dazu gehört auch die Aufrüstung in Waffen, die das können – würde die Grenzen des Zulässigen überschreiten, die bis heute impliziert respektiert wurden und immer noch werden, obwohl diese "Moral" schon längst aufgegeben wurde.

Dennoch: Wenn heute mit der Apokalypse gedroht wird, dann geschieht das in der Absicht, im Hinterland Angst und Schrecken zu verbreiten, um die Front zu schwächen und die Bevölkerung zu demoralisieren.

Wie dem auch immer sei: In den Kriegen des 20. und auch in den Kriegen des 21. Jahrhunderts ist es üblich geworden, Städte zu bombardieren, Menschen zu vertreiben und verwüstete Erden zu hinterlassen. Militärische Macht bemisst sich folglich daran, bis zu welchem Grad es einer Kriegspartei gelingt, dem anderen die eigene Allmacht  aufzuzwingen. Und wenn das nicht gelingt, dann war alles umsonst, denn dann gibt es keinen Besiegten, den man ausbeuten könnte, sondern nur Opfer.

Mit anderen Worten: Der moderne Krieg von heute ist – wie alle seine Vorgänger auch – ein Kind seiner Zeit, denn jede Epoche erzeugt ihren Krieg und sogar ihre Kriege, denn bewaffnete Auseinandersetzungen und angerichtete Blutbäder passieren nicht zufällig, sie entladen sich sozusagen immer im „richtigen Augenblick“, denn sie sind das Ergebnis der langen Wellen der „materiellen Konjunktur“, wie das der französische Historiker Fernand Braudel (1902 bis 1985) das einmal genannt hat; denn erst ein Staat mit prosperierenden Unternehmen bietet dauerhaft die Voraussetzungen für Arbeit, Erwerbseinkommen und damit für die materielle Lebensgrundlage. Und um das zu erhalten, gehört es zum Wesen kapitalistischer Systeme den Krieg nicht nur vorzubereiten, sondern ihn sogar zu führen, wenn anders der Zugang zu benötigten Rohstoffen nicht sicherstellt werden kann.

03 Der Ukrainekrieg - ein Krieg um Rohstoffe

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Lindsey Graham, ein US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei, dem, was den Ukrainekrieg anbelangt, das Qualitätsmerkmal anhaftet, der oberste Kriegstreiber der Neokonservativen in den USA zu sein, scheint für die Bodenschätze der Ukraine sogar über Leichen gehen zu wollen:

In einem Artikel auf Uncutnews.ch vom 11. Juni 2024 gibt Lindsey Graham den wahren Grund für die unbegrenzte Finanzierung des Russland-Ukraine-Krieges durch die USA zu.

Wie erwartet, haben diese Gründe nichts mit der Erhaltung von Freiheit oder „Demokratie“ zu tun.

Uncutnews.ch: US-Senator Lindsey Graham erklärt, warum der Westen die Ukraine braucht: Die Ukraine hat kritische Bodenschätze im Wert von 10 bis 12 Billionen Dollar. Sie könnte das reichste Land Europas werden. Ich möchte dieses Geld und diese Ressourcen nicht Putin geben, damit er sie mit China teilt. Wenn wir der Ukraine jetzt helfen, kann sie der beste Handelspartner werden, von dem wir je geträumt haben. Diese kritischen Bodenschätze im Wert von 10 bis 12 Billionen Dollar könnten von der Ukraine und dem Westen genutzt werden, anstatt sie Putin und China zu geben. Es ist sehr wichtig, was mit der Ukraine passiert. Helfen wir ihnen, einen Krieg zu gewinnen, den wir uns nicht leisten können zu verlieren. Lassen Sie uns eine Lösung für diesen Krieg finden. Sie sitzen auf einer Goldgrube. Putin zehn oder zwölf Billionen Dollar an wichtigen Bodenschätzen zu geben, um sie mit China zu teilen, ist lächerlich [En01].

Diese Position macht deutlich, worum es anlässlich von Kriegen tatsächlich geht: um Bereicherung, Ausbeutung und Unterwerfung. Auch auf Merkur.de vom 20.06.2024 heißt es in einem Artikel bereits in der Überschrift: Bodenschätze im Ukraine-Krieg: Kampf um „10 bis 12 Billionen US-Dollar an wichtigen Mineralien“.

An anderer Stelle heißt es:

Merkur.de vom 20.06.2024: Ein bedeutender Rohstoff in der Ostukraine – speziell im von Russland annektierten Donbass – ist Kohle, insbesondere Anthrazit, das in der Energie- und Metallindustrie verbreitet ist. Laut dem Portal Ukraine Business News befinden sich nahezu alle Vorkommen dieser wertvollen Kohleart in den eroberten Gebieten [En02].

So auch das Ergebnis einer Analyse der Wissenschaftlichen Dienste (WD) des Deutschen Bundestages aus dem Jahr 2023.

WD 2023: Die Ukraine besitzt vielfältige Bodenschätze. Die Vielfalt und der Reichtum an Bodenschätzen sind auf eine Reihe unterschiedlicher geologischer Strukturen der Ukraine zurückzuführen. Die Vorsitzende des ukrainischen Geologenverbandes, Hanna Liventseva, betonte im Mai 2022 die weltweite Bedeutung der Ukraine aufgrund ihrer Mineralvielfalt. Die Ukraine bedecke zwar nur 0,4 % der Erdoberfläche, verfüge aber über rund 5 % der weltweiten Mineralressourcen. Bei mehreren Rohstoffen rangiere sie unter den ersten 10 der Welt.

An anderer Stelle:

Weiter heißt es dort, es gebe etwa 20.000 Minerallagerstätten und Vorkommen von 117 Mineralarten. Die Ukraine sei ein wichtiger Lieferant von Eisen, Gallium, Kaolin, Manganerzen, Titanerzen und Ton und habe ein großes Potenzial für die Gewinnung wichtiger Minerale wie Lithium.

Nachdem Russland 2014 die Krim und im Jahr 2022 einen Großteil der ukrainischen Schwarzmeerküste erobert habe, kontrolliere Russland nun schätzungsweise 80 % der riesigen ukrainischen Offshore-Kohlenwasserstoffvorkommen, darunter über 37 Milliarden Kubikmeter Erdgas [En03].

Wie dem auch immer sei: Unter den 10 rohstoffreichsten Ländern der Erde befindet sich die Ukraine auf dem 4. Platz in dieser Rangliste.

Das Motiv, diesen Reichtum nicht in die Hände von Wladimir Putin fallen zu lassen, dürfte der Wahrheit des westlichen Engagements, der Ukraine zu helfen, ziemlich nahekommen. Warum darüber so wenig berichtet wird, das hat John Steinbeck (1902 bis 1968) einer der meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts, wie folgt auf den Punkt gebracht:

Die Unwahrheit liegt in dem, was man verschweigt.

Und:

Leute, die zu nichts fähig sind, sind zu allem fähig.

Das letztgenannte Zitat trifft nicht nur auf Wladimir Putin, sondern auch auf andere Machtpolitiker zu, deren Handeln nicht hinweggedacht werden kann, ohne dass es zu diesem Krieg wahrscheinlich gar nicht gekommen wäre. Das gilt im Übrigen auch für den Krieg im Gazastreifen.

04 Vom Ende des Kalten zum heißen Krieg von heute

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Francis Fukuyama nahm das Ende des Kalten Krieges zum Anlass, ein Buch über „Das Ende der Geschichte“ zu schreiben, das unter dem Titel „The End of History and the last Man“ 1992 in New York publiziert wurde.

Francis Fukuyama: Im Jahr 1989 – genau zweihundert Jahre nach der Französischen Revolution und nach der Ratifizierung der Verfassung der Vereinigten Staaten – brach der Kommunismus endgültig zusammen [En04].

Damit wollte Fukuyama zum Ausdruck bringen, dass konkurrierende Herrschaftsformen wie die Erbmonarchie, der Faschismus und in jüngerer Zeit der Kommunismus der liberalen Demokratie unterlegen sind und die liberale Demokratie möglicherweise „den Endpunkt der ideologischen Evolution der Menschheit“ und die „endgültige menschliche Regierungsform“ darstellt. Sie – gemeint ist die Demokratie – wäre demnach als „das Ende der Geschichte“ anzusehen. Ohne auf die von Fukuyama erörterten Gründe näher einzugehen, muss es an dieser Stelle ausreichen, mit einem Zitat von Francis Fukuyama fortzufahren.

Francis Fukuyama: [...] aber das eigentliche Thema des Buches ist eine sehr alte Frage: Ist es – am Ende des 20. Jahrhunderts wieder – sinnvoll, von einem kohärenten und zielgerichteten Verlauf der Menschheitsgeschichte zu sprechen, der letztlich den größten Teil der Menschheit zur liberalen Demokratie führen wird? Diese Frage beantworte ich aus zwei unterschiedlichen Gründen mit ja. Der eine Grund ist wirtschaftlicher Natur, der andere hat mit dem so genannten „Kampf um Anerkennung“ zu tun [En05].

Wie wir heute wissen, hat uns die Geschichte nach dem Ende des Kalten Krieges gelehrt, dass Großmächte nicht damit aufhören können, ihre eigenen Interessen, erforderlichenfalls unter Anwendung von Waffengewalt, durchzusetzen. Dazu gehört auch die gewaltsame Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen. Das doppelte „Ja“ von Francis Fukuyama dürfte sich insoweit durch den Lauf der Geschichte überholt haben.

05 Was sich auf dem Maidan-Platz in Kiew 2014 ereignete

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Nur noch gelegentlich wird in den Medien über den eigentlichen Anlass der Revolution auf dem Maidan-Platz in Kiew berichtet. Erst als klar wurde, dass der damalige ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch die wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland denen zur Europäischen Union vorziehen würde, versammelten sich die Demonstranten auf dem Maidan-Platz um ihr Recht auf die Zugehörigkeit zur EU einzufordern – mit dem bekannten Ausgang.

Daraufhin schränkte das ukrainische Parlament mit einem drakonischen Gesetz die Versammlungs- und Meinungsfreiheit ein, was nicht nur zu erneuten Demonstrationen führte, sondern auch in Gewalt umschlug.

Fakt ist: Am 20. Februar 2014 wurden auf dem Maidan-Platz in Kiew mehr als 50 regierungskritische Demonstranten erschossen. Das Massaker löste den Zusammenbruch der prorussischen Regierung der Ukraine aus, woraufhin Moskau die Krim annektierte und einen Separatistenkrieg im Osten des Landes auslöste. Bis heute konnte nicht eindeutig geklärt werden, wer auf wen geschossen hat bzw. welche Strippenzieher im Hintergrund dafür verantwortlich sind. Das wird nicht nur der russische Präsident Wladimir Putin, sondern auch sein damaliger Gegenspieler der US-Präsident Barak Obama gewesen sein.

US-Präsident Barak Obama: Und seit Putin diese Entscheidung bezüglich der Krim und der Ukraine getroffen hat, und zwar nicht aufgrund einer großen Strategie, sondern weil er durch die Proteste auf dem Maidan und die Flucht Janukowitschs aus dem Gleichgewicht gebracht wurde, nachdem wir eine Vereinbarung zum Machtwechsel in der Ukraine ausgehandelt hatten. Seitdem hat er sich durch seine Improvisationen immer tiefer in eine Situation hineinmanövriert, die gegen internationales Recht verstößt, die die Integrität - die territoriale Integrität und Souveränität - der Ukraine verletzt, Russland diplomatisch isoliert und Europa vor Geschäften mit Russland zurückschrecken lässt. Er hat die Verhängung von Sanktionen ermöglicht, die Russlands Wirtschaft zu einer Zeit lähmen, in der die Öleinnahmen des Landes sinken [En06].

Zurück zu den Ereignissen unmittelbar nach den Ereignissen auf dem Maidan-Platz:

Viktor Janukowitsch, der unter diesen Gegebenheiten auch in den eigenen Reihen den Rückhalt verlor, floh in die Ostukraine, um dann später, mit russischer Hilfe, von der Schwarzmeerhalbinsel Krim nach Russland zu fliehen. In dem nunmehr entstandenen Machtvakuum kam es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen, insbesondere im Donbas. Bei diesen gewaltsamen Auseinandersetzungen verloren zwischen 2014 und 2021 über 11 000 Kämpfer und 4000 Zivilisten ihr Leben.

Zusammenfassung: Der 20. Februar 2014 war ein schwarzer Tag für die Demonstranten auf dem Maidan-Platz in Kiew. An diesem Tag wurden 44 Menschen erschossen. Möglicherweise durch bezahlte Killer. Die Folgen dieser Tat lösten sozusagen eine posttraumatische Störung aus, die sich auf die ganze Nation ausbreitete.

Anders ausgedrückt: Diese Hinrichtungen sind so etwas wie die posttraumatische Belastungsstörung einer ganzen Nation geworden. Und jeder Tag, der vergeht, ohne dass klar ist, wer geschossen und wer den Auftrag gegeben hat, trägt zur weiteren Mythenbildung bei.

Daran hat sich bis heute nichts geändert, denn die neue Regierung der Ukraine wollte die Vorfälle nicht untersuchen lassen – was den Verdacht nährte, dass möglicherweise sogar die Mitglieder der neuen Regierung die Schüsse in Auftrag gegeben hatten.

Was bedeutet das? Die Wahrheit dieser Tage herauszufinden ist schwierig bis unmöglich. Beweise irgendwelcher Art gibt es bislang nicht.

Wie dem auch immer sei: So, wie es im Juni 2024, also mehr als zwei Jahre nach dem russischen Angriff vom 22. Februar 2022 auf die Ukraine der Fall ist, darf es nicht bleiben. Aber wie soll dieser Krieg beendet werden? Wie könnte in der Ukraine die zu vereinbarende Nachkriegsregelung aussehen?

Erste Vorschläge wurden schon zum Beginn der Maidan-Proteste in führenden Leitmedien der USA gemacht, zum Beispiel in der Washington Post vom 9.12.2013, gut drei Monate vor den Ereignissen auf dem Maidan-Platz vom 20. Februar 2014, denn auch die dort ausgebrochenen Unruhen haben eine Vorgeschichte.

Werner Heine: Zu Beginn der Unruhen auf dem Maidan, die seither „Euromaidan“ genannt werden, hatte die „Washington Post“ mit einer kleinen Landkarte den ganzen Konflikt, der jetzt zum Krieg geführt hat, hinreichend erklärt. Da war die Besiedelung des Landes mit russisch- und ukrainischsprachigen Einwohnern farblich markiert, im Westen des Landes die Ukrainer, im Osten die Russen – mit einer klaren Grenze entlang den östlichen Provinzen Donezk und Luhansk. Da wurde deutlich, dass diese Sprachgrenze zwei Ethnien trennt, die traditionell so verfeindet sind wie Flamen und Wallonen oder Südtiroler und Italiener. Für die Feindschaft gibt es natürlich wirtschaftliche Gründe. Die russische Ostukraine verfügt über die Bodenschätze des Landes, Kohle, Eisen, Erdöl und Gas, die Westukraine nur über Landwirtschaft.

An anderer Stelle:

Die Gewalt auf beiden Seiten schaukelte sich zum Bürgerkrieg hoch, den das kapitalistische Russland in den Ostprovinzen mit Waffen und Soldaten unterstützte, der kapitalistische Westen auf der anderen Seite mit Geldern und Waffen aus NATO-Beständen.

Der Konflikt folgte exakt dem Muster früherer Stellvertreterkriege. Die Großmächte Russland und „Westen“ USA, EU, NATO) ließen ihre Verbündeten vor Ort, allesamt völkisch-nationalistisch irregeleitet, das Blutvergießen organisieren [...] und beklagten jeweils die Gewalt der Gegenseite und handelten unermüdlich Waffenstillstände aus [...], die tags darauf gebrochen wurden [En07].

06 Das Krimreferendum und Angela Merkel

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Am 16.3.2014 heißt es in einer Meldung des Deutschlandfunks über das Ergebnis des gerade bekannt gewordenen Krim-Referendums wie folgt: 95 Prozent der Befragten stimmten für den Russland-Beitritt der Krim.

Hinweis: Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 blieb die Ukraine Teil der Sowjetunion. 1954 schenkte der Parteichef Nikita Chruschtschow, der selbst aus der Ukraine stammte, die Krim anlässlich des 300-jährigen Jubiläums der Russisch-Ukrainischen Einheit. Viele Russen, einschließlich Putin, bedauern dieses Geschenk bis heute.

Das Krimreferendum nahm die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Anlass, am Donnerstag, den 13. März 2014, im Deutschen Bundestag, eine Regierungserklärung abzugeben. Bezug nehmend auf das Krim-Referendum vom 11. März 2014 sagte die Kanzlerin unter anderem:

Regierungserklärung Angela Merkel: Meine Damen und Herren, es ist offenkundig: Die territoriale Unversehrtheit und damit die staatliche Einheit der Ukraine werden ganz offen infrage gestellt und verletzt.

In einer Phase großer Unsicherheit in der Ukraine hat sich Russland nicht als Partner für Stabilität in dem mit ihm historisch, kulturell und wirtschaftlich eng verbundenen Nachbarland erwiesen, sondern nutzt dessen gegebene Schwäche aus. Das Recht des Stärkeren wird gegen die Stärke des Rechts gestellt, einseitige geopolitische Interessen über Verständigung und Kooperation.

An anderer Stelle heißt es:

Die territoriale Integrität der Ukraine steht nicht zur Disposition.

An anderer Stelle:

Für den Fall, dass Russland die Lage in der Ukraine weiter destabilisiert – auch in der Ostukraine sehen wir besorgniserregende Entwicklungen –, haben die Staats- und Regierungschefs bei ihrem Treffen am 6. März eine dritte Stufe von Maßnahmen vereinbart, die wir bereit wären, zu ergreifen. Sie könnten in vielfältiger Weise die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland betreffen.

Um es unmissverständlich klarzumachen: Niemand von uns wünscht sich, dass es zu solchen Maßnahmen kommt.

Doch wir alle wären zu ihnen bereit und entschlossen, falls sie unumgänglich werden [En08].

Anders ausgedrückt: In ihrer Regierungserklärung vor dem Deutschen Bundestag warnte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor einer „Katastrophe“, falls Russland nicht klein beigibt. „Wenn Russland seinen Kurs der letzten Wochen fortsetzt, dann wäre das nicht nur eine Katastrophe für die Ukraine. Dann empfänden wir das nicht nur als Nachbarstaaten Russlands als eine Bedrohung.“ Sie drohte: „Dann veränderte das nicht nur das Verhältnis der Europäischen Union als Ganzes zu Russland. Nein, dann schadete das nicht zuletzt - davon bin ich zutiefst überzeugt - massiv auch Russland, und zwar ökonomisch wie politisch.

Merkel beschuldigte Russland „nach den Mustern des 19. und 20. Jahrhunderts“ zu handeln. „Das Recht des Stärkeren wird gegen die Stärke des Rechts gestellt, einseitige geopolitische Interessen über Verständigung und Kooperation,“ erklärte sie.

Regierungserklärung Angela Merkel: Wenn Russland seinen Kurs der letzten Wochen fortsetzt, dann wäre das nicht nur eine Katastrophe für die Ukraine. Dann empfänden wir das nicht nur als Nachbarstaaten Russlands als eine Bedrohung. Dann veränderte das nicht nur das Verhältnis der Europäischen Union als Ganzes zu Russland. Nein, dann schadete das nicht zuletzt – davon bin ich zutiefst überzeugt – massiv auch Russland, und zwar ökonomisch wie politisch. Denn – ich kann es gar nicht oft genug und nachdrücklich genug sagen – die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen. Interessenkonflikte mitten in Europa im 21. Jahrhundert lassen sich erfolgreich nur dann überwinden, wenn wir nicht auf Muster des 19. und 20. Jahrhunderts zurückgreifen [En09].

07 Atomare Abschreckung

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Im April 2024 war der Politikwissenschaftler Herfried Münkler zu Gast bei Eva Lindenau. Die 1975 in Düsseldorf geborene Journalistin ist seit 2019 Programmgeschäftsführerin bei Phoenix. Das, was Herfried Münkler zum Ukrainekrieg gesagt hat, lässt sich mit einem von ihm vorgetragenen Satz zusammenfassen:

Herfried Münkler: Ich bin der Auffassung, die Europäer müssen eine eigene nukleare Abschreckungskomponente haben.

Und, wie von Münkler an anderer Stelle gesagt wurde:

Solange es noch ukrainische Männer in Deutschland gibt, die sich gerne auf der Autobahn aufhalten und dort eher ihren Heimplatz sehen als an der Front, kann es notwendig werden, ukrainischen Männer zwischen 20 und 30 kein Bürgergeld mehr zu zahlen, wenn das die Voraussetzung dafür ist, dass die Ukraine diesen Krieg nicht verliert.

Videostatement von Herfried Münkler auf X

Aber nicht nur diese Stelle seiner Aussagen gibt Anlass zu der Verpflichtung, den kritischen Verstand einzuschalten, denn zumindest im Kant-Jahr sollte es sozusagen zu einer unverzichtbaren Kulturverpflichtung aller denkenden Menschen gehören, den eigenen kritischen Verstand zu gebrauchen. In Demokratien, in denen darauf aus Gleichgültigkeit, oder im blinden Vertrauen darauf verzichtet wird, dass die politischen und wissenschaftlichen Eliten es schon richten werden, ist es um die Regierungsform der Demokratie nämlich wirklich schlecht bestellt. Mehr dazu an anderer Stelle.

Zuerst einmal geht es darum, die nachfolgend von mir transkribierten Aussagen von Herfried Winkler zur Kenntnis zu nehmen:

Eva Lindenau: Sollten wir deutsche Bodentruppen in die Ukraine schicken?

Ab 0:11:0 in Bezug auf den Einsatz von Drohnen:

Herfried Münkler: Auf gewissen waffentechnischen Entwicklungen kann man nur dann verzichten, wenn man entweder außerhalb der potentiellen Konfliktregionen ist, oder sich darauf verlassen kann, dass es einen Hüter gibt, der dafür sorgt, dass solche Entwicklungen nicht die Dynamik entfalten, die sie [...] beim Austragen von Feindschaften haben. [...]. Es war falsch, zu sagen: Aber wir in unserer ganzen moralischen Überlegenheit und im Hinblick auf unsere Werte verzichten darauf uns diese Waffen anzuschaffen. Das heißt, eigentlich, sich hier loszumachen, in einer solchen Situation und was Drohnen bedeuten und wie sie funktionieren, konnte man schon in der Auseinandersetzung beim Krieg zwischen Aserbaidschan und Armenien sehen, und jetzt inzwischen in der Ukraine ... und im Nachhinein kann man sagen, man hat 10 Jahre verloren, indem man in diese Richtung nicht investiert hat.

0:14:10

Es ist doch sinnvoll, Frieden zu schaffen mit immer weniger Waffen, wie die Formel der deutschen Politik lautete. Allerdings habe ich nach der Annexion der Krim und der Schaffung der Seperatistengebiete von Luhansk und Donezk schon gesagt: Man muss Putin anders beurteilen, als man ihn bis dahin beurteilt hat.

0:16:05

Ich bin nicht dafür verantwortlich, dass meine Ratschläge, egal, ob sie richtig oder falsch sind, gehört werden oder nicht gehört werden.

0:30:00

Eva Lindenau: Was muss sich ändern in der deutschen Politik:

Herfried Münkler: Man muss damit rechnen, erstens, dass die USA als Unterstützer der Ukraine ausfallen werden. Können die Europäer den Ausfall der USA kompensieren? Von ihren Potentialen und Fähigkeiten - die auch noch teilweise hochzufahren sind - kann man sagen: ja.

Zweite Frage ist: Wollen sie das?

Da muss man im Zweifel sein. Und da gibt es natürlich auch ein paar Vetospieler und auch Quertreiber ... Orban ist da der Bekannteste ... und das Spiel mit Orban ist zu schwach. Da müsste man sozusagen eindeutig sagen: Wer in dieser, für die Europäische Union und die NATO und den Westen existenziellen Frage dieses Spiel wie Orban spielt, der muss dann auf irgend eine Art und Weise in geeigneter Form, innerhalb der EU stillgestellt werden.

0:23:25

Ausgehend von der Vorstellung, dass der Angriff der Russen vom 21. Februar 2022 nicht verhindert werden konnte, sagt Winkler:

Herfried Münkler: Bleibt also jetzt nur noch die dritte Option, die es gibt, nämlich die Abschreckung.

Eva Lindenau: Nukleare Abschreckung?

Herfried Münkler: Ja, das haben dummerweise die Russen auf den Tisch gebracht, indem sie permanent mit dem nuklearen Säbel rasseln ... in einer Situation, in der die russische Seite versucht, die Europäer von bestimmten Schritten abzuhalten, indem sie zunächst einmal auf ihre nuklearen taktischen Waffen verweist ... und das auch Wirkung gezeigt hat.

Eva Lindenau: Europa muss sich auf den Weg machen, auch militärische Macht ausüben zu wollen.

0:24:30

Herfried Münkler: Nicht nur das, sondern ich bin auch der Auffassung, die Europäer müssen eine eigene nukleare Abschreckungskomponente haben ... denn wenn sie sich nicht mehr bedingungslos auf die USA verlassen können, oder durch einen Präsidenten Trump durch eine Art und Weise erpressbar werden, der dann sagt: Aber, ich halte meinen nuklearen Schirm nur über euch, wenn ihr euere Handelsbeziehungen zu China abbrecht, oder dererlei mehr, dann stehen die Europäer vor einem Problem. [...]. Okay, dann müssen wir überlegen, wie wir eine gemeinsame nukleare Abschreckung herstellen ... das heißt, sicherstellen, dass, wenn die Russen drohen ... nur drohen .... dass man dann sagen kann: ja okay, wir können auch drohen.

Das komplette Interview mit Herfried Münkler

Ob so eine friedliche Lösung für diesen Krieg gefunden werden kann, dürfte zumindest fraglich sein.

08 Die Veränderung des Veränderbaren

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In Kriegszeiten ist eine Veränderung des Veränderbaren nur durch die Diplomatie möglich, wenn eine militärische Lösung nicht möglich ist. Warum? Diplomatie ist dafür da, das eigentlich Unveränderbare im beiderseitigen Interesse trotz andauernder Kämpfe verändern zu können. Das ist auf jeden Fall eine ganz andere Strategie, als durch noch mehr Krieg Veränderungen erzwingen zu wollen, die im Falle des Ukrainekrieges nur eines bewirken werden, nämlich immer wirksamere Waffen einzusetzen, die aber letztendlich auch nur eines können: zerstören.

09 Putin muss bezwungen werden

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Das ist die in Deutschland vorherrschende Sicht der Veränderung des Unveränderbaren.

Anders ausgedrückt: Erst wenn der letzte russische Soldat das Territorium der Ukraine verlassen hat, besteht die Möglichkeit, einen Friedensvertrag mit Putin abschließen zu können. Putins Russland muss somit dazu gezwungen werden, alle völkerrechtswidrig besetzten Gebiete der Ukraine wieder zu verlassen, und für alle Schäden aufkommen, die durch den völkerrechtswidrigen Angriff verursacht wurden.

Diese Sicht der Dinge wird für alternativlos gehalten.

Dass es aber auch andere Sichtweisen gibt, darüber ist in den bundesdeutschen Leitmedien kaum etwas zu finden, obwohl Dr. Walter Dorn, Professor für Verteidigungsstudien am CFC [En10] und dem Royal Military College of Canada (RMC) [En11]. Im TV-Sender CBC konkrete Vorschläge für das Ende des Tötens und Zerstörens in der Ukraine gemacht hat.

Seine Sicht der Dinge wurde am 19. Juni 2024 auf INFOSperber.ch, einem unabhängigen Nachrichtenmagazin der Schweiz publiziert, das über sich selbst schreibt:

  • Unsere Journalistinnen und Journalisten lassen sich nicht dreinreden von Politik, Wirtschaft und Interessengruppen.

  • Wir stehen nicht unter dem Druck von Inserenten und finanzmächtigen Lobbys.

  • Infosperber ist werbefrei und durch Spenden finanziert.

  • Wir schielen nicht auf Einschaltquoten und Klicks.

Aus diesem Nachrichtenmagazin wird im Folgenden zitiert:

INFOSperber.ch vom 19.06.2024: In einem Gastbeitrag in der New York Times skizzierte er [gemeint ist Walter Dorn], wie der Krieg in der Ukraine beendet werden könnte.

Dorn geht davon aus, dass keine der beiden Seite vor einem Sieg steht. Russland könne die Ukraine nicht erobern. Die Ukraine werde nicht in der Lage sein, die Kontrolle über das gesamte von Russland besetzte Gebiet wiederzuerlangen.

Deshalb würden beide Seiten früher oder später einem Waffenstillstand zustimmen und ein Friedensabkommen schließen müssen.

Je früher ein Abkommen geschlossen werde, desto schneller würden die Gefahr einer Eskalation, das Töten, das Leiden und die Kriegskosten verringert. Und die Ukraine wäre besser in der Lage, ihre Demokratie zu verteidigen, sich zu bewaffnen und sich in Europa und dem Westen weiter zu integrieren.

Niemand kenne zudem das Resultat von Friedensverhandlungen. Dorn hält jedoch selbst eine unvollkommene Lösung für besser als ein nicht enden wollender Krieg.

Was schlägt er vor?

Konzessionen der Ukraine:
Die Ukraine sollte ihren rechtmäßigen Anspruch auf ihr Land nicht aufgeben, die besetzten Gebiete aber nicht mit Gewalt zurückerobern, weil bei einem dauerhaften Frieden schaffenden Abkommen im Laufe der Zeit – wie das auch in Deutschland der Fall gewesen ist – eine Wiedervereinigung zumindest nicht ausgeschlossen werden kann.

Bilaterale Verträge statt NATO-Beitritt:
Die Ukraine sollte auf einen NATO-Beitritt zurückstellen und sich dazu verpflichten, der NATO frühestens in fünf bis zehn Jahren beizutreten. Sicherheit ließe sich auch durch bilaterale Verträge herstellen.

Zwischen Russland und der Ukraine sollte eine entmilitarisierte Zone eingerichtet werden.

Es müssen Regelungen getroffen werden, die die Rückkehr von Flüchtlingen und den Wiederaufbau betreffen, etwa in Form des Marshall-Plans in Westeuropa nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

Den Russen müsse eine Alternative zur Diktatur vorgelebt werden.

Walter Dorn geht von der Vorstellung aus, dass Russland durch die harte Lektion der mit einem völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine Russland gelernt habe, dass ein Einmarsch in die Ukraine keine leichte Aufgabe ist und die Übernahme des Landes unmöglich erscheint, meint Dorn. Bis zu den Verhandlungen sollten die Verbündeten der Ukraine den stetigen Zustrom von Waffen aufrechterhalten und die diplomatische und wirtschaftliche Unterstützung verstärken, um die Position des Landes am Verhandlungstisch zu stärken.

Professor Dorn zeigt sich überzeugt, dass ein solches Abkommen für die Ukraine besser wäre als die Fortsetzung des Kriegs. Die Ukraine und Russland würden noch jahrzehntelang und jahrhundertelang Nachbarn sein. Deshalb sollten beide Länder gegenseitige Vereinbarungen treffen zur friedlichen Beilegung von Streitigkeiten.

«Wenn das derzeitige Morden noch jahrelang andauert, bevor eine Lösung gefunden wird, werden sich die Menschen fragen, warum zuerst so viele Menschen sterben mussten. Die beste Art, die im Krieg Gefallenen zu ehren, besteht darin, einen dauerhaften Frieden zu sichern, damit andere nicht das gleiche Opfer bringen müssen [En12].

Dem ist nichts hinzuzufügen, außer der Tatsache, dass es auch andere Meinungen gibt.

Eine Meinung lautet zum Beispiel:

Verhandeln erst, wenn der letzte russische Soldat die Ukraine verlassen hat.

Oder:

Mit dem Virus des russischen Imperialismus gebe es nichts zu verhandeln.

Und dann sind da natürlich auch noch die Interessen der Rüstungsindustrie.

Diesbezüglich heißt es in einem Artikel in der Onlineausgabe der Neuen Züricher Zeitung wie folgt:

INFOSperber.ch vom 17.06.2024: Der Westen müsse gegen Russland stark aufrüsten, sonst kämen nach der Ukraine Polen, Litauen oder Finnland dran.

An anderer Stelle heißt es:

Wenn Russland nicht besiegt werde, würden „die Ausgaben für Militärisches und die Unterbringung von Millionen ukrainischer Flüchtlinge auf ein Vielfaches steigen. Der gewalttätige Imperialismus und die genozidalen Absichten Putins würden an der Grenze der Ukraine nicht haltmachen. Seine Propagandisten würden bereits diskutieren, wer als Nächstes die Gnade der russischen Peitsche spüren soll – Polen, Litauen, Finnen, Moldauer, Kasachen. Mit dem Virus des russischen Imperialismus gebe es nichts zu verhandeln [...]. Der Westen müsste über kurz oder lang mit einer russischen Aggression gegen benachbarte Nato-Staaten rechnen [En13].

10 Benutze deinen eigenen Verstand

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Demokraten sind Fragende, bessergesagt hinterfragende Menschen. Demokraten zeichnen sich dadurch aus, nicht nur andere Meinungen zur Kenntnis zu nehmen, sondern diese auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu prüfen, was die Besonderheit einbezieht, auch offen dafür zu sein, den eigenen Standpunkt erforderlichenfalls aufgeben zu müssen, weil der Standpunkt von Andersdenkenden einfach vernünftiger erscheint.

Aber was heiß das schon, sich von anderen aufklären zu lassen. Diesbezüglich scheint es mir im Kantjahr, also anlässlich des 300. Geburtstag des großen deutschen Philosophen, erforderlich zu sein, sich im Hinblick darauf, was Aufklärung heißt, auf Immanuel Kant zu beziehen.

11 Was heißt Aufklärung heute?

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Was heißt es eigentlich heute, im 21. Jahrhundert, ein aufgeklärter Mensch zu sein, besser gesagt, daran zu arbeiten, auch von anderen als aufgeklärt bezeichnet werden zu können.

Aufgeklärt zu sein heißt zuerst einmal, über Wissen zu verfügen, das Menschen dazu in die Lage versetzt, eine fundierte Meinung vertreten zu können. Was aber heißt das? Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, denn bereits Immanuel Kant ging von der Annahme aus, dass wir "nur wissen, was wir nicht wissen", denn das, was wir wissen, das ist immer das Wissen von gestern, nicht das von heute, und erst recht nicht das von morgen.

Außerdem beruht unser Wissen auf subjektiven Annahmen, auch wenn das vertretene Wissen von vertrauenswürdigen Personen übernommen wird, ändert das nichts daran.

Wir wissen nicht, und das wissen wir wirklich:

  • Wie der Ukrainekrieg ausgehen wird

  • Wie der Krieg im Gazastreifen eingehegt werden kann

  • Welche Folgen die Digitalisierung mit sich bringen wird

  • Was zu erwarten ist, wenn tatsächlich, wie Bundeskanzler Scholz das gesagt hat, „im großen Umfang“ abgeschoben wird

  • Wie die Landtagswahlen im September 2024 ausgehen werden und erst recht nicht, wie sich die Wählerinnen und Wähler anlässlich der Bundestagswahl 2025 entscheiden

  • Wir wissen auch nicht, mit welchen konkreten Folgen in Deutschland anlässlich des Klimawandels zu rechnen ist, obwohl wir deren Auswirkungen schon heute „nachhaltig“ spüren.

Auf all diese Fragen gibt es keine verlässlichen Antworten, lediglich Mutmaßungen, die so präsentiert werden, als wären sie wahr. Die im hier zu erörternden Sachzusammenhang zu stellende Frage müsste somit lauten:

Was kann ich wissen?

Das ist ja letztendlich auch eine Frage, die Vertrauen in die Quellen voraussetzt, die ich nutze, um mir Wissen anzueignen. Aber welchen Quellen können wir trauen? Wir haben uns daran gewöhnt, der Wissenschaft zu glauben.

Aber was heißt das schon: Wissenschaft?

Wenn man irgendwo in einem Diskurs sagt, die Wissenschaft hat festgestellt, dann hat man damit – und das ist die Realität von heute – eine Wissensanmaßung zum Ausdruck gebracht, die durchaus kritisch hinterfragt werden muss, denn solch ein Duktus bringt ja, wenn man den Gedanken der Glaubwürdigkeit von Wissenschaft zu Ende denkt, letztendlich zum Ausdruck, dass es sich bei Wissenschaftlern sozusagen um die neue Priesterkaste handelt, die ihre wissenschaftlich abgesicherte Weisheit für unhinterfragbar hält.

Solch eine Sichtweise wurde aber bereits schon von Immanuel Kant als sehr gefährlich bezeichnet, denn wenn wir morgens die Zeitung aufschlagen, und da steht: "Die Wissenschaft hat festgestellt!", dann sollten wir, wenn wir die Denkweise von Kant auf heute übertragen, das einfach nicht unhinterfragt glauben, denn solch eine Meinungsbildung wäre im kantschen Sinne eine Form der Unmündigkeit.

Aber was heißt, der Wissenschaft zu glauben?

Zuerst einmal ist festzustellen, dass es „die Wissenschaft“ gar nicht gibt. Es gibt nämlich sehr viele Wissenschaften:

Geisteswissenschaften, mathematische Wissenschaften, Rechts- und Sozialwissenschaften, Genderwissenschaften und natürlich auch die Naturwissenschaften, die alle generell andere Methoden anwenden, um sozusagen Wissenschaft zu produzieren.

Hinzu kommt, dass es Wissenschaften gibt, die sich hinsichtlich ihrer Auffassungen und der von ihnen vertretenen Glaubensgrundsätze sozusagen diametral unterscheiden. Auf der einen Seite die Wissenschaftler, die den Klimawandel für menschengemacht halten und auf der anderen Seite die Wissenschaftler, die behaupten, dass Klimaveränderungen nur marginal von Menschen verursacht worden sein können.

Wie dem auch immer sei: Wir leben in einer Zeit, in der das Wissen so komplex geworden ist, dass kein Mensch mehr von sich behaupten kann, das Wissen dieser Zeit zu überblicken. Wir sind dazu nicht mehr in der Lage. Deshalb suchen wir nach dem Rat von Experten mit allen sich daraus ergebenden Risiken.

Ein aufgeklärter Mensch aber muss deshalb über Urteilskraft verfügen, die Kant als die Fähigkeit beschrieb, sowohl aus sich selbst heraus kommende als auch von außen kommende Informationen richtig einordnen und bedenken zu können, was ohne kritisches Denken kaum zu verwirklichen sein wird, denn: Wer blindlings nur an das glaubt, was er für richtig hält, oder das im als richtig vorerzählt wird, liegt oftmals falsch.

Das gilt insbesondere für die Lebenssachverhalte, in denen unterschiedliche wissenschaftliche Ansichten miteinander konkurrieren. Aber wie soll man in Krisen und insbesondere in Kriegszeiten vertrauen können?

Das ist insbesondere in einer Zeit zu beklagen, in der das Vertrauen in die Politik, in die Bundesregierung und natürlich auch in den Bundeskanzler heute (Juni 2024) einen sozusagen historischen Tiefpunkt erreicht hat. Die Folgen davon sind dramatisch, denn ohne Vertrauen und ohne Glaubwürdigkeit in zu treffende Maßnahmen, kann keine Gesellschaft dauerhaft funktionieren. Das aber scheinen die Wählerinnen und Wähler in der bundesdeutschen Demokratie von heute gelernt zu haben: Wenn Politiker oder andere Experteneliten sagen, vertraut mir, dann ist äußerste Vorsicht geboten.

Insbesondere der so genannte ablenkende Streit, der nicht der Klärung der Sache, sondern lediglich zur Ablenkung von tatsächlich bestehenden Problemen benutzt wird, muss nicht nur identifiziert, sondern auch abgelehnt werden, auch wenn das fast schon unmöglich erscheint, denn in den sozialen Medien sehen wir, wie machtvoll diese Ablenkungsdynamik bereits geworden ist, die Menschen entzweit, gegeneinander aufhetzt und emotionalisiert ... nicht im Sinne der Fraglichkeit des zu lösenden Problems, sondern mit dem Ziel, von dem eigentlichen Problem abzulenken.

Das hat dazu geführt, dass wir alle in einer Verwirrtheit befangen sind, die nur durch die mühsame Bildung der eigenen Urteilskraft zumindest relativiert werden kann. Aber das ist nicht einfach, denn das Ausbilden der eigenen Urteilskraft ist kein Zustand, sondern ein andauernder Prozess, in dem die Presse eine herausragende Stellung einnimmt, denn ihre Aufgabe besteht ja bekanntermaßen darin, die öffentliche Meinung zu bilden.

Aber: Wenn das tatsächlich Realität sein sollte, was ein bekannter deutscher Journalist, Thilo Jung, auf der re:publica24 [En14] sagte, dann ist es um die Bildung einer vorurteilsfreien Bildung der öffentlichen Meinung durch deutsche Journalismus tatsächlich schlecht bestellt. Das folgende Wortprotokoll einer kurzen Videosequenz gibt Auskunft darüber, was Tilo Jung gesagt hat:

Thilo Jung: Es ist nicht die Aufgabe von Journalismus, über die Themen zu informieren, über die die Leute informiert werden wollen. Wenn also angeblich Migration die größte Sorge in einer Umfrage ist, es nicht unsere Aufgabe, das abzubilden, sondern Journalisten und Journalistinnen sollen Leute informieren und darüber informieren, was sie wissen sollen ... und nicht, was sie wissen wollen. Was sie wissen wollen, das können sie sich beim Boulevard abholen, bei Bild und Co. und meinetwegen in Talkshows und manchmal auch bei Spiegelonline, aber nicht bei Journalisten. Journalisten informieren, worüber die Bevölkerung informiert werden soll ... und das ist ein wichtiger Unterschied.

Das Statement kann über den folgenden Link aufgerufen werden.

Thilo Jung zur Aufgabe von Journalisten

0:50 bis 1:35

12 Demokratieerziehung tut not

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Gemeint ist die Erziehung zu Menschen, die dazu bereit sind, in einem offenen System Verantwortung zu übernehmen, und die diese Verpflichtung als einen festen Bestandteil ihrer Identität verstehen, die dazu führt, andere so zu respektieren wie sie sind, verbunden mit der gemeinsamen Suche nach Lösungen und die, darüber hinausgehend, selbstverständlich auch dazu bereit sind, von anderen zu lernen, andere Sichtweisen zu prüfen und die dazu in der Lage sind, sich in andere Sichtweisen hineinversetzen zu können, um gemeinsam mit Andersdenkenden Wege zu finden, die beide gemeinsam gehen können.

Demokratieerziehung lässt sich auch als eine Erziehung hin zur Hoffnung verstehen, die darin besteht, dass es möglich ist, eine bessere, menschlichere, ökologischere und sicherere Welt zu schaffen, als die von heute, verbunden mit der Erkenntnis, dass dies nur möglich ist, wenn auf Ausbeutung verzichtet wird. Solch eine Bildung würde es verdienen, als Demokratieerziehung bezeichnet zu werden.

Demokraten sind somit Menschen, für die Ausgrenzung von Andersdenkenden nicht in Betracht kommt, soweit die Regeln des Strafrechts nicht verletzt werden.

Kurzum: Die Demokraten von morgen verfügen über eine Urteilskraft, so wie Kant sie in den ersten Sätzen seines Essays „Was ist Aufklärung“ beschrieben hat. Aber wie soll das gehen? In den Werken von Kant, in denen er sich über Pädagogik auslässt, heißt es zum Beispiel in einer Schrift aus dem Jahr 1803, also kurz vor seinem Tod, wie folgt:

Immanuel Kant: Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung, er ist nichts, als das, was die Erziehung aus ihm macht. Es ist zu bemerken, dass der Mensch nur durch Menschen erzogen wird, durch Menschen, die ebenfalls erzogen sind.

Bedauerlicherweise maßen sich aber immer noch Lehrerinnen und Lehrer, Politiker und Journalisten und viele andere an, Brandmauern nicht nur zu errichten und aufzubauen, sondern Andersdenkende auch auszugrenzen, etwa nach dem Motto: Du gehörst nicht zu uns, weil du unsere Werte nicht teilst. Das entspricht nicht dem Wesen einer Demokratie.

13 Was dürfen wir hoffen?

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Diese Frage setzt voraus, eine Antwort darauf zu finden, was das heute eigentlich noch heißt, Hoffnung zu haben, denn worauf kann sich Hoffnung in einer von Krisen geplagten Zeit überhaupt noch stützen? Und, um erneut Immanuel Kant mit in die Fragen einzubeziehen: Was heißt bei Kant diese merkwürdige Formulierung "Was darf ich hoffen?", des vor 300 Jahren geborenen Philosophen:

Was darf ich hoffen?

Bestimmt nicht der Glaube daran, dass Illusionen Wirklichkeit werden. Dafür war Kant viel zu pragmatisch und handlungsorientiert. Hoffen, so zumindest habe ich Kant verstanden, ist der Glaube daran, dass es möglich ist, die Unmündigkeit des Menschen zu überwinden und ihn dazu in die Lage zu versetzen, Vernunft walten zu lassen.

Darunter ist eine Art des Denkens zu verstehen, die es dem menschlichen Geist erlaubt, seine Bezüge zur Realität zu organisieren. Kants Schlussfolgerungen über das Leistungsvermögen der menschlichen Vernunft lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Die Erkenntnisfähigkeit des Menschen ist begrenzt.

  • Freiheit existiert nur im Rahmen des Denkens und der Vernunft

  • Fragen wie die nach der Existenz Gottes, der Seele oder dem Anfang der Welt, lassen sich nicht lösen.

  • Menschen verfügen nur über eine begrenzte Wahrnehmungsmöglichkeit, die es ihnen aber dennoch erlaubt, die Wirklichkeit im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu betrachten.

Genauso wie René Descartes (1596 bis 1650) geht Kant gut 120 Jahre später als Descartes davon aus, dass Menschen über die Fähigkeit verfügen, „richtig zu urteilen und die Wahrheit von der Unwahrheit zu unterscheiden“, und: Beide Philosophen sind davon überzeugt, dass über diese Fähigkeit von Natur aus jeder Mensch verfügt und sie bei allen Menschen gleichermaßen als Kompetenz angelegt ist, zusammengefasst unter der Sprachfigur des „gesunden Menschenverstandes“.

Was könnte von der oben skizzierten menschlichen Freiheit die Bedeutung des Wortes „Hoffnung“ in der konfliktgeladenen Lebenswirklichkeit von heute bedeuten?

Vielleicht hilft hier die von Ernst Bloch in seinem Buch „Prinzip Hoffnung“ entwickelte Sprachfigur der „Möglichkeitskunde“, die als das Gegenteil einer politischen Parole zu verstehen ist, die da lautet: Es gibt keine Alternative.

Hoffen im Sinne von Ernst Bloch heißt, darauf zu vertrauen, dass eine andere Welt möglich ist. Das von ihm ausgearbeitete komplexe Instrumentarium für die Erkundung von Alternativen wird nicht nur von der Möglichkeitsforschung (Zukunftsforschung) benutzt, sondern zeigt auch Wege auf, wie Hoffnung Wirklichkeit werden kann. In seinem Buch heißt es:

Ernst Bloch: Unser Tun und unsere Praxis leben aus der Realisierung von Möglichem; – dieses Mögliche muss im Objektiven selbst liegen, denn sonst wären unsere Ziele und Zwecke ja nur subjektives Wünschen [En15].

Was könnte, dieser Sichtweise folgend, in der parlamentarischen Demokratie des Grundgesetzes verändert werden, um dieser Forderung mehr Nachdruck verleihen zu können, als das heute noch der Fall ist?

Es würde zu weit führen, vom Grundgesetz zugelassene Veränderungen, wozu auch Systemveränderungen gehören, soweit sie sich an die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts halten, bereits an dieser Stelle zu erörtern.

Dieses Thema wird im folgenden Aufsatz, der am 15. Juli 2024 auf meiner Website vorgehalten wird, erörtert. An dieser Stelle muss es ausreichen, aus einem Urteil des BVerfG aus dem Jahr 2017 eine „Systemänderungsfragen“ betreffende Randnummer zu zitieren:

BVerfG 2017 – Rn. 546: Das Grundgesetz hat sich für das Modell der parlamentarisch-repräsentativen Demokratie entschieden, weshalb der Wahl des Parlaments bei der Herstellung des notwendigen Zurechnungszusammenhangs zwischen Volk und staatlicher Herrschaft besondere Bedeutung zukommt (...). Den Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung verlässt demgemäß, wer den Parlamentarismus verächtlich macht, ohne aufzuzeigen, auf welchem anderen Weg dem Grundsatz der Volkssouveränität Rechnung getragen und die Offenheit des politischen Willensbildungsprozesses gewährleistet werden kann.

BVerfG, Urteil vom 17. Januar 2017 - 2 BvB 1/13

Anders ausgedrückt: So lange wie das parlamentarisch-repräsentative System erhalten bleibt und auch nicht in Frage gestellt wird, und Wege begangen werden, die den Parlamentarismus nicht verächtlich machen, sind Systemveränderungen möglich, wenn aufgezeigt wird, auf welch anderem Weg dem Grundsatz der Volkssouveränität Rechnung getragen wird.

Das bedeutet: Durch eine entsprechende Erweiterung des Grundgesetzes, was mit Abstimmungen gemeint ist, könnte der Gesetzgeber dazu ermächtigt werden, direktdemokratische Elemente in das demokratische System von heute einzufügen.

Artikel 28 Abs. 2 GG
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.

Möglich wäre es auch, den Artikel 14, der das Eigentumsrecht enthält, durch Gesetze zu ändern.

Artikel 14 GG
(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

[...]

Wie dem auch immer sei: Das Grundgesetz lässt es zu, Veränderungen Wirklichkeit werden zu lassen, die - auch wenn sie von den Machtinhabern und den Besitzenden heute noch vehement abgelehnt werden – irgendwann dennoch Wirklichkeit werden können. Das sind keine Utopien, sondern durchaus realistische Möglichkeiten im beckschen Sinne. Kant würde sagen, das ist Hoffnung, also Aufforderung zum Handeln, das Schaffen einer besseren Welt in Angriff zu nehmen.

Durch dieses Handeln unterscheidet sich auch die Hoffnung von Optimismus gleichermaßen wie vom Pessimismus. Während Optimismus und Pessimismus als menschliche Charaktereigenschaften bezeichnet werden, die durchaus passiv ausgelebt werden können, setzt Hoffnung immer ein Aktivwerden voraus, dieser Hoffnung zumindest – im Rahmen der individuellen aber auch im Rahmen der kollektiven Möglichkeiten – zumindest ein kleines Stück zu verwirklichen.

14 Freiheit anders denken

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Jeder weiß, was es heißt, ein freier Mensch zu sein. Dennoch: Über Freiheit im Wandel wird heute viel geredet, zumal immer deutlicher geworden ist, dass Freiheit auch missbraucht werden kann. Das liegt daran, dass es sich bei der Sprachfigur der Freiheit um ein abstraktes Konstrukt handelt, das sich auf vielfältige Art und Weise definieren und ausfüllen lässt.

Dennoch: Menschen sind jedoch keine Konstrukte, sonder Lebewesen, deren Aufgabe es ist, die ihnen immanente Freiheit verantwortungsvoll auszuleben.

Was damit gemeint ist, das lässt sich leichter beantworten, wenn Klarheit darüber besteht, dass es sich bei dem gesellschaftlich akzeptierten Gebrauch von Freiheit um nichts anderes, als um moralisches Handeln handelt, denn Moral, das ist unsere gesamte normative Infrastruktur, in der wir uns eingerichtet haben. Das sind die Regeln und Werte und die wichtigen Grundsätze und Prinzipien, die unser Zusammenleben ermöglichen. Was damit im Bereich der Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr gemeint ist, das drückt der § 1 StVO (Grundregeln) wie folgt aus:

§ 1 StVO (Grundregeln)
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

(2) Wer am Verkehr
teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

Wer sich so im öffentlichen Straßenverkehr verhält, der verhält sich immer moralisch korrekt. Und wenn diese Grundregeln auch auf alle anderen Lebensbereiche übertragen und gelebt würden, dann würden wir zweifellos in einer anderen, wahrscheinlich in einer besseren Demokratie leben als in der von heute.

Nachdem nunmehr hinreichend geklärt ist, was es bedeutet, Freiheit unter der Beachtung moralischer Regeln zu gebrauchen, dürfte klar geworden sein, dass es nicht notwendig ist, Moral aus göttlichen Prinzipien abzuleiten, denn wenn die oben skizzierten Grundregeln der StVO auch in anderen Lebensbereichen beachtet würden, würde die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland wahrscheinlich besser funktionieren, als das heute der Fall ist.

Anders ausgedrückt: Moral lässt sich als ein Regelwerk beschreiben, auf deren Einhaltung sich eine Gesellschaft geeinigt hat. Auf jeden Fall sind Regeln und Normen ein wichtiger Teil der Moral. Dadurch unterscheidet sich die Moral von den Werten, die, genauso wie das bei der Freiheit als Wert der Fall ist, sich nicht abschließend definieren lassen, denn jeder versteht darunter etwas anderes. Gemeinsam dürfte wohl nur die Vorstellung darüber sein, dass die körperliche Bewegungsfreiheit gewährleistet sein muss, um von Freiheit überhaupt sprechen zu können.

Warum aber assen sich Werte, zu denen auch die Freiheit gehört, nicht definieren? Grund dafür ist, dass es sich bei den Werten um übergeordnete Ziele handelt, die wir sozusagen wie ein Glaubensbekenntnis vor uns hertragen, zum Beispiel: Unsere europäischen Werte, die Menschenrechte und natürlich auch, die Würde des Menschen.

Natürlich gibt es auch eine innere Moral. Dafür hat sich die Sprachfigur des Gewissens bestens bewährt. Wie dem auch immer sei: Auch bei der inneren Moral gilt es, davon auszugehen, dass es sich bei dieser Moral ebenfalls nicht um etwas ätherisches oder flüchtiges Fluidum handelt, sondern um Überzeugungen, die gut und böse betreffen, also um erlernte Regeln im Rahmen der elterlichen, schulischen und beruflichen Einflussnahmen.

Im hier zu verwendenden Sinne von „gesellschaftlicher Freiheit“ dürfte aber wohl die äußere Freiheit, die, die für den Bestand einer Demokratie unverzichtbar ist, vorrangig zu beleuchten sein, denn in diesem Sinne handelt es sich bei der gesellschaftlichen Moral um eine Sprachfigur, die wir benutzen, um unsere Gesellschaft im Sinne des Allgemeinwohls organisieren zu können.

Unabhängig davon gibt es aber auch hier kollektive Empörungsaktionen, wenn das kollektive moralische Gefühl, Ungerechtigkeiten oder Missstände nicht mehr hinnehmen zu wollen, sozusagen auf der Straße ausgelebt wird.

Diese äußere Moral ist im Laufe von hunderttausenden von Jahren entstanden und lässt sich letztendlich auch nicht an einem konkreten Ereignis festmachen, in dem Moral sozusagen als eine Überlebensstrategie erfunden wurde.

Moral kommt somit immer dort Bedeutung zu, wo Menschen mit fundamentalen Problemen konfrontiert werden, die einer kollektiven Lösung bedürfen, weil Einzelpersonen dazu heute nicht mehr in der Lage sind. Und solche Lösungen lassen sich nur finden, wenn Menschen dazu bereit sind, ihre Freiheit moralisch zu gebrauchen. Das wiederum setzt die Bereitschaft zur Kooperation, eine gemeinsame Suche nach fairen Regelungen sowie die Bereitschaft voraus, Schwächere zu unterstützen, auf Dominanz und Unterdrückung zu verzichten und die Geschlechtergleichheit endlich zu realisieren.

Kurzum: Moralische gesellschaftliche Freiheit setzt voraus, dass in einer Demokratie dem Allgemeinwohl eine herausragende Rolle zukommt, der die Freiheit des Einzelnen unterzuordnen ist, wenn deren Missbrauch von Freiheit der Allgemeinheit unzumutbare Schäden zufügt.

Wann aber ist das der Fall?

In letzter Zeit reicht es bereits aus, Meinungen zu vertreten, die nicht mehr dem Mainstream widerspiegeln. Die von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und dem ihr nachgeordneten und weisungsgebundenen Präsidenten des Bundesverfassungsschutzes, Thomas Haldenwang (CDU) reicht es bereits aus, wenn Meinungen geäußert werden, die als verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates angesehen werden können.

15 Denkfaulheit überwinden

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Alles in unserer Zivilisation ist darauf ausgerichtet, dass wir der Propaganda glauben, egal, von welcher Seite einfache Lösungen angeboten und mit noch einfacheren Inhalten erklärt und begründet werden. Unsere Zeit, trotz aller Ablehnung von Propaganda, hat mit Propaganda keine Probleme, soweit die nicht vor rechts kommt, denn in erster Linie glaubt eine Gesellschaft an das Weltbild der Mainstream-Propaganda.

Grund dafür ist die Denkfaulheit der Menschen.

Anders ausgedrückt: Wir sind denkfaul, was unser Interesse an der Lösung gesellschaftlicher Probleme anbelangt. Diese Aufgabe haben die Wählerinnen und Wähler durch Ausübung ihres Wahlrechts auf andere delegiert und sich damit entlastet. An unserer Denkfaulheit, so die stille Gesellschaftsübereinstimmung, sind wir somit selbst gar nicht schuld, zumal das menschliche Gehirn ja auch so verdrahtet ist, dass es Probleme nach dem Prinzip der kognitiven Leichtigkeit selektiert, was bedeutet, dass wir dazu neigen, Denkweisen zu bevorzugen, die weniger geistige Anstrengung erfordern, um Energie zu sparen.

Das entspricht unserer Vorliebe für kognitive Bequemlichkeit, einer Fähigkeit, die im Kern darin besteht, sich schnell und mühelos und ohne viele Fragen zu stellen, an neue Situationen anpassen zu können.

Unsere Psyche ist darauf ausgerichtet, die Suche nach Wahrheit und das damit verbundene Unbehagen zu vermeiden, genauso wie sie sich dagegen sträubt, regelmäßig Sport zu treiben, obwohl wir wissen, dass das gut für uns ist.

Verstärkt wird diese kognitive Bequemlichkeit noch durch die sozialen Medien, die es zwischenzeitlich geschafft haben, ihre Nutzer sich selbst verstärkenden Echokammern zuzuordnen, in denen die Propaganda des Imperiums der Gleichgesinnten sich voll entfalten kann.

In dieser dystopischen Zivilisation ist alles darauf ausgerichtet, die Suche nach der Wahrheit nicht nur zu erschweren, sondern diese gezielt und gewollt zu verstecken, denn bei einer dystopischen Zivilisation handelt es sich um Gesellschaften, die die Zukunft und Fortschritt um jeden Preis wollen: Aber nicht zum Guten, obwohl gerade das die Propaganda zu suggerieren versucht.

Dieses Denken hat in dystopischen Gesellschaften zwischenzeitlich ein inflationäres Ausmaß erreicht, weil unsere Zeit selbst dystopisch geworden ist. Unsere evolutionäre Konditionierung, das Einfache zu bevorzugen, richtet sich also sozusagen nicht nur gegen uns selbst, sondern ebenso gegen unsere gesamte Zivilisation, die nicht dazu in der Lage ist, diesen Zustand zu beenden, denn Wachstum muss sein. Das ist alternativlos.

In den kommenden Jahren wird sich somit entscheiden, ob die Menschheit in ihrer alten tierischen Konditionierung gefangen bleibt oder ob sie ihre Dysfunktionalität überwindet und zu einer bewussten Spezies sich entwickeln kann.

Dazu wäre aber Zeit erforderlich. Anders ausgedrückt: Zeit zum Nachdenken. Aber das Hamsterrad der Beschleunigung dreht sich einfach zu schnell. Wir leben halt heute nicht mehr in einer Zeit, in der, wie das noch bei Immanuel Kant der Fall war, dieser das Denken revolutionierende Philosoph, sein Königsberg im Laufe seiner Lebenszeit nicht einmal verlassen hat.

Der sich daraus ergebende Gewinn lässt sich wie folgt beschreiben: Wer bleibt, gewinnt Zeit ... und ... zum Nachdenken braucht man Zeit, Zeit, die wir heute angeblich nicht mehr haben.

Kant nahm sich diese Zeit, die er dringend benötigte, um seine Gedanken sozusagen auf Reisen schicken zu können. Und um ein gutes Urteil treffen zu können, so kann es bei Kant nachgelesen werden, muss man sozusagen imaginär möglichst viele Perspektiven einnehmen, um ein tragfähiges Urteil nicht nur finden, sondern auch formulieren zu können.

Daraus lässt sich ableiten, dass Demokraten, wollen sie wirklich Demokraten sein, sich die Zeit nehmen müssen, um fundierte Meinungen ausbilden zu können.

Dennoch: Wir halten es für vorteilhafter, in unser Leben möglichst viel hineinzupressen, damit wir nicht den Anschluss verlieren. Da fällt es schon wirklich schwer, das Hamsterrad der zunehmenden Beschleunigung zu verlassen.

Wie heißt es doch so schön: Die Moderne ist ein System, das sich nur dynamisch stabilisieren kann. Das bedeutet, dass dieses System immer in Bewegung sein muss. Und wenn diese Beschleunigung eine Dynamik entwickelt, die dazu führt, dass dieses System sozusagen aus der Bahn gerät, dann kommt man schnell an einen Punkt - und an dem scheinen wir uns heute bereits zu befinden - der nicht nur zur allgegenwärtigen Überforderung, sondern auch zu einer allgemein gegenwärtigen Erschöpfung führt.

Was lässt sich daraus ableiten: Wir werden uns ändern müssen, um diesen krankhaften Zustand zu beenden. Die beste Therapie dazu wäre: sich Zeit zum Nachdenken zu nehmen. Dazu soll auch der Inhalt der folgenden Randnummer auffordern, der deutlich macht, dass Geld die Welt regiert.

16 Putins Kampf um Bodenschätze

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Auf n-tv.de vom 23.06.2024 heißt es: In der Ukraine kämpft Russland um Rohstoffe.

N-tv.de: Es bleibt ein Rätsel, weshalb im Westen Russlands ökonomische und materielle Interessen nicht als entscheidender Kriegsgrund erkannt werden.

Aber:

Russlands wirtschaftliche Verluste durch den Krieg und die Sanktionen des Westens sind einigermaßen bekannt. Sie werden nach Einschätzung von US-Vizepräsidentin Kamala Harris, bis 2025 voraussichtlich rund 1,3 Billionen Dollar betragen. Die direkten finanziellen Aufwendungen für die Durchführung der „Spezialoperation“ werden derzeit auf etwa 250 Milliarden Dollar geschätzt. Obwohl diese Verluste nicht eingeplant waren, stehen auf Russlands Haben-Seite derzeit aber weit höhere, wenn auch nur vorläufige Zugewinne.

An anderer Stelle heißt es:

Mithilfe des ukrainischen Lithiums könnte die Europäische Union ihre Abhängigkeit von chinesischen Zulieferern stark verringern, denn laut dem Nationalen Verband der Rohstoffförderer in der Ukraine (NEIAU) entfällt ein Drittel der erkundeten Lithium-Vorkommen in Europa auf die Ukraine.

Eine Studie des kanadischen Thinktanks SecDev kommt zu dem Ergebnis, dass Russland in den besetzten Gebieten der Ukraine Energievorkommen, Metalle und Mineralien im Wert von mindestens 12,4 Billionen Dollar kontrolliert, darunter 41 Kohlefelder (63 Prozent der ukrainischen Kohlevorkommen), 27 Erdgasfelder, neun Ölfelder, sechs Eisenerzlagerstätten, zwei Titanerzlagerstätten, eine Strontium- und eine Uranlagerstätte, eine Goldlagerstätte und einen großen Kalksteinbruch. Der Gesamtwert der nationalen Rohstoffbestände der Ukraine wird auf über 26 Billionen Dollar geschätzt [En16].

Wie dem auch immer sei: Die Argumente des oberste Kriegstreibers der Neokonservativen in den USA, die des US-amerikanischen Politiker der Republikanischen Partei Lindsey Graham können insoweit vervollständigt werden, denn beiden Seiten, sowohl Russland als auch dem Westen geht es letztendlich um Rohstoffe und um Gewinne, denn beide Seiten werden vom Kapitalismus dominiert.

Anders ausgedrückt: Wer die Ursachen von Kriegen in der Neuzeit verstehen will, der braucht nur der Spur des Geldes zu folgen.

17 Schlusssätze

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Wenn wir Freiheit und die sich daraus ergebende Verantwortung heute zeitgemäß definieren wollen, dann brauchen wir ein neues Verständnis von Zeit, ein Zeitverständnis, das Zeit zum Nachdenken gewähren muss, damit überhaupt frei gedacht werden kann.

Zeit ist nämlich erforderlich, um überhaupt ein Verständnis darüber entwickeln zu können, was es bedeutet, der eigenen Lebenszeit Bedeutung zu verleihen, in die natürlich auch viele Faktoren aus der äußeren Umwelt einfließen, was zur Folge hat, dass auch ökologische Aspekte mit in den Zeitbegriff einfließen müssen, um sowohl menschliche Freiheit als auch deren Grenzen bestimmen zu können.

Diese einzufordernde Zeit lässt sich auch als eine Regenerationszeit verstehen, also als eine Zeit, die erforderlich ist, um den Heilkräften der Natur zumindest eine kleine Chance zu geben, sowohl was die Heilkräfte der Umwelt als auch was die Heilkräfte der menschlichen Psyche anbelangt.

Freiheit richtig zu gebrauchen setzt somit in der schnelllebigen Zeit von heute voraus, sich sowohl als Individuum als auch als Gesellschaft die Zeit zu nehmen, sich wieder zu erholen, um überhaupt wieder klar denken zu können.

Wenn moderne Gesellschaften sich aber weigern, sich diese Zeit zu nehmen, dann kann davon ausgegangen werden, dass diese Verweigerung von Freiheit einen Kollaps des Systems zur Folge haben wird.

Für die Freiheit des Einzelnen würde solch ein „Freiheits und Zeitbegriff“ bedeuten, dass jeder Einzelne durch sein Denken, Handeln und Entscheiden dabei den ihm möglichen Beitrag zu leisten hat, den zu erwartenden Kollaps nicht eintreten zu lassen.

Das aber wird nicht ausreichen, denn das, was heute zu entscheiden und zu ändern ist, überfordert den Einzelnen. Notwendig werdende Veränderungen setzen heute ein möglichst schnelles Kultivieren kollektiver Freiheiten und deren Beschränkung voraus. Nur die sich daraus ergebenden sozialen Freiheiten, gemeint sind die neu zu definierenden Regeln des Wirtschaftens, der Landwirtschaft, des Umweltschutzes etc., sollten sie tatsächlich Mehrheiten finden, würden einen Neuanfang ermöglichen.

Welche Freiheiten das im Einzelnen sein könnten, die lässt sich in einer Sprachfigur zusammenfassen, die da heißt:

Wir müssen unseren Lebensstil verändern.

Mit anderen Worten: Wir müssen nicht nur den Krieg gegen uns selbst, sondern auch den gegen den Planeten Erde stoppen, und natürlich müssen wir auch die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen und auch die an anderen Orten auf dieser Erde beenden. Das ist ohne Waffengewalt möglich, wenn Menschen das wollen. Wer Frieden durch Waffengewalt schaffen will – oder durch die weitere rücksichtslose Ausbeutung der Rohstoffe des Planeten Erde, dem Heimatplaneten aller Menschen, dem bleibt nur noch das Prinzip Hoffnung in Bezug auf ein anderes Leben in einem Jenseits, aus dem noch niemand zurückgekommen ist.

Kurzum: Wenn von Freiheit zum Handeln geredet wird, dann handelt es sich um eine erdgebundene Freiheit, die zu missbrauchen, egal ob durch Krieg oder Ausbeutung von Menschen und Ressourcen, alles Leben auf diesem Planeten auslöschen könnte.

Das sollte eigentlich genug Abschreckung sein.

Ist es aber nicht, aber: das muss sich ändern.

18 Quellen

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Endnote_01
Uncutnews.ch vom 11.06.2024: Auf der Seite steht auch ein Videostatement von Lindsey Graham in englischer Sprache zur Verfügung, dessen Text ins Deutsche übersetzt wurde.
https://uncutnews.ch/lindsey-graham-gibt-den-wahren-grund-fuer-die-unbegrenzte-
finanzierung-des-russland-ukraine-krieges-durch-die-usa-zu/
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Endnote_02
Krieg um Bodenschätze:
https://www.merkur.de/wirtschaft/ukraine-krieg-rohstoffe-
ressourcen-bodenschaetze-lindsey-graham-wladimir-
putin-zr-93129287.html
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Endnote_03
Rohstoffe der Ukraine: 75 Jahre Demokratie lebendig. Deutscher Bundestag. Wissenschaftliche Dienste. WD 5 - 3000 - 076/23.
https://www.bundestag.de/resource/blob/979936/
3fb61813be6833a3b4278acda81adefb/WD-5-076-23-pdf.pdf
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Endnote_04
Francis Fukuyama: Das Ende der Geschichte. Hoffmann und Campe. 2. Auflage 2023, Seite 59
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Endnote_05
Ebd. Francis Fukuyama, Seite 13
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Endnote_06
Transcripts:
https://transcripts.cnn.com/show/
fzgps/date/2015-02-01/segment/01
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Endnote_07
Werner Heine: Wie es ist, darf es nicht bleiben. Über den Wert der westlichen Werte. Verlag – das neue Berlin, Seite 202/203
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Endnote_08
Regierungserklärung von Bundeskanzlerin Merkel in Berlin am Donnerstag, den 13 März 2014 im Deutschen Bundestag:
https://www.bundeskanzler.de/bk-de/aktuelles/
regierungserklaerung-von-bundeskanzlerin-merkel-443682
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Endnote_09
Bundeskanzlerin Angela Merkel – Regierungserklärung
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Endnote_10
CFN: Eine kontrollierte ausländische Gesellschaft (CFC) ist eine juristische Person, die in einer anderen Gerichtsbarkeit oder einem anderen Land als dem Wohnsitz der kontrollierenden Eigentümer registriert ist und dort ihre Geschäfte führt.
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Endnote_11
RMC: Das Royal Military College of Canada ist eine bilinguale Militärakademie der Kanadischen Streitkräfte in Point Frederick bei Kingston, Kanada Die Akademie wurde 1876 gegründet. 1959 erhielt die Akademie den Universitätsstatus.
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Endnote_12
INFOSperber.ch vom 19.06.2024: Ein konkreter Vorschlag für das Ende des Tötens und Zerstörens.
https://www.infosperber.ch/politik/welt/ein-konkreter
-vorschlag-fuer-das-ende-des-toetens-und-zerstoerens/
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Endnote_13
INFOSperber.ch vom 17.06.2024: Die NZZ schreibt wie ein Sprachrohr der Rüstungsindustrie.
https://www.infosperber.ch/politik/welt/die-nzz-schreibt-
wie-ein-sprachrohr-der-ruestungsindustrie/
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Endnote_14
Die re:publica 24 fand vom 27.-29. Mai 2024 in der STATION Berlin statt. Das Festival für die digitale Gesellschaft stand in diesem Jahr unter dem Motto „Who cares?“ (Wen interessiert das? Oder: Wen kümmert das?)
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Endnote_15
Ernst Bloch: Das Prinzip Hoffnung, Erster Band, Aufbau-Verlag Berlin 1954, S. 244
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Endnote_16
N-tv.de vom 23.06.2024: In der Ukraine kämpft Russland um Rohstoffe.
https://www.n-tv.de/politik/Der-Krieg-gegen-die-Ukraine-ist-
fuer-Russland-ein-Kampf-um-Rohstoffe-article25032685.html
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